Dienstag, 19. November 2024

Fidel Castro bestätigt Vorhersagen von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira

 

Vietnamisierung Lateinamerikas:
Die Absicht des Kommunismus im Falklandkrieg

Während des Falklandkrieges im Jahr 1982 schickte Prof. Plinio Corrêa de Oliveira ein Telex an den damaligen Präsidenten João Batista Figueiredo, in dem er die schwerwiegenden Folgen darlegte, die die anglo-argentinische Krise für unseren Kontinent haben könnte (1).

Sein Darlegung basierte auf den eindeutig expansiven Absichten des Kommunismus in Iberoamerika, die damals durch die mysteriöse sowjetische Marinepräsenz in den Südmeeren noch verstärkt wurden.

Nachdem er auf den symbolischen Charakter der oben genannten Präsenz hingewiesen und das unvorhersehbare Kommen und Gehen eines Krieges als möglichen Anlass für „episodische“ russische Militärhilfe für Argentinien – beispielsweise in Form einer Landung – hervorgehoben hatte, sagte der Präsident der TFP erklärte:

Nach... Nach... [dieser eventuellen Landung]. Um dies zu erkennen, muss man sich nur die Folgen ansehen, die sich in einer langen Spur von Demütigung und Schmerz überall dort abspielten, wo sowjetische Truppen ihre Krallen herausstrecken. Um die Vorhersage zu vervollständigen, braucht man nur darüber nachdenken, in welcher Hinsicht diese Bedrohung im aktuellen iberoamerikanischen Panorama, genauer gesagt im aktuellen brasilianischen Panorama, zum Ausdruck kommen könnte.

Mögliche Anstürme russischer, argentinischer und englischer Truppen würden zu Einfällen in das Territorium dieses oder jenes Nachbarlandes führen. Die russischen Einfälle, die natürlich von lokalen kommunistisch inspirierten Guerillas unterstützt, würden sich selbst als „befreiend“ bezeichnen. Und im überfallenen Land würde sich das Banner der Subversion entfalten.

Mit all dem würde die Hoffnung die kommunistischen und sozialistischen Organisationen, die Moskau in ganz Lateinamerika und in ganz Brasilien am Leben hält, ermutigen und in die Tat umsetzen, Herr Präsident. Die „katholische Linke“ würde noch kühner agitieren, mehr oder weniger heimlich den Klassenkampf predigen und gleichzeitig (mit all ihren eigenen Tricks) Trägheit unter Nichtkommunisten verbreiten. Und der Terrorismus würde die Wunden der Vergangenheit in ganz Lateinamerika durch Raubüberfälle, Entführungen und Angriffe wieder aufreißen!

In den äußersten Grenzen dieses makabren Horizonts zeigt die schmerzhafte Erfahrung, dass jeder, der dieser Aggression der sowjetischen Supermacht widerstehen wollte, auf die nordamerikanische Supermacht zurückgreifen musste.“ Es wäre der Beginn der Vietnamisierung Brasiliens und Spanisch-Amerikas“ (Hervorhebung hinzugefügt).

Die Bestätigung von Fidel Castro

Solche Vorhersagen mögen manchen damals als übertrieben erschienen sein. Sie wurden jedoch kürzlich von Fidel Castro in Erklärungen bestätigt, die von der Zeitung „Ambito Financiero“ aus Buenos Aires (26.7.93) veröffentlicht wurden:

Fidel Castro erklärte, sein Land habe angeboten, während des Falklandkriegs 1982 Truppen zur Unterstützung Argentiniens zu entsenden, und schlug dann vor, dass alle Länder, die helfen wollten, ein Bataillon, eine ‚Koalition der Lateinamerikaner‘, bilden sollten.“ Er erklärte: „Wir schlugen vor, dass sie nicht kapitulieren sollten, sondern eine lateinamerikanische Koalition bilden sollten, die den Krieg aufrechterhalten...“ (Hervorhebung hinzugefügt).

Und unter Bezugnahme auf die Angriffe, die er von Präsident Menem erhalten hatte, fuhr er fort: „Jetzt, wo sie uns angreifen und verleumden, ist es keine schlechte Idee, sich an die Haltung Kubas in diesem sehr schwierigen und komplizierten Moment zu erinnern.“

Somit waren die Absichten des Kommunismus, die Prof. Plinio Corrêa de Oliveira aufdeckte, bestätigte Fidel Castro selbst, ... elf Jahre später. Wenn sie bisher nicht eingetreten sind, wird es an unparteiischen Historikern der Zukunft liegen, die Grundursachen für dieses Scheitern aufzuzeigen...

Die Aufdeckung des Präsidenten der TFP wird auch verstärkt durch die Hilfe, die Gaddafi Argentinien bei dieser Gelegenheit gewährte und die zwei Jahre nach den Ereignissen von „The Sunday Times“ bekannt gegeben wurden. Die Londoner Zeitung behauptet, Gaddafi habe während des Falklandkriegs heimlich Waffen im Wert von mehr als 70 Millionen Pfund Sterling, darunter 120 sowjetische Sam-7-Raketen, nach Argentinien verschifft. „Oberst Gaddaffi hat Argentinien bedingungslose und unbegrenzte Hilfe angeboten“, sagte der libysche Botschafter in Buenos Aires. „Wir bereiteten uns auf die Lieferung von Waffen für die Dauer des Konflikts vor“, fügte er hinzu („The Sunday Times“, 13.5.84 – Hervorhebung hinzugefügt).

Hinweise:

(1) Das Telex wurde in „Folha de S. Paulo“ (7.5.1982) veröffentlicht und in einer Straßenkampagne von TFP-Mitgliedern und -Mitarbeitern weit verbreitet.


Aus dem Portugiesischen übersetzt in „Catolicismo“ Nr. 520April 1994 – S. 19

Plinio Corrêa de Oliveira: „Previsões e Denúncias em defesa da Igreja e da Civilização Cristã“ von Juan Gonzalo Larrain Campbell, Artpress Indústria Gráfica e Editora Ltda,São Paulo, 2001. S. 5.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

  
www.p-c-o.blogspot.com




Samstag, 16. November 2024

Kreuzerhöhung: Auffindung des heiligen Kreuzes durch die heilige Helena,

 die Mutter Konstantins.

Kommentar von D. Guéranger:

Noch nie hat Satan eine so schmerzliches Niederlage erlebt wie die, die ihm widerfuhr, als er sah, dass der Baum, das Werkzeug unseres Verlustes, zum Werkzeug unserer Erlösung geworden war. Sein ohnmächtiger Zorn richtete sich gegen diesen rettenden Baum, der ihn so grausam an den Wert des Menschen erinnerte, der um so einen Preis gerettet wurde. Er wollte dieses Kreuz vernichten, aber da er sich machtlos fühlte, einen so sträflichen Plan auszuführen, versuchte er, den für ihn so verhassten Gegenstand zumindest zu entweihen und vor allen Blicken zu verbergen. Am Fuße des Kalvarienbergs, nicht weit vom Grab entfernt, wurde eine tiefe Ausgrabung eröffnet. Und dort hinein warfen die Männer der Synagoge die Kreuze der Schächer und das Kreuz des Erlösers. Die Nägel, die Dornenkrone, die vom Kreuz abgenommene Inschrift wurden ebenfalls in diese Grube geworfen, die die Feinde Jesu dann mit Erde und Schutt gefüllt haben. Der Sanhedrin dachte auf diese Weise, die Erinnerung an diesen Nazarener auszulöschen.

Bald waren die Orte unserer Erlösung mit heidnischem Aberglauben befleckt. Ein Tempel für Venus auf Golgatha, ein weiterer für Jupiter auf dem Heiligen Grab. Dies waren die Hinweise, mit denen die heidnische Ironie ohne zu wissen, die Erinnerungen an die Kostbarkeiten bewahrte, die sich unter diesem heiligen Boden befanden.

