Freitag, 15. Juli 2016

Die UNO, eine Tragikomödie


Nach der Konferenz von Jalta wurde 1945 die Satzung der Vereinten Nationen verabschiedet, die als neue internationale Organisation den Völkerbund ablösen sollte. Von Anfang an hat Plinio Corrêa de Oliveira vorhergesagt, dass auch sie zum Scheitern bestimmt war, und zwar aus denselben Gründen, die auch den Völkerbund zum Zusammenbruch geführt hatten.(141)

„Die Organisation der Vereinten Nationen ist wegen ihres Laizismus zum Misserfolg verurteilt. (...)
Mit der ‚Gottesidee‘ allein ist nichts zu Wege gebracht. Erstens, weil Gott keine Fiktion ist, sondern eine Realität, das absolute Sein. Zweitens, weil die Völker von jeher an Gott geglaubt haben, oder doch wenigstens an Götter, und dennoch hat es immer wieder Kriege gegeben. Das Heilmittel ist im Christentum zu suchen.
Christentum aber heißt Katholizismus. Wenn die UNO im Schatten des Papsttums und unter dem Vorsitz des Stellvertreters Christi von christlichen Völkern gebildet worden wäre, dann wäre eine universelle Ordnung nicht nur eine Chimäre. Nun gibt es aber in der UNO nicht nur christliche Völker, und nicht alle christlichen Völker sind katholisch. Selbst die katholischen Völker werden nicht unbedingt von katholischen Regierungen geführt. Wie sollte in einer solchen Umgebung der Stellvertreter Christi einen entscheidenden Einfluss ausüben? Unter solchen Voraussetzungen ist ein Scheitern unvermeidlich. Der Völkerbund liegt bereits auf dem Friedhof der Geschichte. Und neben ihm ist schon ein weiteres Grab ausgehoben, nämlich das der Organisation der Vereinten Nationen.“(142)
---------------------------------------------------------

(141) Zum Versagen der UNO, vor allem im Hinblick auf ihre Ohnmacht gegenüber Kriegsverbrechen und modernem Völkermord, vgl. Yves TERNON in L’Etat criminel. Les Génocides au XX siècle (Seuil, Paris 1995), der ein eindrucksvolles Bild von den großen Massakern unseres Jahrhunderts liefert, angefangen vom Völkermord an Juden und Armeniern bis hin zu den Kambodschanern und den von der Sowjetunion beherrschten Völkern.
(142) Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, 7 dias em revista, in O Legionário Nr. 762 (16. März 1947). „Die UNO hat die Existenz des Papsttums einfach übergangen. Damit hat sie die einzige Säule verworfen, auf der normalerweise das Völkerrecht zu organiseren wäre. Sie ist gescheitert wie der Völkerbund und aus denselben Gründen, aus denen auch der Völkerbund gescheitert ist.“ (Ders., Um ano em revista. A consolidação das instituições democráticas. A paz no mundo, in O Legionário Nr. 752, 5. Januar 1947). Zur UNO vgl. auch A comédia da ONU, in O Legionário Nr. 704 (3. Februar 1946).

Quelle: Roberto de Mattei, „Der Kreuzritter des 20. Jahrhunderts“, Kap. II, Nr. 11)


Keine Kommentare: