Dienstag, 18. März 2025

Francisco Marto, der Schutzpatron der Unvollkommenen

 Er wurde von Unserer Lieben Frau bestraft, in dem er bei den Erscheinungen Sie nicht hören konnte * Bitten wir Unsere Liebe Frau, unsere Taubheit zu heilen, damit wir die Gegenwart und Wärme dessen, was uns zu sehen gegeben wurde, in vollen Zügen genießen können, damit uns auch am Tag der Bagarre vergeben wird und wir treu seien.


 

Wir haben heute ein Fest, das bei uns schon oft kommentiert wurde – die Erscheinungen Unserer Lieben Frau in Fatima –, dass es mir fast ein wenig peinlich ist, einen Kommentar dazu abzugeben, denn alles, was gesagt werden konnte, oder zumindest das, was ich sagen könnte, wurde bereits gesagt.

Doch könnte ich fragen, ob wir nicht in den großen Umrissen von Fatima, sondern in den vielen sehr reichen Einzelheiten der Erscheinungen etwas finden könnten, was unserer geistigen Erbauung dienen könnte.

Ich glaube, wir könnten sagen, dass es eine Tatsache gibt, einen der tausend detaillierten Aspekte von Fatima, der sehr interessant ist und der uns nützlich sein könnte, und zwar folgendes: In einem Gespräch mit einer Person können wir drei Grade berücksichtigen: Der vollkommenste Grad ist, wenn wir den Gesprächspartner sehen, hören und mit ihm sprechen. Es gibt eine zweite, weniger perfekte Stufe, bei der wir den Gesprächspartner sehen und hören, aber nicht sprechen können. Und es gibt einen dritten Grad, der noch weniger vollkommen ist, in dem wir nur sehen, aber nicht hören und sprechen können. Es handelt sich um die am wenigsten umfassende und vollständige Kommunikation, die es geben kann. Dies sind die drei abnehmenden Grade einer Unterhaltung.


Genau diese drei Stufen der Unterredung hatte Unsere Liebe Frau in Fatima mit den Kindern. Weil Lucia sah die Muttergottes, hörte sie und sprach mit ihr. Daher hatte Lucia vollen Kontakt mit der Muttergottes in Fatima. Jacinta hingegen sah und hörte, sprach aber nicht. Sie hat die Erscheinung nur miterlebt. Man muss auch sagen, dass sie noch sehr klein war. Francisco hingegen hat die Muttergottes nur gesehen. Er hörte und sprach nichts. Er wusste von den anderen im Nachhinein, was geschehen war. Und die Erklärung, die Unsere Liebe Frau ihm gab oder die sie den Sehern später mitteilte, war folgende: Unsere Liebe Frau war unzufrieden mit einigen seiner Unvollkommenheiten, mit einigen seiner Mängel, mit einigen seiner Nachlässigkeiten in moralischer Hinsicht. Und aus diesem Grund hat die Muttergottes ihm zwar das unschätzbare Geschenk der Teilnahme an den Visionen nicht genommen, ihn aber in zwei Punkten blockiert: Er konnte weder hören noch sprechen. Er konnte nur Unsere Liebe Frau sehen.

Im Nachhinein bekehrte ihn Unsere Liebe Frau während dieser Visionen. Es war eine Bekehrung nicht im engeren Sinne des Wortes, denn es bedeutete nicht, dass er ein schwerer Sünder war, der sich bekehren musste. Aber er war ein Müßiggänger, er war ein Mensch, dessen Zustand nicht gerade perfekt war; aber Unsere Liebe Frau hatte Mitleid mit ihm. Unsere Liebe Frau bekehrte ihn, er wurde ein vorbildlicher Junge, er bat um Vergebung für alles Böse, kurz gesagt, für die Unvollkommenheiten, die er hatte, und er starb wahrhaftig als Heiliger.