Mit dem Frieden Konstantins zerstörten die Christen diese schändlichen Denkmäler und entdeckten das herrliche Grab, aber das Kreuz zeigte sich nicht und ruhte weiterhin in der Erde. Erst Jahre nach Konstantins Tod gelangte die Kirche in den Besitz des Heilsinstrumentes der Menschen. Ost und West waren bewegt von der Nachricht dieser Entdeckung, die der Beharrlichkeit der Heiligen Helena zu verdanken war. Christus besiegelte sein Reich über die heidnische Welt und erhob seine königliche Standarte, diesen wunderbaren Baum, der in den Augen der Heiden Torheit ist und vor dem von nun an jeder Christ seine Knie beugen wird.“

Dies sind die Kommentare von D. Guéranger.


Ich habe den Eindruck, dass dieser von D. Guéranger angesprochene Aspekt der Geschichte des Kreuzes viel aussagt, da es ein Symbol für viele Aspekte der Geschichte der Kirche ist. Stellen wir uns Folgendes vor: Die Kreuzigung endet, Unser Herr wird vom Kreuz genommen, Sein Leichnam wird der Obhut Unserer Lieben Frau und den heiligen Frauen, dem Heiligen Johannes dem Evangelisten und anderen, übergeben, die Salben verwenden, ihn einbalsamieren und ihn vorbereiten zur Beerdigung usw.

Und während diese Dinge geschehen und unser Herr begraben wird, zur gleichen Zeit, tun die Verfolger unseres Herrn Folgendes: Sie öffnen eine Grube und nehmen die Überreste der Passion: Leiter, die Nägel, die Dornenkrone, das Kreuz, und werfen alles in die Grube und bedecken es, sodass keine Erinnerung daran zurückbleibt. Und um das Kreuz zu begraben, wurde darüber hinaus ein heidnischer Tempel auf dieser Stelle errichtet.

Wir sehen, dass es etwas schreckliches ist, umso mehr, als er hier von einem heidnischen Tempel spricht, der zu Ehren der Venus gebaut wurde, und von einem anderen heidnischen Tempel, der zu Ehren von Jupiter gebaut wurde, und dass auf Golgatha, wo das Kreuz stand. Das heißt, bis wohin das Leiden, der Verzicht auf alle Wollust der Erde getragen wurde, da hat der Teufel, sehr passend zu seiner Schande, einen Tempel für Venus errichtet, weil ein Tempel der Wollust, der Unreinheit war wirklich nötig, um das Kreuz Unseres Herr Jesus Christus zu begraben. Nun, es war begraben, es bildet sich eine Wüste rund um den Ort, unser Herr Jesus Christus ersteht auf, die Apostel zerstreuen sich, die Jahre vergehen, die Jahrhunderte vergehen und das Kreuz bleibt begraben. Es bleibt mit der Dornenkrone begraben, es bleibt mit allem anderen Gegenständen der Passion begraben, die Menschen vergessen sogar, wo das Heilige Holz verschüttet war, niemand denkt mehr daran und es ist vorbei, und man würde sagen, es ist alles verloren.

Schließlich, nach Jahrhunderten, in den Nächten, in der Dunkelheit der Erde, in das nur Würmer eindringen, vielleicht fließt ein kleiner Wasserrinnsal darüber, etwas Feuchtigkeit, etwas, das das Kreuz zerstört. Das ist die Geschichte des vergrabenen, ignorierten, verlassenen, vergessenen Kreuzes, die Spuren des Kreuzes waren verloren. Es kommt irgendwann der Moment, in dem Konstantin siegt und die heilige Helena das Kreuz findet, das durch Wunder bezeugt wird und keinen Zweifel daran lässt, dass es sich um das wahre Kreuz handelt. Dann wird das wahre Kreuz von dort mit beispielloser Ehre und berühmten Prozessionen getragen und wird bis heute auf der ganzen Welt geehrt und verehrt; Kreuzreliquien werde auf Bischofsringen, auf den Brustkreuzen von Bischöfen auf der ganzen Welt eingefasst; Stücke des Kreuzes in Königskronen; Kreuzstücke in den größten Kathedralen Europas; aus der Dornenkrone …, um die Dornenkrone unseres Herrn zu beherbergen, hat der Heilige König Ludwig meiner Meinung nach das größte architektonische Wunder aller Jahrhunderte erbaut, und zwar die Sainte-Chapelle in Paris.

Womit sind wir also konfrontiert? Ein Rest wird wiederkehren – residuum revertetur. Die Geschichte des Kreuzes ist die Geschichte des Ultramontanismus, es ist die Geschichte der Orthodoxie, die mit Füßen getreten, verletzt, geleugnet wird. Man würde sagen, dass sie nie wiederkehren, aber sie kommt immer wieder zurück. Das heißt, mehr als einmal wird ein residuum revertetur, ein wird Rest wieder zurückkehren. Mit anderen Worten, es sind die neuen Triumphe nach den Demütigungen. Und immer größere Triumphe, gefolgt von immer größeren Demütigungen.

Sie könnten sagen: Herr Dr. Plínio, mit dem Kreuz gibt es im Moment keine Demütigung. Es wird derzeit von der ganzen Erde geehrt und verehrt. Es genießt fast dieselbe Verehrung wie im Mittelalter.

Dem Anschein nach könnte man sagen, dass so ist. Aber wenn wir uns all der Demütigungen bewusst werden, unter denen die Kirche heute leidet; wenn wir an die Aussage eines großen katholischen Intellektuellen denken, dessen Texte ich lesen durfte, die er in einer Zeitschrift schrieb, dass es heute innerhalb der katholischen Kirche zwei Religionen gibt, eine Mischung aus zerfallendem Christentum und aufkeimendem Atheismus ist, die Progressismus genannt wird und die als Aussätzige im jungfräulichen Schoß der Heiligen Katholischen, Apostolischen, Römischen Kirche lebt, wie viel falsche Anbetung, wie viel Akte der Respektlosigkeit, wie viel Verachtung für das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus in all dem steckt. Umso mehr, da das Kreuz Unseres Herrn ein Symbol ist; und die Verachtung des Kreuzes ist weniger die Verachtung des Stammes als vielmehr die Verachtung der Herrlichkeit des Opfergeistes, den das Kreuz darstellt.

Leider waren die Katholiken zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte so weit von dem entfernt, was der Heilige Louis Grignion de Monfort die Torheit des Kreuzes nennt. Wir verstehen, wie auf das Kreuz erneut getreten wird, es erneut mit Füßen getreten wird. Aber Unsere Liebe Frau wird uns die Gnade geben, wenn Ihr Königreich kommt, das offensichtlich das Königreich Ihres Herzens sein wird, und im Zentrum Ihres Herzens befindet sich das Heilige Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. Bei dieser Gelegenheit werden wir Zeuge eines neuen Triumphs des Kreuzes sein . Und die Aufrichtung ganz in der Mitte der Welt im Königreich Mariens, des dunklen, trockenen, schwarzen, schmucklosen Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, das Leiden, selbstverleugnendes Leiden, den Geist der Abtötung, den Geist der Strenge und des Ernstes darstellt, und das bis zum Ende geht, und das Opfer vollständig akzeptiert

Dies ist der Geist des Heiligen Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. Ich schlage daher vor, dass wir uns jetzt der Reproduktion des Kreuzes zuwenden, das hier steht – Sie wissen, dass es eine Rolle in unserer Geschichte spielt, denn es war eines der Kreuze des ersten Serra Negra-Kongresses, vor dass wir dort beteten.


