Mittwoch, 28. Februar 2024

Plinio Corrêa de Oliveiras Studienabschluss...

  ... an der juristischen Fakultät von Largo de São Francisco, São Paulo

 

Dr, Plinio Corrêa de Oliveira im Talar
eines Doktors des Rechts 

Dr. Plinio Corrêa de Oliveira

Unser Mitglied der Marianischen Kongregation Plinio Corrêa de Oliveira schloss in diesem Jahr sein Studium an der juristischen Fakultät dieser Hauptstadt ab. Sein Name ist unter der brasilianischen katholischen Jugend allgemein bekannt und bewundert. Er war der Initiator der Kämpfe für die Re-Christianisierung unserer Jugend unter den Studenten der traditionellen Arkaden des Largo (Platz) São Francisco und wurde durch seine überragenden Intelligenz und der Offenheit seiner Überzeugungen, die in vorbildliches Verhalten umgesetzt wurden, bald zum ultimativen Bollwerk der katholischen Studenten von São Paulo.

Sein Diplomabschluss ist daher für uns alle ein Grund zur Freude. Wir gratulieren ihm aufrichtig und erflehen die kraftvolle Unterstützung der Heiligen Jungfrau in allen Unternehmungen seines Lebens.

 

Aus dem Portugiesischen: “Formatura de Plinio Corrêa de Oliveira na Faculdade de Direito do Largo de São Francisco”, in Legionário, 14 de dezembro de 1930.

José Filinto da Silva Júnior Direktor der Zeitung:

Diese deutsche Fassung „Plinio Corrêa de Oliveiras Studienabschluss“ erschien erstmals in
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Selbstzerstörung der Kirche

 

Plinio Corrêa de Oliveira

Die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus – in denen er eine „Gesetzgebung für die gleichgeschlechtliche Verbindungen“ vorschlug und erklärte, dass „Homosexuelle das Recht auf eine Familie haben“ – haben unzählige Katholiken auf der ganzen Welt bestürzt. Siehe hierzu die Kommentare von Plinio Corrêa de Oliveira vom 6.9.94*, in dem er einen Artikel von Pater Jim Galluzzo in „The Wanderer“ vom 24.3.94 analysiert.

Wir sehen hier den Beginn einer methodischen Bemühung in der katholischen Kirche, wie auch in anderen Bereichen der Gesellschaft, nicht nur für Toleranz, sondern auch für die Legitimierung der Homosexualität, die letztendlich den Wünschen des Europäischen Parlaments nachkommen wird, dass die Vereinigung von gleichgeschlechtlichen Personen die gleichen rechtlichen Auswirkungen wie die Ehe haben sollen.

Wenn man die gefährlichsten Häresien, die am meisten von Hass erfüllt sind und am im größten Widerspruch zur katholischen Lehre stehen, gibt es nichts, was ihr tiefer widerspricht als diese Legitimierung der Homosexualität. Sie dringt ein, aber nehmen wir in Betracht, wie sie eindringt. Es handelt sich nicht um eine Broschüre von Protestanten, sondern von katholischen Priestern. In dem Artikel wird auf ein bereits sehr altes Dokument von Bischöfen aus dem Jahr 1976 verwiesen, das zu einer Art Vermischung von Homosexuellen und Nicht-Homosexuellen einlädt.

Es ist eine von oben nach unten geleistet Arbeit von kirchlichen Autoritäten, um die traditionelle Lehre vergessen zu machen und der Homosexualität das Bürgerrecht in der Heiligen Kirche Gottes zu verleihen. Es wird in einem gewissen Moment innerhalb der katholischen Kirche einen großen Widerstand zu diese Legitimationsvorhaben geben. Und dann werden wir innerhalb der Kirche eine offizielle Spaltung haben.

Jemand könnte einwenden: „Wenn die große Mehrheit der Bischöfe damit einverstanden wäre, gäbe es keine Spaltung.“ Es gibt keine große Mehrheit für eine Änderung der katholischen Lehre! Es ist unbestreitbar, und es steht deutlich in der Heiligen Schrift, in allen Dokumenten des Lehramtes der Kirche und in den Abhandlungen aller Moralisten, dass es sich um eine Sünde handelt, die zum Himmel schreit und zu Gott nach Rache verlangt. Es kann kein Verständnis geben – Punkt!

Die Grenzen sind gesperrt, die Barrieren sind errichtet. Dann wird es einen Schock innerhalb der Kirche geben, und dieser innere Schock wird eine der größten Umwälzungen in der Geschichte hervorrufen.“

*Auszug aus dem Buch „Plinio Corrêa de Oliveira – Prophet des Reiches Mariens“ von Prof. Roberto de Mattei – Artpress, São Paulo, 2015, S. 359-360.

 

 

Aus dem Portugiesischen in

https://catolicismo.com.br/Acervo/Num/0839/P02-03.html

„Catolicismo” Nr. 839, November 2020

Diese deutsche Fassung „Die Selbstzerstörung der Kirche“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

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Donnerstag, 22. Februar 2024

Christus und Gesellschaft *)

 

Die Brasilianer und insbesondere Katholiken dürfen sich im gegenwärtigen Augenblick nicht täuschen. Wenn wir sehen, wie sich Disziplinlosigkeit von den Kasernen auf die Straße ausbreitet, eine Disziplinlosigkeit, die ihre Wurzeln im Prinzip der sozialen Auflösung hat, müssen wir unsere Selbstgefälligkeit und die Verachtung unseres Wohlergehens aufgeben, um uns nicht mit irgendeinem toten Symbol auseinanderzusetzen, aber mit dem des Lebens selbst: mit Jesus Christus. Tatsächlich kann nur er alle Übel unserer Gesellschaft heilen.

