Freitag, 26. Januar 2024

Die Aufgabe der Kirche



Vor nicht allzu langer Zeit erklärte der indische Führer Ramauam Mudaliar, Leiter der UN-Delegation seines Landes und Präsident des Sozial- und Wirtschaftsrats, dass die Vereinten Nationen - UNO - eine weit reichende Zuständigkeit für folgende Angelegenheiten haben müsste: Ehe, Scheidung und Erbfolge, Stellung der Frau und andere wesentliche Angelegenheiten. Man erinnere sich, dass im Prinzip es sich bei der UNO um eine Art internationaler Verband in einen viel engeren Sinn handelt, als der ehemalige Völkerbund. Tatsächlich suggeriert der Ausdruck „Vereinte Nationen“ die Idee einer Vereinigung, einer einzigen supranationalen Regierung für das gesamte Universum. Auch deswegen weil dies eine Idee ist, die immer mehr Gestalt annimmt, und es gibt schon manche, die behaupten, dass nach der Erfindung der Atombombe, wird diese Idee verwirklicht, oder die Welt wird nicht überlebensfähig sein. Es ist wahrscheinlich, dass diesem Plan noch viele Hindernisse im Weg stehen werden. Voraussetzung für dieses große Unterfangen ist die perfekte „BigTree“-Vereinbarung, doch diese Vereinbarung wird immer prekärer. Sobald jedoch der Streit zwischen dem roten Totalitarismus und den westlichen Demokratien geklärt ist (und diese Lösung wird auf die eine oder andere Weise in kurzer Zeit erfolgen), wird dieses Projekt Wirklichkeit, wenn sich die derzeitige Richtung der Menschheit durchsetzt.

Angesichts dieser Prämissen sollte (wie?) die Forderung des indischen Führers für Ehe-, Bildungs- und Lehrangelegenheiten auf die Zuständigkeit der Vereinten Nationen übertragen werden(?). Es geht um den Wiederaufbau der Welt, der Zivilisation und der Kultur unter der Vormundschaft einer übernationalen universellen Regierung. Nun gab es schon einmal in der Geschichte, in dem auch das Problem auftauchte, eine Welt von Grund auf neu aufzubauen. Bei dieser Gelegenheit war es auch eine universelle und übernationale Macht, die diese schwere Aufgabe ausführte: die katholische Kirche. Und die Hauptinstrumente der Kirche in diesem kolossalen Unterfangen waren gerade Bildung, Unterricht und Familie. In anderen Anliegen beschränkte sie sich darauf, den ersten Impuls zu geben und für die Einhaltung von Grundsätzen zu sorgen; aber über diese (o.g.) Angelegenheiten behielt sie den Anspruch für sich selbst und handelte direkt und unverzüglich. Und das ist vollkommen erklärbar. Egal wie wenig man darüber nachdenkt, wird man sehen, dass Ehe, Bildung und Unterricht die heikelsten und grundlegendsten Punkte für die Bildung einer Gesellschaft und einer Zivilisation sind. Wie sie ausgeführt werden, so wird die Welt sein, die daraus geboren wird.

Es ist nun jetzt beabsichtigt, die Zuständigkeit für diesen Punkt der Organisation der Vereinten Nationen und damit der künftigen Weltregierung zu übertragen, was die logische Konsequenz dieser Organisation ist. Die UNO wird so mit einer umfassenden geistlichen Macht ausgestattet sein, die ehemals der Kirche zuerkannt wurde, und die sie nie aufgegeben hat und auch nie aufgeben wird. Daraus lässt sich erkennen, wie wir bereits festgestellt haben, dass die Menschen vollkommen verstanden haben, dass politische Formeln nicht ausreichen, um das Gleichgewicht der Welt aufrechtzuerhalten, sondern dass vor allem eine innere Arbeit auf das Gewissen der Menschen erforderlich ist. Es wird heutzutage deutlich wahrgenommen, wie wichtig heutzutage die spirituellen Werte und sogar die Religion sind. Allerdings will man die katholische Kirche nicht als die Kirche Christi anerkennen, die einzig wahre Kirche, vor deren Autorität sich jeder beugen muss. An ihrer Stelle sucht man nach einem Ersatz. Was wird daraus hervorkommen?

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer von „O papel da Igreja“
in Legionário vom 17. März 1943.

Diese deutsche Fassung „Die Aufgabe der Kirche“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

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