Freitag, 30. Dezember 2022

Neujahrsgedanken über den Kampf zwischen der Kirche und Attila

 


Begegnung Papst Leos I. und Atilla von den Toren Roms

Plinio Corrêa de Oliveira

„Der gewalttätige und gerissene Feind ist überall und inmitten aller zu finden“.

     „Jeder weiß, dass, als Attila, der Hunnenkönig, siegreich in Italien einfiel, Venetien und Ligurien verwüstete und sich anschickte, auf Rom zu marschieren, Papst Leo I. dem Kaiser, dem Senat und dem Volk, die alle vom Schrecken überwältigt waren, Mut einflößte und sich wehrlos dem Angreifer in Mincio entgegenstellte. Attila empfing ihn würdig und war so erfreut über die Anwesenheit des „summus sacerdos“, dass er auf alle kriegerischen Handlungen verzichtete und sich hinter die Donau zurückzog.

      Dieses denkwürdige Ereignis fand genau im Herbst 452 statt, und Wir freuen uns, seinen fünfzehnhundertjährigen Jahrestag hier mit Ihnen feierlich zu begehen.

      Liebe Söhne, Männer der Katholischen Aktion! Als wir erfuhren, dass die neue Kirche (die Seiner Heiligkeit von den Mitgliedern der Katholischen Aktion Italiens geschenkt wurde) dem hl. Leo I. geweiht werden sollte, der Rom und Italien vor dem Ansturm der Barbaren gerettet hatte, kam uns der Gedanke, dass Sie vielleicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse der Kirche hinweisen wollten. Heute sind nicht nur die Ewige Stadt und Italien bedroht, sondern die ganze Welt.

      Fragen Sie Uns nicht, wer „der Feind“ ist oder auf welcher Art er sich heute vorstellt. Er ist überall und mitten unter den Menschen: Er weiß, wie man gewalttätig und gerissen ist. In den letzten Jahrhunderten hat er versucht, den intellektuellen, moralischen und sozialen Zerfall der Einheit im mystischen Leib Christi zu bewirken. Er wollte die Natur ohne Gnade, die Vernunft ohne Glauben, die Freiheit ohne Autorität und manchmal die Autorität ohne Freiheit. Es ist ein „Feind“, der immer konkreter wird, mit einer Skrupellosigkeit, die immer noch überrascht: Christus ja, die Kirche nein! Dann: Gott ja, Christus nein! Schließlich der gottlose Schrei: Gott ist tot; oder gar Gott hat nie existiert. Und nun wird versucht, die Struktur der Welt auf Fundamenten aufzubauen, die wir ohne Zögern als die Hauptverantwortlichen für die Bedrohung der Menschheit bezeichnen: eine Wirtschaft ohne Gott, ein Gesetz ohne Gott, eine Politik ohne Gott. Der „Feind“ war und ist bestrebt, Christus an den Universitäten, in den Schulen, in der Familie, in der Rechtsprechung, in der Gesetzgebung, in den Versammlungen der Nationen, überall dort, wo über Frieden oder Krieg entschieden wird, zu entfremden.

      Gegenwärtig verdirbt er die Welt mit einer Presse und mit Spektakeln, die die Sittlichkeit junger Männer und Frauen abtöten und die Liebe zwischen Eheleuten zerstören; er schürt einen Nationalismus, der zum Krieg führt.

      Ihr seht, liebe Söhne, dass es nicht Attila ist, der vor den Toren Roms steht; ihr versteht, dass es heute vergeblich wäre, vom Papst zu erwarten, dass er eingreift und ihm entgegengeht, um ihn aufzuhalten und zu verhindern, dass er Verderben und Tod sät. Von seiner Position aus muss der Papst unablässig wachen und beten und sein Möglichstes tun, damit der Wolf nicht in den Schafstall eindringt und die Herde stiehlt und zerstreut (vgl. Joh 10,12). Aber das reicht heute nicht aus; alle Gläubigen guten Willens müssen sich aus ihrer Erstarrung lösen und sich ihrer Mitverantwortung für das Gelingen dieses Heilsunternehmens bewußt werden...“

PIUS XII


      Der Heilige Vater Pius XII. hat in seiner Ansprache an die Vereinigung der Männer der Katholischen Aktion Italiens bei der großen Kundgebung auf dem Petersplatz am 12. Oktober letzten Jahres mit brennenden Worten auf die Kämpfe der Kirche in unserer Zeit hingewiesen. Diese bewundernswerten Worte, die wir auf unserer Titelseite veröffentlichen, verdienen es, das Jahr 1952 abzuschließen und die Schwelle des Jahres 1953 als Feuerprogramm zu markieren.

* * *

      Das Jahr 1952 war so voll und gleichzeitig so leer; es war so viel Aufruhr darin, und alles blieb so gleich, dass von dem Tumult der Ereignisse, die es zugleich ernst und harmlos füllten, nur ein Eindruck auf uns zurückblieb, als wir vom 31. Dezember auf den 1. Januar übergingen: Ist das Jahr schon vorbei?

* * *

      Seit dem Waffenstillstand hoffen die Beobachter jedes Jahr darauf, dass das nächste Jahr „entscheidend“ sein wird. Natürlich erwartet jeder eine „Entscheidung“ auf eine Weise, die seinem Temperament entspricht. Die Optimisten rechnen mit einer plötzlichen Explosion des gesunden Menschenverstands und der Herzlichkeit auf beiden Seiten, die alle anstehenden Probleme zwischen den beiden großen Blöcken, dem Westen und dem Osten, in aller Ruhe und Schnelligkeit am Tisch der diplomatischen Gespräche lösen wird. Die Pessimisten rechnen ebenfalls mit einer Explosion, allerdings einer ganz anderen Art, die von einem Moment auf den anderen durch einen Atombombenangriff die politische Landkarte radikal verändern würde.

      Nun sind die unerwartetsten Dinge passiert, aber was eben nicht gekommen ist, ist die „Entscheidung“. Die Jahre vergehen, eines nach dem anderen, die Probleme verschärfen sich, der Kalte Krieg verschlingt immer mehr moralische und materielle Energien der Menschheit. Die ständige Nähe zu diesem Ergebnis treibt die Welt immer weiter in Richtung Sozialismus, Desorganisation und Armut. Die chronische Unsicherheit aller Institutionen, Gesetze und Systeme führt zu einer zunehmenden Demoralisierung der privaten Bräuche. Die eklatante Unlogik all dessen, was im politischen Leben geschieht, führt dazu, dass sich die Menschen mehr und mehr an die abstruse Vorstellung gewöhnen, dass das Zeitalter der Logik und der Intelligenz vorbei ist und dass der Normalzustand der menschlichen Existenz chaotisch, widersprüchlich und irrational ist. Letztendlich ist die Nachkriegszeit für die Welt mindestens ebenso ruinös wie der Krieg selbst.

      Was wird 1953 in dieser Folge von Jahren des „Friedens“ sein? Wird es eine „Entscheidung“ geben? Oder wird es eine weitere Phase ruinöser, tödlicher Unentschlossenheit sein?

      Wäre die internationale Politik noch von Logik bestimmt, wäre sie noch von bestimmten Prinzipien und erkennbaren Interessen geleitet, wäre es sinnvoll, verschiedene Hypothesen zu erwägen, um zu einer mehr oder weniger wahrscheinlichen Antwort zu gelangen. Aber Ideen sind heute sehr wenig wert. Kann man zum Beispiel in einem kalten Krieg - oder morgen in einem „heißen“ Krieg -, in dem es in beiden Schützengräben Kommunisten gibt, also in dem einen Graben die Russen und in dem anderen die Jugoslawen, einen eindeutig ideologischen Charakter erkennen? Die Interessen sind im Gegenteil sehr viel wert. Aber welche sind sie? Welches sind die Potentaten, die tausendmal reicher und despotischer sind als Cäsar, Alexander oder Napoleon, die hinter den Kulissen diesen Sabbat der Verwirrung und Korruption führen, zu dem die heutige Welt geworden ist? Wie können wir herausfinden, was ihre Pläne sind, da sie sie geschickt in der immensen zeitgenössischen Kakophonie verbergen?

* * *

      Anstatt auf das Heute zu schauen und zu versuchen, das Morgen mit den Daten, die es uns liefert, zu enträtseln, wäre es interessanter, sich in die grandiose Perspektive zu versetzen, die in den apokalyptischen Worten enthüllt wird, die der Heilige Vater Pius XII. an die Männer der italienischen KA gerichtet hat. Gehen wir mit dem Papst zurück ins 16. Jahrhundert. Von diesem entfernten Aussichtspunkt aus können wir die Zukunft besser sehen, die uns erwartet, vielleicht nicht im Jahr 1953, aber irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft, wenn wir nicht den Weg der wahren Änderung einschlagen.