Bisher haben politische Indoktrinierer Christus ignoriert. Sie kannten alle philosophischen Lehren vor Seiner Ankunft und aus diesen widersprüchlichen Gedanken schöpften sie etwas für ihre sogenannten modernen Vorstellungen. Danach verkannten sie die mittelalterliche Gesellschaft, mit ihrer perfekten politischen Organisation, die vollständig vom Christentum inspiriert war, mit ihren Lehrern, mit ihren Philosophen und mit ihrem einzigartigen, geradlinigen, katholischen Denken. Für sie existierte diese Zeit nicht, und der ganze Ruhm der Welt reduzierte sich auf diese letzten vier Jahrhunderte, als die Menschheit, nachdem sie von den Höhen, die sie erreicht hatte, rückläufig war, ihre Rückkehr zum Heidentum begann, aus dem sie durch das Christentum herausgerissen wurde. Dies ist der politische Gedanke, der die heutige Gesellschaft prägte und der als Folge seines Agnostizismus zur moralischen Krise der Gegenwart führte.

Dann erinnerten sich die Menschen daran, dass Christus existierte, und machten sich auf die Suche nach dem, was er gelehrt hatte, nicht um es der nach Idealen hungernden Menge loyal als Nahrung zu geben, sondern um es ihren eigenen Vorstellungen anzupassen und Jesus zum Zeugnis ihrer Lehre zu machen. Und so sahen einige in ihm genau den Mann, der die Reichen und Mächtigen verurteilte und die Demütigen verherrlichte, und sie hielten ihn für den ersten Sozialisten, den ersten Kommunisten. Andere sahen nur den Mann, der befahl, Cäsar zu geben, was dem Cäsar gehörte, den Mann, der befahl den Vorgesetzten Respekt und Gehorsam zu leisten; und verwandelten Ihn in den ersten Vergötterer des absoluten Staates, und im Gegensatz zu den Sozialisten und Kommunisten beabsichtigten sie, die Kirche Christi als Kollaborateur ihres Despotismus und Autoritarismus zu nutzen.

Nur die katholische Kirche bewahrte und bewahrt jedoch die wahre Lehre Christi aufrecht, und nur sie hat die wahre Vorstellung von ihrem Gründer, den sie ausnahmslos als Gott anbetet und ihn als den Erlöser der Menschen verkündet. Nur sie unterwirft sich Christus und verfälscht nicht die Lehre, die er gepredigt hat, nach Gutdünken ihrer Mitglieder. Und nur Sie hat die Disziplin, die rettet, die aus der völligen Unterwerfung des Geschöpfs unter seinen Schöpfer hervorgeht, eine Wahrheit, die täglich gegen den menschlichen Stolz wiederholt werden muss, der da glaubt, im gesamten Universum der einzige zu sein. Aus diesem Grund wird nur eine von der Kirche Christi geprägte Gesellschaft vollkommen sein, denn nur die Kirche predigt den wahren Jesus. Es ist sinnlos, die Materie ohne den Geist zu beleben; ohne diesen wird sie immer nur Materie sein. Ebenso die Gesellschaft, die lebende Materie, die sich in die Höhe erheben will, zum vollkommenen Ideal schlechthin: Nur Christus, nur der Katholizismus kann Ihnen den Geist geben, der belebt und rettet. Dies ist das große Programm der Katholiken in Brasilien und auch derer im Ausland in dieser unruhigen und tragischen Zeit der Aufstände, Verbrechen und des moralischen Verfalls.

*) Zu dieser Zeit trachtete „man“ eine neue Ideologie im Sinne eines Nationalsozialismus für die Gestaltung von Politik und Gesellschaft in Brasilien einzuführen. Dagegen reagierte die starke Katholische Junge Bewegung unter der Führung von Plinio Corrêa de Oliveira.



Aus dem Portugiesischen „Cristo e a Sociedade“ in O “Legionário” vom 17. März 1935.

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Dienstag, 6. Februar 2024

Die homosexuelle Revolution innerhalb der Heiligen Kirche:

Analysen und Vorhersagen aus dem Jahr 1992
von Dr. Plinio Corrêa de Oliveira

RR 29. August 1992

Vorlesung folgender Nachrichten:

* The Wanderer 30.07.1992 – „Der Brief des Vatikans ruft die Bischöfe [Nordamerikas] auf, sich den Gesetzen über die Rechte von Homosexuellen zu widersetzen.“ / Das Dokument mit dem Titel „Einige Überlegungen zur katholischen Reaktion auf Gesetzesvorschläge zur Nichtdiskriminierung von Homosexuellen“ bekräftigt nachdrücklich den Brief der Kommission für die Glaubenslehre von 1986 an die amerikanischen Bischöfe über die Seelsorge für Homosexuelle und wendet es auf das aktuelle Vorhaben, sich für deren Bürgerrechte einzusetzen.

* Rocky Mountain News (Denver), 30.07.1992 – „Schwulengruppe antwortet dem Vatikan“

* San Francisco Chronicle, 25.07.1992 – „Die Erzdiözese San Francisco lehnt den Brief des Vatikans ab über Gesetze, die Homosexuelle diskriminieren.“

***

Diese Nachrichten verdienen es, heute vor allen anderen Nachrichten bekannt gegeben zu werden, da sie in zwei wesentlichen Punkten von Bedeutung sind:

Erstens die moralische Schwere dieser Haltung zahlreicher Erzbischöfe und Bischöfe [in den Vereinigten Staaten im Jahr 1992, A.d.R.]. Es handelt sich nicht nur um diese Erzbischöfe und Bischöfe. Für jemanden, der ein Auge für diese Angelegenheiten hat, merkt er, dass in dem enormen Schweigen des Episkopats, in dem es keine Nachricht von einem einzigen gibt, der sich erhoben hat, um Johannes Paul II. seine Solidarität zu geloben. Dieses Schweigen beinhaltet folgende Behauptung: Im Moment rebellieren wir noch nicht, aber lassen das Thema wachsen, dann wird es einen bestimmten Moment geben, in dem wir rebellieren werden.

