Dienstag, 3. November 2020

Dringender Appell zum Widerstand

 Dringender Appell, Widerstand zu leisten gegen den Verrat und den Untergang des Abendlandes, der edelsten Blüte der christlichen Kultur und Zivilisation,

von

Instituto Plinio Corrêa de Oliveira

Das Institut Plinio Corrêa de Oliveira, das im Geist seines Namensgebers sein Werk weiterführt, veröffentlichte am 28. Oktober 2020, folgende Stellungnahme zur Enzyklika „Tutti Fratelli“ und den Äußerungen Papst Franziskus über Homosexualität. Wir bringen sie hier in Deutscher Übersetzung.

Die dreifache Krise infolge des COVID-19, der Unruhen und der Wirtschaftskatastrophe erschüttert die geistigen und materiellen Grundlagen des Westens und der ganzen Welt. Dies ist keine gewöhnliche Krise, denn sie erschüttert unsere abgenutzten Gewissheiten, verändert gleichzeitig unsere täglichen Routinen und schränkt die Freiheit der Kirche ein. Angesichts dieser Krise sind viele ratlos und fragen sich, was ist hier schief gelaufen. Wohin steuert das Abendland? Ist es möglich, das entgegenkommende Chaos zu vermeiden?

Angesichts dieser großen Gefahr, die den Westen bedroht, präsentieren das Institut Plinio Corrêa de Oliveira und seine eigenständigen Schwesterorganisationen in den fünf Kontinenten - bestehend aus Laienkatholiken, die die christliche Zivilisation seit langem gegen die Irrtümer des Kommunismus und des Sozialismus verteidigen - eine Analyse der Gefahren der aktuellen Situation sowie eine Botschaft der hoffnungsvollen Wiederherstellung.

I. Die aktuelle Lage

Die derzeitige Krise zeigt sich auf verschiedene Weisen. Sie alle haben jedoch einen gemeinsamen Zweck: die noch bestehenden Strukturen der westlichen christlichen Zivilisation zu zerstören. Wir könnten sie in drei Hauptkategorien einteilen.

1. Eine Gesundheitskrise, die alle Aspekte des Lebens betrifft

Die Welt ist mit einer verdächtigen Virusepidemie konfrontiert, die ihren Ursprung in China hat und sich von dort aus verbreitet. Dieses Virus zieht vor allem die christlichen Nationen Europas und Amerikas in Mitleidenschaft und verursacht ernsthafte Gesundheitsrisiken sowie tiefgreifende wirtschaftliche, soziale und psychologische Auswirkungen, die sich aus drakonischen Gesundheitsmaßnahmen und Lockdowns ergeben.

Die sogenannte neue Normalität wirkt sich auch auf das Leben von Hunderten von Millionen Menschen aus, mit der Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Unterbrechung von Arbeit und Bildung, Verbot oder Einschränkung von Versammlungen, kulturellen Veranstaltungen und schließlich ebenfalls den Zugang zur Sonntagsmesse und zu den Sakramenten.

Die Menschen werden von Technokraten an eine Welt der Traurigkeit, Isolierung und des Subkonsums gewöhnt, ähnlich des dystopischen Albtraums von George Orwells Roman „1984“.

2. Die Pandemie deckt die strukturellen Schwächen unserer globalisierten Welt auf

Eine schwere Wirtschaftskrise steht vor der Tür mit enormen politischen, sozialen, kulturellen und psychologischen Folgen. Analysten von weltweitem Rang sagen voraus, dass es viel schlimmer sein wird als die Weltwirtschaftskrise von 1929.

Die Pandemie enthüllte die monumentale wirtschaftliche Abhängigkeit des Westens - ein schändliches Ergebnis der rücksichtslosen Verlagerung seiner industriellen Basis, insbesondere nach China.

Das Ergebnis ist eine große politische Schwäche des Westens dessen Einfluss sehr erschüttert ist, in einer „multipolaren“ Welt, in der das kommunistische China zunehmend die Rolle des Drachen einnimmt. Viele Autoren kündigen den unvermeidlichen und allmählichen Niedergang der politischen, militärischen und diplomatischen Macht des Westens auf internationaler Ebene an. Die Welt, wie wir sie kannten, scheint ihrem Ende zuzugehen.