Aus dem portugiesischen des Vortrages von Prof Plinio Corrêa de Oliveira am 3. Mai 1966 über die Auffindung des Heiligen Kreuzes.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet. www.p-c-o.blogspot.com



Freitag, 8. November 2024

„Kollaboration“ und Unterwanderung:

 

scharfe Verurteilung antikatholischer kommunistischer Manöver

Kommunistische Führer bestätigen: 

Es dient nur dem strategischen Vorteil,

     dass eine Pseudokollaboration mit Katholiken stattfindet

 


Mitten im Pontifikat von Pius XII, als vor den Augen der Mehrheit der katholischen Gläubigen das Eindringen des Kommunismus in die Kirche unmöglich schien, der Vorsitzende des Nationalrates der TFP, aufgrund einer bedeutenden Nachricht aus Moskau, den Katholiken Alarm schlug. ES handelte sich um die Gründung einer „Theologischen Akademie“ in Moskau, dessen Rektor – der schismatische Erzbischof Popof - vom Generalsowjet mit der Leitung der russischen Kirche beauftragt worden war, sowie die Genehmigung für den Betrieb eines kirchlichen Seminars für die Ausbildung von Priestern derselben Kirche. Beide Institutionen wurden Ende 1946 in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht, hervorgehoben durch die Anwesenheit des Präsidenten und des Vizepräsidenten des russischen Ministerrats. Letzterer verwaltete auch „Russische Kirchenangelegenheiten“.

Weltweites kommunistisches Manöver, erkannt in einer symbolischen Tatsache

Prof. Plinio Corrêa de Oliveira erkannte den symptomatischen Wert der Nachricht und verurteilte den kommunistischen Infiltrationsplan auf den Seiten von „O Legionário“ wie folgt:

„All dies zeigt deutlich den sowjetischen Plan, keine Religion mehr direkt anzugreifen und seine Lehren durch Schmuggel und religiösen Deckmantel zu verbreiten.

„Mit anderen Worten: Der Kommunismus nennt sich nicht mehr – dem Anschein nach –, atheistisch.

„Warum diese Änderung? Für einfache strategische Vorteile. Wird dieser Vorteil nur im Hinblick auf Schismatiker bestehen? Selbstverständlich nicht. Daraus folgt, dass Kommunisten versuchen werden, dasselbe mit anderen Religionen zu tun. ....

„Was uns Katholiken betrifft, öffnen wir unsere Augen. Die Unterwanderung unter uns kann nicht mit der gleichen Unverschämtheit erfolgen. Aber Fehler sind wie Wasser: Wo sie in Strömen nicht eindringen können, dringen sie durch tausend kleine, heimtückische Risse ein. Diese Risse gibt es in der Struktur der Heiligen Kirche natürlich nicht. Aber leider existieren sie in der schwachen Struktur unseres Herzens. .... Von kommunistischer Seite wie von nationalsozialistischer Seite wie von allen Seiten wird die Politik gegen die Kirche heute nicht mehr durch Angriffe mit erhobenem Visier betrieben, sondern durch Unterwanderung, Verrat, Tarnung.

„Daraus folgt, dass die katholischen Laien, die der Kirche wirklich nützlich sein wollen, müssen durch unübertroffene bewährte Klugheit, durch Scharfsinn glänzen, um die Verschwörungen des Gegners zu vereiteln“ (Plinio Corrêa de Oliveira, 7-tägiger Rückblick, „O Legionário“, 9- 2-47 – Hervorhebung hinzugefügt).

Die dann von Moskau eingeleitete Infiltration könnte über verschiedene Kanäle erfolgen: Menschen, Trends, Ideen, betrügerische Kooperationen usw., die sich nicht gegenseitig ausschließen und gleichzeitig genutzt werden können.

Prominente kommunistische Führer bestätigen die Richtigkeit der Anzeige von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira.

Befreunde dich mit dem Feind, um ihn unschädlich zu machen

Die Nachrichtenagentur Fides der Heiligen Kongregation Propaganda Fidei veröffentlichte 1958 einen geheimen Befehl vom 17. Februar 1957, den die Kommunistische Partei Chinas an ihre Mitglieder im Ausland gerichtet hatte. Hier sind einige der wichtigsten Richtlinien, die in diesem Dokument enthalten sind:

„– Unsere Genossen müssen Wege finden, in das Herz jeder Kirche einzudringen … sogar indem sie Gottes Hilfe anrufen. ….

„Mit größter Güte müssen die Aktivisten unserer Organisation dieses doppelte Gesetz anwenden: sich mit dem Feind befreunden, um den Feind zu vernichten.

„Sie müssen … alle Institutionen der Kirche infiltrieren, die Sympathie der Gläubigen gewinnen und es ihnen auf diese Weise ermöglichen, sich in die Leitung der Kirche selbst einzubringen….

„– Jeder Genosse, der eine Führungsposition innehat, muss diese Wahrheit zutiefst verstanden haben: Die katholische Kirche … muss niedergeschlagen und vollständig zerstört werden“ (Hervorhebung hinzugefügt) (1).

Berlinguer: Katholiken sind von den Kommunisten abhängig geworden.

Die von den Kommunisten erzielten strategischen Vorteile und ihr taktischer Wandel wurden 1975 vom damaligen Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, Enrico Berlinguer, öffentlich anerkannt:

„Die katholischen Volksmassen aller Art werden heute weitgehend von der großen Politik geleitet und konditioniert, die wir 1943 initiiert haben und die wir seitdem immer konsequent umgesetzt haben.“ Das positivste Ergebnis dieser Politik … ist, dass wir damit eine wachsende Zahl katholischer Bürger erziehen und davon überzeugen, eine säkulare Stimme abzugeben“ [also für Kommunisten].

„Ohne diese unsere Politik“, fährt er fort, „wie wäre es verständlich, dass wir Kommunisten mehr als eineinhalb Millionen eingeschriebene Wähler haben und dass wir immer mehr achteinhalb Millionen Wähler erreichen?“ (Hervorhebung hinzugefügt) (2).

Carrillo: Keine Bekehrungen, Abtrünnige ja

Santiago Carrillo, damals Generalsekretär des spanischen KP erklärte seinerseits:

Wir betreiben eine sehr kühne Politik gegenüber den Katholiken, ausgehend von unserer Überzeugung – aus strategischer Sicht –, dass für den Sieg … des Sozialismus die Zusammenarbeit mit ihnen notwendig ist.“ …

„Bezüglich der Zusammenarbeit mit Katholiken fragten uns einige Genossen, ob sich der Inhalt unserer Ideologie nicht ändern wird. Ich antwortete ihnen mit einer Frage, die vereinfachend schien: Wie viele Genossen kennen Sie, die religiös geworden sind, seit wir mit dieser Politik begonnen haben? Andererseits, wie viele Katholiken wurden Kommunisten?“ (Hervorhebung hinzugefügt) (3).

Der Alarmruf wurde nicht gehört, die Vorhersage wurde erfüllt

Die hier beispielhaft angeführten Dokumente machen deutlich, dass der strategische Wandel der Roten zur Desertion und zum Abfall unzähliger Katholiken führte. Und sie machen deutlich, wie richtig Prof. Plinio Corrêa de Oliveira die Katholiken vor der neuen kommunistischen Strategie warnte. Diese Vorhersage enthielt einen Warnruf. Der Ruf wurde nicht gehört, die Vorhersage wurde erfüllt ...

 

Hinweise:

1) Kommunismus in China: Alle Institutionen der Kirche unterwandern, „Catolicismo“, Nr. 92, August 1958.

2) Enrico Berlinguer, La questionse communiste, Editori Riuniti, Rom, 1975, Bd. Ich, S. 195-197.

3) Santiago Carrillo, Mañana España, Colección Ebro, Paris, 1975, S. 25, 203, 232.

 

 

Aus dem Portugiesischen in „Catolicismo“ Nr. 526 – Oktober 1994 – S. 9

Plinio Corrêa de Oliveira: „Previsões e Denúncias em defesa da Igreja e da Civilização Cristã“ von Juan Gonzalo Larrain Campbell, Artpress Indústria Gráfica e Editora Ltda, São Paulo, 2001. S. 12.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
www.p-c-o.blogspot.com

Mittwoch, 6. November 2024

Anerkennung eines progressiven Priesters der prophetischen Intuition von Plinio Corrêa de Oliveira

 

Befreiungstheologe erinnert sich an Aussage des Gründers von TFP vor mehr als 50 Jahren:

und weist darauf hin, dass der Islam das große Problem für die Zukunft der Kirche sei.