Das heißt, wenn wir erkennen, dass die rebellische Bewegung zugunsten der Homosexuellen eine ausreichende Anzahl von Anhängern gewonnen hat, um in der gesamten nordamerikanischen Meinung wirkliche Bedeutung zu haben, wenn wir vor allem feststellen, dass die Haltung derer, die sich nicht auf die Seite der Homosexuellen geschlagen haben, sich aber nicht über ihre Bevorzugung empören, und auch die Haltung dieser ein riesiger Flecken Menschen in den Vereinigten Staaten ausmacht und dass es sich insgesamt um diejenigen handelt, die die Unterdrückung der Homosexualität aus unterschiedlichen Gründen nicht wollen, einige weil sie für Homosexualität sind, andere, weil sie nicht für Homosexualität sind, aber aus liberalen Vorurteilen und anderen Gründen nicht wollen, dass sie unterdrückt wird – das heißt, sagen wir mal, dass es für einige theoretisch lieber wäre, wenn es keine Homosexualität gäbe, aber gegen eine Unterdrückung der Homosexualität sind. Andere bilden eine sehr große Masse von Menschen, die sagen, setzen wir den Papst vor ein Schachmatt:

Entweder gibt es eine große Spaltung innerhalb der nordamerikanischen Kirche, so dass dieser Pro-Homosexualitäts- oder prokriminelle Toleranzblock zur Homosexualität groß genug ist, dass sein Bruch mit Rom die nordamerikanische katholische Kirche stark schwächt. In diesem Moment werden wir sehen, ob der Heilige Stuhl den Mut hat, sich der enormen Masse zu stellen, die sich gegen ihn erhebt.

Die Infragestellung dieses Panoramas hat noch einen weiteren Aspekt.

Es gibt mehr oder weniger überall auf der Welt organisierte Homosexuellenbewegungen. Es stellt sich also die Frage: Wenn sich diese Pro-Homosexuellen oder Pro-Toleranz gegenüber Homosexualität in den Vereinigten Staaten in beträchtlicher Zahl von der Kirche trennen, welche Auswirkungen hat diese Tatsache dann auf die Katholiken in anderen Ländern?

Das heißt, besteht die Möglichkeit, dass in mehreren anderen Ländern Pro-Homosexualitätsbewegungen oder Pro-Toleranz gegenüber Homosexuellen entstehen? Werden wir vor einem allgemeinen protestantischen Bruch mit der katholischen Kirche stehen? Auf was wird die katholische Kirche als menschliche Kraft, als natürliche Kraft, als weltliche Kraft reduziert, wenn es zu einem Bruch dieser Art kommt?

Und mehr noch. Von denen, die gegen Homosexualität sind, von denen, die gegen die Toleranz gegenüber Homosexuellen sind, von denen, die also zum jetzigen Zeitpunkt zumindest eine aufrichtige Mentalität haben, wie viele werden den Mut haben, sich dem Sturm zu stellen, der sich gegen die Kirche aufzieht? Oder werden sie im Gegenteil Schweigen empfehlen, in der Erwartung auf bessere Tage, damit der Heilige Stuhl energische Maßnahmen ergreift?

Diese werden zugunsten der Homosexualität wirken, denn indem sie die Reaktion gegen Homosexualität auf unbestimmte Zeit lähmen, werden sie die Türen der Kirche der Homosexualität auf unbestimmte Zeit öffnen. Und Homosexualität wird nicht länger etwas Verkapptes, Verborgenes, Verschleiertes, sondern etwas, das tatsächlich toleriert wird, wenn nicht durch eine doktrinäre Toleranz, so doch durch eine tatsächliche Toleranz. Das heißt, in der Ordnung der Tatsachen existiert die Toleranz.

Was wird es in der Ordnung der Lehren geben? Vielleicht bleibt die Anti-Homosexuellen-Lehre bestehen, aber immer mehr unter Stillschweigen. So dass eines schönen Tages in der inneren Umgebung der Heiligen Römisch-Katholischen Apostolischen Kirche, der einzig wahren Kirche, des einzig wahren Gottes, die Atmosphäre so sein wird, als ob sie zugelassen worden wäre.

Ich weiß nicht, ob ich die Abstufung und die Politik, der meiner Meinung nach diese homosexuelle Revolution folgt, klar zum Ausdruck gebracht habe. Revolution, die nur mit diesem Titel bezeichnet werden kann, weil es sich in der Tat um eine homosexuelle Revolution handelt. Es ist eine Revolution und diese Revolution läuft zugunsten der Homosexuellen. Auf die eine oder andere Weise sind sie diejenigen, die von dieser Revolution profitieren, also ist es zu ihren Gunsten.

Dies dient offensichtlich dazu, die Kirche an einen Glaubensabfall zu gewöhnen, der in diesem Punkt so groß ist, mit so völliger Stille, dass die Kirche auf das Minimum reduziert wird, auf das sie reduziert werden kann, um noch zu existieren, damit die Verheißung unseres Herrn Jesus Christus, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden, nicht geleugnet wird. Unter diesen Bedingungen wird das Ende natürlich kommen, denn in diesem Moment kann der Teufel versuchen, die katholische Kirche auszulöschen. Reduziert auf eine so kleine zeitliche Macht, dass sie auf ein Weniges nicht mehr existieren wird, könnten die Ereignisse beschleunigt werden, um sie zu vernichten. Warum sollten die Feinde der Kirche darauf warten, dass Sie stirbt, oder dass Sie dahinsiecht? Wenn Sie schwach und zart wie ein Spinnenfaden ist, schlägt man den Spinnenfaden und beendet ein für alle Mal mit dieser Geschichte!

Hier haben wir einen weiteren Aspekt, der fürchterlich ist, nämlich die Einführung der freien Auslegung (der Schriften) in der katholischen Kirche. Denn es wird deutlich werden, dass der Stellvertreter Christi, der Papst, eine Position hat und dass eine unübersehbare Zahl von Katholiken eine Gegenposition einnimmt – also leugnen sie die päpstliche Autorität.

In dieser Situation ist auf einen erschwerenden Umstand hinzuweisen. Dieser erschwerende Umstand äußert sich so:

Dass es sich nicht nur um eine Disziplinlosigkeit gegenüber einem Dokument von Johannes Paul II. handelt. Es wäre ernst, aber das ist nicht der Fall. Es handelt sich um ein Dokument von Johannes Paul II., das ein Echo päpstlicher Dokumente und der einstimmigen Lehre der Moralisten ist, das älter ist als die Kirche selbst. Das heißt, bereits im Alten Testament wird Homosexualität streng verurteilt und strengstens verboten.