      Der Papst erzählt uns von drei aufeinander folgenden religiösen Revolutionen. Die erste hatte als Schlachtruf: „Jesus Christus ja, die Kirche nein“. Eine klare Anspielung auf den Protestantismus, der im 16. Jahrhundert ausbrach. Der zweite warf einen noch kühneren Schlachtruf aus: „Gott ja, Jesus Christus nein“. Der Papst bezog sich offensichtlich auf den Deismus des 18. Jahrhunderts, der in der Feier des Höchsten Wesens während der Französischen Revolution gipfelte. Schließlich kam eine dritte Revolution, deren Motto lautete: „Gott ist tot, oder besser gesagt, Gott hat nie existiert“. Dies ist eine unbestreitbare Anspielung auf den Atheismus des 19. Jahrhunderts. Als neuere Tatsache weist der Papst auf eine immense Konsequenz im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich hin: „Hier wird nun versucht, die Welt auf Grundlagen aufzubauen, die wir ohne Zögern als die Hauptverantwortlichen für die Bedrohung der Menschheit bezeichnen: eine Wirtschaft ohne Gott, ein Gesetz ohne Gott, eine Politik ohne Gott“.

      Wo findet dieser Versuch statt? Mit anderen Worten: Wo gibt es eine Politik ohne Gott, eine Wirtschaft ohne Gott, ein Gesetz ohne Gott? Praktisch auf der ganzen Welt. Es ist diese Welt, aus der Gott vertrieben wurde, die nun auf neuer Grundlage organisiert wird.

      In der heutigen Zeit ist das System der Einheit von Kirche und Staat, dessen logische Folge die Souveränität des göttlichen Gesetzes im Recht, in der Politik und in der Wirtschaft ist, ins Wanken geraten. Während der Staat den Anschein der Einheit bewahrte, säkularisierte er nach und nach immer weitere Bereiche des weltlichen Lebens und griff missbräuchlich in den geistlichen Bereich ein. Was vor der Französischen Revolution eine reine De-facto-Situation war, wurde nach der Revolution zu einer De-jure-Situation. Mit anderen Worten: Das weltliche Leben wurde mehr und mehr säkularisiert, und gleichzeitig wurde der Säkularismus offiziell als Grundlage der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Organisation proklamiert. Infolgedessen wurde fast überall die Kirche vom Staat getrennt, und es wurde offiziell, dass Gott nichts mehr mit der irdischen Existenz der Menschen zu tun hat. Dies war zum Beispiel der Sinn der Trennung von Kirche und Staat in Brasilien im Jahr 1889 (Sturz der Monarchie und Ausrufung der Republik - AdÜ).

      Das ist der gewaltige Schlag, die tiefe Wunde, unter der die heutige Welt leidet. Der Rest - Kriege, Krisen, Verwirrung - ist nur eine Folge davon. Und da eine Krankheit nicht geheilt werden kann, ohne ihre Ursachen zu bekämpfen, werden wir, solange wir nicht den Säkularismus aufgeben und zu einer Gesellschaft zurückkehren, die im Recht und in der Tat authentisch katholisch ist, von einer Katastrophe in die nächste stolpern, bis die Krise dieser Zivilisation ein Ende setzt.

      Mit anderen Worten - und das ist die Lehre, die uns klar ist - die Krise wird weiterhin allmählich reifen, so wie sie es seit Jahrhunderten getan hat. Wird die letzte Explosion länger oder kürzer dauern: wird 1953, 1963 oder ein anderes Jahr das Jahr sein, in dem sie ihren Höhepunkt erreicht? Der Papst sagt das nicht. Aber Tag für Tag wird das Ergebnis schrecklicher sein, wenn die Menschheit nicht auf ihren Weg des Abfalls zurückkehrt. Denn alles in der Welt läuft auf sein logisches und natürliches Ende zu: und das logische und natürliche Ende jeder Krise, jeder Krankheit, ist die große organische Katastrophe, die wir Tod nennen.

* * *

      Pius XII. spricht von einem „Feind“, der der Urheber all dieser Unglücke ist. Wenn man im päpstlichen Text liest, was dieser geheimnisvolle „Feind“ alles tut, gehen die Gedanken in tausend Richtungen: an die monumentalen Enzykliken, mit denen Leo XIII. die Freimaurerei verurteilte und sie als Urheberin des großen Plans der Verderbnis bezeichnete, den Pius XII. in seiner gegenwärtigen Verwirklichung so gut beschreibt; an Dom Vital (Bischof von Olinda und Recife, Brasilien im 19. Jhdt. von den Freimaurern zu Gefängnis und später zum Exil verurteilt. AdÜ), seinen unerbittlichen Kampf, seinen heiligen und geheimnisvollen Tod; und weiter, weit zurück in der langen Vergangenheit der Kirche, an die ehrfurchtgebietenden Offenbarungen der Apokalypse, in der sich die Geschichte des Kampfes zwischen Gut und Böse in großen Bildern entfaltet, vom Kampf zwischen dem hl. Michael und Luzifer bis zum Anti-Christ und das Ende der Welt.

      In diesem gewaltigen Panorama wird uns klar, dass wir einen wahren Höhepunkt der Macht des „Feindes“ erreicht haben und dass dem Schein nach alles verloren ist. Aber wir erfahren darin auch, dass die Vorsehung die Kinder der Kirche im Kampf gegen den Teufel in der Geschichte niemals im Stich lassen wird.

      Nicht umsonst vergleicht der Papst den geheimnisvollen „Feind“ unserer Tage mit Attila. Die Figur des berühmten Hunnenhäuptlings ist in die Geschichte und die Legende eingegangen als Verkörperung der zerstörerischen Kraft auf dem Höhepunkt ihrer Wucht, ihrer Universalität und ihrer Unbesiegbarkeit. Es heißt, er nannte sich selbst die „Geißel Gottes“ und rühmte sich einer solchen Zerstörungskraft, dass nicht einmal Gras unter den Hufen seines Pferdes neu ersprießen würde. Mit seiner Invasion in Europa hatte er bereits alle Verteidigungslinien des christianisierten Römischen Reiches zerstört. Die Eroberung Roms bedeutete für ihn die Niederlage der zivilisierten Welt. Die Hauptstadt der Christenheit war ohne Soldaten, ohne Waffen, ohne Verteidigung. In dieser tragischen Situation begab sich Papst Leo I. mit einem kleinen Gefolge auf den Weg zum Hunnenkönig und vertraute allein auf die göttliche Vorsehung. Alten Dokumenten zufolge sah Attila, als er sich dem Papst näherte, die heiligen Petrus und Paulus am Himmel, die ihm mit schrecklichen Worten befahlen, umzukehren. Die „Geißel Gottes“ gehorchte ihnen. Rom wurde gerettet. Im Angesicht von Attila verkörperte der heilige Leo I. für alle kommenden Jahrhunderte die Tugend des Vertrauens, durch die die Gläubigen auch in den extremsten Situationen nicht den Mut verlieren und im friedlichen Vertrauen auf Gott weiter kämpfen.

* * *

      In diesen ersten Tagen des Jahres 1953 schreiten wir mit einem ruhigen, entschlossenen Willen und einer unveränderlichen Entschlossenheit voran, wobei wir nicht so sehr auf Attila und seine ungeheure Macht blicken, sondern auf den heiligen Papst Leo und sein bewundernswertes Beispiel.

      Im Vertrauen auf die allmächtige Fürsprache der Gottesmutter kämpfen wir weiter, in der Gewissheit, dass der Sieg unser sein wird.

 

  

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Deepl-Übersetzer von „Reflexões de Ano Novo sobre a luta entre a Igreja e Átila“ in „Catolicismo” Nr. 25 – Januar 1953.

„Neujahrsgedanken zum Kampf zwischen der Kirche und Attila“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Samstag, 24. Dezember 2022

Weihnachtsbetrachtung



Plinio Corrêa de Oliveira

     Es geschah um Mitternacht, als sich in der antiken Welt wenig bewegte. Wir können uns die Stille, die Verlassenheit vorstellen. Die Einwohner der nahe gelegenen Stadt Bethlehem ruhen bequem in ihren Betten. Draußen schläft sogar das Vieh, während das göttliche Kind geboren wird. Alles ist leer und es herrscht Dunkelheit. Nur in diesem Stall flackert ein kleines Licht. Nur das hochheilige Paar ist da, Maria und Joseph und das Jesuskind, der König aller Zeiten, der Gottmensch selbst.

     Dieses göttliche Wunder ereignet sich vor wenigen. Die größte aller Ehren wird geboren und wohnt ganz in einem zarten Säugling. Das wichtigste geschichtliche Ereignis bis zu diesem Zeitpunkt vollzieht sich im Verborgenen. In einer Weise, dass die einzigen Zeugen dieser erhabenen Szene sich wünschen, zu meditieren, zu schweigen, mit mehr Verlangen, die Geburt in sich selbst zu spüren, als sie mit lauter und deutlicher Stimme zu verkünden.

     Es ist die liebevolle Verehrung derer, die sich nicht in der Lage fühlen, ihre Dankbarkeit für die außerordentliche Ehre auszudrücken, auf so intime Weise ein so hohes Geheimnis berühren zu dürfen, gepaart mit Mitleid und Mitgefühl für einen Gott, der sich bereit erklärt hat, sich so klein zu machen. Wie kann man eine Ehrfurcht ausdrücken, die so groß ist, dass sie sich der Angst nähert, und eine Zärtlichkeit, die so tief ist, dass sie die Seele fast zu verflüssigen scheint? Erhabene Verehrung, dann erhabene Anbetung, schließlich erhabene Zärtlichkeit.

     Dies scheint auch den nächtlichen Aspekt der Geburt Christi zu erklären. Wir können uns nicht vorstellen, dass sie nicht in der Nacht stattfindet. Denn die Dunkelheit ist notwendig, um ein so diskretes Licht auszustrahlen. Darin liegt die für Weihnachten charakteristische Freude, die sich nur zögernd ausbreitet, aus Angst, ihre Zartheit und Intimität zu verlieren.