In einem langen Interview über die aktuelle religiöse Situation in der Welt machte der Jesuitenpriester João B. Libânio, einer der wichtigsten Vertreter der Befreiungstheologie in Brasilien, eine interessante Aussage. Auf die Frage „Was ist die Zukunft der katholischen Kirche?“ antwortete er:

„Plinio Corrêa de Oliveira (Gründer der TFP – Brasilianische Gesellschaft zur Verteidigung von Tradition, Familie und Eigentum) hielt 1940 einen Vortrag vor den Jesuiten, der von einer völlig messianischen [sic!] Idee durchdrungen war, und sagte, dass der Islam das große Problem für das Christentum sei. Vor 50 Jahren war es prophetisch, oder die Geschichte ging aus anderen Gründen in diese Richtung. Tatsache ist, dass seine Vorahnung bestätigt wird“ (Hervorhebung hinzugefügt) (1).

Angesichts der Beweise für den mohammedanischen Vormarsch erkennt der Jesuit kategorisch an, dass die Vorhersagen des Gründers der TFP bestätigt wurden. Von „Prognosen“ sprechen wir im Plural, wie Prof. Plinio Corrêa de Oliveira damals in rund 25 Artikel schrieb, in denen er die Katholiken vor der künftigen Wiederbelebung der muslimischen Gefahr warnte. So erklärte er beispielsweise:

„Wie es auch sei, auf jeden Fall steht die muslimische Welt am Rande einer großen religiösen Auferstehung ...“ (Hervorhebung hinzugefügt) (2).

Und später schrieb er: „Der Legionário bestand nachdrücklich auf der Bedeutung der ‚arabischen Frage‘ für die Welt von morgen und wird aber nur vom Eifer des Glaubens angeregt. .... Wir haben nicht die geringste Feindseligkeit gegenüber den Arabern als solchen. Wir befürchten jedoch, dass ihr wachsender Einfluss den Einfluss des Islam verstärken wird.“

Und als Kommentar zu den Aussagen des ägyptischen Premierministers über die notwendigen Schritte für die arabische Union kam der Artikel zu dem Schluss: „An diesem Tag [des Treffens des Arabischen Kongresses] entsteht vor den Toren eines geschwächtes und halb entchristlichtes Europa, eine gleiche oder größere ‚arabischen Gefahr‘ als die der Zeit des Heiligen Pius V. und der Schlacht von Lepanto (Hervorhebung hinzugefügt) (3).

Dass die Prophezeiungen von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira über die muslimische Auferstehung im Begriff sind sich zu erfüllen, bestätigt Pater Libânio selbst.

Es wäre interessant, ein Wort von diesem Priester über eine andere Prophezeiung zu hören – viel ernster als die vorherige, aber auch bereits erfüllt –, die gleichzeitig vom Gründer der TFP ausgesprochen wurde: die linke Unterwanderung der Kirche durch die Auferstehung von Modernismus.

Fußnoten

(1) „Jornal Indústria & Comércio“, Curitiba, 26. und 27. August 1996, S. B-4 und B-2.

(2) Der traurige geistige Verfall der Nachkommen der Kreuzfahrer, „O Legionário“,
    4.12.38.

(3) 7-Tage-Rückblick, „Legionário“, 1.10.44.

 

Aus dem Portugiesischen in „Catolicismo“ Nr. 551 – November 1996 – S. 18 und in

Plinio Corrêa de Oliveira: „Previsões e Denúncias em defesa da Igreja e da Civilização Cristã“ von Juan Gonzalo Larrain Campbell, Artpress Indústria Gráfica e Editora Ltda, São Paulo, 2001. S. 11.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet. www.p-c-o.blogspot.com

Sonntag, 3. November 2024

Die Krise am Persischen Golf wurde schon vor Jahrzehnten vorhergesagt



Die Gefahr, die von einer gegen den Westen gerichteten muslimischen Macht ausgeht – wie heute (1990) an Saddam Husseins Versuch zu sehen ist, die mohammedanische Welt für einen heiligen Krieg zu vereinen – wurde vor einem halben Jahrhundert von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira.

Fast alle Zeitungen und Zeitschriften rühmen sich, die dringendsten Nachrichten der Gegenwart zu veröffentlichen; das eine oder andere bringt eine Wiederholung der Vergangenheit mit sich; Fast keiner hat den Mut, über die Zukunft zu „berichten“. Wie? — „Berichterstattung“ über die Zukunft ist die Metapher, die wir hier verwenden, um auf eine richtig getroffene Vorhersage hinzuweisen. Wenn sich eine Prognose bewahrheitet – vor allem, wenn sie weit im Voraus gemacht wird – ist es so, als wäre die Zukunft „berichtet“. Die Fähigkeit, auf gewohnheitsmäßige Weise korrekte Vorhersagen zu treffen und dabei die guten Methoden der Logik, des gesunden Menschenverstandes und der Kenntnis der Gesetze der menschlichen Psychologie und Geschichte zu nutzen – oft mit Hilfe der göttlichen Gnade – ist ungewöhnlich.

Der menschliche Intellekt verfügt über ausreichende Gabe der Erkenntnis, um wahrscheinliche Vermutungen anzustellen

In diesem Sinne bieten uns die Ereignisse, die sich derzeit (1990) im Nahen Osten abspielen, eine einzigartige und sehr aktuelle Gelegenheit, einen der bewundernswertesten Aspekte von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira hervorzuheben: seine Fähigkeit, Vorhersagen zu treffen.

Übrigens schrieb er selbst in „Catolicismo“ (Januar 1959): „Geben wir uns noch einmal unter den Augen Mariens dieser Aufgabe des Messens, Abwägens und Prognostizierens hin.“ Vorhersagen, ja. Denn wenn Gott gewöhnlich niemandem die Zukunft offenbart, hat Er keinem Geist die Gabe gegeben, von sich selbst aus unfehlbare Prognosen zu erstellen. Er wollte jedoch, dass der Verstand des Menschen über genügend Erleuchtung verfügt, um wahrscheinliche Vermutungen aufzustellen, die als wertvolles Element zur Ausrichtung der menschlichen Aktivitäten dienen können“.

Vorhersage der Nahostkrise vor 46 Jahren

Bereits auf den Seiten von „O Legionário“, damals ein offiziöses Organ der Erzdiözese São Paulo, warnte er vor den Problemen, die sich aus der muslimischen Welt ergeben würden: „Die muslimische Welt verfügt über natürliche Ressourcen, die für die Versorgung Europas unerlässlich sind.“ Sie verfügt jederzeit über die notwendigen Mittel, um den Rhythmus der gesamten europäischen Wirtschaft zu stören oder lahmzulegen. Und damit wird sie auch die Möglichkeit haben, sich bis an die Zähne zu bewaffnen“ („O Legionário“, 8.10.1944).

Die aktuelle Krise am Persischen Golf ist eine verblüffende Bestätigung dieser Prognosen.

Eine „Chimäre“, die Wirklichkeit wird

Doch diese Warnung war nicht die einzige. Im selben Jahr 1944 hatte er bereits auf den Moloch hingewiesen, der sich vor dem christlichen Westen erhob:

„Bald wird in Kairo die berühmte Konferenz stattfinden, die dazu bestimmt ist, die Völker der arabischen Sprache und der muslimischen Kultur zu einem politischen Ganzen zusammenzuführen.“ Im Moment scheint die Gefahr dieses Unternehmens wie eine [einfache] Chimäre ... Doch der Tag wird kommen, an dem der sehr schwerwiegende Fehler der Westmächte bemerkt wird, die der Bildung dieses Molochs direkt vor den Toren der Christenheit zugestimmt haben “ („O Legionário“, 16.1.1944 – Hervorhebung hinzugefügt).

