Mittwoch, 13. November 2013

Die Abhandlung von der wahren Andacht zu Maria vom hl. Ludwig Maria Grignon von Montfort - VI. Teil



WESEN DER VOLLKOMMENEN ANDACHT ZUR HEILIGSTEN JUNGRAU
ODER
DIE VOLLKOMMENE WEIHE AN JESUS CHRISTUS

In diesem Kapitel erklärt der hl. Ludwig in was die vollkommene Andacht zu Maria  besteht. Bevor wir dies kommentieren, ist es angebracht einige Begriffe in Erinnerung zu rufen.


Der bedingungslose Sinn jeder wahren Andacht


Gewisse Taten bittet uns Gott sie zu vollbringen. Andere aber befiehlt er uns sie zu tun. So, z.B., befiehlt er uns die zehn Gebote zu befolgen. Doch die Praxis einiger Tugenden ist nicht dem Gehorsam oder der Pflicht unterworfen, sondern nur dem Rat oder dem Vorschlag. Er bittet lediglich darum, das wir sie praktizieren. Unsere vollkommene Weihe der Muttergottes oder an Gott – was ja dasselbe ist, denn die Weihe an sie wird ja nur vollzogen damit wir und ihm vollständiger weihen – bedeutet eine vollständige Hingabe unserer selbst. Sie beinhaltet also die Bereitschaft, in allen Dingen nicht nur das zu tun, was uns befohlen wird, sondern auch das, was nur empfohlen wird.

Sich weihen bedeutet sich hingeben, das ist alles. Der, der sich geweiht hat, behält nichts für sich zurück. Wenn er etwas für beansprucht, hat er sich nicht oder nur teilweise, unvollständig geweiht.

Wenn der hl. L von Weihe der Muttergottes spricht, versteht er nicht nur, dass wir alles geben sollen, was unser ist, sondern auch, allem zu ihren Gunsten und in ihren Händen entsagen, selbst das, was uns aufgetragen wurde nicht zu entsagen. Es geht nicht darum nur das zu opfern, was wir durch die Zehn Gebote verpflichtet sind, sondern allem zu entsagen, was einem Menschen möglich ist.

Der hl. L zeigt in dieser Weihemethode alles auf, was der Mensch der Muttergottes zur Verfügung stellen kann und empfiehlt es zu tun. Dies ist sehr wichtig für die vollkommene Andacht, denn es bedeutet sich ganz hingeben. Was nutzt es, wenn jemand einen Brief beendet mit "Dein ergebener Freund" und wir ihm später um einen Gefallen bitten, den er uns verweigert? Da geht es nur um eine reine Formel. Die Andacht bedeutet eine vollkommene Hingabe, eine totale Weihe.

Die wahre Andacht zur Muttergottes besteht nicht aus intensiven nervösen Schwingungen vor einem Bild, sondern einer ernsthaften, tiefen, dauerhaften und folgerichtigen Übergabe unsererselbst und alles was wir sind und haben in ihre Hände. (121 bis 126)

Hier tauchen zwei Probleme auf:

a) wie wird diese Hingabe vollzogen?

b) warum wird sie der Muttergottes gemacht und nicht direkt zu Jesus?

Im 4. Kapitel erklärt der hl. L auf welche Weise diese Hingabe vollführt wird: "Um Maria ganz geweiht zu sein, müssen wir ihr schenken: 1. unseren Leib mit allen seinen Sinne und Gliedern; 2. Unsere Seelen mit allen ihren Fähigkeiten; 3. unser Hab und Gut – was wir Vermögen nennen -, das gegenwärtige und das zukünftige; 4. unsere inneren und geistlichen Güter, nämlich unsere Verdienste, unsere Tugenden und unsere guten Werke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit einem Wort: Alles, was wir in der Ordnung der Natur und der Gnade besitzen und besitzen werden, schenken wir Maria" (121)


Die Folgen der Weihe


Um zu verstehen, was dieser Schritt, den wir mit dieser Hingabe tun, bedeutet, und was der hl. L unter "Weihe" versteht, wollen wir sie in ihren Folgen analysieren.

"Unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern" – Wenn wir der Muttergottes unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern schenken, ist das erste, was wir in diesem Leib tun müssen, ihren Willen durchzuführen. Wir begreifen also sofort, dass wir unseren Leib nicht als ein Werkzeug der Sünde gebrauchen können.

Was man also als erstes von dem, der sich der Muttergottes weiht, bezüglich des Leibes verlangt, ist natürlich die Reinheit. Es wird überhaupt keinen Sinn haben, wenn wir sagen, unser Leib gehört ihr, wir aber gerade das Gegenteil tun, von dem, was sie von uns will. Es wäre, als wenn wir jemanden eine Münze geben und sie dann wieder abnehmen, um etwas für unseren eigenen Gebrauch zu kaufen. Das ist Diebstahl an dem, den wir beschenkt haben.

Das reicht jedoch nicht. Um unseren Leib ganz der Muttergottes zu schenken, müssen wir ihn so behandeln, wie sie es will. Das heißt, wir müssen ihn ganz in ihren Dienst stellen; ihn würdig behandeln und gebrauchen, als etwas, was wir ihr schon geschenkt haben, und unter ihrer besonderen Macht steht.
Außerdem, wer sich Maria mit dieser Weihe geschenkt hat, muss von gewissen Haltungen und Benehmen Abstand nehmen, die einem würdigen Gebrauch des eigenen Leibes widersprechen. Zum Beispiel, die Art sich zu präsentieren. Wir wissen, dass unser Leib die Folgen der Erbsünde in und an sich trägt. Das muss uns in uns das entsprechende Schamgefühl hervorrufen. Wir dürfen also nicht unseren Leib im nackten oder halbnackten Zustand zur Schau stellen. Es sind Haltungen, die nicht dem Respekt, dem wir uns selber entgegenbringen sollen und der Würde eines Leibes entsprechen, der der Muttergottes geschenkt wurde.
Wenn wir also unseren Leib Maria geschenkt haben, so muss er auch ein Werkzeug sein, das für sie im Sinne des Apostolats eingesetzt wird. Er muss bereit sein alle Erschöpfungen auf sich zu nehmen, die Gefahr von Krankheiten angesteckt zu werden, durch Geißelung zerrissen zu werden, wenn es notwendig ist. Er muss bereit sei alles notwendige anzunehmen, damit Maria gedient wird. Das ist in Wahrheit die Bedeutung, unseren Leib Maria zu schenken.
Mehr noch: Wenn wir in unsere Art uns zu kleiden, mehr oder weniger revolutionäre Kleidung tragen können, so müssen wir die tragen, die am nächsten übereinstimmt mit den Leitlinien der GR. Da unser Leib Maria gehört, würdigen wir sie, indem wir uns angemessen kleiden.
Dies sind folgerichtige Handlungsweisen der vollkommenen Hingabe der Königin der GR.

Im Lichte dieser Auffassung kann man die Größe und die Würde aller Opfer- und Heldentaten gut verstehen. Man versteht, was ein Kämpfer ist, der in den Kampf zieht mit der Bereitschaft zu sterben, weil der Körper, den er verliert, das Blut, das er vergießt, gehören ihm nicht mehr, da sie ja der Mutter Gottes in einem mutigen Weiheakt und einer großherzigen Hingabe übertragen wurden.
Dies ist die Art, auf der wir die vollkommene Weihe leben sollen: Bereit unser eigenes Leben zu entsagen, wenn es der Gottesmutter gefällt.
Die vollkommene Weihe unseres Leibes geht noch weiter. Wir müssen bereit sein, wenn es Maria so will, die Hässlichkeit der Schönheit vorzuziehen, die Krankheit der Gesundheit, die Verstümmelung der Unversehrtheit und sogar anzunehmen, dass Krankheit uns heimsucht, um für die katholische Kirche zu sühnen. Es ist klar, dass wir keine unklugen Opfer bringen sollen. Aber wir sollten diese seelische Bereitschaft schon hervorbringen. Unser Leib soll der hl. Jungfrau zur Verfügung stehen, und unsere Worte ihr gegenüber sollten die gleichen sein, die sie bei der Verkündigung sprach: "Ecce ancilla Domini, fiat mihi secundum verbum tuum" (Lc., I, 38). "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort". Jedem von uns geschehe nach dem Wort Gottes. Was sie von uns will, sei von sofort an geopfert, von sofort an angenommen, in dem Maße der Kräfte, die sie uns dafür bereitstellt. Unser Leib wurde ihr geschenkt, ihr übergeben.

