Samstag, 13. Oktober 2018

Das Sonnenwunder von Fatima




Ich werde mit den Kommentaren über das Sonnenwunder in Fatima am 13. Oktober 1917 fortfahren.
Wir waren an dem Punkt angekommen, an dem die Muttergottes das Gespräch mit Lucia beendet hatte.
«Sie sagte: „Ich habe nichts mehr zu sagen.“ Lucia entgegnete: „Ich habe auch nichts mehr zu sagen.“ Dann erschienen der hl. Josef, das Jesuskind und die Muttergottes. Diese erhob alsdann ihre Hände in Richtung Sonne. Von ihren heiligen Händen ging ein Licht aus, das strahlender als die Sonne war.«
Das bestätigt wieder, wie Lucia die Muttergottes beschrieb: „Sie war eine Dame, strahlender als die Sonne“.
«Dieses Licht hatte einen dermaßen strahlenden Glanz, dass es selbst das Licht Sonne verblasste. Durch dieses Lichte, das von ihren Händen ausging, berührte die Sonne und es war der spürbare Ausdruck eines Einflusses, einer Macht, die die Muttergottes auf die Sonne ausübte, um zu zeigen, dass das vorhergesagte Wunder von ihr ausging.»
Die Muttergottes hatte schon vorher gesagt, sie werde ein Beweis geben, der die Erscheinung bestätige würde. Dieses Wunder werden wir jetzt untersuchen. Vor den Augen der Seherkinder entfalteten sich drei aufeinanderfolgende vorgesagte Bilder.
«Während diese Szenen sich vor den Augen der Seher abwickelten, sah eine Menschenmenge von 50 bis 70 Tausend das Sonnenwunder.»
Eine wirklich große Zahl von Anwesenden.
«Während der ganzen Zeit der Erscheinung hatte es ununterbrochen geregnet. Als das Gespräch zwischen Lucia und der Muttergottes endete, als die Jungfrau sich gen Himmel erhob und Lucia der Menge zurief: „Schaut zur Sonne“, schoben sich die Wolken zur Seite und gaben den Blick zur Sonne frei, die wie eine große silberne Scheibe am Himmel stand.»
Es ist interessant zu bemerken, dass es während der ganzen Erscheinung geregnet hatte, denn wir werden gleich etwas Schönes sehen, das sich auf diesen Regen bezieht. Alle Ereignisse waren vorhergesehen und vorsätzlich geschehen.
«Diese Scheibe glänzte mit einer nie gesehenen Stärke, blendete aber nicht.»
All dies hat eine sehr schöne symbolische Bedeutung. Ein Glanz, der stärker war als der der Sonne; nie hatte die Sonne so stark gestrahlt. Es war aber ein Licht, das nicht blendete. Weil alles, was von Gott kommt, alles, was von der Jungfrau berührt wird, sei es auch noch so stark, hat etwas Wohltätiges in sich, was jegliche Gefahr für den Menschen ausschließt. Im Gegenteil, der Mensch empfindet es als eine Wonne, ohne jegliche Belästigung. Hier merken wir schon die übernatürliche Eigenschaft des ganzen Geschehens; wie von Gott berührt. So glänzend ist das Licht, und doch, gegen die Regeln und Gesetze der Physik, der Physiologie, blendet es nicht.
«Das dauerte nur einen Augenblick. Die immense Scheibe fing an zu „tanzen“ ...»
Das „tanzen“ steht in Anführungszeichen und ist entnommen aus den Berichten der Kinder und von Personen, die es gesehen hatten.
«... wie ein riesiger Feuerball drehte sich die Sonne in hoher Geschwindigkeit.»
So etwas ist ungewöhnlich, dass sich die Sonne in hoher Geschwindigkeit dreht.
«Für eine kurze Weile stand sie still, um sofort wieder anfangen zu kreisen.»
Das war genau, um zu beweisen, dass sie unter der Herrschaft eines Willens war, der sie zum Kreisen brachte und wieder zum Stillstand, ein Wille, der nach Gutdünken über die Sonne verfügte.
«Für eine kurze Weile stand sie still, um sich hernach schwindelerregend um sich selbst zu drehen. Dann färbte sich ihr Rand scharlachrot, und sie glitt am Himmel wie ein Strudel, der rote Feuerzungen verbreitete.»
Hier setzt sich der Anfang einer Bedrohung an. Die Scheibe wir rötlich und verbreitet Feuerzungen am Himmel. Ein Ereignis, das natürlich die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Und weiter:
«Dieses Licht spiegelte sich auf dem Boden, in den Bäumen, im Gebüsch, ja selbst auf den Gesichtern der Menschen und auf ihren Kleidern in glänzenden Tönen und verschiedenen Farben wieder.»
Was aber wahrscheinlich den Eindruck eines großen Brandes verbreitete.
«Nach dreimaliger Ausführung dieser verrückt anmutenden Bewegungen, schien die Kugel zu erzittern, sich zu schütteln, um dann im Zickzackkurs auch die schreckerfüllte Menge herabzustürzen.»
Wir vernehmen hier eine deutliche Androhung, die Androhung des Tages der Züchtigung; die Androhung einer Katastrophe; die Androhung einer vollständigen Umwälzung des Systems, in dem wir uns befinden, ausgehend von einer aus den Fugen geratenen Sonne. Sie fing an Feuer nach allen Seiten zu sprühen, und, die sie ja das Gravitationszentrum des ganzen himmlischen Systems ist, fing an wie verrückt zu tanzen. Dann droht sie auf die Menschenmenge zu stürzen. Es ist Androhung eines Kataklysmus, einer Panik, eines Schreckenzustandes, einer herabstürzenden Gefahr, was die Menschenmenge dazu führte in alle Richtungen zu flüchten.