Bei dem, was ich jetzt sagen werde, geht es nicht unbedingt um Homosexualität, aber es ist etwas völlig damit verbundenes. Es ist die Sünde der Selbstbefriedigung, die Onan begangen hatte und er wurde sofort vom Zorn Gottes mit dem Tod bestraft. Homosexualität ist auf ihre Art sogar noch viel schlimmer.

Wir sehen, dass sich folgende Umstände zusammenfinden:

Eine schrittweise, intelligente und gut gemachte Vorbereitung, um eine wachsende Zahl von Katholiken daran zu gewöhnen, das Problem der Homosexualität zum Thema einer freien Auslegung zu machen.

Der Papst befahl dieses, aber der Erzbischof von irgendwo, der Bischof von anderswo und der Vorsitzende der Bischofskonferenz vom Land soundso, und irgendein Monsignore, der ein bekannter Prediger ist, sind der gegenteiligen Ansicht des Papstes. Und sie sagen dies auf eine Art und Weise, die entweder völlig klar ist, oder auf durchscheinende Weise, so dass es nicht nötig sein wird, eine Glasnost einzuberufen, um es deutlich zu sehen.

Das heißt, sie werden dafür nicht bestraft, die Kirche bestraft nicht diejenigen, die sich gegen sie auflehnen, sondern lässt im Gegenteil diese Personen zu, die durch diese Haltung der Auflehnung außerhalb des Gesetzes der Kirche stehen und deshalb sich normalerweise im Zustand der Todsünde befinden, erlaubt, dass sie die Heilige Messe feiern, die Sakramente spenden, Lehrtätigkeit ausüben, dass solche Lehren ungestraft in Priesterseminaren und in katholischen Religionsgemeinschaften gelehrt werden.

So, dass wir eine Kirche haben, die zum Schweigen gebracht wird aufgrund von Weichheit, von etwas, wie strategische Panik einem starken und listigen Gegner gegenüberzutreten, aber – warum es nicht sagen – vor allem das Fehlen von heiligem Zorn gegen die Sünde, von heiliger Empörung, mit der ein heiliger Papst alles angeht, wie es der heilige Gregor VII. und viele andere Päpste getan haben. Alles rollt wie es soll, doch der Felsen Petri bleibt bestehen!

Die Lehre der Kirche steht aufrecht und bietet der ganzen Welt die Stirn! Wenn es nötig wäre, wenn alle feindlichen Sterne des Universum bereit wären, Waffen jeglicher Art gegen die Kirche abzufeuern, würde sie sich in der dunklen Nacht erheben und den Sternen trotzen, aber sie würde niemals zurückweichen. „Veritas Domine, manet in aeternum“ – „Die Wahrheit des Herrn bleibt ewiglich“, das ist die Wahrheit!

Es stellt sich heraus, dass in der Haltung des Vatikans, wie traurig ist es zu sagen ... Ich möchte nicht sagen, dass es eine doktrinäre Begünstigung der Homosexualität gibt, aber es fehlt an Empörung. Es gibt etwas, das das Nachspiel ist, das ist die noch ferne Frucht der „weißen Häresie“, die dazu führt, dass es angesichts der Gefahr keinen Heldenmut braucht, sondern alle Arten von Weichheit, Duldung, dumme und absolut unbegründete Hoffnung, das sich das Böse von sich selbst korrigiert usw.

Das ist der beklagenswerteste politische Opportunismus, den man sich vorstellen kann, denn gerade in dieser Angelegenheit ist es der beklagenswerteste politische Opportunismus, den man sich vorstellen kann.

Und der Gegner, die Homosexuellen-Offensive, die schreitet voran, in der Gewissheit, dass ihr nichts passieren wird. Denn in diesem Klima der befürchteten Straflosigkeit, der wirkungslosen Straflosigkeit, kann uns etwas passieren, wenn wir entschieden gegen Homosexualität vorgehen, aber den Homosexuellen wird in diesem Klima nichts passieren.

Das Ergebnis ist, dass wir mit der schlimmsten Ungleichheit konfrontiert sind, aber mit den besten Voraussetzungen für einen Sieg der Revolution.

Ich mache also darauf aufmerksam, dass dies alles nicht zum Nutzen irgendeiner Sünde geschieht, sagen wir zum Beispiel der Sünde des Lügens, sondern zum Nutzen einer abscheulichen Sünde. Eine mystische Heilige aus Norditalien, die berühmte heilige Katharina von Siena erzählt diese Tatsache, dass in ihren Visionen Unsere Liebe Frau und Unser Herr, sich sehr beklagten – das war etwa im 15. Jahrhundert - das die Zahl der Homosexuellen in der Region Norditalien stark anwuchs. Dann sagte ihr entweder Unser Herr oder Unsere Liebe Frau Folgendes:

Der Teufel, der Anstifter aller Arten von Sünden, versucht, die Sünde der Homosexualität anzustacheln, aber jedes Mal, wenn eine solche Sünde begangen wird, war es eine solche Verletzung der natürlichen Ordnung, dass diese Sünde selbst für den Teufel verheerende Auswirkungen hatte.

So ist es beim Teufel, er freut sich, das zu sehen, denn er sieht die Zahl der Sünden in der Welt zunehmen, diese Sünden erschüttern jedoch die gesamte Seinsordnung derart, dass dies selbst auf Satan eine sog. schmerzhafte Wirkung hat, so dass er sich vom Anblick dieser Sünde abwendet. Dies geschieht beim Satan im Anblick des Aktes der Homosexualität.

Wir haben also eine gewaltige Sünde gegen die Natur, aber wir haben auch eine Sünde, die meiner Meinung nach schwerwiegender ist als die Sünde gegen die Natur selbst, die Sünde unzähliger Katholiken, die ihre einschüchternde Haltung wahrnehmen und wollen, um den Heiligen Stuhl zu verpflichten – schwach zu werden aufgrund menschlicher Schwäche – sich angesichts der Sünde zurückzuziehen und ihre Mission nicht zu erfüllen. Was meiner Meinung nach ein Sakrileg ist. Vielleicht irre ich mich, aber ich habe den Eindruck, dass dies ein Sakrileg ist. Und es ist eine Absprache mit dem Wunsch, die Kirche zu eliminieren, um sie letztendlich zu zerstören. Dies ist eine weitere, noch schwerwiegendere Sünde.

