Donnerstag, 27. Februar 2020

Gegenrevolution und Fortschritt


3. Die Gegenrevolution ist wesentliche Voraussetzung des wahren Fortschritts

Ist die Gegenrevolution fortschrittsorientiert? Ja, wenn es sich um einen echten Fortschritt handelt. Nein, wenn damit der Weg zur Verwirklichung der Revolutionsutopie gemeint ist.

Eine der vielen Kronen, die in den Straßen von Zona Rosa in Kansas City
während der Weihnachtszeit aufgehängt werden

Materiell gesehen bedeutet echter Fortschritt, dass die Naturkräfte auf die rechte Weise, nach dem göttlichen Gesetz und im Dienste des Menschen eingesetzt werden. Deshalb steht die Gegenrevolution keineswegs auf der Seite des übersteigerten Technizismus unserer Tage, der vor allem Neuen, vor der Schnelligkeit und den (high-tech) Maschinen (und Computern) in die Knie geht. Genauso wenig verbündet sie sich mit der beklagenswerten Tendenz, die menschliche Gesellschaft „more mechanico“ (nach mechanischer Art) zu organisieren. Es handelt sich hier um Auswüchse, die schon Papst Pius XII. (1939-1958) tiefgehend und mit aller Deutlichkeit verworfen hat.1


Der materielle Fortschritt eines Volkes ist auch keineswegs das wichtigste Element eines christlich verstandenen Fortschrittes. Diesem geht es vor allem um die volle Entwicklung aller Seelenkräfte und um das menschliche Streben nach sittlicher Vollkommenheit. Das gegenrevolutionäre Verständnis von Fortschritt gibt daher den geistigen Aspekten den Vorrang gegenüber den materiellen. Die Folge davon ist, dass die Gegenrevolution bei Individuum und Masse eine weitaus größere Achtung gegenüber all dem fördert, was mit wahrer Religion, wahrer Philosophie, wahrer Kunst und der wahren Literatur zusammenhängt, als gegenüber Dingen, die mit dem körperlichen Wohl und der Nutzung der Materie zu tun haben.


Um den Unterschied zwischen der revolutionären und der gegenrevolutionären Auffassung von Fortschritt herauszustreichen, muss darauf hingewiesen werden, dass bei der letzteren stets das Bewusstsein mitklingt, dass diese Welt oft ein Tränental und immer ein Durchgang auf dem Weg zum Himmel ist, während nach der ersteren Auffassung der Fortschritt die Erde in ein Paradies verwandeln soll, in dem es dem Menschen vergönnt ist, ohne Gedanken an ein Jenseits glücklich zu leben.


Allein schon das gegenrevolutionäre Verständnis vom rechten Fortschritt ist dem von der Revolution gemeinten Fortschritt genau entgegengesetzt.
Damit wird die Gegenrevolution zur wesentlichen Voraussetzung dafür, dass der wahre Fortschritt seinen normalen gesunden Verlauf nehmen kann und dass der fadenscheinige Fortschrittsgedanke der Revolutionsutopie besiegt wird.



1 Vgl. Rundfunkbotschaft von Weihnachten, 1957, Op. Cit. Utz-Groner. S. 2529-2530


Bilder sind mit freundlicher Genehmigung  entnommen aus
 http://nobility.org/2020/02/20/rcr-p2-chap3b/


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