Diese Angst und Schrecken, die die Muttergottes den dortigen Menschen durch das Sonnenwunder zufügen wollte, bezieht sich eindeutig auf das, was sie über die Strafe sagte, die über die Welt kommen würde. Es wird klar, dass es, unter anderen, auch Strafen sein werden, die die ganze Welt einbeziehen, eine Störung der natürlichen Elemente, um die die Menschen zu bestrafen. Fatima bringt somit ein gutes Fundament für eine Vorstellung, eine Theorie der Züchtigung Gottes.
Lucia fährt fort: «Dies alle dauerte etwa zehn Minuten. Schließlich kehrte die Sonne in Zickzacklinie zu ihrem Ausgangspunkt zurück und schien wieder ruhig und strahlend im gleichen Glanz wie alle Tage sonst. Der Zyklus der Erscheinungen war nun abgeschlossen.»
Dieser Zyklus wurde also beendet mit einer Drohung. Unsere Liebe Frau erklärte: Hier ist es, weihet euch, bekehrt euch. Wenn nicht, hier habt ihr die Folge gesehen. Es ist eindeutig. Mit einer Androhung hat sie alles beendet. Der Schlusspunkt war eine Warnung. Für diejenigen, die uns als Pessimisten schelten, die sagen, wir sähen überall nur Gefahren und Katastrophen, die nicht an eine Züchtigung Gottes glauben, ist die Antwort sehr einfach.
Sollte das alle nur ein Mythos sein, was bedeutet dann diese ganze Symbolik der Ereignisse von Fatima? Man kann sie nicht leugnen.
«Viele Leute stellte erstaunt fest, dass ihre vom Regen durchnässten Kleider plötzlich getrocknet waren.»
Ein weiteres Zeichen der Macht der Muttergottes.
«Das Sonnenwunder wurde auch von unzähligen Zeugen beobachtet, die sich nicht am Erscheinungsort selbst, ja sogar bis zu 40 Kilometer von diesem entfernt befanden.»
Es konnte sich also nicht um Telepathie oder Suggestion handeln. Denn wenn es auf so weiter Entfernung gesehen und miterlebt wurde, schließt sich jede Einbildung aus.
Mit diesem Wunder ist die Reihe der Erscheinungen zu Ende gegangen. Sie enden einerseits mit einem Ziel, mit dem Versprechen:
„Wenn ihr die Weihe vollzieht, werdet ihr die Bekehrung Russland und der Welt erreichen. Wenn nicht, wird Russland seine Irrtümer überall verbreiten und ihr werdet Strafen von universeller Ordnung haben.“
Nehmen wir in Betracht, was Pater Aparício, ein Jesuit, ein sehr fähiger Mann — er war jahrelang geistlicher Leiter von Sr. Lucia —, mir gesagt hat, als ich ihn in Pernambuco traf, dass die von Pius XII. vollzogene Weihe nicht den notwendigen Bedingungen entsprach, um das Versprechen der Muttergottes zu erfüllen, und wir verstehen alles, was sich danach noch ereignete.
Wir können an all die anderen Strafen denken, die uns bedrohen. Sie bilden ein einziges Ganzes. Fünfzig Jahre später erhält die Botschaft von Fatima ihre Bestätigung.
Ich habe bei einem anderen Treffen gezeigt, wie die Nachrichten der letzten Woche auf ein heftiges Wettrüsten zwischen den Vereinigten Staaten und Russland hinweisen, und sie erwähnen den Einzug einer mächtigen russischen Flotte in das Mittelmeer, teils durch die Dardanellen und den Bosporus und teils durch die Straße von Gibraltar. Diese Flotte sei in der Lage, zumindest teilweise mit der sechsten nordamerikanischen Flotte zu kontrastieren und stellt daher eine Gefahr für die europäischen Länder der Mittelmeerküste dar. Wir sehen, die Möglichkeit eines Krieges leider am Horizont aufsteigen, und wie die von der Muttergottes angekündigte Strafe sich nähert.
Was sollen wir tun? Wir müssen uns an das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen erinnern, denn wir müssen versuchen, wie die klugen Jungfrauen zu sein, das heißt, wie die Seele, die bereit ist für den Moment der großen Prüfung. Und wie bereitet man sich für den Moment der großen Prüfung?
Ich war erstaunt, als ich einmal Szenen des Bombenangriffs auf Berlin im Kino sah und dann später auch Fotos der Berliner Bevölkerung während der Bombardierung zu sehen bekam. Das war eine „Bagarre“(*). Die Stadt Berlin war gebrochen. Trotzdem, es gingen Leute durch die Straßen, Leute standen auf dem Bürgersteig, unterhielten sich, nahmen den Alltag wie gewohnt und lachten, waren sich einfach der Lage nicht bewusst, dass sie bald getötet werden konnten, entweder durch Russen oder Amerikanern und Engländern, zerschmettert unter dem Kanonenfeuer, an Hunger gestorben, oder aus irgend einem anderen Grund – sie lebten den Alltag wie immer, ohne die Traurigkeit und die Tragik der Situation begreifen zu wollen, in der sie waren.

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen während der „Bagarre“ so sterben werden. Selbst wenn die Sonne auf sie zu fallen droht, werden sie nicht wegrennen; werden weiterhin über Geschäfte reden, über rein praktische Angelegenheiten und so in die Hölle gerissen werden.
Wir sollten nicht so sein wie diese, wir sollten nicht so sein wie diejenigen, die keinen Glauben haben. Von jetzt an müssen wir in dieser Überzeugung, in dieser Erwartung leben, in der Erwartung auf diesen Besuch Gottes, der die „Bagarre“ sein wird; dieser Vernichtung, die eines der majestätischsten und tragischsten Ereignisse in der Geschichte der Welt sein wird, damit durch diese Überzeugung unsere Seele sich geistlich vorbereitet, sich von so vielen Dingen loslöst, die sie an der heutigen Welt haftet und die aber versteht, dass sie in der heutigen Welt leben muss als eine Welt, die bereits mit dem Zeichen des Todes gezeichnet wurde und die zerstört wird. Die Welt hat keine Substanz mehr, sie kommt nicht vorwärts, ihre Tage sind gezählt.
Das sollten wir der Muttergottes im Geiste von Fatima bitten. Daher unsere Zerknirschung, daher unsere Loslösung (von den Dingen der Welt), daher unsere Reue.

