Nach der Konferenz von Jalta wurde 1945 die Satzung der
Vereinten Nationen verabschiedet, die als neue internationale Organisation den
Völkerbund ablösen sollte. Von Anfang an hat Plinio Corrêa de Oliveira
vorhergesagt, dass auch sie zum Scheitern bestimmt war, und zwar aus denselben
Gründen, die auch den Völkerbund zum Zusammenbruch geführt hatten.(141)
„Die Organisation der Vereinten Nationen ist wegen ihres
Laizismus zum Misserfolg verurteilt. (...)
Mit der ‚Gottesidee‘ allein ist nichts zu Wege gebracht.
Erstens, weil Gott keine Fiktion ist, sondern eine Realität, das absolute Sein.
Zweitens, weil die Völker von jeher an Gott geglaubt haben, oder doch
wenigstens an Götter, und dennoch hat es immer wieder Kriege gegeben. Das
Heilmittel ist im Christentum zu suchen.
Christentum aber heißt Katholizismus. Wenn die UNO im
Schatten des Papsttums und unter dem Vorsitz des Stellvertreters Christi von
christlichen Völkern gebildet worden wäre, dann wäre eine universelle Ordnung nicht
nur eine Chimäre. Nun gibt es aber in der UNO nicht nur christliche Völker, und
nicht alle christlichen Völker sind katholisch. Selbst die katholischen Völker
werden nicht unbedingt von katholischen Regierungen geführt. Wie sollte in
einer solchen Umgebung der Stellvertreter Christi einen entscheidenden Einfluss
ausüben? Unter solchen Voraussetzungen ist ein Scheitern unvermeidlich. Der
Völkerbund liegt bereits auf dem Friedhof der Geschichte. Und neben ihm ist
schon ein weiteres Grab ausgehoben, nämlich das der Organisation der Vereinten
Nationen.“(142)
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(141) Zum Versagen der UNO, vor allem im Hinblick auf
ihre Ohnmacht gegenüber Kriegsverbrechen und modernem Völkermord, vgl. Yves
TERNON in L’Etat criminel. Les Génocides au XX siècle (Seuil, Paris 1995), der
ein eindrucksvolles Bild von den großen Massakern unseres Jahrhunderts liefert,
angefangen vom Völkermord an Juden und Armeniern bis hin zu den Kambodschanern
und den von der Sowjetunion beherrschten Völkern.
(142)
Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, 7 dias em revista, in O Legionário Nr. 762 (16. März
1947). „Die UNO hat die Existenz des Papsttums einfach übergangen. Damit hat
sie die einzige Säule verworfen, auf der normalerweise das Völkerrecht zu
organiseren wäre. Sie ist gescheitert wie der Völkerbund und aus denselben
Gründen, aus denen auch der Völkerbund gescheitert ist.“ (Ders., Um ano em revista. A consolidação das
instituições democráticas. A paz no mundo, in O Legionário Nr. 752, 5. Januar
1947). Zur UNO vgl. auch A comédia da ONU, in O Legionário Nr. 704 (3. Februar
1946).
Quelle: Roberto de Mattei, „Der Kreuzritter des 20. Jahrhunderts“, Kap. II, Nr. 11)
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