Wenn wir diese Weihe in dieser Tiefe leben, wird sie natürlich äußerst ernst und erhaben werden. Die Andacht des hl. Grignion ist an sich sehr ernst und erhaben. Niemand sollte seine Methode übernehmen, ohne über alle Konsequenzen, die sie mit sich bringt, nachzudenken. Und sie ist äußerst erhaben weil sie äußerst ernst ist. Was nicht sehr ernst ist, ist auch nicht bewundernswert.

"Unsere Seele mit allen ihren Fähigkeiten" – Zunächst muss gesagt werden, dass der Muttergottes unsere Seele schenken, bedeutet sie dem katholischen Glauben zu schenken. Unsere Seele wird in dem Maße Maria gehören, wie sie der Kirche und dem Papst gehört.


Doch das reicht nicht. Um Maria zu gehören, muss unsere Seele dieses innere Gleichgewicht besitzen, das den ihr wahrhaft geweihten Seelen eigen ist. Wir müssen immer daran denken, dass all das, was außerhalb der natürlichen Ordnung, Sünde ist, und alles, was mit ihre übereinstimmt, Tugend ist.

Also ist jeder Vorgang in unserer Intelligenz und jeder Willenskat oder Regung des Gefühls, die im Widerspruch zur natürlichen Ordnung stehen, eine Unvollkommenheit. Wir werden nur dann wahrhaftig Eigentum der Muttergottes sein, wenn in unserer Seele zwischen Intelligenz, Wille und Gefühl dieses wahre Gleichgewicht der wirklich tugendhaften Seelen herrscht.

"Unser Hab und Gut – was wir vermögen nennen – das gegenwärtige und das zukünftige" – Hier muss man unter Vermögen auch alles das mit einbeziehen, was es mit sich bringt: gesellschaftliches Ansehen, Beziehungen, Einflüsse, kurz, alle Vorteile dieser Welt.

Es ist nicht leicht, bei dieser Weihe des Vermögens an Maria die letzten Konsequenzen zu ziehen. Nichts ist betrügerischer und gefährlicher wie eine gewisse "Spendermentalität". Unsere Schwächen kommen mehr zum Vorschein wenn wir geben, als wenn wir empfangen. Bekommen ist einfach, Geben ist schwierig.

Haben wir Geld und weihen uns nach dem Sinn des hl. L der Muttergottes, müssen wir bedenken, dass es, soweit es unsere Standespflichten erlauben, Maria gehört. Jedesmal also wenn wir unser Geld für einen Guten Zweck des Apostolats ausgeben, tun wir, was wir versprochen haben und machen kein Geschenk. Dieses haben wir schon ein für allemal getan, wir lösen hier nur ein Versprechen ein.

Die "Mentalität des Spender" sagt das Gegenteil: "Dies ist von nun an dein. Doch merke: wäge das Geschenk ab, sei dankbar, beuge dich; wenn du das anrührst, denke daran, wie ich gütig bin; erwähne das ab und zu, mach einen kleine Hinweis, um mich zu trösten, denn, sollte ich dies nicht vernehmen, bin ich nicht geneigt, weiteres zu geben". Es gibt nichts schockierenderes! Es ist das Elend der "Spendergesinnung".

Vielmals sehen wir das bei Spendern einer Pfarrei. Wenn der Pfarrer nicht aufgeht in Dankeserweisen, den Spender nicht an seinem Geburtstag gratuliert, ihm nicht Festtagsgrüße schickt und ihm nicht zu fühlen gibt, dass er äußerst mildtätig gegen Gott ist – der eine Art Bettler ist, der ihm viel schuldet -, werden keine weiteren Wohltaten folgen.