3. Unruhen schwächen den Westen noch mehr

Der Westen wird durch Unruhenherde geschwächt, die gleichzeitig auf der ganzen Welt auftreten, als ob sie durch eine gemeinsame Steuerung ausgelöst würden. Zu diesen Punkten gehören:

a) Unkontrollierte Einwanderung, ein importiertes Übel, das die Bildung ausländischer Zysten innerhalb von Nationen begünstigt. Viele Neuankömmlinge - insbesondere muslimische Migranten - weigern sich, sich in das Land, in dem sie aufgenommen werden, zu integrieren und zu assimilieren, was zu einem internen Separatismus führt. Dieses Phänomen verwandelt den Westen in einen multiethnischen, multireligiösen und multikulturellen „offenen Raum“ ohne gemeinsame Identität oder Zielsetzung.

Revolutionärer Aufruhr, gefördert von
der Black Lives Mattter-Bewegung
b) Ein weiterer Schwerpunkt der Unruhen ist das Aufkommen von Forderungen von Minderheiten, die sich diskriminiert wähnen, und von linken Ideologien, die versuchen, alle Überreste und Strukturen unserer christlichen Vergangenheit zu beseitigen. Diese „dekonstruktivistischen“ sozialen Ideale zielen auf die kapitalistische bürgerliche Gesellschaft ab. Viele Linke nutzen rassische und kulturelle Unterschiede, um den Klassenkampf durch Straßengewalt und städtische Zerstörung zu schüren. Ein typisches Beispiel sind die Volksunruhen, die von der Black Lives Matter-Bewegung in den USA geschürt werden.

Diese Unruhen führen unter anderem zu einem Radikalismus, der mit Hilfe der Medien die stille Mehrheit erschreckt und lähmt. In Ländern, in denen diese Mehrheit reagiert, führt die daraus resultierende ideologische Polarisierung zu einer Lähmung demokratischer Institutionen, und viele Beobachter erwähnen sogar die Gefahr eines Bürgerkrieges.

II. Der westliche Mensch angesichts dieses Panoramas

Der Westen ist nicht vorbereitet, sich dieser dreifachen Krise zu stellen. Seine Fundamente sind durch die schreckliche strukturelle Schwäche zerfressen, verursacht durch eine massive Kulturrevolution, wie zum Beispiel die Krise der Familie, die durch die Abtreibung entstandene Kultur des Todes und die aggressive LGBT-Ideologie, die der gesamten Gesellschaft und sogar unschuldigen Kindern auferlegt wurde.

Vor allem ist das Abendland durch eine spirituelle Krise geschwächt. Viele verlassen den Glauben und leben, ohne die Gebote Gottes zu respektieren, und vernachlässigen seine Gnade und das sakramentale Leben. Durch diesen moralischen Verfall geschwächt, beginnen wir, unsere christlichen Wurzeln zu vergessen.

Ohne geistige und soziale Unterstützung reagieren viele auf diese dreifache Krise mit Ratlosigkeit und Unglauben. Viele Psychologen nennen dies ein „kollektives Trauma“. Unsere mächtige, feste, technologisch „perfekte“ und selbstbewusste Welt, wurde durch das neue Coronavirus bis auf die Fundamente erschüttert.

Innerhalb weniger Monate brachen viele Gewissheiten mit der westlichen Wirtschaft zusammen. Solche Gewissheiten nährten in den Massen ein Optimismus des unaufhaltsamen Fortschritts. Heute hat diese Krise das Vertrauen in Medien, Wissenschaft, politische Autoritäten und sogar religiöse Obrigkeiten zerstört.

Der Optimismus, ein charakteristisches Merkmal unserer Zeit, der zwei Weltkriege überstanden hat, verschwindet nun und führt zu einer wachsenden Zukunftsangst.

In diesem besorgniserregenden Kontext beginnen viele, die Prämissen des Westens in Frage zu stellen und fragen sich: Was ist schief gelaufen? Gibt es eine Lösung, ein Licht, das uns in diesem Sturm führen und das Vertrauen in die Zukunft trösten und wiederherstellen kann?

Solche Fragen bringen einen Samen des Schuldgefühls und eine vage Sehnsucht nach der Rückkehr zum verlassenen Weg der Tugend mit sich.

