Auf den ersten Blick zwei Vögel in den weißlichen Hügeln, die unsicher und unterschiedlich sich hervorheben und sich in einem grenzenlosen Horizont verbreiteten. Die Helligkeit der Atmosphäre zeigt einen leicht bläulichen Farbton, vielleicht wegen der sehr niedrigen Umgebungstemperatur. Man würde sagen, dass die Luft kurz vor dem Gefrieren ist.
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Ein genauerer Blick zeigt
jedoch die Silhouette anderer Vögel, die in einer Position einer fast grabähnlichen
Unbeweglichkeit auf dem Eis liegen. Hier und da sieht man schwarze Punkte, die
mit der weißmelierten Weite kontrastieren, wo Schnee und Gefieder sich vermengen.
Sie sind weit aufgeschlagen Augen, die uns versichern, dass die Vögel am Leben
sind.
Welche Vögel könnten einem
so harten Klima widerstehen? Man würde es nicht glauben, aber es sind wilde…
Schwäne!
Wild, weil unzähmbar, die
eisigen Ebenen Sibiriens östlich des Ob-Flusses bewohnen. Dafür waren sie von
der Vorsehung mit besonderen Eigenschaften ausgestattet, die ihnen das
Überleben im Kampf gegen harte widrigen Bedingungen garantieren.
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Wenn im Winter die
Temperatur auf fünfzig Grad unter Null sinkt, See und Flüsse komplett
zugefroren sind, müssen sie nach milderen Regionen wandern, nach China, Korea
oder Japan.
Die zu überwindende
Entfernung reicht von sechs bis achttausend Kilometern. Eine solche Reise
erfordert eine besondere „Disziplin“: Fliegen in geschlossener Formation bilden
sie gigantische Pfeilspitzen, die außer der der größeren Schönheit weniger
Schwierigkeiten haben, den Luftwiderstand zu überwinden. Jeder Vogel profitiert
von dem Begleiter, der ihm in der Bildung vorausfliegt. Am Ende des Pfeils trägt
der „Boss“ die maximale Flugermüdung, die durchschnittlich achtzehn Stunden pro
Tag dauert, mit achtzig Kilometern pro Stunde.
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Mit seinem großartigen
weißen Gefieder und seiner unvergleichlichen Eleganz spricht uns der Schwan von
Anmut und Fantasie. Es ist jedoch auch ein großartiges Beispiel für Durchhaltevermögen,
da er extrem widrige Bedingungen wie die in Westsibirien ausgesetzt ist.
Seine Schönheit fällt
inmitten des Wetters auf und setzt sich durch, wo immer er erscheint. Im See
schwimmend, dient ihm dieser als Spiegel; mit Schnee bedeckt, findet die
unbefleckte Weiße seiner Federn ein angebrachtes Element ein geeignetes
Element, um seine Schönheit und seinen Charme zu bestreiten!
Dies ist der Reichtum des Werkes
des Schöpfers, in dem Er sein Bild gezeichnet hat.
Die tiefen und prächtigen
Echos des unendlichen Gottes, die in der Schöpfung zu hören sind und in unseren
Seelen schwingt, bereiten uns auf den Tag vor, von dem der hl. Augustinus sagt
„ruhend werden wir betrachten, betrachtend werden wir lieben und liebend werden
wir preisen“ (De Civ. Dei, 1. XXII, c. 30, n 5).
„Catolicismo“ Oktober 1988

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