Dritte Sünde: wir sehen, dass die Absicht besteht, die Kirche in einen Zustand zu führen, in dem sie auseinander gerissen wird. Sie wird nicht auseinander gerissen und der Teufel weiß das, aber sie wird so vollständig wie möglich zerstört. Und hier, diese Stunde, dieser Moment, dieser Wunsch hat etwas mit der Absicht zu tun, die zwischen der IV. und V. Revolution liegt: Es ist die Stunde der Erscheinung des Teufels.

Was ist daran so wichtig? Wichtig ist, dass es alles ist, es ist das Ende der Geschichte, es ist das Ende des revolutionären Prozesses, es ist das Ende einer Sünde von fünfhundert Jahren, und der Haufen von Sünden, aus dem diese Sünde besteht, schreit zum Himmel und ruft zu Gott nach Rache. Da können wir aber auch keinen Zweifel daran haben, dass dies auch die Zeit ist, in der der Zorn Gottes und Unserer Lieben Frau auf die Erde eingreifen werden.

Ich weiß nicht mehr genau, ob ich mittendrin die Verbreitung des Geistes der freien Auslegung in einem Land erwähnt habe, in dem die Mehrheit protestantisch ist, und wie viele Katholiken aus diesem Grund zum Protestantismus übergetreten waren. Und andererseits das schlechte Beispiel, das die katholische Kirche den Protestanten gibt, was dazu führt, dass viele protestantische Sekten dieselbe Position einnehmen. Wir sehen daher den Makel der Homosexualität, der sich in diesem Land ausbreitet.

Für dieses Land oder für die ganze Welt? Wenn man eine Nation mit dem Prestige der Vereinigten Staaten sieht, eine Nation, die der Spray des Hollywood-Geistes für die ganzen Welt war, und wenn man sieht, wie diese Nation so hinterlistig mit Homosexualität umgeht, muss man sich fragen, ob ein schrecklicher Spray dies über die ganze Welt verbreiten wird. Und wenn das gesagt ist, lautet die nächste Frage nicht: Wird der Teufel erscheinen, sondern es geht darum, ob es möglich ist, dass er nicht erscheint.

Damit endet dieser Teil des Vortrags, mit einem gewissen Verlust für die anderen Themen. Aber ist das der Schaden? Nein, es ist der Gewinn, denn dieses Thema ist von beispielloser Bedeutung.

Und bevor ich schließe, frage ich, ob mir jemand Fragen stellen möchte.

(Frage nicht verständlich in der Aufnahme).........

Es ist folgendes: Nehmen wir an, ein Mann erscheint auf einem öffentlichen Platz, wo wir sind, und verkündet, dass in zwanzig Minuten die Sterne aneinander kollidieren und dass es zu einer Erschütterung kommen wird. Er wird auf allgemeine Ungläubigkeit stoßen, weil die Menschen fest davon überzeugt sind, dass die Ordnung des Universums enorm stabil ist, dass sie in keiner Weise erheblich gestört werden kann, weil dies in der Natur der Sache liegt. Und deshalb führen die Sterne im gesamten Weltraum ihre Bahnen in einer so erstaunlichen Ordnung aus, die man seit ihrer Entstehung beobachten konnte. Nichts wird erschüttert und nichts wird durcheinander gebracht, da diese Ordnung der Sterne ihre Beziehung zur übrigen Ordnung der Natur hat. Die vier Jahreszeiten folgen überall auf der Welt sehr regelmäßig aufeinander.

Somit weist die gesamte Ordnung des Universums eine enorme Stabilität auf! Diese Stabilität erfüllt uns mit Respekt, erfüllt uns mit Bewunderung, erfüllt uns aber auch mit Sicherheit. Und Gott hat es geschaffen, damit wir diese Sicherheit haben. Gott wollte in seiner unendlichen Güte, dass wir während unserer Anwesenheit auf der Erde die Sicherheit haben, dass der „cadre“, der Rahmen (die Umgebung), in dem wir uns befinden, ordnungsgemäß funktioniere.

Diese Regelmäßigkeit findet eine Resonanz in uns selbst. Alles, was in uns geordnet ist, erfreut uns, wenn wir sehen, was draußen geordnet ist. Unsere Gesundheit freut sich über die Regelmäßigkeit der Erde.

Nehmen wir an, wir haben ein gutes Sehvermögen, und wenn wir all diese Regelmäßigkeit betrachten, freuen wir uns. Unser Gehör spricht im gleichen Sinne. Wir haben das Gefühl, dass wir so geschaffen wurden, dass in uns eine ähnliche Ordnung herrscht, und dass diese daher etwas ist, das eine Beziehung, aber eine tiefe Beziehung zu unserem eigenen Wesen hat.

Daher die Idee, und diese Idee ist schon viel schwächer, aber eine Idee, die nicht so sehr einer doktrinären Überzeugung entspringt, sondern einer Art innerer und äußerer Erfahrung aller Momente, der Erfahrung der Stabilität der Erde, der Stabilität des Universums usw. usf.

Daraus folgt noch etwas anderes. Da wir eine Zeit erlebt haben, in der man annahm, dass die menschliche Vernunft in der Lage war, die Wissenschaft zu erkennen, und dass die Wissenschaft in der Lage war, dem Menschen Mittel an die Hand zu geben, mit denen er die Natur manövrieren konnte, so dass die Natur ihm vollständig und immer besser diente, und dass diese kontinuierliche, von der Wissenschaft vorangetriebene Anpassung der Natur an die menschlichen Zweckmäßigkeiten für viele das war, worauf die Vorstellung von Fortschritt reduziert wurde. Eine technische Vorstellung, eine Vorstellung von materiellen Vorteilen, von materiellen Vorlieben, die aber für sie sehr wichtig waren, denn sie waren Materialisten, Menschen ohne Glauben, für die dies das Leben ist, dies die Existenz ist.

Die Stabilität der Vernunft, die Stabilität der Wissenschaft hatte als Konsequenz die Idee, dass die Mehrheit der Menschen dies wollte, diese Ordnung wollte und Fortschritt wollte. Sie wollten diese Ordnung und sie wollten Fortschritt.