III. Eine immense spirituelle Verwaisung



Inmitten der Krise wäre es gut, zur Quelle der christlichen Kultur zurückzukehren und die spirituellen Werte wiederzuentdecken, die die Grundlage unserer Zivilisation bilden. Aus dieser spirituellen Quelle werden Ordnung, Institutionen und Gnaden kommen, die uns vor dieser dreifachen Krise retten werden. Nur eine Rückkehr der verlorenen Söhne zum Vaterhaus kann die Gesellschaft in dem erforderlichen Umfang und in der erforderlichen Tiefe regenerieren.

Doch unsere Unfähigkeit, mit dieser dreifachen Krise fertig zu werden, beruht auf der Tatsache, dass unsere Gewissheiten, Prinzipien und Werte durch die Krise untergraben wurden, die sich parallel innerhalb der Kirche selbst entwickelte. Diese spirituelle Krise ist viel zerstörerischer, da sie uns die Mittel entzieht, die uns helfen würden, Lösungen zu finden.

In dieser Stunde höchster Gefahr für das Christentum würden die Gläubigen natürlich ihre Blicke auf den Stuhl Petri richten, der Obersten Autorität der katholischen Kirche, um ein Wort des Trostes und der Führung zu hören. Anstatt jedoch sich als Hochburg des Westens zu erweisen, scheint dem Heiligen Stuhl sein eigenes Schicksal gleichgültig zu sein. Manchmal scheint es sogar die Kräfte zu bevorzugen, die den Westen mit zunehmender Intensität angreifen. Der schrecklichste Aspekt der gegenwärtigen Situation ist die immense spirituelle Verwaisung, in dem sich das Abendland befindet.

Betrachten wir diese jüngsten Tatsachen - unter vielen, die angeführt werden könnten -, die die Grundlagen des Glaubens untergraben:

1. Der Katechismus der katholischen Kirche bekräftigt, dass homosexuelle Handlungen „gegen das natürliche Gesetz verstoßen“ und „sie sind in keinem Fall zu billigen“ (Nr. 2357), und eine nachfolgende Erklärung des Vatikans aus dem Jahr 2003 verurteilt „die rechtliche Anerkennung homosexueller Verbindungen“. In einer jüngsten Erklärung von Papst Franziskus heißt es jedoch: „Homosexuelle haben das Recht, Teil einer Familie zu sein (…). Was wir schaffen müssen, ist ein Gesetz das zivile Partnerschaften ermöglicht. Sie haben das Recht, rechtlich abgesichert zu sein.“

2. Um eine multipolare „neue Welt“ aufzubauen, hat Papst Franziskus Fratelli Tutti veröffentlicht, eine Enzyklika, die aus religiöser Sicht die katholische Kirche und die Heilige Schrift mit anderen Religionen und ihren Grundüberzeugungen gleichstellt. Im Namen einer universellen naturalistischen Brüderlichkeit und der entsprechenden „sozialen Freundschaft“ liefert Fratelli Tutti die doktrinären und psychologischen Grundlagen für eine „offene Welt“ ohne Prinzipien und Grenzen, ohne eine definierte Religion, in der Ressourcen für alle gleichermaßen verfügbar wären und Konflikte durch „Dialog“ gelöst werden müssen.

3. Die Enzyklika befürwortet die unkontrollierte Invasion von Migranten im Westen - im Falle Europas handelt es sich hauptsächlich um Muslime. Sie fordert die Länder auf, sich internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen zu unterwerfen, die die globalen Probleme lösen sollen, insbesondere solche, die mit Klima und Umwelt zusammenhängen.

4. Im Gegensatz zur Soziallehre der Kirche schränkt Fratelli Tutti außerdem das Privateigentum und die freie Marktwirtschaft so ein, dass sie in der Praxis die moralische Berechtigung dieser beiden Grundlagen der westlichen Wirtschaft leugnet. Weitere Punkte der Enzyklika geben ebenfalls Anlass zur Sorge. Papst Franziskus wiederholte sie während seines gesamten Pontifikats und wird dies wahrscheinlich während der Veranstaltungen des Global Compact on Education and Economy of Francesco („Franziskus’ Globalem Pakt für Bildung und Wirtschaft“) erneut tun. Zum Beispiel wird er „nachhaltiges Wachstum“ fordern, eine Wirtschaft mit „kohlenstofffreier Energie“ - das heißt Armut als Konsumstandard - und das von linken Volksbewegungen praktizierte Gemeineigentum und Kollektivmanagement.