1946: Der Neoarabismus wird die Welt mit dem Maschinengewehr in der Hand bedrohen

Diese Gefahr wurde erneut von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira im Jahr 1946 vorhergesagt:

„Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch internationale Probleme auftauchen, die Reibung zwischen dem Neoarabismus mit dem Maschinengewehr in der Hand und dem geteilten, anarchisierten, erschöpften Westen ...“ („Legionário“, 21 - 7 -1946).

1947: noch keine Frage von heute, aber „eine ernste Frage von morgen“

Und so wuchs das Thema und gewann an Relevanz:

„In dem Moment, in dem die UdSSR mit ihren Satelliten- oder Sklavenstaaten den Westen bedroht, kann das Erscheinen eines weiteren Feindes [der Mohammedaner] übereilten und kurzsichtigen Politikern nur gleichgültig sein.“ Aus all diesen Gründen interessiert und beunruhigt uns die mohammedanische Frage, die, wenn sie noch nicht ganz eine Frage von heute ist, zweifellos schon eine ernste Frage von morgen ist.“ („Legionário“, 19.10.1947 – Hervorhebung hinzugefügt).

Die Dynamik dieses Wachstums findet ihre Grundlage im alten muslimischen Traum eines einheitlichen Neoarabismus, dessen prominenter Vertreter Nasser war. Es ist der bekannte Schriftsteller Servan-Schreiber, der berichtet: „Ein grandioser Traum bewohnt ihn [Nasser], und er beschrieb ihn: ‚Vierhundert Millionen Muslime zu vereinen‘, hier wartet eine gigantische Rolle auf einen qualifizierten Schauspieler.“ Die Vergangenheit hat uns und uns allein dazu bestimmt, diese Rolle zu spielen … und Öl wird das Schwert der Welt sein‘“ (Jean-Jacques Servan-Schreiber, Le défi mondial, Fayard, 1980, S. 168 – unser Hervorhebungen).

Kürzlich berichtete eine Tageszeitung aus São Paulo, dass Saddam Hussein, der Diktator des Irak, erklärt habe, dass eine große Schlacht stattfinden werde und dass „es nun an allen Arabern und Muslimen auf der Welt liegt, die Menschheit zu retten“. Er fügte hinzu: „Die Iraker haben sich für den Kampf entschieden und werden an vorderster Front stehen. Wir bitten alle Araber, ihr Möglichstes zu tun, um den Feind zu bekämpfen“ („O Estado de S. Paulo“, 6.9.90).

* * *

Angesichts dieser Prognosen – die ausgesprochen wurden, als die Mächtigen im Westen und im Rest der Welt noch alles tun konnten, um die hier hervorgehobenen Gefahren zu vermeiden – sollten wir die äußerst traurige aktuelle Situation bedenken: die Nachlässigkeit, Blindheit und selbst die Gleichgültigkeit der die westliche Welt ausgesetzt ist und in ihr einschließlich die Katholiken. Seit langem werden die Kirche und das einst glückliche Christentum durch einen mysteriösen Prozess der Selbstzerstörung zersetzt. Daher ist es einerseits unmöglich, die blinden Menschen nicht mit Empörung vorzuwerfen, dass sie die Tatsachen nicht sehen wollten, als sie ihnen vorhergesagt wurden, und sie auch jetzt nicht sehen wollten, wenn sie Wirklichkeit werden; und andererseits dem angesehenen katholischen Denker nicht aus tiefstem Herzen zu danken für seine Weitsicht, seinen Mut und seine intellektuelle und moralische Redlichkeit.

„Eine Sache ist es, Sehfähigkeit haben, eine andere, Weitblick zu haben“, sagte der berühmte portugiesische Schriftsteller Antero de Figueiredo. Es ist an der Zeit, Unsere Liebe Frau von Fátima zu bitten, der Menschheit die große Gnade zu schenken, sich nicht länger von blinden oder kurzsichtigen Führern leiten zu lassen; Möge sie für uns von ihrem göttlichen Sohn die Offenheit der Seele und die Großzügigkeit erlangen, die notwendig sind, um den Pfaden der Wahrheit zu folgen, die vor uns liegen, so groß die Verzichtserklärungen auch sein mögen, die diese Haltung erfordert.

 

 

Aus dem Portugiesischen übersetzt in „Catolicismo“ Nr. 478 – Oktober 1990 – S. 11

Plinio Corrêa de Oliveira: „Previsões e Denúncias em defesa da Igreja e da Civilização Cristã“ von Juan Gonzalo Larrain Campbell, Artpress Indústria Gráfica e Editora Ltda,São Paulo, 2001. S. 5.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet. www.p-c-o.blogspot.com

Freitag, 1. November 2024

Zwanzig Millionen Mohammedaner dringen in Europa ein

 

Juan Gonzalo Larrain Campbell
August 1994


„Vorhersagungen und Ankündigungen
zur Verteidigung der Kirche und
der Christlichen Zivilisation“


Die derzeitige muslimische Invasion in Europa, ihr radikal religiöser und antiökumenischer Charakter – seit Langen vorausgesehen von Plinio Corrêa de Oliveira – sind heute als Tatsachen von den islamischen „Theologen“ selbst angenommen

„Die Zukunft im Geist zu haben, ist das große Markenzeichen des Staatsmannes“, sagte Talleyrand, in einer von uns so fernen Zeit, als die Staatsmänner noch nicht verschwunden waren. Wo findet man heute einen öffentlichen, politischen oder religiösen Mann, der in der Lage ist, mit aller Sicherheit die großen Grenzen zu ziehen, die die Richtung seines Landes oder sogar eines oder mehrerer Zivilisationsbereiche anzeigen? Noch schwieriger wäre es für ihn, sich mit der Referenz eines riesigen Vermögens an aufgeführten Prognosen zu präsentieren, die ihm als Garantie für die Echtheit seiner Mission dienen könnten.

Genau dies ist der Fall von Prof. Plínio Corrêa de Oliveira, der seit den 1930er Jahren durch seinen bemerkenswerten Weitblick - während den verschiedenen Umständen der letzten 60 Jahre - darauf hingewiesen hat, welche Wendungen die Kirche, die Völker der Christenheit, und selbst die, die dieser nicht angehören, einnehmen würden.

Anlässlich des Persischen Golfkriegs veröffentlichten wir fünfzig Jahre im Voraus, in der Zeitschrift „Catolicismo“, einige Prognosen des Präsidenten der TFP, über die muslimische Gefahr. Das beeindruckende Wachstum des Islam in Europa führte uns dazu, das Thema wieder aufzugreifen und beweist einmal mehr, dass Prof. Plínio Corrêa de Oliveira neben anderen Eigenschaften, nach dem intelligenten Konzept von Talleyrand, in hohem Maß die eines großen Staatsmannes hat.

Die Renaissance des Islam

Im August 1943 beschrieb der angesehene brasilianische Denker die Renaissance des Islam so:

„Der eiskalte Wind des heidnischen Nationalismus, der über das totalitäre Europa blies, breitete sich bis hin zum Morgenland aus... Dadurch kam es zu einer Wiederbelebung des Heidentums im ganzen Orient, ein arrogant, unterdrückerisch, fremdenfeindlich und rassistisch geprägtes Heidentum. Diese Ordnung der Dinge spitzt sich zu... mit der immer näherkommenden Absicht, eine Föderation der arabischen Staaten zu bilden. Die Uneinigkeit des Islam war eine der großen Ursachen seines Verfalls. Die Vereinigung der arabischen Staaten wird offensichtlich die Bildung eines anderen riesigen politischen und ideologischen orientalischen antikatholischen Blocks sein... um den Islam.“ (Plinio Corrêa de Oliveira – „Neopaganismus“ (Neuheidentum) in „O Legionário“, 8.8.1943. Hervorhebungen sind unsere.)