* * * *

So versteht man, warum solche Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“ üblicherweise mit leiser Stimme gesungen werden, fast wie zu sich selbst. Sie werden gesungen, um das Jesuskind nicht zu wecken. Dies ist ein Aspekt der Eigenartigkeit von „Stille Nacht“, das von einem einfachen deutschen Schulmeister im letzten Jahrhundert komponiert wurde und heute das herausragende Weihnachtslied aller Zeiten ist. Wenn man es hört, hat man den Eindruck, dass der Chor in einem Winkel des Stalles von Bethlehem steht. Der Chor singt mit so viel Ergriffenheit, dass er fast nicht anders kann, aber mit sehr leiser Stimme, um weder das göttliche Kind noch den unaussprechlichen, fast inneren Gesang zu stören, mit dem die Gottesmutter ihren Sohn einlullt.

     Auf diese Weise versteht man die tausend Köstlichkeiten, die von „Stille Nacht“ ausgehen, und die Zärtlichkeit der Geburt Christi. Es ist ein Lied, das eine Art Mitgefühl für denjenigen ausdrückt, der gefeiert wird: Wie klein dieser unendliche Gott; wie unendlich dieser kleine Gott!

     Jahrhunderte der christlichen Zivilisation waren nötig, damit das berühmteste aller Weihnachtslieder in der katholischen Kirche wie eine Blume erblühen konnte.

 

 


Aus dem Englischen mit Hilfe von DeepL/Übersetzer (kostenlose Version)

„Weihnachtsbetrachtung“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Die „Dämmerung“ der Sonne der Gerechtigkeit

 


      Dieses Weihnachtsfest 1978 in São Paulo markiert im Vergleich zu den vorangegangenen Weihnachtsfesten die Verschlimmerung eines Phänomens, das an sich nicht existieren dürfte. Aber wenn es es gäbe... sollte es zumindest das Fest der Geburt des Erlösers verschonen.

      Ich beziehe mich auf die allgemeine Laisierung der Mentalitäten, der Kultur, der Kunst, der Beziehungen, kurz gesagt, des Lebens. In diesem Zusammenhang bedeutet Säkularisierung eigentlich Heidentum. Denn in dem Maße, in dem der Gottmensch in den Schatten gedrängt wird, wird der von ihm leer gelassene Platz von sehr konkreten und greifbaren „Werten“ ausgefüllt, die jedoch manchmal verherrlicht werden, als seien sie großartige Abstraktionen: die Wirtschaft, die Gesundheit, der Sex, die Maschine und so viele andere. Materielle „Werte“, versteht sich. Und unterstrichen durch eine propagandistische Inszenierung, die mit Marxismus, Freudismus usw. durchtränkt ist.

      Im Gegensatz zu dem, was in der klassischen Welt geschah, sind diese „Werte“ natürlich nicht in Göttern personifiziert oder in Statuen materialisiert. Aber das hindert nicht, das sie die wahren heidnischen Idole unserer unglücklichen säkularisierten Welt sind.

      Der Einfluss des säkularen Neuheidentums dringt zunehmend in das moderne Weihnachtsfest ein. Allmähliche Infiltration, aber ganz offensichtlich. Inwiefern? Nicht nur auf eine Weise, sondern gleichzeitig auf jede erdenkliche Weise.

      Beginnen wir mit dem Advent. Diese Zeit, die im liturgischen Jahr die vier Wochen vor Weihnachten umfasst, war für die Christenheit ein Teil des Jahres, der besonders der Besinnung, dem stillen Mitgefühl und der pochenden Hoffnung auf die große Freude gewidmet war, die die Geburt des Messias bringen wird. So bereiteten sich alle Menschen auf den Empfang des Gottessohnes vor, der sich im jungfräulichen Tabernakel seiner Mutter Tag für Tag dem gesegneten Augenblick näherte, in dem er sein heilbringendes Zusammenleben mit der Menschheit beginnen würde.

      In dieser dichten und lebhaften religiösen Atmosphäre verlagerte sich der Schwerpunkt allmählich. Je näher die Nacht, unter allen Nächten die Heiligste Nacht, rückte, desto mehr wich die Zerknirschung der Freude. Bis zu dem Augenblick, als im festlichen Pomp der Mitternachtsmesse Familien, Völker, Nationen sich von dem sakralen Jubel gesalbt fühlten, der aus dem höchsten Himmel herabgestiegen war; und in jeder Stadt, in jedem Haus, im Innern jeder Seele verbreitete sich wie ein Balsam himmlischen Dufts der Eindruck, dass der Friedensfürst, der starke Gott, der Löwe von Juda, der Emmanuel, soeben einmal wieder geboren war. „Stille Nacht, heilige Nacht“... das berühmte Lied, das in einer weniger ausdrucksstarken Form als „Glückliche Nacht“ in unseren Sprachgebrauch übertragen wurde...

      Was blieb von all diesen Vorbereitungen übrig? Wer denkt schon an Advent, als nur eine winzige Minderheit? Und wie viele von dieser winzigen Minderheit tun dies unter dem Einfluss der wahren katholischen und traditionellen Theologie und nicht der zweideutigen und verrückten Theologien, die die christliche Welt heute wie Fieberkrämpfe erschüttern?

      Aber lassen wir diese Minderheit beiseite und denken wir an die Menschenmassen, die sich in den Großstädten bewegen. Bei diesen wird an Advent einfach nicht gedacht. Die Hektik des Alltags geht weiter, erschwert durch die Aussicht auf anstehende Ausgaben, zu verschickende Geschenke, Besuche und zu organisierende Feste. Kurz gesagt, alle nähern sich dem Weihnachtsfest, nicht mehr als an ein Datum, auf das man sich hoffnungsvoll zubewegt, sondern als ein anstrengender, kostspieliger und in mancher Hinsicht sogar komplizierter Tag, von dem man die Freude hat „ihn bald hinter sich zu haben“.

      Es stimmt, dass in den Städten, und vielleicht noch mehr in den Großstädten, das Herannahen von Weihnachten durch die Vermehrung der bunten Lichter in den Gärten der Wohnviertel, durch die langen Lichterketten auf den belebten Straßen und durch die Verzierung der Schaufenster der Geschäfte hervorgehoben wird. Es ist jedoch nicht schwer zu erkennen, dass die eigentümliche Freude, die all dies „anheizt“, - eine vollständig induzierte Freude, wohlgemerkt – die aus dem Wunsch entsteht, zu kaufen, zu genießen, zu feiern. Nichts, oder fast nichts, von diesen elektrischen Leuchten erinnert an den Messias, der bald kommen wird. Alles erinnert an die Wirtschaft, die darauf bedacht ist, übermäßig aktiviert zu werden: Der Handel ist bestrebt, die Lagerbestände zu erhöhen, und die Industrie ist bestrebt, ihre Produkte (und ihre Gewinne) zu vervielfachen, um die Lücken zu füllen, die durch die Zunahme des Konsums in den Regalen der Geschäfte entstehen. Kurz gesagt, es ist das Idol Wirtschaft, das am Ende dieses Jahrhunderts zum großen Zentrum der Erwartungen, Wünsche und Weihnachtsfeiern wird. Mammon. Der Magen. Angelegenheit. - Jesus, nein!

      Endlich ist Weihnachten da. Versammeln sich die Familien immer noch um eine Krippe? Manchmal, ja. Aber in vielen Fällen versammeln sie sich nicht um die Krippe, in der das Gotteskind seine Arme der tief gerührten heiligsten Maria öffnet, unter dem meditativen und besinnlichen, freudigen Blick des heiligen Josef. Aber besonders zu einem Tisch, auf dem die Köstlichkeiten, der Champagner derjenigen, die es können, oder die bescheidenen Erfrischungen derjenigen, die es nicht können, lenkt sich die Aufmerksamkeit die früher vor allem auf die Geburt des Erlösers gerichtet war. In wie vielen Wohnhäusern verbreitet die immer stärker werdende Reduzierung und Transparenz der Kleidung eine Atmosphäre der Sinnlichkeit, die den Sinn dieser Nacht der unübertrefflichen Reinheit zutiefst entstellt.

      Es gibt Feiern, unter deren Einfluss die Nächstenliebe schrumpft und sich immer weniger in die Wohnungen derer ausbreitet, die nichts haben. In diesen wird die Großzügigkeit, die einst von christlicher Gerechtigkeit und Nächstenliebe verbreitet wurde, durch das Zischen der „katholischen“ Subversion ersetzt, die sich unter dem Vorwand des Weihnachtsfestes durch die Stimme des Vertreters (oder der Vertreter) einer Basisgemeinde Gehör verschafft. Oder so ähnlich.

      In Wirklichkeit hat das laizistische Neu-Weihnachten aber noch einen anderen Aspekt. Der Taifun des Tourismus reißt unzählige Familien aus ihren Häusern, die mit der Pfarrkirche den besonderen Rahmen des Weihnachtsabends bilden sollten. Und er vertreibt sie in Hotels, an Stränden oder auf dem Land, inmitten eines weltlichen Trubels, in den die Engelsstimmen, die das „Gloria in excelsis Deo“ singen, nicht eindringen können.