Daher herrschte in der Menschheit ein allgemeiner Konsens, all diese Dinge zu fördern, um die Ordnung und den Fortschritt auf der ganzen Welt aufrechtzuerhalten.

Als Ergebnis davon kam es auch zu einer Destillation in der menschlichen Gattung, wobei die Menschen, die sehr wünschten, den Fortschritt voranzutreiben, fähiger waren, zu machen, das der Fortschritt Früchte bringe und dass diese Früchte in diesem Drang nach vorne und nach oben genutzt wurden, diese Menschen bildeten alle eine stillschweigende Elite, die stillschweigend die Welt regierte. Nicht nur, weil sie in der Regierung und in der Leitung der Länder sind, sondern, weil sie die Leitung der Gesellschaft innehaben.

Das heißt, die Wissenschaft – die wissenschaftliche Bewegung generell– wurde von den bedeutendsten Wissenschaftlern in den verschiedenen Wissenschaftszweigen geleitet; die Politik durch die fähigsten Politiker und so weiter.

Es gab etwas Allgemeines, das trotz Dummheiten, trotz Raub, trotz der einen oder anderen Begebenheit, die für den Zug der Menschheit das ausmachte, was das Rütteln der alten Dampfzüge für den Passagier darstellte: dass tac-tac tac-tac, der Räder über die Schweißnähte der Schienen, die Funken, die eindrangen, der Rauch, der eindrang, machten den einen oder anderen Aspekt der Reise unangenehm. Aber es bestand keine Gefahr, dass irgendjemand angesichts der starken Erschütterungen des Zuges sagen würde: „Dieser Zug wird entgleisen.“ Alle würden lachen. Warum? Weil die Ordnung der Bahn sich dem entgegensetzte und der Zug würde natürlich sein Ziel erreichen.

So war auch die Welt. Sie hatte ihre Tac-Tacs Tac-Tacs, sie hatte ihre Verrückten, sie hatte ihre Übeltäter, manchmal hatte man etwas mehr Nachgiebigkeit gegenüber den Wahnsinn und Übeltätern und manchmal etwas mehr Repression, aber im Großen und Ganzen würde der Zug der Welt niemals, entgleisen, alles würde seinen gewohnten Gang in der bestimmten Ordnung verlaufen.

Schlussfolgerung: Angesichts der Tatsache, dass die Sünde Höhen erreicht, die den Höhepunkt aller Gipfel schon erahnen lassen, kann man zu keinem anderen Schluss kommen als zu dem Schluss, dass uns die Gnade gegeben wurde – weil es eine Gnade ist –, in diesen Tagen der Sünde, der Qual, des Leidens und der Tragödie zu leben. Wie der Muttergottes und den Heiligen Frauen und dem Heiligen Johannes dem Evangelisten die Gnade geschenkt wurde, zuzusehen, wie der Sohn Gottes am Kreuz starb, zu sehen, wie sich die ganze Erde bewegte, wie die Sonne sich verfinsterte und wie die Toten aus dem Gräbern herauskamen. Für sie war es kein Unglück. Es war aber vor allem nicht ausschließlich ein Unglück. Es war eine unvergleichliche Ehre, diesen Moment miterlebt zu haben, in dem der Heiland und Unsere Liebe Frau den letzten Blick im Leben austauschen, Er seinen Geist dem Ewigen Vater übergibt und die Erlösung der Menschheit vollzogen wird.

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google Übersetzer von „A Revolução homosexual dentro da Igeja“ eines Vortrages von Plinio Corrêa de Oliveira am 29. August 1992, ohne Revision des Autors.

Diese deutsche Fassung „Die homosexuelle Revolution in der Kirche“ erschien erstmals
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Freitag, 2. Februar 2024

Die heilige Theresia vom Kinde Jesu und das Sühneleiden

 


Heute ist das Fest der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu, Jungfrau. Sühneopfer des 19. Jahrhunderts, Patronin aller Missionare. Ihre Reliquie wird in unserer Kapelle verehrt.

Wir befinden uns in der Novene der Muttergottes von Aparecida und der Novene der Muttergottes vom Rosenkrenz.

An diesem Tag im Jahr 1933 begann in Spanien der Aufstand der Carlisten, eine neue Reconquista, die in der Neuzeit von den spanischen Ultramontanen durchgeführt wurde. Nicht mehr gegen die Sarazenen, sondern gegen die damaligen Revolutionäre, die Liberalen. Was für ein Unterschied zwischen den Ergebnissen einer Rückeroberung und einer anderen! Möge die Muttergottes uns helfen.

***


Ich werde ein kurzes Wort über die heilige Theresia vom Kinde Jesu sagen. Sie ist eine unserer bedeutendsten Schutzheiligen und wir können nicht umhin, ein Wort über sie zu sagen.

Die heilige Theresia vom Kinde Jesu lebte in einer Zeit der europäischen Geschichte, die einem Sonnenuntergang gleichkam. Das heißt, Europa erstrahlte zu der Zeit, als sie lebte, immer noch in vielen Lichtern der Vergangenheit. Aber es ist mehr oder weniger das Sonnenlicht eines wunderschönen Sonnenuntergangs. Das müssen Sie schon oft gesehen haben. Die Sonne geht hinter dem Berg unter, man kann sie nicht mehr sehen, aber man sieht immer noch wunderschöne Strahlen inmitten der beginnenden Dunkelheit. In solch einer Zeit lebte die heilige Thérèse.

Wenn wir diese Zeit analysieren, also das 19. Jahrhundert – die Heilige Theresia lebte ein wenig noch in der Zeit der sogenannten Belle Époque –, sehen wir schöne Dinge, großartige Dinge! Überreste mittelalterlicher Traditionen, die noch in all ihrer Pracht erstrahlten, haben sich in gewisser Weise noch entwickelt und blühten in den Jahrhunderten nach dem Mittelalter auf. Aber andererseits sehen wir, dass all dies im Niedergang begriffen war, dass all dies absterben würde, dass all dem das Ende zusteuerte.