In Bezug auf Fakten im Nahen Osten beteuerte der große katholische Denker im selben Jahr:

„Andererseits ist die muslimische Gefahr immens. Der Westen scheint die Augen zu schließen, wie er sie auch immer noch verschlossen vor der immensen gelben Gefahr hält... Heutzutage kann man mit Männern, Waffen und Geld, alles erreichen. Geld und Männer, hat die muslimische Welt so viel sie will. Waffen zu erwerben, wird nicht schwierig sein... und damit wird es eine große Macht im Osten geben, aktiv, kriegerisch, traditionsbewusst, westfeindlich, so stark bewaffnet wie dieser, dass sie innerhalb einiger Zeit genauso absolut einflussreich werden wie die gelbe Welt und in eine unvergleichlich bessere geographisch wirtschaftliche Situation! (Plinio Corrêa de Oliveira – „A questão Libanesa“ (Die libanesische Frage) in „O Legionário“, 5.12.1943. Hervorhebungen sind unsere.)

Neue muslimische „Invasion“ in Europa

Seit der Ölkrise, insbesondere nach der Khomeini-Revolution, begann im Namen des Fundamentalismus eine weltweite islamische Eroberungsoperation, die die Vorhersagen des Präsidenten des TFP unwiderruflich bestätigten.

Seit 1970 installierten sich in Westeuropa rund 20 Millionen Mohammedaner (2), hauptsächlich aus Nordafrika, der Türkei, Ba1kan, Pakistan, Indien und anderen Commonwealth-Ländern. Nicht dazugezählt die Moslems in Bosnien.

Sie teilen sich ungefähr so auf: In Frankreich gibt es mehr als 3.300.000 mit mehr als 1.000 Moscheen (3), in Deutschland, insgesamt fast 5.000.000 (4). In England übertreffen sie die 3.000.000. Die Grafschaft Bradford ist die erste, die einen muslimischen Bürgermeister, 22 Moscheen und 34 islamische Organisationen hat.(5) In Italien gibt es über 2.500.000 und sie erbauten in Rom die größte Moschee Westeuropas! (6)

Dieses Eindringen ist dermaßen groß, dass es nicht übertrieben ist, von einer „Invasion“ zu sprechen.

Eine Renaissance mit fundamentalem religiösen Charakter

Aus der Sicht von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira wurde die muslimische Gefahr immer als grundsätzlich religiös angesehen. So schrieb er 1947 unter dem suggestiven Titel „Töchter der Dunkelheit und Söhne des Lichts“:

„Alle [Muslimischen Mächte] durchlaufen eine wirklich erstaunliche nationalistische und religiöse Renaissance. Der Wind dieser Renaissance verläuft den ganzen riesigen Weg von der Atlantikküste Marokkos bis nach Pakistan. Und aufgrund der religiösen Renaissance dessen, was wir als „Islamiszität“ bezeichnet könnten, begann das palästinensische Problem die ganze muslimische Welt zu interessieren....

„Der Kampf trägt wiederum dazu bei, die panarabische und panmohammedanische Renaissance weiter voranzutreiben. Und so vermitteln die Ereignisse den Muslimen auf der ganzen Welt ein immer klareres und stärkeres Bewusstsein ihrer Einheit, ihrer Macht, ihrer gemeinsamen religiösen und politischen Interessen. („Legionário“, 19.10.47, Hervorhebung hinzugefügt.)

„Ihr seid im Lande Allahs“

Um diese Prognosen bestätigen uns die Mohammedaner selbst: „Ihr seid nicht mehr in Frankreich, ihr seid im Lande Al1ahs! Wir sind hier, um die Religion zu koranisieren“, erklärte ein mohammedanischer Vertreter in Frankreich (7) (Hervorhebung hinzugefügt).

Der Prediger der Ivry-Moschee in der Nähe von Paris verkündete in einer Predigt: „Der Islam begann als Sieger und wird am Ende siegen. Der Sieg wird von Europa kommen“ (8). „Ihr Franzosen,“ - sagte Anfang 1991 der Anführer der islamischen Gruppe Hisbollah - „vielleicht werdet ihr die Islamische Republik in Frankreich noch nicht sehen. Aber eure Kinder und eure Enkel werden sie kennenlernen... In den französischen, deutschen, belgischen Städten warten die Soldaten Allahs auf die Stunde der Revanche, um zuzuschlagen, um in einem Europa, das uns so lange gedemütigt hat, aktiv zu werden! (9) (Hervorhebung hinzugefügt.)

„Heiliger“ Krieg gegen Katholiken

Die radikalsten Muslime geben zu, dass sie die Errichtung einer neuen islamischen Ordnung in Spanien anstreben. Und sobald sie genügend Unterstützung gewonnen haben, werden sie den Katholiken den Heiligen Krieg erklären: „Der Heilige Krieg muss unter realistischen Bedingungen erklärt werden, Bedingungen, die bekannt und (im Koran) genau definiert sind“, erklärten sie (l0).

Sentimentaler und kapitulierender „Ökumenismus“ als Grundlage für den Erfolg der neuen Invasion

Die oben dargelegten Tatsachen wären niemals möglich gewesen ohne die Abschwächung, die bereits in den 20er und 30er Jahren in Europa sehr große katholische Teile erfasste und sie zu einem ökumenischen, sentimentalen und hingebungsvollen Dialog führte, der zur Desertion Tausender Katholiken führte. Dieser Prozess des Abfalls wurde von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira seit den 1930er Jahren und ausführlich in seinem 1943 erschienenen Buch „Zur Verteidigung der katholischen Aktion“ angezeigt. Mit diesen Vorwürfen und ihren Konsequenzen werden wir uns bei anderer Gelegenheit befassen.

Vorerst erteilen wir den Muslimen das Wort.

Der Rektor der großen Moschee in Paris, Si Hamza Baubakeur, einer der angesehensten „gemäßigten“ Persönlichkeiten des Islamismus in Europa, lässt keinen Zweifel daran, was die „offensten“ Strömungen des Islam vom Dialog mit den Katholiken, erwarten.

Er gibt an, dass die Mohammedaner „positive“ Anzeichen einer „Bekehrung“ unter den Katholiken sehen, und fügt hinzu: „Nachdem die Christen jahrhundertelang übertrieben und die wahre Anbetung Gottes umständlich und verzerrt dargestellt haben, erweisen sie sich nun als begeisterte Bilderstürmer... Ihre Altäre sind „sauberer“, einfacher und die Wände von Kirchen sind frei von Bildern“. Im Zuge dieser Veränderungen fühlt er sich zum Dialog ermutigt, denn seiner Meinung nach „gibt die Kirche immer mehr nach und denkt fälschlicherweise, dass man ungestraft und aus kurzlebigen Gründen in Details nachgeben kann, ohne die ewigen Gesetze Gottes zu „verletzen“. Tatsächlich wurden einige von denen, die die Kirche einst „Soldaten Gottes“ nannte, zu Deserteuren ... Nun, wir Muslime haben nicht die Absicht, in Fragen des Dogmas und der religiösen Praktiken irgendetwas nachzugeben“. (11) (Hervorhebung hinzugefügt).

Der Geist der religiösen Eroberung der Muslime und der Verrat der Katholiken, die einen missverstandenen Dialog mit ihnen führen, werden mit dieser Aussage eines muslimischen „Theologen“ einmal mehr deutlich:

„Wenn ‚eure‘ (Westler) und ihr auf unsere Weise Respekt haben zu unserer Art zu denken und vor unsere Religion, das liegt daran, dass sie euch dominiert und weil ihr kein Vertrauen in eure habt... Nun, für uns kann es auf diesem Gebiet keine Zweideutigkeit geben... Wenn zwei Religionen einander gegenüberstehen, ist es nicht um sie zu vergleichen und Grüße auszutauschen, sondern, um sich zu bekämpfen. Deshalb werden ihr nie hören, dass wir eure Religion respektieren... Eurerseits kommt dieser Respekt vor unserer Religion wie ein Verzicht vor: ihr verzichtet darauf, uns euren Glauben aufzuzwingen, aber wir werden niemals darauf verzichten, den Islam auszuweiten“ (12) (Hervorhebung hinzugefügt).