      Doch die Säkularisierung macht hier nicht Halt. Es verfolgt Weihnachten sogar in den erhabenen Nachklängen, durch die es sich in den ihr folgenden Festen verlängert: Neujahr, Dreikönige...

      Die Neujahrsfeier ist in religiöser Hinsicht das Fest der Beschneidung, das an unseren Herrn Jesus Christus erinnert, der aus Liebe zu den Menschen schon im Säuglingsalter Tropfen seines unendlich kostbaren Blutes für die Menschen vergossen hat. Und so führt es die Gedanken an das erhabene Opfer, das sie von der Sünde erlösen, sie dem ewigen Tod entreißen und ihnen den Weg zum Himmel öffnen wird.

      Denn dieses religiöse Fest des Gotteskindes wird überlagert vom brackigen Gedenken an eine höchst weltliche universelle Brüderlichkeit der Völker. Eine Verbrüderung, die hoffnungslos leer ist, wie alles was laizistisch ist, und über die die Stahl- und Bambusmauern zu lachen scheinen, Mauern die die Völker auseinanderreißen, der Terrorismus, der sie in Angst und Schrecken versetzt, die Gefahr der atomaren Vernichtung, die wie eine Wolke über ihnen hängt, und die immer schwerer werdenden Sarabande der Gegensätze und des Hasses, der Ideen und Interessen, die unvereinbar und unversöhnlich sind.

      Kurz gesagt, wenn die Sonne untergeht, kommen die bösen Tiere aus ihren Höhlen und streifen durch den Wald. Der Laizismus stellt Jesus Christus vor den Augen der Welt als Sonnenuntergang dar. Wen wundert es, dass sich alles Böse in den Höhlen der entchristlichten Herzen, in den verrückten Städten und in den Einöden, wo sich Laster und Verbrechen verstecken, vermehrt und ausbreitet?

      Aber - wird jemand sagen - warum soll man in dieser Zeit der Freude an all das denken? Warum dieses Jammern zu einer Zeit, in der die Menschen gerne lachen und feiern?

      Um zu protestieren. Und wenn dieser Protest für ein von der modernen Kakophonie abgestumpftes Ohr wie ein Jammern klingt, so liegt das nicht an dem Protest. Der Fehler liegt bei denen, die in ihm nur das sehen, was er nicht ist: ein Jammern.

      Denn Jammern ist kleinmütig, es klingt nach Niederlage und Kapitulation. Der Protest, der von der Liebe zu Christus, dem siegreichen König, und zu Maria „ut castrorum acies ordinata“ beseelt ist, erhebt sich mutig inmitten des Unverständnisses und ist ein Ruf der Wiedergutmachung, eine Proklamation der Nichtkonformität und mehr noch eine Ankündigung des Sieges.

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Deepl-Übersetzer (kostenlose Version)von „No crepúsculo do Sol da Justiça“ in „Folha de S. Paulo“ vom 1. Januar 1979.

„Die „Dämmerung“ der Sonne der Gerechtigkeit“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Dienstag, 13. Dezember 2022

Betrachtung für Weihnachten 1974



Plinio Corrêa de Oliveira

       Es wäre angebracht, wenn wir uns in dieser Versammlung, angesichts der gegenwärtigen Umstände der Welt und unseres Apostolats, fragen, welche die angemessene Meditation für Weihnachten in diesem Jahr ist.

       Es scheint ein gewisser Widerspruch, eine gewisse Unvereinbarkeit zu bestehen zwischen dem Datum von Weihnachten und den sowohl glücklichen als auch schmerzlichen Umständen, in denen sich die Welt gegenwärtig befindet, der enormen Krise, an deren Rand sie sich befindet, mit den Prüfungen, die diese Krise mit sich bringen kann, und auch mit der endgültigen Befreiung, die sie ankündigt. Dann wäre es an der Zeit zu sehen, zu welcher Weihnachtsfreude diese Aussichten passen und wie man diesbezüglich eine fruchtbare Meditation anstellen kann. Genau das werde ich jetzt versuchen zu tun.

       Ich glaube, dass wir Folgendes als Ausgangspunkt für eine angemessene Weihnachtsmeditation betrachten sollten: Die katholische Ikonographie (Darstellung von Heiligen in Bild und Plastisch) stellt uns das Jesuskind im Allgemeinen mit den Merkmalen eines Kindes vor, das ganz und gar kindlich ist. Das heißt, ein Kind, das erst einen Tag alt ist und daher kaum denken kann, das in seinem Alter noch alle Einschränkungen hat, die mit der Kindheit verbunden sind, usw.

       In Wirklichkeit ist das auch richtig so, denn so hat sich das Jesuskind den Menschen, die mit ihm zu tun hatten, gewöhnlich präsentiert. Diese Darstellung ist also wahr, sie ist nicht falsch, sie ist nicht anstößig, sie ist nichts davon. Aber sie gibt uns nicht den vollen Sinn für die Realität, die es in der Weihnachtsnacht umgab. Und deshalb zeigen uns auch einige seltene Bilder des Jesuskindes mit verschiedenen Gesichtsaudrücken: ernst, gelassen, nachdenklich, meditativ. Auch diese Bilder sind nicht falsch. Sie zeigen einen anderen Aspekt der Realität.

       Das heißt, mit der Äußerlichkeit eines Kindes in einem so zarten Alter, am ersten Lebenstag. Mit diesem äußerlichen Aussehen eines Kindes hatte das Jesuskind jedoch schon den vollen Gebrauch seiner Intelligenz. Da er keine Erbsünde hatte, konnte er seine Intelligenz, vom ersten Augenblick seines Daseins an, voll nutzen. Und Er, der in der heiligen Klausur der Muttergottes war, dachte bereits, hatte bereits das Wissen um alles. Der Neugeborene konnte also nachdenken, er konnte meditieren.

       Was könnten seine Gedanken gewesen sein?

       Offensichtlich dachte er in erster Linie an den ewigen Vater und an die Herrlichkeit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, an der die Zweite Person in hypostatischer Einheit mit seiner in der Krippe liegenden Menschheit teilhatte. Aber als er daran dachte, musste er auch an die Gottesmutter denken, die das Meisterwerk der ganzen Schöpfung, seine Mutter war, und die er ekstatisch liebte, betrachtete, usw. Und natürlich war er verzückt, seine Mutter zu sehen, die ihn dort sinnlich erkannte, so wie sie, - sie, die die Dinge in ihrem Herzen bewahrte und darüber nachdachte, - sie suchte in seinen Gesichtszügen alles zu erkennen, die Verbindung mit dem herzustellen, was sie schon von seiner Heiligkeit wusste, kurz, alles, was sie durch Weisheit, durch Auslegung der Schrift, durch Offenbarung über ihn wusste. Es war eine Wechselbeziehung in Anbetung. Und er empfing diese Anbetung mit echter Freude, mit echtem Vergnügen. Und gleichzeitig liebte er sie, und sie liebte ihn intensiv.

       Der heilige Josef war in der Nähe, und schon übte die Gottesmutter ihre Vermittlung aus und empfahl das Jesuskind den Gebeten des heiligen Josef, ihres Gemahls, der der Nährvater unseres Herrn Jesus Christus war, aber ein Nährvater, der ein wahres Recht auf ihn hatte, denn obwohl er nicht der leibliche Vater, der Vater nach dem Fleisch unseres Herrn Jesus Christus war, hatte er ein wahres Recht auf alle Früchte des heiligen Schoßes der Gottesmutter, denn er war der Gemahl der Gottesmutter. Und deshalb hatte er ein Recht auf das Jesuskind.

       Und so betete er das Jesuskind an, war dankbar für die Ehre, der Vater Unseres Herrn zu sein, und trug ihm durch die Gottesmutter seine Gebete vor.

       Aber das Jesuskind beschränkte seine Überlegungen nicht auf dieses strahlende Bild, auch nicht auf das Bild der Hirten, die gekommen waren, um ihn anzubeten, auf die Engel, die gekommen waren, um ihn anzubeten, auf die Vorhersage der Heiligen Drei Könige, die nicht weit entfernt auf dem Weg waren und sich bald zeigen würden. Er dachte natürlich über die Gründe nach, warum er fleischgeworden und geboren worden war.

       Diese Gründe erstreckten sich mit prophetischem Blick auf die gesamte Geschichte, und genau so war auch Seine Meditation später vom Gipfel des Kreuzes aus, in der Er über die Ziele der Erlösung des Menschengeschlechts, über das Opfer, das Er bringen würde, über all die Undankbarkeiten, die Er erleiden würde, sowie über all die Akte der Anbetung, die Er hervorrufen würde, nachdachte.

       Auch dachte er, er, der die Zukunft kannte, dachte an das, was sich im Laufe der Zeit im Hinblick auf das Heilige Weihnachtsfest entwickeln würde.

       Dann sah Er alle Weihnachtsfeste der Weltgeschichte. Er sah alle Weihnachtsfeste der ganzen Menschheit bis zum Ende; Er sah alle Anbetung, die Er als das neugeborene Gotteskind empfangen würde; Er sah zum Beispiel den heiligen König Ludwig, als er sich zum ersten Mal im Glaubensbekenntnis vor diesen Worten verneigte: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“, in Ekstase freute er sich, das Jesuskind so zu sehen. Aber dann sah Jesus das Beispiel dieser Würdigung, das sich in der ganzen Christenheit verbreitete. Er sah, wie auch wir uns bei diesem Gebet nach dem Beispiel des heiligen Ludwig verneigen.