Aus der Zeit der heiligen Thérèse gibt es ein Kommentar des heiligen Antonius Maria Claret, nach dem Ersten Vatikanischen Konzil, glaubte er, Europa sei tot, und dass er, wenn er noch jung wäre – er starb etwas später, er war alt – würde er nach Amerika gehen, um dort zu arbeiten, weil aus Amerika würde das neue Christentum kommen und es würden dort noch größere Heilige hervorkommen als es in Europa gegeben hatte.

Wir sehen, dass die heilige Thérèse eine der schönsten Blüten darstellte, die geboren wurden, die aus dem alten heiligen, unvergleichlich prächtigen Stamm des alten Europa erblühten.

Was bedeutete diese Blume nun? Wie wir wissen, war die heilige Theresia ein Sühneopfer der barmherzigen Liebe. Sie bot sich Gott an und sagte: „Ich sehe, dass die ganze Welt abtrünnig wird, ich sehe, dass die ganze Welt Deine Liebe und Deine Kirche verlässt. Ich sehe – und sie hat darauf mehrfach hingewiesen –, dass Priester den Weg der Pflicht verlassen und zumindest in vielen Fällen selbst nicht mehr das sind, was sie sein sollten. Deshalb biete ich mich an, um zu leiden. Ich opfere mich auf, um zermalmt zu werden, um die Leiden zu tragen, die über andere kommen sollten. Damit wenigstens ich eine Entschädigung leisten kann, Deine Gerechtigkeit besänftigen kann, und so Du die Kirche zum Blühen bringen kannst. Dies ist der Sinn der Aufopferung der heiligen Thérèse vom Kinde Jesu.

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Sie hat wirklich ihr ganzes Leben dafür gelebt und ist daran gestorben. Sie starb an Tuberkulose. Sie starb sehr jung, im Alter von 24 Jahren. Die Tuberkulose, von der sie betroffen war, erwies sich eines Nachts, als sie spürte, dass auf dem Taschentuch, das sie des Nachts im Bett benutzte, nass war, und sie vermutete, dass es von einer Hämoptyse kam, die sie während des Schlafes gehabt hatte, ein Blutausstoß, ein Zeichen von Tuberkulose. Sie sagte, dass sie so erfreut war, in der Vorstellung, dass es ihr Opfer angenommen wurde, und dass der Tod auf dem Weg zu ihr war, dass sie den Impuls verspürte, sofort nachzusehen, um was es sich handelte, aber sie opferte auch dieses kleine Opfer auf. Sie wollte nicht nachsehen sondern abwarten bis der Tag anbrach, um zu sehen, ob es ihr Bräutigam Jesus Christus war, der seine Ankunft angekündigt hatte, um ihre Seele aufzunehmen.

Sie starb tatsächlich einen sehr schmerzhaften Tod und kurz bevor sie starb – sie, die das Sühneopfer für die Welt sein wollte –, sagte Folgendes: Alle ihre Seelenwünsche waren erfüllt, wie ein Kelch erfüllt bis an den Rand, und alles, was sie sich gewünscht hatte, in Erfüllung gegangen sei.

***

Wir müssen uns jedoch vorstellen, dass wir bei diesem Opfer eine besondere Bedeutung berücksichtigen müssen. Dies war kein gewöhnliches Opfer, es war ein Opfer von besonderer Bedeutung. Welche Bedeutung war das?

Es war folgendes: Die heilige Theresia sagte, sie wolle Opfer der barmherzigen Liebe Gottes werden. Was bedeutete das?

Gott liebt die Menschen auf tausend Arten. Er liebt sie, auch wenn er sie bestraft. Er liebt sie sogar in seiner Gerechtigkeit. Er liebt sie auch in seiner Barmherzigkeit. Gottes Liebe kann daher als gerecht, als dieses, als jenes, als barmherzig angesehen werden. Und sie wollte Opfer der der barmherzigen Liebe Jesu sein, in welchem Sinn?

Sie sagte, dass sie enorme Barmherzigkeitserweise Gottes um sich sah, die aber niemand annahm. Kolossale Gefälligkeiten, die Gott tat und die niemand beachtete. Deshalb wollte sie, dass ihre Seele wie ein Kelch sei, in dem das verschwendete Blut Christi eingesammelt werde. Möge alles, was Liebe voller Barmherzigkeit war, die die Menschen ablehnen, von ihr geliebt werden. Damit diese Schätze, die auf dem Boden fielen, zumindest von jemandem geliebt würden. Das ist der Wunsch, den sie hatte.

Deshalb wollte sie, dass alle Barmherzigkeit auf sie gerichtet sei und dass sie leiden wolle, um unseren Herrn Jesus Christus von dieser nicht willkommenen Barmherzigkeit zu trösten.

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Sie war gewissermaßen eine Prophetin der neuen Zeit. Sie sagte, dass sie durch ihre Spiritualität einen neuen Weg eröffnen würde, einen Weg, den viele Seelen gehen könnten, einen Weg, durch den sie durch Unsere Liebe Frau zu Unserem Herrn Jesus Christus gelangen könnten.

Nun, wie sind diese Seelen? Es sind Seelen, die von der Barmherzigkeit getrieben werden, die voller Barmherzigkeit sind. Und sie sagte: es sind gewöhnliche Seelen, Seelen voller Idealismus, Seelen voller Begeisterung, völlig unprätentiöse Seelen; Seelen, die also in diesem Sinne des Wortes wie die Seelen von Kindern sind.

Es sind keine dummen Seelen. Manche Leute denken, dass der Weg zur geistlichen Kindheit für Dummerchen sei. Das kann nicht sein. Dummheit kann nicht der Weg zu Gott sein, der die unendliche Quelle aller Vollkommenheiten ist. Das ist es nicht.

Als Jesus die Kleinen lobte, lobte Er die Selbstlosen, die Uneigennützigen. Wenn man klein ist, hat man Idealismus. Wenn man älter wird und nicht acht gibt, verfällt man. Napoleon sprach sehr treffend von der Bestechlichkeit des reifen Alters. Während es in der Jugend gelegentlich zu Begeisterungsausbrüchen kommt, ist das reife Alter bestechlich.