Daher sind sich alle Menschen, die die Ereignisse von Fátima verfolgen, nicht nur sicher, dass Jacinta heiliggesprochen werden konnte, sondern auch, dass Francisco heiliggesprochen werden kann. Ich habe ein schlechtes Gedächtnis und kann mich an die Einzelheiten dieser Bekehrung nicht mehr so
​​gut erinnern, aber ich weiß noch, dass ich beeindruckt war, als ich das las, und dass mir – ich war damals noch sehr jung – folgender Gedanke in den Sinn kam: „Aber ist es möglich, dass sich ein Mensch so sehr verändert, wie er es getan hat?“ Gibt es also solche Änderungen? Gibt es solche Umkehrungen? Gibt es solche Ereiferung? Und ich spreche bewusst von Bekehrung, von Inbrunst. Er war ein Mensch, der zumindest in mancher Hinsicht nicht sehr leidenschaftlich war, der aber später viel eifriger wurde.

So haben wir also einen Überblick über das geistige Leben von Francisco. Eine große Berufung. Zweitens: mittelmäßige Entsprechung. Drittens: unermessliche Barmherzigkeit; er wurde nicht abgewiesen. Viertens: Trotzdem hat er etwas verloren. Fünftens: Unsere Liebe Frau gab ihm jedoch später alles, weil er im Himmel mit Ihr vereint war, als wäre er sein ganzes Leben treu gewesen. Sie haben also die fünf Dominanten der Tugend des Francisco.

Ich weiß nicht, ob es Ihnen klar ist, dass es hierzu noch eine weitere Randbemerkung gibt, aber es ist das schönste Lächeln Unserer Lieben Frau. Denn mit alledem zeigt die Gottesmutter ihre Barmherzigkeit. Sie zeigt denen, die Sie ruft und die vielleicht nicht inbrünstig genug sind, Sie zeigt denen, die Sie ruft, wen Sie begehrt – Unsere Liebe Frau zeigt denen, die Sie ruft, dass Sie von ihnen denen Sie eine völlige Hingabe verlangt; und Sie zeigt, dass Sie, obwohl Sie die Mutter der Barmherzigkeit ist, keineswegs weichlich ist.

Können Sie sich vorstellen, was Francisco alles verloren hat, weil er die Muttergottes nicht sprechen gehört hat und mit ihr nicht sprechen konnte? Was es bedeutet, den Klang der Stimme Unserer Lieben Frau zu hören ... was es bedeutet, in der Seele die tausend Gnaden zu empfangen, die durch den Klang der Stimme Unserer Lieben Frau eintreten ... Um Ihnen eine kleine Vorstellung zu geben: Können Sie sich das Unglück eines Menschen vorstellen, der nie die Musik der Kirche gehört hat, der nur weltliche Musik gehört hat? Was ist das für ein Mensch ein unbedingt begrenzter Horizont? Es ist viel besser, nur Kirchenmusik gehört zu haben und nie die ganze profane Musik der Welt gehört zu haben, als in der Seele das Wissen um diesen wunderbaren Wert des Kirchengesangs verloren zu haben.

Wenn also der Gesang der Kirche so viel Ausdruck hat und der Seele so viel Gutes tut, was kann dann der Klang der Stimme Unserer Lieben Frau für die Seele sein? Es ist ein „gewaltiger“ Klang der Stimme, der alle nur vorstellbaren Tugenden verkörpert, und zwar in einem größeren Ausmaß, und viel mehr, als man sich vorstellen kann. Man kann sich also vorstellen, welch enormen Verlust er erlitten hat.