5. Hinzu kommen die in der Enzyklika Laudato Si und in der Apostolischen Exhortatio Querida Amazonia vorgeschlagenen indigenen Bestrebungen, die die Lebensweise der Indianerstämme als nachhaltiges und gemeinschaftliches Modell darstellen. Ganz zu schweigen von den schrecklichen Anbetungshandlungen von Pachamama im Vatikan. Beide Dokumente bestätigen auf tragische Weise Prof. Plinio Corrêa de Oliveiras Voraussicht der miserabilistischen und tribalistischen Tendenzen von Sektoren der Kirche, in dem Buch Revolution und Gegenrevolution, Ausgabe von 1976, und in der Arbeit Indigener Tribalismus, das missionarisch-kommunistische Ideal für Brasilien im 21. Jahrhundert von 1977 (Bild links).

6. Die Passivität der Hierarchie während der aktuellen Gesundheitskrise wurde deutlich, als viele kirchliche Autoritäten weit über die zivilen Verordnungen hinausgingen. Als erstes zwangen sie für den Empfang der Kommunion ausschließlich die Handkommunion und später haben sie sogar die Feier der heiligen Messen untersagt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche feierte der katholische Klerus Ostern ohne Gläubige. Viele von diesen kehrten nicht mehr zur Kirche zurück, was den zunehmenden Abfall vom Glauben noch verschlimmert.

IV. Hat man das Recht, einem Papst zu widerstehen,
der die Christenheit im Stich lässt?

Wie der eigene Name schon sagt, ist die katholische Kirche universell. Ihre Mission ist es, alle Völker zu taufen und sie zu lehren, das zu beachten, was Unser Herr Jesus Christus geboten hat (Mt 28,19-20). In diesem Sinne beschränkt sie sich nicht auf dieses oder jenes geografische Gebiet, ethnische Zugehörigkeit oder Kultur. Seit zweitausend Jahren ist die abendländische christliche Zivilisation die sichtbarste und dauerhafteste Frucht des Apostolats der Kirche. Die Heiligkeit ihrer Lehre, der evangelisierende Geist, die philosophische und theologische Tiefe, die Einrichtung von Krankenhäusern, Universitäten, Wohltätigkeitswerken und die blühenden Auswirkungen in Wirtschaft, Künsten und Wissenschaften veranlassten Papst Leo XIII., das mittelalterliche Christentum folgendermaßen zu beschreiben:

„Es gab eine Zeit, wo die Weisheitslehre des Evangeliums die Staaten leitete. Gesetze, Einrichtungen, Volkssitten, alle Ordnungen und Beziehungen des Staatslebens waren in dieser Zeit von christlicher Klugheit und göttlicher Kraft durchdrungen. Da war der Religion Jesu Christi in der Öffentlichkeit jene Auszeichnung gesichert, wie sie ihr gebührt; da blühte sie überall unter dem wohlwollenden Schutz der rechtmäßigen Obrigkeiten und Regenten, da waren Kirche und Reich in glücklicher Eintracht und durch gegenseitige Freundesdienste miteinander verbunden. Diese Staatsordnung trug über alles Erwarten reiche Früchte, die noch nicht vergessen sind. Hierfür gibt es unzählige Zeugnisse aus der Geschichte, welche durch keine Arglist der Feinde verfälscht oder verdunkelt werden können.“ (Enzyklika Immortale Dei, Nr. 21)

Die Vorgängerpäpste von Papst Franziskus, erkannten die abendländische christliche Zivilisation immer als „die einzig wahre Ordnung unter den Menschen“ an (RGR, Teil I, Kap. VII, 1, E) und versuchten, sie zu schützen. Was für eine verkommene Mutter wäre die Kirche, wenn sie diese Ordnung in Todesgefahr sehen und ihr den Rücken kehren würde? Schlimmer noch wäre es, wenn sie mit ihren Feinden diese Ordnung bis zur Vernichtung angreifen würde. Wenn die Kirche dies tun würde, würde sie sich wie ein Mietling verhalten, der die Herde den gefräßigen Wölfen ausliefert, die sie verschlingen wollen. Leider ist dies die Haltung vieler unserer höchsten kirchlichen Autoritäten.