„Es nenne uns die Fraktion der kurzsichtigen noch einmal Visionäre!“

Der Präsident der TFP erklärte 1944: „In dieser Welt gilt ausnahmslos folgendes: Bei Kurzsichtigen gelten Menschen mit normalem Sehvermögen als Visionäre.“ Wir wurden so oft als Visionäre bezeichnet, bis die überwältigende Beweislage der Tatsachen viele Kurzsichtige zum Schweigen zwang. Nennen Sie uns, die kurzsichtigen Richter, noch einmal Visionäre: Das muslimische Problem wird eines der schwerwiegendsten religiösen Probleme unserer Tage nach dem Krieg darstellen.(Plinio Corrêa de Oliveira, 7-Tage-Rückblick, „O Legionário“, 5-3 -1944, Hervorhebung hinzugefügt)

Die Genauigkeit der hier zitierten Vorhersagen des angesehenen katholischen Führers ist das Ergebnis seiner leidenschaftlichen Liebe zur Kirche und der Geschichtsauffassung, die er als Konsequenz dieser Liebe in seinem Hauptwerk „Revolution und Gegenrevolution“ darlegt.

Zum Abschluss dieses Artikels scheint nichts angemessener zu sein, als zur Ehre an den berühmten katholischen Schriftsteller für sein vorausschauendes Urteilsvermögen, die kürzlich vom renommierten Kirchenrechtler Pater Anastácio Gutiérrez CMF verfassten Worte über „Revolution und Gegenrevolution“ zu übernehmen:

„Kurz gesagt“, sagte er, „würde ich sagen, dass es sich um ein prophetisches Werk IM BESTEN SINNE DES WORTES handelt; Darüber hinaus sollte sein Inhalt in den höheren Zentren der Kirche gelehrt werden, damit sich zumindest die Eliten einer überwältigenden Realität bewusstwerden, von der sie sich – so glaube ich – nicht klar bewusst sind. Dies würde unter anderem dazu beitragen, die unschuldigen, nützlichen Idioten zu nennen und zu entlarven, unter denen sich viele Geistliche befinden, die sich auf selbstmörderische Weise in das Spiel des Feindes einmischen: Dieser Sektor der Idioten, Verbündete der Revolution, würde weitgehend verschwinden. (Revolution und Konterrevolution, 3. Auflage, São Paulo, 1993, Hervorhebung hinzugefügt.)

 

Fußnoten:

1 - Catolicismo, N° 478, outubro de 1990.

2 - “Le Figaro“, Paris, 24-11-89.

3 - Gilles Kepel, Les banlieus de 1‘Islam, Seuil, Paris, 1991, 425 pp.

4 - “New York Times Magazine“, 15-9-91.

5 – "Passages“, Paris, novembro de 1990.

6 - “Celsiuss“, Bélgica, setembro de 1989.

7 - “Le Figaro“, Paris, 25-11-89.

8 - Chrétiens en terre d‘Islam, resister et canstruire -- Bulletin d‘information, de cambat et de reconstruction chrétienne, Lausanne, Suisse Nr. 13-14 Octobre - Décembre de 1990.

9 – "Le Point“, Paris, 27-5-91.

10 - Para el hombre que viene, Ediciones Ribat, Granada, 1988, p. 134.

11 - Cheik Si Hamza Boubakeur, Traité moderne de téologie islamique, em Augier Pierre, Dialoguer avec L‘Islam? Centro Montauriol, IV Congresso de Peregrinaçöes a Lourdes, 1922, pp. 27 e ss.

12 - Bruno Etienne, L‘Islamisme radical, Hachette, Paris, 1987. pp. 22-23.

 

 

Aus dem Portugiesischen übersetzt in CATOLICISMO Nr. 524, August 1994 (S. 20)

Plinio Corrêa de Oliveira: „Previsões e Denúncias em defesa da Igreja e da Civilização Cristã“ von Juan Gonzalo Larrain Campbell, Artpress Indústria Gráfica e Editora Ltda,São Paulo, 2001. S.7.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet. www.p-c-o.blogspot.com

Montag, 28. Oktober 2024

Heiliger Karl Borromäus, der Bischof der Gegenreformation


Es reicht nicht, Werke zu produzieren, die Fehler widerlegen, sondern man muss selbst die Personifizierung der veröffentlichten Werke sein, man muss das Symbol selbst sein, des menschlichen Typus, den man in den verfassten Werken eingefügt hat. Die Arbeit, die er als Bischof leistete, war für die Kirche wirkungsvoller als seine Schriften.


   Heute ist das Fest des Heiligen Karl Borromäus, Bischof und Bekenner, eines der wichtigsten Instrumente der Kirchenreform im 16. Jahrhundert. Seine Reliquie wird in unserer Kapelle verehrt.

   Der heilige Karl Borromäus interessiert uns als große Figur der Gegenreformation.

   Natürlich interessiert uns die Gegenreformation besonders, denn wenn die Pseudoreformation einer der großen Schritte der Revolution war, war die Gegenreformation offensichtlich einer der großen Schritte der Gegenrevolution.

   Die Figuren der Gegenreformation haben sehr dazu beigetragen, in der Kirche alle Wahrheiten zu definieren, die der Protestantismus leugnete. In diesem Sinne sind sie ein großartiges Beispiel für uns. Aber sie sind auch Beispiele in dem Sinne, dass sie das Gegenteil von leeren Theologen waren, die keinen polemischen Charakter hatten und die Probleme ihrer Zeit nicht im Blick hatten, sondern sich hier und da aus Neugier in den Gärten der Theologie nach Fragen wühlten, die mit der Zeit wenig zu tun hatten. Die echten Theologen hatten ihren Blick auf die wirklichen Probleme der Zeit gerichtet, auf das Böse, wie es damals erschien, und sie stellten sich gegen dieses Böse. Und auf diese Weise haben sie große Fortschritte für die katholische Lehre erreicht.

   Hier scheint es sich um eine Kategorie gegenrevolutionären Denkens zu handeln. Es geht dabei nicht um aus der Luft gegriffenen Studien, die in keinem Zusammenhang mit der Revolution und dem Aspekt stehen, den sie zu der Zeit darstellten. Sondern es waren Studien, die im Dienst der Kirche standen, die durchgeführt wurden, um Seelen zu retten, falsche Vorstellungen zu widerlegen und noch mehr, in denen der Saft des Denkens durch die Betrachtung des Irrtums gesteigert wird. Charakteristisch für unsere Positionen, charakteristisch für die kulturelle Bedeutung des Begriffs „Katholizismus“ ist, die Wahrheit auf zwei Arten zu erkennen: a) die noch nicht bekannten Wahrheiten aus den bereits bekannten Wahrheiten abzuleiten; b) und zweitens, zu sehen, was der Fehler sagt, und in der Widerlegung des Fehlers, das Negative zu erkennen. Nicht Teile der Wahrheit, die im Irrtum stecken, zu nutzen, sondern durch Ausschluss des gesamten Irrtums die Wahrheit erkennen, die man behaupten will.

   Für uns gibt es hier ein großes Beispiel dafür, warum uns diese Lehrer der Gegenreformation sehr am Herzen liegen müssen.

