Samstag, 24. Juni 2017

Der hl. Johannes, der Täufer

Plinio Correa de Oliveira

  „Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden“ (Lk 3,5)

 Der hl. Johannes, der Täufer, ist jener, der dem Herodes das gesagt hat, was heute keiner mehr den Mut hat, der Revolution zu sagen. Er hat Herodes ermahnt: „Es ist dir nicht erlaubt,


die Frau deines Bruders zu nehmen und mit ihr in Ehebruch zu leben!“ Deshalb bezahlte er dieses Urteil mit seinem Kopf.

Doch er war auch das Musterbeispiel für Bußfertigkeit. Er war berufen worden, die Seelen auf die Ankunft des Messias vorzubreiten. P. Fillion schreibt, er ist gekommen um die Berge abzutragen, das heißt, den Hochmut zu brechen, und die Täler auszufüllen, das heißt, die Unreinheit zu vertilgen.

Wir sehen also, das seine Aufgabe war, die zwei Übel zu bekämpfen, die am Ursprung der Revolution stehen.(*)

Der, der so gründlich den Hochmut und die Sinnlichkeit mit den Füßen zertreten hat, war auch ein wunderbares Beispiel von Unerschrockenheit. Und deshalb wurde er hingerichtet.

Jemand könnte wohl einwenden: Der hl. Johannes wurde hingerichtet; was hat es genutzt?


Es hat genutzt, was der hl. Augustinus meint über die Wirkung des Hauptes des Täufers, auf Herodes, als es ihm gebracht wurde: Er stellt sich vor, wie Herodes die geschlossenen Augen des abgeschlagenen Hauptes sah. „Nie ist ein menschlicher Blick, so tief in die Augen eingedrungen, wie dieser der verschlossenen und toten Augen des Johannes in die des Herodes.“

Ein Mann, dessen Weg versperrt war, der die Sinnlichkeit zerschlagen, den Hochmut bekämpft, und dem Ruchlosen die Wahrheit vorgehalten hatte, war dessen würdig, der Vorläufer des Erlösers zu sein.

Allem Anschein nach – es gibt jedoch keine geschichtliche Gewissheit darüber – gehörte er zu der Gruppe der Kontemplativen des Berges Karmel an, die, als Karmeliten, die wir sind (**), unsere geistliche Vorfahren waren.

Dies ist ein Grund unter vielen, um zum hl. Johannes, dem Täufer, zu beten, mit der Bitte, er möge uns Abscheu vor diesen zwei Lastern, den Triebfedern der Revolution, geben, und uns den Mut schenken, überall und jedem die ganze Wahrheit über die Revolution zu verkünden.

(*) s. „Revolution und Gegenrevolution“ von Plinio Correa de Oliveira.

(**) Der Autor und seine Anhänger waren Mitglieder des 3. Ordens der Karmeliter.

(Dieser Text ist übernommen aus einem informellen Vortrag von Professor Plinio Corrêa de Oliveira Santo do Dia — 24.6.65  — 2. Teil. Im ersten Teil des Vortrages kommentierte der Autor Anrufungen der Herz-Jesu-Litanei, dessen Fest an diesem Tag gefeiert wurde.
Er wurde frei übersetzt und angepasst für die Veröffentlichung ohne eine Überarbeitung des Autors.)

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe gestattet.


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