(*) Französisch für Krawall, hartes Ringen, Kampf, Streit, Schlägerei. Der Autor verwendete diesen Ausdruck, um die Situation zu veranschaulichen, wie man sie sich während der bevorstehenden Züchtigung Gottes, wie in Fatima vorausgesagt, vorstellen könnte: ein dramatischer Zustand der sich auf die Menschen niederschlägt, verursacht durch Krieg, Chaos und Eintritt von Naturkatastrophen.

Plinio Correa de Oliveira, Vortrag „Heiliger des Tages“ am 17. Oktober 1967.

Freie Übersetzung aus dem Portugiesischen. Der Originaltext ist die Abschrift einer Aufzeichnung, wurde vom Urheber nicht revidiert.

Samstag, 6. Oktober 2018

Fatima



In der Zeit des Säkularismus, in der wir leben, wird die historische Mission Portugals gewöhnlich von einem rein weltlichen Standpunkt aus betrachtet. Der Navigationszyklus wird größtenteils nur in seinen wirtschaftlichen und politischen Ergebnissen geschätzt. Nichts oder fast nichts hat es gebracht, dass Historiker höheren Karats etwas ganz anderes dargelegt haben. Es häufen sich die Beweise, dass der Hauptgrund, der das portugiesische Gemüt zum Abenteuer der Navigationen bewegte, ein apostolischer war: die Bezwinger der Ozeane, die das winzige Portugal hinaus auf die weiten Meere sandte, taten es mit dem Geist der Kreuzfahrer und nicht als Hausierer. Für die gegenwärtige, im Sinn des Laizismus manipulierte und deformierte Geschichte, wird der Ruhm Portugals der sakralen und heroischen Pracht der religiösen Ideale beraubt, und auf das glanzlose Verdienst materieller Errungenschaften des bürgerlichen Lebens reduziert.
Das erste heilige Messopfer bei der Entdeckung Brasiliens
Nichts davon ändert jedoch die offensichtliche Realität der Fakten. Die treueste Monarchie (wie sie von der Kirche genannt wurde) war im Wesentlichen missionarisch. Brasilien verdankt der missionarischen Tätigkeit der Portugiesen die höchste Gnade der Zugehörigkeit zur Kirche. Und es ist nicht nur Brasilien. Es ist nicht nur Afrika. Jenseits davon, im fernen Osten Indiens und darüber hinaus, in der gelben Welt, war es die portugiesische Missionsarbeit, die auf den portugiesischen Kolonien die Wachvorposten der Religion errichteten, die bis heute in den benachbarten heidnischen Regionen einen lebendigen und fruchtbaren Proselytismus ausstrahlen.
Es wäre gut, wenn im Monat der Missionen daran erinnert würde. Brasilien wurde geboren als eine missionarische Errungenschaft Portugals.
* * *
Diese große missionarische Tätigkeit Portugals, der Zyklus seiner religiösen Heldentaten war mit dem Ende der Navigationen nicht aufgegeben. Vor kurzem hat die Göttliche Vorsehung den Portugiesen eine weitere großartige Missionsarbeit anvertraut. Um sich an die Welt zu richten, wählte die Gottesmutter für ihre Erscheinung einen kleinen Flecken des portugiesischen Bodens. Sie erwählte drei portugiesische Kinder als ihre Verkünder und fixierte in Fátima in Portugal eine unversiegbare Quelle von Wundern und Gnaden, und zog damit die Hoffnungen aller Leidtragenden der Erde nach Portugal. In Fatima offenbarte die Muttergottes eine Botschaft von universalem Charakter. Sie hat nicht nur über Portugal gesprochen. Die ganze zeitgenössische Krise und ihre tiefen Wurzeln in Bosheit und Sünde, die weltumspannenden Kataklysmen, die aus ihr hervorkommen werden, alles weitere, was die gesamte Menschheit betrifft in den derzeitigen schrecklichen Umwälzungen, all dies hat die Muttergottes den drei portugiesischen Hirtenkindern anvertraut, damit die stolze und niedergeschlagene Welt die schreckliche und wunderbare Botschaft von den Lippen dieser Kleinen höre. Es ist unmöglich zu übersehen, dass die Muttergottes dem ehemaligen missionarischen Land eine große historische Aufgabe übertragen hat. Diejenigen, die die Vorboten Christi von gestern waren, haben nun noch einen weiteren Titel: Herolde der Jungfrau. Portugal, die portugiesisch sprechenden Nationen zusammen mit Portugal haben die Aufgabe, allen Völkern, die große religiöse Tatsache des 20. Jahrhunderts, die Erscheinungen von Fatima, zu verkünden.