   Der heilige Karl Borromäus war nicht nur persönlich ein großer gegenreformatorischer Bischof, sondern in gewisser Hinsicht war er der Bischof der Gegenreformation. Das liegt nicht nur daran, dass er ein Mann mit großer Vorbereitung und großer Kultur war und dies zu seiner Zeit ausstrahlte, sondern auch daran, dass er den Typus des authentischen Bischofs verwirklichte. Die guten Bischöfe, die von der Gegenreformation bis heute lebten, viele, viele von ihnen hatten das Ideal, Bischöfe zu sein wie der heilige Karl Borromäus einer war. Und hier kommt ein weiteres großartiges Beispiel: Es hat keinen Sinn, Werke zu schreiben, die nur dieses oder jenes widerlegen, aber man muss die Personifikation der Werke sein, die man veröffentlicht hat, und man muss wissen, das Symbol, der menschliche Typ selbst zu sein, den man in die Werke, die man geschrieben, eingebracht hat. Die Arbeit, die er als Bischof der Gegenreformation und als Muster eines Bischof leistete, war für die Kirche eine wirkungsvollere Arbeit, die sicherlich größer war als die seiner eigenen Schriften. Ich möchte nicht sagen, dass das Beispiel immer mehr wert ist als das geschriebene Wort – das wäre übertrieben – aber ich sage, dass in diesem konkreten Fall das Beispiel mehr wert war als das geschriebene Wort.

   Um nicht weiter darauf einzugehen, möchte ich Ihnen eine Tatsache aus dem Leben dieses Heiligen erzählen, die für unseren gesamten Geist sehr typisch ist. Wie Sie wissen, war D. Hélder Camara zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren und die Kirche profitierte nicht von den „Lichtern“, die er in der gesamten Christenheit hervorsprudeln ließ… Und rückständige, obskurantistische Geister, die dem Kretinismus verfallen waren, waren damals der Meinung - wie auch wir heute meinen -, dass ein Kardinal sich in Prunk, Erhabenheit und Feierlichkeit kleiden müsse, um die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus vor den Menschen erstrahlen zu lassen. Dies gilt umso mehr, als er nicht nur Fürst der Kirche, sondern gewissermaßen auch weltlicher Herrscher von Mailand war.

   Darüber hinaus war er eine Zeit lang Kardinalstaatssekretär; und außerdem war er eine Persönlichkeit einer großen italienischen Familie. Aus all diesen Gründen hätte er sein öffentliches Leben mit großen Prunk führen sollen, und das tat er auch. Einmal fuhr er in einer prächtigen Kutsche mit Polsterung, in der alles sehr bestens ausgerichtet war usw., und er fuhr in voller Pracht durch die Straßen Roms oder auf einer Landstraße, ich erinnere mich nicht, als ein einfacher, armer Mönch zu Pferd in seiner Nähe vorbei kam... Grüße von einer Seite zur anderen und der Mönch sagte zu ihm: Eminenz, wie angenehm ist es doch, Kardinal zu sein. Wie man angenehmer reist als ein einfacher Mönch.

   Es war eine Zeit, in der die Mönche es wagten, so etwas einem Kardinal zu sagen, denn die heutigen Kardinäle sind sehr einfach, aber sie dulden eine solche Intimität nicht. Kardinal Borromäus wandte sich sehr freundlich an den Mönch und lud ihn ein, mit ihm zu reisen. Der Mönch stieg ein, setzte sich und fing an zu schreien: Unter dem Sitz lagen spitze Bußgegenstände, also fühlte sich jeder, der dort saß, sehr unwohl. Und der Kardinal reiste auf diesen Gegenständen, auf den Stößen einer Straße, in Seide, Kristallen und Purpur einer Kutsche, wahrscheinlich ganz aus Gold und sogar mit Federn und Lakaien. So ist es, wie es sein sollte...

 

 

Aus dem Portugiesischen eines Vortrags von Prof Plinio Corrêa de Oliveira über „Der hl. Karl Borromäus und die Gegenreformation“, vom 30. Oktober 1963

Diese deutsche Fassung erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.


Nachtrag
Im Dienste sterbender Pestkranker
   
Es war im Jahre 1566. Erzbischof Karl Borromäus von Mailand hatte eben den Seelengottesdienst für den Bischof von Lodi gehalten. Da vernahm er, daß an zwei Stellen seiner Bischofsstadt die Pest ausgebrochen sei. Auf diese Nachricht hin kehrte der Heilige sofort zurück und dies um so eiliger, als er erfuhr, daß der Bürgermeister der Stadt und die Edelleute aus Furcht vor der Pest nach Genua geflüchtet waren und die Stadtbewohner ihrem Schrecken überließen. Als seine Freunde sahen, daß er entschlossen war, selbst den Pestkranken nachzugehen, setzten sie alle Hebel in Bewegung, um ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Sie rieten ihm, sich an einen sicheren Ort zurückzuziehen, um von dort aus seine Anweisungen zu geben. Aber Karl Borromäus liebte seine Schäflein zu sehr, als daß er sie in dieser schweren Drangsal hätte verlassen können. Deshalb konnte ihn nichts von seinem festen Entschluß abbringen. Er wollte lieber sein irdisches Leben nach dem Willen Gottes opfern, um de Sterbenden das Leben der Seele zu sichern. Unverzüglich rief er alle Pfarrer von Mailand zusammen und ermahnte sie dringend, um den Pestkranken willen, des eigenen Lebens nicht zu schonen, sondern sich für sie zu opfern. Er versprach ihnen, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Ja, er verhieß ihnen, sie nicht zu verlassen, wenn sie selber von der Krankheit ergriffen würden. Er wollte ihnen dann persönlich die heiligen Sakramente spenden, wie es dann auch wirklich geschah. Seine feurige Ansprache zündete. Die versammelten Pfarrer taten den Schwur, ihre priesterliche Pflicht treu zu erfüllen. Viele von ihnen erklärten sich bereit, selbst schon angesteckt, mit letzter Kraft noch den Sterbenden die heilige Ölung zu spenden.
   
Da vor der Stadt viele Hütten errichtet wurden und die Pfarrer für deren Betreuung nicht mehr genügten, versammelte der überaus besorgte Kardinal auch die Vorstehe der Klöster und die Ordensleute, welche imstande waren, die heiligen Sakramente zu spenden. Er richtete an sie einen rührenden Aufruf, der uns von Bischof Bescapè von Novara überliefert ist. 28 von ihnen erklärten sich sofort bereit, seiner Einladung zu folgen; viele ahmten deren edles Beispiel nach. Als zwei Barnabitenpatres von der Pest ergriffen wurden, nahm sich der Erzbischof persönlich um sie an. Er selber spendete ihnen die heilige Wegzehrung und die Krankensalbung. Er verrichtet die Sterbegebete an ihrer Seite und stand ihnen bei bis zum letzten Atemzug.

    Seine Sorge für die Seelen war so groß, daß er ohne Verzug die Häuser und Zimmer der Pestkranken aufsuchte, um alle Gefährdeten auf einen guten Tod vorzubereiten. In einigen Fällen, wo er die Haustüre nicht öffnen konnte, drang er sogar mit Hilfe einer Leiter durch das Fenster ins Innere, um den Sterbenden seelsorgerlich beizustehen. Er fürchtet allen Ernstes, es könnte durch mangelnde Opferbereitschaft seinerseits eine Seele verlorengehen. 

    In Soge darüber, es hatte einer der Pestkranken das heilige Sakrament der Firmung noch nicht empfangen, durchwanderte er die Straßen Maillands und ging in die Häuser, ja in alle Dörfer ringsum, in denen die Krankheit schon verbreitet war, um allen, den Gesunden und Kranken die heilige Firmung zu spenden.
Die Pest dauerte 10 lange Monate. Sie hat auf dem Lande 8000, in der Stadt 17 000 Menschenleben gefordert. Fast wie ein Wunder mutet es an, daß sowohl der Kardinal wie auch sei Gefolge von der Pest verschont blieben. So wollte Gott schon in dieser Welt die unerschütterliche Nächstenliebe seiner Dieners zu den armen Pestkranken belohnen.
Unvergessen bleibt der Seeleneifer dieses heiligen Bischofs für alle Zeiten. Nur um den Preis eines blutenden Herzens werden Seelen gerettet.

„Gott braucht Priester, dass sie Sein Herz verschenken und das ihrige dazu.“   (Claudel)

Quelle: „Und in der Stunde...“ (Seines Todes - unseres Todes), von Pfarrer A. M. Weigl, St. Grignionverlag, 84503 Altötting, 1997