Montag, 12. Juni 2017

„Sie vis pacem, para bellum“

Willst du den Frieden, rüste dich zum Krieg *)

Plinio Correa de Oliveira





Wenn wir diese gewaltigen Burgen des Mittelalters sehen, die an den Grenzen des Reichs Karls des Großen errichtet wurden, an den Ufern des Rheins oder der Donau, oder auch entlang der Straßen Spaniens von den Truppen des großen Kaisers, um den Vormarsch der Mauren zu verhindern, haben wir den Eindruck, als ob diese Burgen immer noch pochen durch die Schlachten, die um sie geführt wurden. Ihre Steine scheinen pulsierenden Herzen!

Doch die Menschen erinnern sich nicht mehr an die Lektion der Voraussicht, die sie enthalten. Welche Lektion? Niemand baut Burgen, wenn der Feind gerade angreift. Festungen werden in Zeiten errichtet, in denen kein Krieg stattfindet. Und da die Erbauer Krieger des Glaubens waren und nicht ein Haufen dummer Optimisten, bauten sie ihre Burgen in Friedenszeiten in Vorsorge auf künftige Angriffe eines Feindes.


Diese Burgen waren Werke des Friedens, aber ein Frieden, der auf einen eventuellen Krieg orientiert ist! 
So sollen auch wir sein, als Kinder der streitenden Kirche, die wir an einem weltweiten, furchtbaren und heiligen Krieg teilnehmen, eines gegenrevolutionären psychologischen Krieges gegen die universelle Revolution, um die christliche Zivilisation mit friedlichen und legalen Mitteln zu verteidigen. Unsere doktrinären Festungen müssen in Friedenszeiten errichtet werden. Dies ist die Art, wie wir unsere kämpferischen und prächtigen Burgen bauen, in Zeiten des Friedens ... aber in der Voraussicht des Kampfes!

*) Angeblich Wahlspruch des hl. Augustinus. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts findet sich bei Vegetius das Zitat: Qui desiderat pacem, praebaret bellum - wer den Frieden wünscht, möge sich auf den Krieg vorbereiten. (Latein im Alltag, VMA-Verlag, Wiesbaden)

Aus „Catolicismo“ Nr 537 - Oktober 1995 (freie Übersetzung aus dem Portugiesischen)

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