Auszüge aus den Gedanken von
Plinio Corrêa de Oliveira
Der folgende
Artikel von Plinio Corrêa de Oliveira wurde am 12. April 1993 vom Pressedienst der TFP
verbreitet.
Er ist so aktuell, dass er nicht wie vor
32 Jahren geschrieben wirkt, sondern gestern… Er erklärt eindrücklich,
wie sehr die jüngsten Ereigni-sse das schwächen, was in den Nationen noch gesund
und organisch ist.
Wenn es einen gemeinsamen Nenner im
öffentlichen und privaten Leben so vieler Nationen heute gibt, dann ist es das
Chaos. Chaotische Perspektiven scheinen sich zu wiederholen, und wir bewegen
uns zunehmend auf den Wegen des Chaos – niemand weiß genau, bis wohin.
Die rätselhaften Kräfte des Chaos erzeugen
Explosionen, Ausbrüche, die den Eindruck erwecken, die Welt würde zerbrechen.
Optimisten, Narren – verzeihen Sie mir die Wiederholung, lieber Leser –
fürchten sich kaum und glauben, alles „wird wieder sein wie vorher in der Kaserne
des Abrantes“ (portugiesisches Sprichwort). Diejenigen, die sich für
hellseherisch halten, sind alarmiert und denken, die Welt werde bald „auf den
Kopf gestellt“. Aber auch sie irren sich, denn „plus ça change, plus c’est la même chose“ – je mehr sich die Dinge
ändern, desto mehr bleiben sie gleich…
Tatsächlich vollzieht sich der chaotische
Prozess, den wir alle sozusagen miterleben und unter dem wir leiden, in
Unbeweglichkeit. Hier, dort und überall offenbaren sich
Meinungsverschiedenheiten, Situationen, die so angespannt und kritisch sind,
dass man meinen könnte, jeden Moment könne irgendwo ein Weltkrieg ausbrechen.
In diesem Wirbelwind des Chaos bleiben die Situationen derweil unbeweglich.
Genau diese erstarrte Unbeweglichkeit
inmitten ständiger Bewegung, von Situationen, die sich weder verbessern noch
verschlechtern, ist das Drama, in das sich immer mehr Länder verstricken.
Es ist eine Art psychosoziales AIDS, das
sich weltweit ausbreitet: Diese Krankheit tötet nicht, aber sie schwächt alles
Gesunde und Organische in den Nationen.
Angesichts der zunehmenden Katastrophen
und des moralischen und materiellen Niedergangs duckt sich der moderne Mensch
feige weg und klagt: „Zerbrochenheit ist die Regel des Lebens, und jeder muss
sich ihr fügen. Alles zerbricht, und nichts hat mehr Bedeutung. Die Dinge
bedeuten nichts mehr!“
Aus der Tiefe dieses ganzen Panoramas
scheint folgende Botschaft aufzusteigen: „Gewöhnt euch daran und versteht, dass
nichts mehr Sinn ergibt! Die menschliche Vernunft ist ausgestorben, und nichts
Vernünftiges wird jemals wieder geschehen! Aber das wird nicht explizit
ausgesprochen werden: Die Vorgänge in der Welt werden immer absurder und
unvernünftiger. Und jeder wird sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass die
Absurdität das Zepter der Welt an sich gerissen hat!“
Dies scheint die gegenwärtige Botschaft
der Tatsachen zu sein: „Menschliche Vernunft, zieh dich zurück! Menschliches
Denken, schweige! Mensch, denke nicht länger nach und lass dich wie ein Tier
von den Ereignissen mitreißen.“ … Und aus den tiefsten Abgründen dieses
Abgrunds vermag der Katholik die trügerischen Lichtblitze zu erkennen, den
Gesang, der zugleich unheilvoll und anziehend, beruhigend und wahnsinnig ist,
jenes erbärmlichen Wesens, das die Personifizierung der Unlogik, der
Absurdität, der absonderlichen und hasserfüllten Rebellion gegen den allweisen
Allmächtigen ist: den Teufel. Vater des Bösen, des Irrtums und der Lüge, er
stöhnt und keucht verzweifelt und schreit seinen ewigen und ruchlosen Aufschrei
der Rebellion: „Non serviam“ – Ich
werde nicht dienen!
Dies sind die Perspektiven, die Theologen
diskutieren können und sollten. Wahre Theologen natürlich, jene wenigen unter
ihnen, die noch an die Existenz des Teufels und der Hölle glauben.
Nach nur zwei Monaten im Amt wurden die vier Ecken der Erde bereits von einem unerwarteten Erdbeben erschüttert – eine Folge der turbulenten Interventionen von Präsident Trump.
Aus dem Portugiesischen „A imobilidade móvel do caos” in “Catolicismo” Nr. 892. April 2025.
Nachdruck mit Angabe der Quelle www.p-c-o.blogspot.com gestattet.

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