Um die Ereignisse des Leidens Unseres Herrn, die uns das Evangelium in einer eher schlichten Sprache schildert, zu verinnerlichen, sollten wir uns den seelischen Zustand Jesu und das Befinden seines Heiligsten Herzens im Ablauf dieser Ereignisse vorstellen.
Das letzte Abendmahl war für ihn aus zwei Gründen etwas sehr Trauriges. Zunächst, weil er den Leidensweg, den er beschreiten würde, schon voraussah. Auch traurig war das Abendmahl für ihn, weil er den erbärmlichen Seelenzustand der Apostel sah. Während des ganzen Ablaufs der Mahlfeier berichten uns die Evangelien von bedeutungslosen und unzulänglichen Äußerungen der Apostel. Dieser traurige Zustand durchbohrte wahrscheinlich das Heiligste Herz des Meisters mit größerem Schmerz, als die Lanze des Hauptmanns Longinus am Kreuze: Es zeugte nämlich von der Treulosigkeit der Apostel und den anscheinenden Misserfolg des Werkes, das er mit ihnen aufzubauen gedachte.
Trösten wir Ihn, wenn wir dem Heiligen Messopfer beiwohnen und die Heilige Kommunion empfangen.
(Vortrag am 30. März 1972)
Quelle: „Die Herz-Jesu-Verehrung“ – Betrachtungen und Kommentare vom Plinio Corrêa de Oliveira – zusammengestellt von der Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“, Wien, 2015
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