Sie wären sensibler – und das ist natürlich und legitim – gegenüber der Vorstellung, welche Entbehrungen er erlitten hätte, wenn er die Muttergottes nicht gesehen hätte. Es ist völlig legitim. Denn aus einer bestimmten Perspektive ist Sehen eine kognitivere Angelegenheit als Hören. Aber neben all dem, was durch das Nichtsehen verloren geht, können Sie auch einiges davon berechnen, was durch das Nichthören verloren geht. Das heißt, er wurde bestraft. Aber sehen Sie, mit welcher mütterlichen Güte er bestraft wurde. Er könnte ausgeschlossen werden; und doch wurde ihm diese wunderbare Gabe geschenkt: das Sehen. Er sah. Und er empfing jene enorme Gnade, die das Sehen mit sich bringt. Außerdem: Durch das Sehen wurde er bekehrt; er bekehrte sich nicht nur, sondern liebte von ganzem Herzen; und er empfing die Gnade aller Gnaden der vollkommenen Reue und des perfekten Todes. Er empfing die Gnade der Heiligkeit.

Unsere Liebe Frau ließ in dieser Sache, die eine Träne von Ihr war, dennoch ein Lächeln aufstrahlen. Und was war das für ein Lächeln? Franziskus war der Maßstab, das Vorbild, das Beispiel der Hoffnung für all jene, die sich trotz ihrer Berufung nicht treu genug fühlen, die besorgt sind über die Treue, die sie erfahren haben; und sie haben Angst vor dem Tag, an dem Unsere Liebe Frau durch die Stimme der Vorsehung, auf ihre Weise, nicht auf einfühlsame Weise, sondern auf eine andere Weise, an die Türen ihrer Seelen klopft, dass auch sie es nicht sehen werden, dass sie nicht anwesend sein werden.

Sie sehen also, dass Unsere Liebe Frau deutlich macht, dass sie eine Schutzpatronin der Unvollkommenen ist. Eine Schutzpatronin, dessen Gebet gerade die Hoffnung derjenigen ist, die verzweifeln, weil sie mit sich selbst nicht zufrieden sind; die berufen wurden und untreu waren. Für seine Untreue wurde er teilweise bestraft, teilweise aber auch akzeptiert. Als er angenommen wurde, bekehrte er sich, und als er bekehrt war, wurde er in den Himmel gerufen. Als er in den Himmel gerufen wurde, war er eine Ermutigung für diejenigen, die sich auf der Erde in der gleichen Lage befinden wie er.

Wenn sich also einer von uns in Franciscos Lage befindet, haben wir allen Grund, uns an die Brust zu klopfen. Aber heute können wir Unserer Lieben Frau von Fatima bitten, durch Franziskus eine lebendige Hoffnung in unsere Seele zu legen: Wie ihm, kann auch mir vergeben werden. Unsere Liebe Frau gab mir Ehre, Unsere Liebe Frau gab mir die Gnade, die TFP kennen zu lernen; im Panorama der TFP dieses Unvergleichliche zu sehen: was die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche ist; Ihr ergeben zu sein; die ultramontane Bewegung zu kennen. Ich habe es gesehen, aber leider…! Wer weiß, ob ich nicht gehört habe, wer weiß, ob ich weniger gehört habe, als ich hätte hören sollen; wer weiß, ob die Stimme der Gnade, wer weiß, ob die Stimme der TFP, die ich mit einer gewissen Taubheit hörte…

Möge Unsere Liebe Frau mich von dieser Taubheit heilen, damit ich die Gegenwart und Wärme dessen, was mir zu sehen gegeben wurde, voll und ganz genießen kann, damit mir auch vollkommen vergeben wird, damit ich am Tag der Bagarre so treu sein kann, wie er (Francisco) es im Moment seines Todes war, damit ich ein Heiliger wie er sein kann. Damit er im Himmel für all jene beten kann, die auf meine und seine Weise sich auf dem Weg der Treue geschleppt haben und gestolpert sind, bis zu dem Moment, in dem Unsere Liebe Frau Mitleid mit uns hatte. Dies ist die Meditation, die meiner Meinung nach, heute angebracht ist.

 

 

 

Aus dem portugiesischen von „Francisco Marto, der Schutzpatron der Unvollkommenen“ in Santo do Dia am 13. Mai 1970

Die deutsche Fassung dieses Vortages ist erstmals erschienen in www.p-c-o.blogspot.com

© Veröffentlichung dieser deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

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