       Er sah sogar das Ende der Welt, vielleicht die letzten Gläubigen, die das letzte Glaubensbekenntnis sangen, bevor Er in seiner Pracht und Majestät kam, und sich niederbeugten, um zu sagen: „und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Er sah endlich diese ganze zahllose Welt, die seelische Beziehung der Menschen zu Ihm, der Menschen untereinander, der Menschen zur Muttergottes, in Bezug auf Weihnachten.

       All dies wog er ab und berücksichtigte es. Er hat das sehr traurige Weihnachtsfest von 1974 in Betracht gezogen, und die Umstände dieses sehr traurigen Weihnachtsfestes waren ihm gegenwärtig. Er hat es viel besser gesehen als wir heute, denn seine Kenntnis der Dinge steht nicht im Vergleich mit unserer Kenntnis. Er sah besser die ganze Schwere der Sünden, die ganze Schwere der Vergehen, den gegenwärtigen Zustand der katholischen Kirche; die Messen, die nach einem Text gefeiert werden, der Ihn beleidigt; die Kommunionen, die an Menschen ausgeteilt werden, die nicht würdig sind, die unsittsam gekleidet sind; die Weihnachtsfeste, die auf weltliche Art gefeiert werden; Priester ohne Glauben, ohne Frömmigkeit; Nonnen, von denen viele bereits abgefallen sind, andere schwanken zwischen Abtrünnigkeit und Beharrlichkeit. Er sah die Klöster halb verlassen, halb verödet; er sah, wie sich der Unglaube ausbreitete, er sah die Apathie der Nonnen, er sah die Habgier der Kommunisten, er sah die Machenschaften seiner Gegner.

       Und er sah, wie all dies zu dem Höhepunkt kam, den es an Weihnachten 1974 erreicht hatte, und er, der ein Bewusstsein hatte, das nicht im Entferntesten mit dem unseren zu vergleichen ist, sah offensichtlich, was an all dem tadelnswert, verwerflich und abscheulich ist. Darunter litt er schon in seiner Wiege sehr. Schon damals erlebte er den Schmerz dieser Ereignisse, dieser schrecklichen Tage, die noch kommen sollten. Und auf diese Weise teilte er unser Leid und unseren Schmerz an Weihnachten 1974.

       Er sah alle Seelen, die Ihm wahrhaftig treu waren, was sie zu leiden hatten, und Er litt, weil Er sah, dass diese Seelen seinetwegen litten. Und er ist an unserer Seite. Seit diesem Ereignis hat sich sein Geist, sein heiliges Herz uns zugewandt und unseren Schmerz geteilt und vom Ewigen Vater die nötige Kraft für den Kampf erfleht, den wir zu führen haben.

       Die Gottesmutter hatte sicherlich von alldem Kenntnis, oder fast von allem, und hat sich mit ihren unschätzbaren Gebeten dafür eingesetzt, dass wir diese Gnaden erhalten. Und er wurde auch getröstet, er wusste in seiner Krippe, dass am 24. Dezember 1974 die TFP in diesem Saal versammelt sein würde, mit ihren Symbolen, mit einem glaubenstreuen Priester, der einen Messetext in Übereinstimmung mit seinem Heiligsten Herzen, mit dem Unbefleckten Herzen Mariens feiert. Und Er kannte von Seiner Krippe in Bethlehem aus den Akt der Anbetung eines jeden von uns in dem Augenblick, in dem die unblutige Erneuerung seines Kalvarientodes stattfinden wird, in der Stunde, in der die Wandlung stattfindet. Und dann kannte er auch den Akt der Anbetung, den wir vollziehen werden, sobald jeder von uns die Heiligen Gestalten in sich aufgenommen hat. Er wusste dies alles, er war sich all dessen bewusst.

       Dies führt uns zu folgender Überlegung: Wenn er ein so guter Hirte war und uns und unsere Prüfungen so sehr bedauerte, wie viel mehr sollten wir seine Prüfungen bedauern, die unvergleichlich größer sind; und deshalb geben wir unserer Weihnacht den Charakter einer Wiedergutmachung, eines Menschen, der sich der heiligen Krippe nähert, entrüstet über die Kränkungen, die er empfängt, und bedauert, dass unsere Untreue den durch diese Kränkungen verursachten Schmerz noch vergrößert.

       Wir bitten Ihn durch die Gottesmutter, durch den heiligen Josef, durch die Engel, durch die Hirten, durch die Heiligen Drei Könige, dass Er unsere Wiedergutmachung annehme, dass Er die Wiedergutmachung des Bösen annehme, die durch unseren guten Willen geschehen ist, die Ihm durch diese Fürsprecher und vor allem durch die Fürsprecherin aller Fürsprecher dargebracht wurde.

       Und da müssen wir das Jesuskind bitten, dass es uns auf die Fürsprache der Muttergottes genau den Abscheu schenkt, den es gegenüber all dem hatte, was es sah und was heute geschieht. Damit wir ein Weihnachten im Einklang mit Ihm feiern können. Möge er uns auch die Liebe schenken, die er für alles Gute hatte, das heute geschieht, einschließlich all des Guten, das er in unsere Gemeinschaft legt, neben unserer großen Untreue, ihm gegenüber; und für das Gute, das die verstreuten Seelen auf der Erde tun werden, indem sie in der wahren römisch-katholischen apostolischen Lehre verharren.

       Das sollten wir an der Heiligen Weihnacht bedenken und so um eine völlige seelische Vereinigung mit Ihm bitten, um einen Austausch der Herzen, damit alles, was im Herzen Marias ist, auch in unserem Herzen sei, und damit unser Weihnachten genau das Gefühl all dessen ist, was Jesus und Maria in dieser Nacht um dieses Jahr 1974 erlebt haben.

       Das wäre, glaube ich, die Meditation, durch die die Freude der Heiligen Weihnacht mit der Traurigkeit dieser Tage in Einklang gebracht werden könnte.

       Er wusste aber auch, dass diese Traurigkeit nur vorübergehend sein würde, und er wusste, dass danach die Herrschaft seiner Mutter kommen würde, und er freute sich schon im Voraus darüber. Und wir müssen ihn bitten, dass er uns auch diese Vorfreude schenke, und dass sie nicht nur aus Traurigkeit an diesem Weihnachten besteht, sondern aus Dankbarkeit für die gegenwärtigen Gaben und aus großer Hoffnung auf das kommende Reich Mariens.

       Mit anderen Worten, dies sind die Überlegungen, die uns in der Nacht der Heiligen Weihnacht inspirieren sollten.

       Sie werden sagen: Aber kann ich nicht für mich persönlich um etwas bitten?

       Natürlich! Bitten wir in erster Linie um unser ewiges Heil, um unsere Heiligung, bitten wir aber auch für andere, für jeden einzelnen. Es ist großartig. Bitten Wir auch um materielle und zeitliche Güter, sofern sie zu unserer Heiligung beitragen.

       Erinnern Sie sich an das Gebet vom hl. Nikolaus von der Flue: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir alles, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib’ alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm’ mich mir und gib mich ganz zu eigen dir!“

       Aber mehr als um uns, sollten wir uns für die heilige römisch-katholische Kirche interessieren, für ihre Situation in der Welt und für unsere Rettung, unsere Heiligung in Einigkeit mit der katholischen Kirche. Das sollten wir in besonderer Weise im Auge behalten.

       Zu Füßen der Statue der Muttergottes von Fatima gewinnt all dies noch mehr an Bedeutung, denn die Statue stellt die Gottesmutter auf eine solche Weise, mit einer solchen Wärme, mit einer solchen Ausdruckskraft dar, dass wir sie anschauen und uns vorstellen können, dass viele der Gesichtsausdrücke, die wir beobachtet haben, auf das Jesuskind gerichtet sind, und dass wir dort ein kleines Licht der Heiligen Weihnacht haben.

       Deshalb müssen wir bei dieser Gelegenheit unsere Andacht zur heiligen Statue von Fatima verdoppeln.

       Nachdem ich das gesagt habe, möchte ich noch daran erinnern, dass wir an Weihnachten normalerweise in die Fatima-Kirche (in São Paulo) gehen, um vor der Statue der Muttergottes zu beten, aber da die Statue schlechthin ja hier unter uns ist... Falls wir sie nicht in die Kirche mitnehmen können, werden wir dieses Jahr natürlich nicht nach Fatima gehen. Wir werden hier beten.

       (Frage: Ist eine kleine Prozession mit der Statue möglich?)

       Ich denke, dass die Statue zu schwer ist, um sie in einer kleinen Prozession mitzunehmen, wir sind auch nicht darauf vorbereitet. Ich habe vor, die Statue so oft wie möglich in unsrem Oratorium auszustellen, damit sie von den Mitgliedern der TFP und vom Volk verehrt werden kann.

 

 

Aus dem Portugiesischen Übersetzt mit DeepL/Übersetzer (kostenlose Version) von Santo do Dia vom 23. Dezember 1974, Meditação para o Natal de 1974.

