Plinio Corrêa de Oliveira
Gott hat uns ein Abbild seiner selbst hinterlassen, das
bedeutender ist als alle anderen: die Sonne. Wir wären enttäuscht, wenn wir in
der Sonne die Absicht sehen würden, eine Show zu geben, in der sie am Himmel sich
auf verschiedene Weisen posieren würde um von uns bewundert zu werden. Im Gegenteil,
weil sie nicht denken kann, kann sie auch keine Absichten haben. Sie erfüllt
uns mit Wohltaten durch ihr Licht und ihre Wärme, doch kein Ende ihrer Strahlen
sorgt sich um gut gesehen zu werden. Bestehend aus einer Masse von
Reibungsgasen, die sehr hohe Temperaturen erzeugen, hat sie keine Gedanken,
kein Wissen, keinen Plan. Sie brennt ohne Unterlass, ist allem gegenüber
gleichgültig und setzt ihren Zyklus fort.
Die Sonne scheint mit ihrem Feuer und durchdringt alles
und beleuchtet alles. Geht ihren Lauf Tag für Tag, mit einem Aussehen in der
Morgendämmerung, einem anderen während des Tages, beide unterschieden vom Untergang.
Nach dem funkelnden Satz von Edmond Rostand — die Sonne, ohne die die Dinge nur
das wären, was sie sind — fügt der König der Sterne allen Gegenständen Aspekte
hinzu, die sie selbst nicht hätten.
Wie viele Sonnenaufgänge, wie viele Sonnenuntergänge im
Laufe der Jahre, der Jahrhunderte, der Jahrtausende, ohne sich jemals zu
wiederholen. Aber in diesem so leuchtenden und vielfältigen Dasein weiß sie
nicht einmal, dass wir existieren. Was sie für uns am besten tut, ist, Jemanden
unendlich viel größer als sie selbst zu widerspiegeln. Wenn wir zum Himmel
schauen, können wir an Gott den Schöpfer denken, dem reinen Geist, und ausrufen:
Oh Gott, wie großartig herrlich bist du!
Auszüge aus einem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira
am 19. September 1981. Ohne Revision des Autors
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