die Mutter Konstantins.
Kommentar von D. Guéranger:
„Noch nie hat Satan eine so schmerzliches Niederlage erlebt wie die, die ihm widerfuhr, als er sah, dass der Baum, das Werkzeug unseres Verlustes, zum Werkzeug unserer Erlösung geworden war. Sein ohnmächtiger Zorn richtete sich gegen diesen rettenden Baum, der ihn so grausam an den Wert des Menschen erinnerte, der um so einen Preis gerettet wurde. Er wollte dieses Kreuz vernichten, aber da er sich machtlos fühlte, einen so sträflichen Plan auszuführen, versuchte er, den für ihn so verhassten Gegenstand zumindest zu entweihen und vor allen Blicken zu verbergen. Am Fuße des Kalvarienbergs, nicht weit vom Grab entfernt, wurde eine tiefe Ausgrabung eröffnet. Und dort hinein warfen die Männer der Synagoge die Kreuze der Schächer und das Kreuz des Erlösers. Die Nägel, die Dornenkrone, die vom Kreuz abgenommene Inschrift wurden ebenfalls in diese Grube geworfen, die die Feinde Jesu dann mit Erde und Schutt gefüllt haben. Der Sanhedrin dachte auf diese Weise, die Erinnerung an diesen Nazarener auszulöschen.
Bald waren die Orte unserer Erlösung mit heidnischem Aberglauben befleckt. Ein Tempel für Venus auf Golgatha, ein weiterer für Jupiter auf dem Heiligen Grab. Dies waren die Hinweise, mit denen die heidnische Ironie ohne zu wissen, die Erinnerungen an die Kostbarkeiten bewahrte, die sich unter diesem heiligen Boden befanden.
Mit dem Frieden Konstantins zerstörten die Christen diese schändlichen Denkmäler und entdeckten das herrliche Grab, aber das Kreuz zeigte sich nicht und ruhte weiterhin in der Erde. Erst Jahre nach Konstantins Tod gelangte die Kirche in den Besitz des Heilsinstrumentes der Menschen. Ost und West waren bewegt von der Nachricht dieser Entdeckung, die der Beharrlichkeit der Heiligen Helena zu verdanken war. Christus besiegelte sein Reich über die heidnische Welt und erhob seine königliche Standarte, diesen wunderbaren Baum, der in den Augen der Heiden Torheit ist und vor dem von nun an jeder Christ seine Knie beugen wird.“
Dies sind die Kommentare von D. Guéranger.
Ich habe den Eindruck, dass dieser von D. Guéranger angesprochene Aspekt der Geschichte des Kreuzes viel aussagt, da es ein Symbol für viele Aspekte der Geschichte der Kirche ist. Stellen wir uns Folgendes vor: Die Kreuzigung endet, Unser Herr wird vom Kreuz genommen, Sein Leichnam wird der Obhut Unserer Lieben Frau und den heiligen Frauen, dem Heiligen Johannes dem Evangelisten und anderen, übergeben, die Salben verwenden, ihn einbalsamieren und ihn vorbereiten zur Beerdigung usw.
Und während diese Dinge geschehen und unser Herr begraben wird, zur gleichen Zeit, tun die Verfolger unseres Herrn Folgendes: Sie öffnen eine Grube und nehmen die Überreste der Passion: Leiter, die Nägel, die Dornenkrone, das Kreuz, und werfen alles in die Grube und bedecken es, sodass keine Erinnerung daran zurückbleibt. Und um das Kreuz zu begraben, wurde darüber hinaus ein heidnischer Tempel auf dieser Stelle errichtet.
Wir sehen, dass es etwas schreckliches ist, umso mehr, als er hier von einem heidnischen Tempel spricht, der zu Ehren der Venus gebaut wurde, und von einem anderen heidnischen Tempel, der zu Ehren von Jupiter gebaut wurde, und dass auf Golgatha, wo das Kreuz stand. Das heißt, bis wohin das Leiden, der Verzicht auf alle Wollust der Erde getragen wurde, da hat der Teufel, sehr passend zu seiner Schande, einen Tempel für Venus errichtet, weil ein Tempel der Wollust, der Unreinheit war wirklich nötig, um das Kreuz Unseres Herr Jesus Christus zu begraben. Nun, es war begraben, es bildet sich eine Wüste rund um den Ort, unser Herr Jesus Christus ersteht auf, die Apostel zerstreuen sich, die Jahre vergehen, die Jahrhunderte vergehen und das Kreuz bleibt begraben. Es bleibt mit der Dornenkrone begraben, es bleibt mit allem anderen Gegenständen der Passion begraben, die Menschen vergessen sogar, wo das Heilige Holz verschüttet war, niemand denkt mehr daran und es ist vorbei, und man würde sagen, es ist alles verloren.
