Sonntag, 21. April 2019

Die Sonne, Spiegelbild Gottes



Plinio Corrêa de Oliveira
Gott hat uns ein Abbild seiner selbst hinterlassen, das bedeutender ist als alle anderen: die Sonne. Wir wären enttäuscht, wenn wir in der Sonne die Absicht sehen würden, eine Show zu geben, in der sie am Himmel sich auf verschiedene Weisen posieren würde um von uns bewundert zu werden. Im Gegenteil, weil sie nicht denken kann, kann sie auch keine Absichten haben. Sie erfüllt uns mit Wohltaten durch ihr Licht und ihre Wärme, doch kein Ende ihrer Strahlen sorgt sich um gut gesehen zu werden. Bestehend aus einer Masse von Reibungsgasen, die sehr hohe Temperaturen erzeugen, hat sie keine Gedanken, kein Wissen, keinen Plan. Sie brennt ohne Unterlass, ist allem gegenüber gleichgültig und setzt ihren Zyklus fort.
Die Sonne scheint mit ihrem Feuer und durchdringt alles und beleuchtet alles. Geht ihren Lauf Tag für Tag, mit einem Aussehen in der Morgendämmerung, einem anderen während des Tages, beide unterschieden vom Untergang. Nach dem funkelnden Satz von Edmond Rostand — die Sonne, ohne die die Dinge nur das wären, was sie sind — fügt der König der Sterne allen Gegenständen Aspekte hinzu, die sie selbst nicht hätten.
Wie viele Sonnenaufgänge, wie viele Sonnenuntergänge im Laufe der Jahre, der Jahrhunderte, der Jahrtausende, ohne sich jemals zu wiederholen. Aber in diesem so leuchtenden und vielfältigen Dasein weiß sie nicht einmal, dass wir existieren. Was sie für uns am besten tut, ist, Jemanden unendlich viel größer als sie selbst zu widerspiegeln. Wenn wir zum Himmel schauen, können wir an Gott den Schöpfer denken, dem reinen Geist, und ausrufen: Oh Gott, wie großartig herrlich bist du!



Auszüge aus einem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira am 19. September 1981. Ohne Revision des Autors

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