Die deutsche Fassung „Meditation zu Weihnachten 1974“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Sonntag, 11. Dezember 2022

Heilige Unnachgiebigkeit: ein Aspekt der Unbefleckten Empfängnis

 

Plinio Corrêa de Oliveira

     Der Marianische Frauenbund von Santos wollte den Jahrestag seiner Gründung mit einer feierlichen Sitzung im Hauptsaal des Heiligtums des hl. Antonius von Embaré begehen, die der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria gewidmet werden sollte. Dies war eine besonders fromme und passende Idee, denn sie stand im Zusammenhang mit dem vom Heiligen Vater Pius XII. ausgerufenen Marianischen Jahr, das die Verehrung der Gläubigen für dieses bemerkenswerte Privileg der Mutter Gottes wiederbeleben sollte. Als ich eingeladen wurde, an diesem Festtag einen Vortrag über das von Pius IX. definierte Dogma zu halten, hatte ich die Gelegenheit, einige Überlegungen zu äußern, die die dortigen Freunde schriftlich haben wollten. Ich bin ihrem Wunsch nachgekommen und habe sie in diesem Artikel zusammengefasst, und ich hoffe, dass sie auch für die Leser dieser Zeitung von Interesse sind.

*   *   *

     Im Leben der Kirche ist die Frömmigkeit das zentrale Thema. Richtig verstandene Frömmigkeit ist keine routinemäßige und sterile Wiederholung von Formeln und gottesdienstlichen Handlungen, sondern wahre Frömmigkeit ist ein Geschenk des Himmels, das in der Lage ist, durch menschliche Erwiderung Seelen, Familien, Völker und Zivilisationen zu erneuern und sie zu Gott zu führen.

     In der katholischen Frömmigkeit steht die Verehrung der Muttergottes im Mittelpunkt. Denn wenn sie der Kanal ist, durch den alle Gnaden zu uns kommen, und durch sie unsere Gebete zu Gott gelangen, so besteht das große Geheimnis des Triumphes im geistlichen Leben darin, mit Maria innig verbunden zu sein.

     Es gibt daher kein wichtigeres Ziel, keine fruchtbarere Aufgabe, keinen größeren Ruhm als die Verbreitung der marianischen Frömmigkeit. Und das Pontifikat Pius’ XII. erstrahlte in diesem Glanz. In den reichen, spannenden und aufregenden Jahren seines Pontifikats hatte er viele Gelegenheiten, der Menschheit großen Nutzen zu bringen. Man braucht nur einen Blick in die Zeitungssammlungen der letzten Jahrzehnte zu werfen, um dies zu erkennen. Wenn eines Tages die Archive geöffnet werden und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und all dessen, was darauf folgte, niedergeschrieben wird, wird diese Wahrheit noch deutlicher zutage treten: Das kann jeder aufmerksame Beobachter schon jetzt erkennen. Aber wie groß die Verdienste und der Ruhm die Geschichte auch aufzeichnen wird, wird es nicht schwer sein zu sagen, welche die größte ist. Es wird zweifellos der zutiefst marianische Charakter der Regierungszeit von Pius XII. sein. Das wurde in dieser Zeitung bereits gesagt, und das zu Recht. Es würde ausreichen die Definition des Dogmas der Himmelfahrt, um den gegenwärtigen Papst bis in die fernste Zukunft zu verherrlichen. Aber Mariä Himmelfahrt ist kein einzelner Edelstein, kein Solitär-Diamant in der Chronik Pius’ XII. Er glänzt in einer Konstellation anderer marianischer Lichter: die Konstitution „Bis Saeculari“, die Gründung des Marianischen Weltbundes, die Heiligsprechung des sel. Ludwig Grignion von Montfort, die Weihe Russlands und der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens, die Krönung der Gottesmutter in Fatima und schließlich die Ausrufung des Marianischen Heiligen Jahres, zum hundertjährigen Gedenken des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis. Es genügt, an all dieses zu denken, um zu verstehen, wie sehr der spezifische Glanz des Marianischen im Werk Pius’ XII. aufleuchtet.

     Die Lehren und das Beispiel des Heiligen Vaters ermutigen uns, unsere Frömmigkeit gegenüber der heiligen Jungfrau zu verstärken.

     Das „sentire cum Ecclesia“ lädt uns aber in besonderer Weise ein, in diesem Jahr über die Unbefleckte Empfängnis zu meditieren, denn dies ist das Geheimnis, das der Stellvertreter Jesu Christi in diesem Augenblick unserer Frömmigkeit im Besonderen anbietet. Es ist sicherlich ein Thema reich an Schönheit voller Poesie, das geeignet ist, das Talent der größten Dichter und Künstler anzuziehen und zum Leuchten zu bringen. Aber gerade deshalb ist es ein Thema, bei dem das brasilianische Temperament, das von Natur aus zu Abschweifungen neigt, Gefahr läuft, nur in der Poesie zu bleiben. Nun ist jede Emotion - in der Frömmigkeit mehr als in jedem anderen Bereich - nur in dem Maße legitim und heilsam, wie sie auf der Wahrheit beruht und die Wahrheit zum Maßstab hat. So, dass in unserem Empfinden nichts anderes ist als die harmonische, proportionale und kohärente Schwingung der Wahrheit, die unser Intellekt betrachtet hat. Es scheint daher angebracht, eine Meditation über die Unbefleckte Empfängnis zu unternehmen, die keinerlei literarischen Anspruch erhebt und allein auf die Anwendung des Verstandes auf die in diesem Dogma enthaltene Wahrheit gerichtet ist.

*   *   *

     Die Menschheit bestand in der Zeit vor Jesus Christus aus zwei deutlich unterschiedlichen Kategorien: den Juden und den Heiden. Die ersteren bildeten das auserwählte Volk, hatten die Synagoge, das Gesetz, den Tempel und die Verheißung des Messias. Die letzteren, die dem Götzendienst verfallen waren, das Gesetz und die wahre Religion nicht kannten, lagen im Schatten des Todes und warteten, ohne es zu wissen, oder manchmal von einem geheimen Impuls bewegt, auf einen Retter, der kommen sollte. Bei den Heiden lassen sich noch zwei Kategorien unterscheiden: die Römer, die Herrscher der Welt, und die Völker, die unter der Autorität des Römischen Reiches lebten. Eine Analyse der Zeit, in der das Kommen des Messias stattfand, setzt eine Untersuchung der Situation voraus, in der sich jede dieser Fraktionen der Menschheit befand.

*   *   *

     Es wird viel von der militärischen Tapferkeit der Römer und dem Glanz ihrer Eroberungen gesprochen. Es liegt auf der Hand, dass es unter diesem Gesichtspunkt viel zu bewundern gibt. Aber eine genaue Betrachtung aller historischen Umstände zwingt uns zu der Erkenntnis, dass die Römer zwar große Eroberungen machten, die von ihnen unterworfenen Völker aber größtenteils alt und abgenutzt waren, von ihren eigenen Lastern beherrscht und daher dazu verdammt, unter das Joch des ersten Gegners zu fallen, der sich ihnen entgegenstellte. Das gilt für Griechenland ebenso wie für die Völker Asiens und Afrikas, mit Ausnahme von Karthago vielleicht. Was hatte so viele Völker, die einst so dominant und glorreich waren, in diesen Zustand der Schwäche versetzt? Moralische Korruption. Die historische Entwicklung ist bei allen gleich. Zu Beginn befinden sie sich in einem halbprimitiven Stadium und führen ein einfaches Leben, das von einer gewissen natürlichen Aufrichtigkeit geprägt ist. Daraus schöpfen sie die Kraft, die sie befähigte, ihre Nachbarn zu beherrschen und ein Imperium zu bilden. Aber mit dem Ruhm kommt der Reichtum, mit dem Reichtum kommen die Vergnügungen, und mit diesen kommt die Ausschweifung. Die Ausschweifung wiederum bringt den Tod aller Tugenden, die soziale und politische Dekadenz und den Untergang des Reiches mit sich. Und so erschien ein Volk nach dem anderen auf der historischen Bühne, die großen Völker des Ostens wuchsen zu ihrem Höhepunkt und gingen unter. Alle zivilisierten Völker, die Rom besiegte, hatten die verschiedenen Etappen dieses Zyklus durchlaufen. Rom selbst war ihnen der Reihe nach gefolgt. Die familiären Tugenden des Roms der Kaiser und der aristokratischen Republik gaben ihr ihre Größe. Am Ende der Republik begann der Luxus die Charaktere zu korrumpieren und der Niedergang begann. Das Imperium, das anfangs einen prächtigen Sonnenuntergang gleichte, verwandelte sich allmählich in eine unrühmliche und bräunliche Dämmerung.

     Zu dem Zeitpunkt, als Rom in die noch goldene Phase dieses Abstiegs eintrat, wurde Jesus geboren. Die Geschichte der Zukunftsmöglichkeiten aufzustellen ist gefährlich. Auf jeden Fall darf man sich fragen, was in der mediterranen Welt geschehen wäre, als Rom seine Entwicklung beendete, wenn das Wort Gottes nicht Fleisch geworden wäre. Bis dahin hatte jede zivilisierte Nation das Erbe ihrer Kultur an den Sieger weitergegeben. Die Perser zum Beispiel ernährten sich von der assyro-babylonischen und ägyptischen Kultur. Die Griechen von der ägyptischen und persischen Kultur, die Römer von der griechischen Kultur. Auf diese Weise wurde die Zivilisation von Ost nach West weitergegeben. In welchen Händen würde das Erbe des untergegangenen Roms verbleiben? In den Händen der Barbaren. Aber die Geschichte beweist, dass sie ohne die Kirche während der Invasionen nicht zivilisiert worden wären, und so wäre der Fall Roms ohne Jesus Christus der Untergang des Abendlandes gewesen. Mit dem Niedergang Roms, der bereits vor Christus begonnen hatte, drohte das gesamte Abendland zu zerfallen. Es wäre das Ende einer Kultur, einer Zivilisation, eines historischen Zyklus. Es wäre das Ende der Welt...

