2. Die Kirche hat das
größte Interesse an der Vernichtung der Revolution
Wenn es die Revolution gibt und wenn
sie das ist, was sie ist, dann gehört es zur Sendung der Kirche, dann liegt es
im Interesse der Rettung der Seelen und ist für die größere Ehre Gottes von
höchster Bedeutung, dass die Revolution vernichtet wird.
3. Die Kirche ist demnach
eine zutiefst gegenrevolutionäre Kraft
Wenn wir Revolution so verstehen,
wie wir sie definiert haben, dann ist die offensichtliche Schlussfolgerung,
dass die Kirche eine zutiefst gegenrevolutionäre Kraft ist. Zu behaupten, dass
die Kirche keine gegenrevolutionäre Kraft ist, würde bedeuten, dass die Kirche
ihrem Auftrag nicht nachkommt.
4. Die Kirche ist die
stärkste aller gegenrevolutionären Kräfte
Die Vorrangstellung der Kirche unter
den gegenrevolutionären Kräften ist unbestreitbar. Man braucht ja nur an die
große Zahl der Katholiken, an ihre Geschlossenheit und ihren weltweiten Einfluss
zu erinnern. Die durchaus gerechtfertigte Berücksichtigung dieser natürlichen Gegebenheiten
ist jedoch lediglich von zweitrangiger Bedeutung. Die erstrangige und wahre
Kraft der Kirche besteht darin, dass sie der Mystische Leib Unseres Herrn Jesus
Christus ist.
5. Die Kirche ist die Seele
der Gegenrevolution
Wenn es Aufgabe der Gegenrevolution
ist, die Revolution zu vernichten und eine neue, im Glanze des Glaubens, in
demütigem hierarchischem Geist und in fleckenloser Reinheit strahlende
Christenheit zu errichten, dann muss dies vor allem im Zuge einer tiefgreifenden
Einwirkung auf die Seelen geschehen.
Diese tiefgreifende Einwirkung auf
die Seelen ist daher die eigentliche Aufgabe der Kirche, indem sie den
katholischen Glauben lehrt und dafür Sorge trägt, dass dieser geliebt und
gelebt wird. Die Kirche ist also die eigentliche Seele der Gegenrevolution.
6. Das Ideal der
Gegenrevolution ist die Erhöhung der Kirche
Diese Behauptung versteht sich von
selbst. Wenn nämlich die Revolution das Gegenteil von der Kirche ist, kann man
die Revolution (als Ganzes gesehen und nicht nur in irgendeinem einzelnen
Aspekt) nicht hassen und bekämpfen, ohne gleichzeitig dem Ideal der Erhöhung
der Kirche anzuhängen.
7. Die Gegenrevolution reicht gewissermaßen über
den kirchlichen Bereich hinaus
Wir haben gesehen, dass das Vorgehen
der Gegenrevolution zu einer Reorganisation der ganzen weltlichen Gesellschaft
führt. Angesichts des, durch die Revolution mit Trümmern bedeckten Erdballes, sagte
Papst Pius XII.: „Es gilt, eine ganze
Welt von Grund auf wieder aufzubauen [...].“23
Diese Aufgabe einer grundlegenden
gegenrevolutionären Reorganisation der weltlichen Gesellschaft wird einerseits
von der kirchlichen Lehre inspiriert, umfasst aber andererseits auch unzählige
konkrete Aspekte praktischer Natur, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich
ziviler Institutionen fallen. In dieser Hinsicht reicht die Gegenrevolution
deshalb über den kirchlichen Bereich hinaus, bleibt aber dennoch stets in
allem, was das Lehramt der Kirche und ihre mittelbare Gewalt angeht, aufs
engste mit ihr verbunden.
Quelle: Plinio
Corrêa de Oliveira: „Revolution und
Gegenrevolution“ TFP Deutschland. Frankfurt am Main, 2013. S. 136ff.
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