Angesichts eines solchen apokalyptischen Szenarios stellt sich in den Seelen unzähliger Katholiken eine schmerzhafte Frage: Ist es erlaubt, zu reagieren und die die christliche Zivilisation, ihre religiösen und zeitlichen Traditionen mit großem Eifer zu verteidigen, selbst wenn sie den Richtlinien hoher Behörden widerspricht? Ist es rechtmäßig, sich der Politik von Papst Franziskus zu widersetzen, die die Integrität, Sicherheit und kulturelle Identität des Abendlandes bedroht?

Wir fürchten nicht, in einem Zustand des Widerstands zu verbleiben, weil Papst Paul VI. und zahlreiche kirchliche Autoritäten implizit - durch ihr Schweigen - die moralische Berechtigung der Erklärung der TFP zur Entspannungspolitik des Vatikans gegenüber kommunistischen Regimen von 1974 anerkannten. Das Dokument wurde verfasst von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira und von allen damals weltweit existierenden TFPs unterzeichnet und veröffentlicht. Darin heißt es:

»In diesem kindlichen Akt sagen wir dem Hirten der Hirten: Unsere Seele gehört Euch, unser Leben gehört Euch. Befehlt uns, was Ihr wollt! Befehlt uns nur nicht, dass wir die Arme verschränken vor dem roten Wolf, der uns angreift! Dem widersetzt sich unser Gewissen.

Ja, Heiliger Vater - fahren wir fort -, der hl. Petrus lehrt uns, dass es wichtiger ist, „Gott zu gehorchen als den Menschen“ (Apg 5, 29). Ihr habt den Beistand des Heiligen Geistes und seid sogar - unter den vom Vaticanum I bestimmten Bedingungen - vom Privileg der Unfehlbarkeit gestärkt. Dies schließt nicht aus, dass in bestimmten Bereichen und Umständen die Schwäche, der alle Menschen unterworfen sind, Euer Handeln beeinflussen oder sogar bestimmen kann. Einer davon ist, vielleicht sogar recht eigentlich, die Diplomatie. Und hier befindet sich Eure Entspannungspolitik gegenüber den kommunistischen Regierungen.

Was ist da zu machen? Die Zeilen der vorliegenden Erklärung würden nicht ausreichen, um die Liste all der Kirchenväter und -lehrer, Moralisten und Rechtslehrer aufzuzählen - viele von ihnen wurde zur Ehre der Altäre erhoben -, die die Rechtmäßigkeit des Widerstandes bestätigen. Ein Widerstand, der keine Loslösung ist, keine Empörung, keine Anmaßung, keine Unehrerbietigkeit. Er ist im Gegenteil Treue, Vereinigung, Liebe, Unterwerfung.«

Vortrag von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira im Auditorium St. Michael der TFP
in São Paulo in den 70er Jahren

Das Banner mit der Aufschrift „WIDERSTAND“ bezieht sich auf das Manifest:
„Die Entspannungspolitik des Vatikans gegenüber den kommunistischen Regierungen
Für TFP: schweigen oder Widerstand leisten?


V. Widerstand

Widerstand bedeutet, dass wir die Katholiken ermutigen werden, ihre Liebe zur abendländischen christlichen Zivilisation zu bekräftigen und ihr Erbe und ihre Kultur zu verteidigen. Darüber hinaus werden wir daran arbeiten, sie mit noch größerem Glanz und Stärke wiederherzustellen, damit das Abendland die Weltführung wiedererlangt, die es verdient, nicht weil es westlich ist, sondern weil es katholisch ist. Die abendländische christliche Zivilisation ist aufgebaut auf einer zweitausendjährigen Vergangenheit und hat ihr Zentrum in Rom, dem Stuhle Petri.

Widerstand bedeutet, westliche Politiker und Völker zu ermutigen, die tiefgreifenden Gründe für ihren Niedergang zu erkennen, die in Revolution und Gegenrevolution, das Meisterwek von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira, dargelegt werden, und von ihm vorgeschlagenen Mittel anzuwenden, um das Abendland von dieser existenziellen Krise zu befreien.