     Nun war aber das Auserwählte Volk auch am Ende. Zwei Tendenzen hatten sich in ihm immer abgezeichnet. Eine wollte dem Gesetz, der Verheißung und seiner historischen Berufung treu bleiben und ganz auf Gott vertrauen. Die andere aber, der Kleingläubigen, der Hoffnungslosen, war erschrocken über die Tatsache, dass die Juden in der antiken Welt keinen militärischen und politischen Wert hatten. Die Israeliten unterschieden sich von allen anderen Völkern in Bezug auf Rasse, Sprache und Religion, waren klein in Bezug auf Bevölkerung und Territorium und standen schon vor Christus kurz vor dem Untergang. Die beste Strategie für die Verfechter der „politique de la main tendue“ im Alten Gesetz war nicht Widerstand, sondern Nachgeben. Daher die Anpassung des auserwählten Volkes an die heidnische Welt, das heimliche Eindringen exotischer Lehren in die Synagoge, die Bildung einer Priesterschaft ohne Charakter, ohne Opfergeist, die zu allem bereit war, um friedlich im Schatten des Tempels zu vegetieren, und die Neigung einer großen Mehrheit der Juden, dieser Politik zu folgen. Die Führer dieser Tendenz besetzten alles, drangen in alles ein, beherrschten alles. Mit dem Makkabäer-Epos endete der Einfluss der Anhänger der israelitischen Integrität. Diese waren zur Zeit Christi nur wenige Auserwählte, die hier und da im Schatten seufzten und weinten, in der Erwartung des Tages des Herrn. Die anderen öffneten ihre Arme dem ihn beherrschenden Feind. Auch das auserwählte Volk war unter das römische Joch geraten. Es war auch ein Ende. Die Nacht, die moralische Nacht der Verfinsterung aller Wahrheiten, aller Tugenden, war über die ganze Welt, über das Heidentum und die Synagoge, hereingebrochen...

     In dieser Anhäufung der Übel, in dieser Atmosphäre, die allem Guten entgegenstand, wurde das heiligste aller Geschöpfe geboren, die „Voll der Gnaden“, die alle Völker selig preisen werden. Denn dies war bereits die allgemeine Situation, als die Heilige Jungfrau auf die Welt kam.

Regina Sanctorum Omnium

     Die Ausmaße eines Artikels wie diesen erlauben keine detaillierte Beschreibung des Sittenbildes der römischen Welt. Dies wäre auch nicht unbedingt notwendig, da dieses Bild allgemein bekannt ist. Überall im römischen Reich mischten sich nationale Aristokratien im letzten Stadium der moralischen Zersetzung mit Abenteurern, die sich im Handel, in der Politik oder im Krieg bereichert hatten, mit Freigelassenen, die durch Günstlingswirtschaft an die Spitze des Einflusses gelangt waren, mit berühmten Schauspielern und Sportlern in einem Leben ununterbrochener Vergnügungen, in die die Dekadenten die ganze Weichheit ihres Spleens einbrachten, die Abenteurer den ganzen ungezügelten Appetit ihrer noch kaum gemästeten Gier, die Günstlinge, die Schauspieler, die Athleten die ganze Atmosphäre der Schmeichelei, der Anmaßung, der Intrige, der Falschheit, der Politik, dank derer sie sich erhielten. Kaiser Augustus, in dessen Regierungszeit Jesus Christus geboren wurde, versuchte vergeblich, all diesen Missständen Einhalt zu gebieten, die sich zu seiner Zeit in erschreckendem Maße ausbreiteten. Er hat nichts Dauerhaftes erreicht. Im Gegensatz zu dieser Elite - wenn man sie als solche bezeichnen kann - stand eine zahllose Welt von Sklaven aller Nationen, von elenden Arbeitern, verdorben durch die Last ihrer eigenen Laster und die Beispiele von oben. Hungrig, misshandelt, dumm und faul wollten sie ihre Herren absetzen, nicht so sehr aus Empörung über deren Missetaten, sondern aus Bedauern darüber, dass sie selbst nicht das gleiche Leben führen konnten wie sie. Ein ganzes Bild, kurz gesagt, für das man weder viel Kultur braucht, um es zu erkennen, noch viel Finesse, um es in seiner lebendigen Realität zu spüren, denn es unterscheidet sich nicht wesentlich von den dunklen Tagen, in denen wir leben...

     Wenn nun so die alte Welt war, wer war die Heilige Jungfrau, die Gott in jenem Zeitalter allumfassender Dekadenz geschaffen hatte? Die vollständigste, kompromissloseste, kategorischste, unmissverständlichste und radikalste Antithese der Zeit.

     Der menschliche Wortschatz reicht nicht aus, um die Heiligkeit der Gottesmutter auszudrücken. In der natürlichen Ordnung vergleichen die Heiligen und Kirchelehrer sie mit der Sonne. Aber wenn es einen Stern gäbe, der unvorstellbar heller und herrlicher wäre als die Sonne, dann wäre es der, mit dem sie sie vergleichen würden. Und am Ende würden sie sagen, dass dieser Stern nur ein blasses, mangelhaftes, unzureichendes Bild von Ihr geben würde. Was die moralische Ordnung betrifft, so behaupten sie, dass sie alle Tugenden weit übertroffen hat, nicht nur die aller herausragenden Männer und Frauen des Altertums, sondern - was unermesslich mehr ist - die aller Heiligen der katholischen Kirche. Man stelle sich vor ein Geschöpf, das das ganze Ausmaß der Liebe eines hl. Franziskus von Assisi, des Eifers eines hl. Dominikus von Gusman, der Frömmigkeit eines hl. Benedikt, der Besinnung einer hl. Teresa, der Weisheit eines hl. Thomas, der Unerschrockenheit eines hl. Ignatius, der Reinheit eines hl. Aloysus von Gonzaga, der Geduld eines hl. Laurentius, des Kasteiungsgeistes aller Anachoreten der Wüste: es würde sich den Füßen der Gottesmutter nicht nähern. Und noch etwas. Die Herrlichkeit der Engel ist etwas, das der menschliche Verstand nicht begreifen kann. Einem Heiligen ist einmal sein Schutzengel erschienen. Seine Herrlichkeit war so groß, dass der Heilige glaubte, es sei Gott selbst, und war bereit, ihn anzubeten, als der Engel ihm offenbarte, wer er war. Nun gehören die Schutzengel in der Regel nicht zu den höchsten himmlischen Hierarchien. Und die Herrlichkeit der Gottesmutter steht unermesslich über der aller Engelschöre.

     Könnte es einen größeren Kontrast geben zwischen diesem Meisterwerk der Natur und der Gnade, das nicht nur unbeschreiblich, sondern sogar unvorstellbar ist, und dem Sumpf von Laster und Elend, der die Welt vor Christus war?

Die Unbefleckte Empfängnis

     Diesem Geschöpf, dem innig geliebten unter allen Geschöpfen, das allem Geschaffenen überlegen und nur der heiligsten Menschheit unseres Herrn Jesus Christus unterlegen ist, hat Gott ein unvergleichliches Privileg verliehen, nämlich die Unbefleckte Empfängnis.

     Durch die Erbsünde war der menschliche Verstand dem Irrtum unterworfen, der Wille der Schwäche ausgesetzt, die Empfindsamkeit von unbändigen Leidenschaften ergriffen, der Körper sozusagen in Aufruhr gegen die Seele versetzt.

     Durch das Privileg ihrer unbefleckten Empfängnis wurde die Gottesmutter vom ersten Augenblick ihres Daseins an vor dem Makel der Erbsünde und ihren Folgen bewahrt. Und so war in ihr alles in tiefer, vollkommener, unerschütterlicher Harmonie. Der Intellekt, der niemals dem Irrtum ausgesetzt war, der mit einem Verständnis, einer Klarheit, einer unaussprechlichen Beweglichkeit ausgestattet war, der von den höchsten Gnaden erleuchtet wurde, hatte eine bewundernswerte Kenntnis der Dinge des Himmels und der Erde. Der Wille, der dem Verstand in allen Dingen gefügig war, war ganz auf das Gute ausgerichtet und beherrschte voll und ganz die Empfindsamkeit, die nie in sich selbst fühlte und vom Willen nichts verlangte, was nicht völlig gerecht und mit der Vernunft übereinstimmend war. – Man stelle sich vor einen von Natur aus vollkommenen Willen, eine von Natur aus untadelige Empfindsamkeit, die mit unaussprechlichen Gnaden bereichert und überreichlich ausgestattet ist, und der in jedem Augenblick vollkommen entsprochen wird, und wir können uns eine Vorstellung davon machen, was die Heilige Jungfrau war. Oder besser gesagt, man kann verstehen, warum man sich nicht einmal eine Vorstellung davon machen kann, was die Heilige Jungfrau war.