So dürfen wir nicht sein gegenüber den Anliegen der Kirche. Noch viel weniger gegenüber der Wahrheit, die der Kern der Kirch ist. Wir müssen betrachten, wenn wir diese Weihe vollzogen haben, dass, was wir gegeben haben, uns nicht mehr gehört. Und wenn wir uns selbst mittels dieser Weihe Maria geschenkt haben, um so mehr übergaben wir ihr, was unser Eigen ist. Es wäre absurd zu sagen: "Mein Gott, meine Finger sind dein, die Ringe aber sind mein." Es ist also ein Entsagen, eine Weihe, die Übergabe des eigenen Sein mit all seinen Konsequenzen, die diese Schenkung enthält.

Unsere inneren und geistlichen Güter, nämlich unsere Verdienste, unsere Tugenden und unsere guten Werke – Dieser Verzicht ist unter Umständen noch schwieriger. Zunächst müssen wir bereit sein, das innere Gut unserer eigenen Seele zu veräußern, welches eines der wertvollsten inneren Güter ist. So wie es Augenblicke gibt, in denen wir das Leben unseres Körpers wohl empfinden, so empfinden wir auch manchmal die Regungen unserer Seele als angenehm. Wir müssen bereit sein, auf aller inneren Wonne und selbst auf geistliche Tröstungen zu verzichten, wenn es zum größeren Vorteil der Kirche und Bereicherung ihres kostbaren Schatzes ist.

Der hl. L empfiehlt uns, wir sollen sogar zu noch etwas höherem bereit sein. Nach der katholischen Lehre geschieht die Wiedergutmachung unserer Sünden, durch Anordnung der Vorsehung Gottes, teils in diesem Leben teils im Fegefeuer in Teilen, die nur Gott wirklich kennt. Doch eines wissen wir: für die Sünden, die wir begangen haben, wenn wir sie auch bereut haben und sie uns vergeben wurden, werden wir Sühne leisten müssen. Gott nimmt aber auch unsere guten Werke in Betracht, um einen Teil der verdienten Strafen zu entlassen.

Trotz gegenteiliger Meinung von liberalen Katholiken, sind diese Strafen im Allgemeinen furchtbar. Schon die Lasten dieses Lebens, der Verlust des Vermögens, die Schwierigkeiten in der Familie, Unglück, Unannehmlichkeiten jeder Art können Sühneleiden sein, für das vollbrachte Übel.

Im Fegefeuer ist das Leiden wegen unserer Sünden jedoch viel schlimmer. Die Kirchenlehre über das Fegefeuer ist etwas ganz anderes von dem, was wir gewohnt sind zu hören. Das Fegefeuer ist furchtbar. Es ist nicht ein frommer Streich Gottes auf dem Weg der Seele in den Himmel, wo es ein bisschen brennt und aus dem man halbwegs unverletzt herauskommt, so als wäre es nur ein wenig wärmer als ein normales Bad.

Heutzutage wird sogar angenommen, das Fegefeuer sei eher etwas symbolisches, ein Ort in dem die Seele sich missmutig langweilt, weil sie nicht in den Himmel darf, so wie jemand der schon lange auf einen Bus wartet. Da vergehen manchmal einige Jahre bis er kommt, aber die Verbrennung sind nicht schlimmer als ein Sonnenbrand.
Dies ist nicht, was die katholische Kirche lehrt. Wir wissen, dass es im Fegefeuer brennt und dass tatsächlich das Leiden dort furchtbar ist. Doch Gott in seiner Güte mindert im Allgemeinen die Leiden in dieser Welt und in der anderen.