Widerstand leisten bedeutet, uns nicht mit der Vernichtung des Abendlandes abzufinden. Denn wie der brasilianische katholische Denker uns in demselben Buch lehrt: Wenn die Menschen sich zur Zusammenarbeit mit der Gnade Gottes entschließen, ereignen sich die Wunder der Geschichte: So kam es zur Bekehrung des römischen Reiches, zur Entstehung des Mittelalters und zu der von Covadonga ausgehenden Rückeroberung Spaniens. Alle diese Ereignisse sind das Ergebnis zahlreicher Wiedererweckungen von Seelen, für die auch ganze Völker empfänglich sind. Diese Art von Wiedererstehen erweist sich als unbesiegbar, denn ein tugendhaftes Volk, wenn es Gott in wahrer Liebe anhängt, ist nicht zu überwinden.“

Widerstand bedeutet, unsere Analyse und unser Urteilsvermögen mit Respekt auszudrücken, angesichts der Äußerungen wie die der Enzyklika Fratelli Tutti oder die Gutheißung der rechtlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften durch Papst Franziskus, was einem tödlichen Schlag gleichkommt, auf das, was noch übrig ist von der abendländischen christlichen Zivilisation.

Prof. Plinio Corrêa de Oliveira
Widerstand leisten bedeutet, mit kindlicher und respektvoller Ehrlichkeit den gefährlichen Widerspruch zwischen der privilegierten Behandlung des roten China durch den Heiligen Stuhl - dessen kommunistisches Regime es nicht verurteilt - und der Verachtung von Papst Franziskus für die großen Länder Europas und Amerikas anzuprangern. Er greift rücksichtslos die Souveränität und das Wirtschaftssystem dieser Länder an, die auf freiem Unternehmertum und Privateigentum beruhen und völlig im Einklang mit dem Naturgesetz, den Zehn Geboten und der zweitausendjährigen Lehre der Päpste stehen, wie sie im Obersten Lehramt der Heiligen Mutter Kirche zu finden ist.

Widerstand leisten bedeutet, mit unbezwingbarem Vertrauen zu verkünden, dass jenseits der geistigen Stürme, der materiellen Herausforderungen und aller Angriffe ihrer Feinde, das Abendland und die christliche Kultur und Zivilisation sich wieder aufrichten werden, um die prophetischen Worte Unserer Lieben Frau in Fatima zu erfüllen: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren!“

28. Oktober 2020


UNTERZEICHNER

Instituto Plinio Corrêa de Oliveira (Brasilien)

Asociación Civil Fátima la Gran Esperanza (Argentinien)

Australian TFP, Inc.

Österreichische Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum

Canadian Society for the Defence of Christian Civilization (Kanada)

Acción Familia por un Chile Autentico, Cristiano y Fuerte

Centro Cultural Cruzada (Kolumbien)

Sociedad Colombiana Tradición y Acción (Kolumbien)

Circulo Beato Pio IX (Ecuador)

Société Française pour la Défense de la Tradition, Famille, Propriété (Frankreich)

Fédération Pro Europa Christiana (Frankreich)

Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e.V.

Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur e.V.

Irish Society for Christian Civilisation (Irland)

Associazione Tradizione Famiglia Proprietà (Italien)

Stichting Civitas Christiana (Niederlande)

Sociedad Paraguaya de Defensa de la Tradición, Familia y Propiedad (TFP – Paraguay))

Tradición y Acción por un Peru Mayor

Philippine Crusade for the Defense of Christian Civilization, Inc.

Fundacja Instytut Edukacji Spo?ecznej i Religijnej im. Ks. Piotra Skargi (Polen)

Instituto Santo Condestável (Portugal)

Family Action South Africa

Tradición y Acción (Spanien)

Helvetia Christiana (Schweiz)

Tradition, Family, Property–United Kingdom

American Society for the Defense of Tradition, Family, and Property (U.S.A.)

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Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in

https://ipco.org.br/urgente-apelo-para-resistir-a-traicao-e-ruina-do-ocidente-fina-flor-da-civilizacao-crista/

eingesehen am 30. Oktober 2020

 

Diese Deutsche Fassung ist zuerst erschienen im Blog Plinio Correa de Oliveira.

© Nachdruck der deutschen Fassung ist nur mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

 

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