„Inimicitias ponam“ (Ich werde Feindschaft stiften)

     Ausgestattet mit so vielen natürlichen und übernatürlichen Lichtern, kannte die Gottesmutter sicherlich die Niedertracht der Welt zu ihrer Zeit. Und darunter litt sie bitterlich.

     Denn je größer die Liebe zur Tugend, desto größer ist auch der Hass auf das Böse.

     Maria hatte in sich Abgründe der Liebe zur Tugend, und deshalb fühlte sie notwendigerweise in sich Abgründe des Hasses gegen das Böse. Maria war also eine Feindin der Welt, von der sie abgesondert lebte, getrennt von ihr, ohne jede Vermischung oder Verbindung, allein auf die Dinge Gottes ausgerichtet.

     Die Welt ihrerseits scheint Maria weder verstanden noch geliebt zu haben. Denn es scheint nicht, dass sie ihr die Bewunderung zollte, die angemessen ihrer keuschen Schönheit, ihrer edlen Anmut, ihrer süßen Art, ihrer stets ermahnenden, zugänglichen Nächstenliebe, die reichhaltiger als das Wasser des Meeres und lieblicher als Honig war.

     Und wie könnte es anders sein? Welches Verständnis könnte es auch geben zwischen ihr, die ganz vom Himmel war, und denen, die nur für die Erde lebten? Sie, die ganz Glaube, Reinheit, Demut, Adel war, und jene, die ganz Götzendienst, Skepsis, Ketzerei, Lüsternheit, Stolz, Vulgarität waren? Sie, die ganz Weisheit, Vernunft, Gleichgewicht, vollkommener Sinn für alle Dinge, absolute Mäßigung, ohne Makel oder Schatten war, und jene, die ganz Leichtsinn, Verschwendung, Unausgewogenheit, falscher, kakophonischer, widersprüchlicher, schriller Sinn für alles und chronische, systematische, schwindelerregend zunehmende Unmäßigkeit in allem waren? Sie, die der Glaube war, der von einer unangreifbaren und unnachgiebigen Logik bis zu all seinen Konsequenzen getragen wurde, und jenen, die der Irrtum waren, die von einer infernalisch unerbittlichen Logik ebenfalls bis zu seinen letzten Konsequenzen getragen wurde? oder jene, die, indem sie auf jede Logik verzichteten, freiwillig in einem Sumpf von Widersprüchen lebten, in dem alle Wahrheiten in der monströsen Durchdringung aller ihr widersprechenden Irrtümer vermischt und verschmutzt sind?

     „Unbefleckt“ ist ein negatives Wort. Etymologisch gesehen bedeutet es die Abwesenheit von Makel, also von jedem noch so kleinen Fehler, von jeder noch so kleinen und unbedeutenden Sünde. Es geht um absolute Integrität im Glauben und in der Tugend. Es ist also absolute, systematische, unbeugsame Unnachgiebigkeit, vollständige, tiefe, diametrale Abneigung gegen jede Art von Irrtum oder Übel. Heilige Unnachgiebigkeit in Wahrheit und Güte ist Orthodoxie, Reinheit, im Gegensatz zu Heterodoxie und Bösem. Weil sie Gott ohne Maß liebte, liebte die Gottesmutter auch alles, was von Gott war, von ganzem Herzen. Und weil sie das Böse ohne Maß hasste, hasste sie den Satan, seinen Prunk und seine Werke, den Teufel, die Welt und das Fleisch ohne Maß. Die Muttergottes der Unbefleckten Empfängnis ist die Muttergottes der heiligen Unnachgiebigkeit.

Wahrer Hass, wahre Liebe

     Aus diesem Grund betete die Gottesmutter ohne Unterlass. Und wie man mit allem Grund sagen kann, betete sie um das Kommen des Messias und um die Gnade, eine Dienerin derer zu sein, die zur Mutter Gottes auserwählt würde. Sie verlangte nach dem Messias, damit derjenige käme, der die Gerechtigkeit auf der Erde wieder zum Strahlen brächte, damit die göttliche Sonne aller Tugenden aufgehe und die Finsternis der Gottlosigkeit und des Lasters auf die ganze Welt niederschlage. Die Gottesmutter wünschte, das ist sicher, dass die auf Erden lebenden Gerechten im Kommen des Messias die Erfüllung ihrer Sehnsüchte und Hoffnungen fänden, dass die Schwankenden wieder aufleben und dass aus allen Ländern, aus allen Tiefen, die vom Licht der Gnade berührten Seelen zu den höchsten Gipfeln der Heiligkeit aufsteigen sollten. Denn dies sind schlechthin die Siege Gottes, der die Wahrheit und das Gute ist, und die Niederlagen des Teufels, der das Haupt des Irrtums und des Bösen ist. Die Jungfrau wollte die Ehre Gottes durch jene Gerechtigkeit, die die Verwirklichung der vom Schöpfer gewünschten Ordnung auf Erden ist. Aber als sie um das Kommen des Messias bat, war sie sich darüber im Klaren, dass der Messias der Stein des Anstoßes sein würde, durch den viele gerettet werden, aber auch viele die Strafe für ihre Sünde erhalten würden. Diese Züchtigung des reuelosen Sünders, diese Zertrümmerung des verstockten und verhärteten Bösen, das hat auch die Gottesmutter von ganzem Herzen gewollt, und es war eine der Folgen der Erlösung und der Gründung der Kirche, die sie wie keine andere gewünscht und erbeten hat: „Ut inimicos Sanctae Ecclesiae humiliare digneris, Te rogamus, audi nos“, singt die Liturgie. Und gewiss hat das Unbefleckte Herz Mariens schon vor der Liturgie ein ähnliches Flehen zu Gott erhoben, um die verhärteten Bösen zu besiegen.

     Ein bewundernswertes Beispiel für wahre Liebe, für wahren Hass.

Allmächtige Bittstellerin

     Gott will Werke. Er hat die Kirche für das Apostolat gegründet. Aber vor allem will er das Gebet. Denn das Gebet ist die Voraussetzung für die Fruchtbarkeit aller Werke. Und er will die Tugend als Frucht des Gebets.

     Als Königin aller Apostel ist die Gottesmutter jedoch vor allem das Vorbild der betenden und sich heiligenden Seelen, der Leitstern aller Meditation und des inneren Lebens. Denn mit unbefleckter Tugend begabt, tat sie immer das Vernünftigste, und wenn sie auch nie die Unruhe und Unordnung jener Seelen in sich spürte, die nur Aktion und Aufregung lieben, so erlebte sie doch auch nie die Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit jener trägen Seelen in sich, die das innere Leben in ein Paradies verwandeln, um ihre Gleichgültigkeit gegenüber der Sache der Kirche zu verbergen. Ihr Rückzug aus der Welt bedeutete nicht, dass sie kein Interesse an der Welt hatte. Wer hat mehr für die Gottlosen und Sünder getan als sie, die, um sie zu retten, freiwillig in die grausamste Opferung ihres unendlich unschuldigen und heiligen Sohnes einwilligte? Wer hat mehr für die Menschen getan als sie, die die Verheißung des Erlösers in ihren Tagen wahr gemacht hat?

     Aber hat uns die Königin der Apostel, die vor allem auf das Gebet und das innere Leben vertraute, nicht eine große Lektion in Sachen Apostolat erteilt, indem sie beides zu ihren Hauptinstrumenten des Handelns machte?

Anwendung auf unsere Tage

     Die Seelen, die wie die Gottesmutter das Geheimnis der wahren Liebe und des wahren Hasses, der vollkommenen Unnachgiebigkeit, des unaufhörlichen Eifers und des Geistes der völligen Entsagung besitzen, sind in den Augen Gottes so wertvoll, dass sie es sind, die die göttliche Gnaden in die Welt bringen können.

     Wir befinden uns in einer Epoche, die derjenigen ähnelt, als Jesus Christus auf die Erde kam. Im Jahr 1928 schrieb der Heilige Vater Pius XI., „Die Dinge sind wirklich so traurig, dass man gesagt hat, mit solchen Vorgängen kündige und zeige sich jetzt schon der Anfang der Wehen an, die der Mensch der Sünde bringen wird, der über alles sich erhebt, was Gott heißt oder Heiligtum.“ (Enc. Miserentissimus Redemptor, 8. Mai 1928).

     Was würde er heute sagen?

     Und was sollen wir tun? Kämpfen auf allen erlaubten Ebenen und mit allen erlaubten Waffen. Aber vor allem muss man auf das innere Leben und das Gebet vertrauen. Das ist das große Beispiel der Gottesmutter.

     Das Beispiel der Muttergottes kann nur mit der Hilfe der Gottesmutter nachgeahmt werden. Und die Hilfe der Muttergottes kann nur durch die Andacht zu Muttergottes erlangt werden. In was kann die Andacht zur Heiligen Jungfrau besser sein, als sie nicht nur um die Liebe zu Gott und den Hass auf den Teufel zu bitten, sondern auch um jene heilige Vollkommenheit in der Liebe zum Guten und im Hass auf das Böse, mit einem Wort, um jene heilige Unnachgiebigkeit, die in ihrer Unbefleckten Empfängnis so hell leuchtet?

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von DeepL-Übersetzer (kostenlose Version) von „A santa intransigência, um aspecto da Imaculada Conceição“ in „Catolicismo“ Nr. 45 - September 1954.

„Heilige Unnachgiebigkeit: ein Aspekt der Unbefleckten Empfängnis“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com

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