Am
1. Juni 1990 trafen etwa 300 Mitglieder der Brasilianischen TFP auf dem Viaduto
do Chá, im Zentrum von São Paulo ein. Bei der Eröffnung der größten
Petitionskampagne der TFPs weltweit, die von den Stufen des Stadttheaters
ausgerufen wurde, war das Laufpublikum sehr freundlich gestimmt. Die Fanfare
spielte zum Auftakt die Nationalhymne, was vom Publikum mit begeistertem
Applaus bedacht wurde. Sehr bald füllten sich die Blätter mit Unterschriften.
Viele Unterschriften wurden unter den Menschen gesammelt, die stehen blieben,
um der Blasmusik zu lauschen. An diesem Tag ersten Tag der Kampagne waren in
der ganzen Altstadt von São Paulo 13 Stände, vom Platz der Republik bis zum
Domplatz aufgestellt. Überall war die Aufnahme und Anteilnahme der Menschen
sehr gut. Bis zum Ende der Kampagne dieses ersten Tages wurden allein hier
33.600 Unterschriften gesammelt.
Die
Kampagne war bereits am 27. Mai bei einem Treffen von Prof. Plinio Corrêa de
Oliveira mit dem Freundeskreis der TFP im Hilton Hotel angekündigt worden.
Die
TFP von Chile und Uruguay begannen ihre Aktion schon vor dem offiziellen Start
in São Paulo:
In New York |
In
Santiago begann die Kampagne um 17.30 Uhr des 30. Mai und dauerte bis 19.30
Uhr. Die Unterschriften wurden auf der Paseo Ahumada, der Hauptstraße der
chilenischen Hauptstadt, von 8 Mitgliedern der dortigen TFP gesammelt. In der
angegebenen Dauer von zwei Stunden wurden 308 Unterschriften gesammelt. Linke
Störer sorgten für einen gewissen Tumult einem gewissen Tumult, als sie den
Unterschriftenstand angriffen.
In
Uruguay begann die Kampagne am 31. Mai. 17 Mitglieder sammelten dort an diesem
Tag 538 Unterschriften. Um ein Uhr morgens wurde ein 15 Meter langes Werbebanner
auf dem Hauptplatz von Montevideo angebracht. Leider verweigerte die litauische
Gemeinschaft ihre Unterstützung und verbot sogar die Verwendung des litauischen
Staatswappens auf Unterschriftenlisten.
Zum
Anlass veröffentlichte die brasilianische TFP folgende Pressemitteilung
„Der Klauen des sowjetischen
Imperialismus will Litauen, das sich „Land Mariens“ nennt, die Unabhängigkeit
verweigern. Brasilianer! Protestiert, indem Ihr die große Petition der TFP, die
in 20 Ländern der Welt durchgeführt wird, unterschreibt.“
Diejenigen,
die am 1. Juni durch das Zentrum von São Paulo gingen, stießen auf zahlreiche
Banner mit obiger Aufschrift, und hörten die jungen TFP-Herolde auf ihren
Megafonen rufen: „Passanten, Passanten,
unterschreiben die Protestlisten der TFP für ein freies und unabhängiges
Litauen.“
Als
Fußgänger den Viaduto do Chá überquerten und über Plätze und Straßen des
Zentrums von Sao Paulo gingen, konnten sie auch Marschmusik genießen, die von
der Fanfare der TFP gespielt wurden, während sie höflich gebeten wurden, die
Petition an den Präsidenten von Litauen, Vytautas Landsbergis, zu
unterzeichnen.
Auf einem Ärztekongress in Dresden |
Der
Text der Petition, der sich auf den finsteren Nazi-Kommunistischen Pakt von
1939 bezieht, mit dem Litauen unter die Sowjetherrschaft fiel, drückt die
Nichtübereinstimmung und den Protest der 20 TFP gegen jede öffentliche
Verhandlung aus, um das jüngste Dekret, mit dem die Unabhängigkeit der
litauischen Nation proklamiert wurde, zu verschieben.
Das
TFP-Dokument versichert dem litauischen Staatschef auch „die Unterstützung, den Respekt und die Bewunderung der Unterzeichner
der Petitionen“, gerade in der Zeit, in der die Sache der Unabhängigkeit
des Landes „eine kritische Phase zu
durchlaufen scheint“. Abschließend erinnert Manifest an den Wahlspruch
dieser Nation – Lituania Terra Mariae
– und fleht der Schutzpatronin des Landes, es zur sofortigen Anerkennung der „Unabhängigkeit von Seiten aller freien
Völker“ hinzuführen.
Die
Propagandisten der TFP, die ihre roten Umhänge tragen und die auffälligen
großen roten Fahnen mit dem goldenen Löwen mitführen, verteilten der
Öffentlichkeit einen Flyer, der eine Zusammenfassung der Geschichte Litauens
enthält, sowie die aktuelle politische Situation, in der sich die
verdienstvolle baltische Nation befindet: sie wird von den Sowjets belagert, um
ihr die Aufhebung des Dekrets der Unabhängigkeit aufzuzwingen.
Die aufgestapelten Listen nach der Beendigung der Kampagne in Brasilien |
Zur
gleichen Zeit, in der diese Kampagne in Brasilien begann – die sich über das
gesamtes Territorium erstreckt – wurden gleiche Unterschriftensammlungen von
TFP und TFP-Büros in 20 anderen Ländern der Welt gestartet.
* * *
Die
Aktion endete im Oktober und ergab weltweit die Rekordzahl von rund fünf
Millionen achthundert Tausend Unterschriften, die dem Litauschen Präsidenten
und Michael Gorbatschow übergeben wurden.
© Nachdruck dieser deutschen Fassung ist nur mit Quellenangabe
dieses Blogs gestattet.
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