In diesem Missionsmonat (Oktober) feiern wir zwei große Marienfeste: Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz und Unsere Liebe Frau von Fatima.
Die innige Andacht zur allerseligsten Jungfrau Maria in Brasilien ist die Frucht einer intensiven Missionsarbeit der Portugiesen. Das Fest von Fatima, das am kommenden 13. gefeiert wird, hat eine ganz besondere Bedeutung für uns. Für Portugal bedeutete die Erscheinung von Fatima, dass die glorreiche Fruchtbarkeit dieser missionarischen Nation die Möglichkeiten ihres Handelns im Dienste der Kirche nicht erschöpft wurden. Für Brasilien erinnern sie in besonderer Weise daran, dass die Zeit gekommen ist, unsererseits für die Ausbreitung des Reiches Christi die Früchte zu bringen, die die unzähligen Gnaden und Gaben, die uns in Fülle gegeben wurden, uns verpflichten, sie der Welt weiterzugeben.
Brasilien ist dabei zur ersten Ebene des internationalen Lebens aufzusteigen, gerade in einer Zeit, wo missionarische Anstrengungen notwendiger denn je sind. Es geht nicht nur darum, die Nationen des Ostens zur Herde Jesu Christi zu führen. Es ist im Westen, gerade im Schoß der in Ruinen sich befindenden Christenheit, wo sich das tausendmal schlimmere Heidentum als das alte eingenistet hat. Für das moderne Neu-Heidentum gibt es nicht die so oft angewendete Ausrede, die für das östliche Heidentum vielfach angebracht ist: die Unwissenheit. Im westlichen Heidentum brodelt der Abfall, die Sünde gegen den Heiligen Geist, die vorsätzliche und satanische Liebe zum Irrtum und zum Bösen. Es ist gegen die heutigen Ketzer, die ihren letzten Anstrich von Christentum verloren haben, an denen die Missionsarbeit Brasiliens notwendig wird.
In der ausgezeichneten Abhandlung über die wahre Andacht zur allerseligen Jungfrau, des Sel. Grignion von Montfort, wird dieses Flehen oft folgendermaßen ausgesprochen: „Damit zu uns komme dein Reich, möge das Reich Mariens zu uns kommen.“
Brasilien muss im 20. Jahrhundert der große Verkünder der Herrschaft Jesu Christi sein. Damit es seine Mission erfüllen kann, muss es auch dem marianischen Appell von Fatima nachkommen und ein unermüdlicher Prediger der Andacht zur Muttergottes werden. Der Weg zu Christus wird vorbereitet indem man die Muttergottes predigt. Die Marianischen Andachten sind die königlichen Wege, über die man zu unserem Herrn Jesus Christus gelangt.
In Fatima empfahl die Muttergottes zwei Andachten auf ganz besondere Weise: Ihnen soll sich Brasilien mit größtem Eifer widmen.
Eine ist das Unbefleckte Herz Mariens. Die andere ist die des Heiligen Rosenkranzes.
Wenn Brasilien die große Nation der Kreuzritter und Missionare des zwanzigsten Jahrhunderts sein will, wird es diese Gnade nur durch eine glühende marianische Frömmigkeit erreichen. Und wenn es diese Gnade will, wird es sie mit den Mitteln erbeten, die die Jungfrau selbst angedeutet hat.
Also, in dieser Woche, die zwischen den Festen von Fatima und dem Rosenkranz liegt, möge dies das beständigste Objekt unserer Wünsche, unserer Bitten und unserer Meditationen sein.

Freie Übersetzung des Artikels “Fatima” von Plinio Corrêa de Oliveira in der Wochenzeitung “O Legionário“ Nr. 687, vom 7. Oktober 1945.