Der hl. Ludwig empfiehlt uns, einen Akt zu vollbringen, der der feinste Faden der Hingabe ist, wo sie am herzzerreißendsten ist; einen Akt mit dem wir den Verdiensten unserer guten Werke entsagen. So setzen wir uns aus, die Strafen zu bekommen. Die wir für unsere Sünden verdienen. Wenn wir uns vornehmen eine Gewissenserforschung zu machen, werden wir sehen, wie viel Strafen uns bereit stehen. Nun, mit dieser Weihe geben wir unser Einverständnis, Maria möge unsere Verdienste gemäß der größeren Ehre, Intentionen und Interessen der Kirche anwenden. Wir verzichten sogar auf das, was unsere guten Taten an Sühnewert für uns selber und an Verdiensten vor den Augen Gottes haben könnten.

Dem, was wir nicht entsagen

Es gibt jedoch etwas, auf das wir nicht verzichten können: Es ist der Grad der Glorie, der uns im Himmel bereitsteht als Lohn für unsere Taten. Wir können nicht zugunsten anderer auf den Grad der Verherrlichung verzichten, der uns bereitsteht. Da würde die Gerechtigkeit Gottes eingreifen. Doch außer dieser Vorherbestimmung, können wir auf alles Weitere verzichten.

Doch ist, auf jeden Fall dieser Verzicht etwas Furchtbares. Denn, z.B., wer diese Erwägungen mit andächtigem Geist liest, kann Verdienste erreichen, die ihm das Leben müheloser machen. Doch als Sklave der Muttergottes, nützen ihm diese Verdienste nichts. Nachdem er diese Lektüre beendet hat, kann er eine Strafe erleiden, zur Sühne für die Sünden, die er begangen hat, denn die Verdienste der Lektüre wurden nicht ihm selbst angerechnet, sonder jemanden anders, den er gar nicht kennt. Als Sklave Mariens, schenkt er ihr sogar dies.

Wir verstehen, dass eine Rückversicherung für die Werke der Frömmigkeit, Ablässe usw. sehr nützlich sein kann.
Dieses Sklavenopfertum ist in der Tat sehr hart. Der hl. L spricht jedoch weiter vorne über die Großzügigkeit Mariens. Er überträgt dazu ein Sprichwort bretonischer Bauern auf die Güte der Muttergottes: "por un oef Elle donne un boef" – für ein Ei gibt Sie ein Ochs. Wenn wir ihr also alles bis aufs äußerste geben, welcher Lohn steht uns da bereit? Er ist unermesslich, denn es ist sicher, dass Sie sich nie an Freigebigkeit übertreffen lässt. Und wenn unsere Freigebigkeit von der Größe eines Berges ist, wird Ihre die Größe des Universums haben, neben der unsere Freigebigkeit nur ein Sandkorn ist.

Es gibt also jeglichen Grund, dies Weihe zu vollziehen: Gründer der Liebe und Gründe der Hoffnung. Denken wir an die Opfer die Kain und Abel Gott dargebracht haben. Das Opfer des Abel war ehrlich und deshalb Gott wohlgefallen. Das des Kain, da er unehrlich war, hat Gott abgelehnt. Wir sollten, im Rahmen unserer menschlichen Schwächen diese Weihe vollziehen, uns aufopfernd wie das Opfer des gerechten Abel. Nicht auf der Art des Kain sollen wir es tun, nur zur unserer eigenen Zufriedenheit. Die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit dieser Weihe erlauben es nicht, sie in diesem Sinne zu vollziehen.

Der hl. Ludwig erinnert noch daran, dass es gewisse Personen gibt, für die wir aus Standespflicht beten müssen. Es ist klar, dass Maria das will, und wir könne es in aller Ruhe tun, ohne zu fürchten in Konflikt mit dem Geist der Weihe zu treten. Wenn wir unsere Verdienste in den Meinungen anderer aufopfern wollen, können wir Maria bitten, sie in diese Richtung zu verwenden, denn auf das Recht zu Bitten haben wir ja nicht verzichtet. Es wäre, wie wenn jemand uns eine Bibliothek schenken, und sofort um die Ausleihung eines Buches bitten würde. Wir haben Ihr alle unsere Verdienste geschenkt, und bitten Ihr sogleich etwas davon. Wird Sie sich weigern unsere Bitte anzuhören?