Schließlich, nach Jahrhunderten, in den Nächten, in der Dunkelheit der Erde, in das nur Würmer eindringen, vielleicht fließt ein kleiner Wasserrinnsal darüber, etwas Feuchtigkeit, etwas, das das Kreuz zerstört. Das ist die Geschichte des vergrabenen, ignorierten, verlassenen, vergessenen Kreuzes, die Spuren des Kreuzes waren verloren. Es kommt irgendwann der Moment, in dem Konstantin siegt und die heilige Helena das Kreuz findet, das durch Wunder bezeugt wird und keinen Zweifel daran lässt, dass es sich um das wahre Kreuz handelt. Dann wird das wahre Kreuz von dort mit beispielloser Ehre und berühmten Prozessionen getragen und wird bis heute auf der ganzen Welt geehrt und verehrt; Kreuzreliquien werde auf Bischofsringen, auf den Brustkreuzen von Bischöfen auf der ganzen Welt eingefasst; Stücke des Kreuzes in Königskronen; Kreuzstücke in den größten Kathedralen Europas; aus der Dornenkrone …, um die Dornenkrone unseres Herrn zu beherbergen, hat der Heilige König Ludwig meiner Meinung nach das größte architektonische Wunder aller Jahrhunderte erbaut, und zwar die Sainte-Chapelle in Paris.
Womit sind wir also konfrontiert? Ein Rest wird wiederkehren – residuum revertetur. Die Geschichte des Kreuzes ist die Geschichte des Ultramontanismus, es ist die Geschichte der Orthodoxie, die mit Füßen getreten, verletzt, geleugnet wird. Man würde sagen, dass sie nie wiederkehren, aber sie kommt immer wieder zurück. Das heißt, mehr als einmal wird ein residuum revertetur, ein wird Rest wieder zurückkehren. Mit anderen Worten, es sind die neuen Triumphe nach den Demütigungen. Und immer größere Triumphe, gefolgt von immer größeren Demütigungen.
Sie könnten sagen: Herr Dr. Plínio, mit dem Kreuz gibt es im Moment keine Demütigung. Es wird derzeit von der ganzen Erde geehrt und verehrt. Es genießt fast dieselbe Verehrung wie im Mittelalter.
Dem Anschein nach könnte man sagen, dass so ist. Aber wenn wir uns all der Demütigungen bewusst werden, unter denen die Kirche heute leidet; wenn wir an die Aussage eines großen katholischen Intellektuellen denken, dessen Texte ich lesen durfte, die er in einer Zeitschrift schrieb, dass es heute innerhalb der katholischen Kirche zwei Religionen gibt, eine Mischung aus zerfallendem Christentum und aufkeimendem Atheismus ist, die Progressismus genannt wird und die als Aussätzige im jungfräulichen Schoß der Heiligen Katholischen, Apostolischen, Römischen Kirche lebt, wie viel falsche Anbetung, wie viel Akte der Respektlosigkeit, wie viel Verachtung für das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus in all dem steckt. Umso mehr, da das Kreuz Unseres Herrn ein Symbol ist; und die Verachtung des Kreuzes ist weniger die Verachtung des Stammes als vielmehr die Verachtung der Herrlichkeit des Opfergeistes, den das Kreuz darstellt.
Leider waren die Katholiken zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte so weit von dem entfernt, was der Heilige Louis Grignion de Monfort die Torheit des Kreuzes nennt. Wir verstehen, wie auf das Kreuz erneut getreten wird, es erneut mit Füßen getreten wird. Aber Unsere Liebe Frau wird uns die Gnade geben, wenn Ihr Königreich kommt, das offensichtlich das Königreich Ihres Herzens sein wird, und im Zentrum Ihres Herzens befindet sich das Heilige Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. Bei dieser Gelegenheit werden wir Zeuge eines neuen Triumphs des Kreuzes sein . Und die Aufrichtung ganz in der Mitte der Welt im Königreich Mariens, des dunklen, trockenen, schwarzen, schmucklosen Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, das Leiden, selbstverleugnendes Leiden, den Geist der Abtötung, den Geist der Strenge und des Ernstes darstellt, und das bis zum Ende geht, und das Opfer vollständig akzeptiert
Dies ist der Geist des Heiligen Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. Ich schlage daher vor, dass wir uns jetzt der Reproduktion des Kreuzes zuwenden, das hier steht – Sie wissen, dass es eine Rolle in unserer Geschichte spielt, denn es war eines der Kreuze des ersten Serra Negra-Kongresses, vor dass wir dort beteten.
Aus
dem portugiesischen des Vortrages von Prof Plinio Corrêa de Oliveira
am 3. Mai 1966 über die Auffindung des Heiligen Kreuzes.
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