Das heißt, wenn der Mensch älter wird und nicht aufpasst, fängt er an, sich zu verschlechtern, er fängt an, jeglichen Enthusiasmus zu verlieren und er fängt an, diese Art von Seele eines alten Mannes abzugeben, die man so oft beobachten kann... Alte Leute, die überall herum schauen, verbraucht, in Lumpen erschöpft, und können sich für nichts mehr begeistern. Ein junger Mann, der ihn ansprechen würde, bekäme die Antwort: „Ich kann nicht… Bronchitis… Junge, sei vorsichtig! Das ist dummes Zeug in deinem Alter, kümmere dich um deinen Lebensunterhalt! Das ist das Wahre, verstehst Du!“ Das heißt, so ein elender Mensch wird alt genug, um am Ende zu sagen, das Ende des Lebens sei der Magen...

Die geistliche Kindheit ist was ganz anderes. Es ist der Zustand der Seelen, die Idealismus haben, die Begeisterung ausstrahlen, die selbstlos sind, die anspruchslos sind, und als solche finden sie in Kindern ein Vorbild. Das sind die Seelen, wie sie die heilige Thérèse wollte, diese Seelen mit geistlicher Kindheit.

Nun frage ich Sie: Es ist kein Zufall, dass ein Heiliger wie der heilige Antonius Maria Claret das Aufblühen Amerikas voraussieht – und natürlich kommt es nicht aus dem kalten protestantischen Amerika, sondern aus dem katholischen Amerika. Mit anderen Worten, aus dem Iberischen Amerika. Es handelte sich um die spanisch-amerikanischen Länder und Brasilien, das portugiesisch-amerikanisch ist. Es ist also kein Zufall zwischen dem, der dies vorhersagt, und der heiligen Theresia, die sich für eine Morgendämmerung opfert, von der der andere Heilige sagte, dass sie in Amerika geboren werden würde? Gibt es nicht eine Verbindung der beiden Dinge?

Und haben wir nicht den Eindruck, dass die heilige Theresia vor allem für diese Amerikas gelitten hat?

Und wenn wir unsere Gruppe betrachten, gibt es Dinge, die wir mehr brauchen als diesen Enthusiasmus, diesen Eifer, diese Kampfbereitschaft, dieses Feuer, diese Schlichtheit, diesen Geist heiliger Tapferkeit, der uns alle beleben sollte? Wir verstehen gut, was die heilige Thérèse meint. Sie repräsentiert für uns Unseren Herrn Jesus Christus, der die Worte sprach: „Ich bin gekommen, um Feuer in die Welt zu bringen, und was will ich, außer dass es brenne?“

Die heilige Theresia war ein Funke dieses Feuers. Das Feuer des heiligsten Herzens Jesu, das in die Welt kam, um zu brennen.

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Wenn wir diese Szenen sehen, die wir gerade hier gesehen haben, die Flammen der Hölle, die aufsteigen, aber gleichzeitig auch die Kämpfer Unserer Lieben Frau, die in den frühen Morgenstunden hinausgehen, um eine Broschüre zu verbreiten, und dabei alle möglichen Unannehmlichkeiten riskieren. Ein Tag, der sich über der Stadt erhebt, die still ist, in der es aber Dinge gibt, die man nutzen kann. Tag, der über diesen Kampf aufgeht. Viele schlafen, andere toben in einer Orgie umher ... Die Kinder Unserer Lieben Frau saßen zurückgelehnt auf Stühlen, nachdem sie den ganzen Tag gekämpft hatten, bis die Zeit kommt, in der sich alle wie ein Blitz überall hin verbreiten, um eine Botschaft zu überbringen, auf die niemand den Mut hat, zu antworten, weil sie nicht beantwortbar ist!

Gibt es nicht etwas in diesem Anbruch eines neuen Tages etwas wie eine Nacht, die zu Ende geht, und eines Tages, der anbricht? Ist es nicht die helle Strahlung der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, die zum Vorschein kommt? Die Klarheit genau dieser heiligen Leistung und dieser Anspruchslosigkeit, die uns alle auszeichnen sollte?

Ich erinnere mich, dass ich hier die Mitglieder von Êremo de São Bento gefragt habe, welchen Namen man ihm geben sollte. Und sie gaben mir diesen Vorschlag: Êremo von Unserer Lieben Frau der Bescheidenheit und des heiligen Heldenmuts. Eine neue Anrufung, aber wie bedeutungsvoll und schön! Auch weil Bescheidenheit und Heldenmut in gewisser Weise die geistliche Kindheit darstellen. Genau das ist es. Es ist die Seele eines mittelalterlichen Kreuzritters. Das ist es, was die heilige Thérèse sagte: Sie wolle ein Schwert in der Hand schwingen, um gegen die Gegner der Kirche zu kämpfen.

Wenn wir uns in unserem Kampf befinden, müssen wir die heilige Theresia, Patronin der Bescheidenheit und des heiligen Heldenmuts, bitten, zu uns zu kommen und uns in den großen Schlachten beizustehen.

Sie sagte, sie hätte Zweifel, was sie sein sollte? Sollte Kreuzritter werden? Sollte sie Missionar werden? Sollte sie Schwester sein? „Was sollte ich wählen?“ Sie sagte: „Ich habe alles gewählt“. Sie wollte alles gleichzeitig sein. Alles vollkommen sein.

Und wie macht man alles vollkommen? Sich selbst zu opfern. Sich selbst zu opfern für was? Damit alles neu geboren wird. Damit Menschen geboren werden, wie wir.

Jedes Mal, wenn wir in Schwierigkeiten sind, beten wir zu ihr und bitten sie, uns beizustehen und uns die Bescheidenheit und den heiligen Heldenmut desjenigen zu schenken, der gesagt hat: „Für die Liebe ist nichts unmöglich.“ Sagen wir also auch: Für Liebe zu Unserer Lieben Frau ist nichts unmöglich! Für Tradition, Familie und Eigentum ist nichts unmöglich, solange uns die heilige Theresia und Unsere Liebe Frau helfen!

Damit verbleiben wir am heutigen Abend.

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google Übersetzer des Vortrages von Plinio Corrêa de Oliveira am 3. Oktober 1970, „Sta Terezinha e o sofrimento expiatório“.

„Die heilige Theresia vom Kinde Jesu und das Sühneleiden“ erschien erstmals auf Deutsch
in
www.p-c-o.blogspot.com

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