Die Haltung der TFP zur
Annäherungspolitik des Vatikans mit den Regierungen kommunistischer Länder
weckt viel mehr Solidaritätsbekundungen, als ich es mir vorgestellt hatte. Und
das ist völlig erklärbar, da unser Volk sowohl zutiefst katholisch als auch
radikal antikommunistisch ist.
Neben dem vollständig Erklärbaren gibt es
jedoch das Paradoxe. Und das besteht darin, dass, wenn uns so viele zustimmen, sehr
wenige ihre Stimme in der Öffentlichkeit erheben, um sich uns anzuschließen. Ich
gehe nicht auf die Analyse der Ursachen dieses Paradoxons ein. Es existiert, und es muss
berücksichtigt werden.
Das Ergebnis der normalen wie auch der
paradoxen Reaktion war, dass ich mich verpflichtet fühlte, immer wieder auf das
Thema zurückzukommen. Einerseits, weil mich das Echo, das ich finde, dazu
einlädt, andererseits und vor allem, weil fast nur ich spreche. Und so bin ich
wieder hier in diesem Widerstand, den ich mit so viel Schmerz in meinem Herzen
weiterführen muss.
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Heute biete ich dem Leser ein Zeugnis von
erster Bedeutung zu diesem Thema. Ich bringe Auszüge aus einem Artikel über die
Ostpolitik des Vatikans von einem angesehenen deutschen Katholiken. Es ist Dr.
Bernhard Vogel, Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken und
Kultusminister des Landes Rheinland-Pfalz (Beliner Morgenpost, 28.4.74). Der
Artikel trägt den Titel „Die Ostpolitik des Vatikan begünstigt Moskau“.
Ich übergebe nun an Dr. Vogel.
»Die Tatsache ist nicht mehr zu übersehen: Die Ostpolitik des Vatikans ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Dem Fachmann wird immer klarer, dass es die Lage der Kirche in den kommunistischen Staaten nicht verbessert, sondern Moskaus Position im Spiel um Europa stärkt.
Sehr aufschlussreich ist in diesem
Zusammenhang das allgemeine Kommuniqué über Casarolis Besuch in Polen. Darin
heißt es, dass die Delegation des Heiligen Stuhls der polnischen Regierung ihre
hohe Wertschätzung für ihren „konstruktiven Beitrag zur Normalisierung der
Beziehungen in Europa und zum Frieden in der Welt“ zum Ausdruck brachte. Dies
ist mehr als ein Gemeinplatz der diplomatischen Sprache. Man darf nicht
vergessen, dass dieser Beifall einer Regierung zuteil wurde, deren Vertreter
auf der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Helsinki auf Geheiß des
kommunistischen Blocks die Forderung der westlichen Länder nach
Meinungsfreiheit und Wahrung der Menschenrechte scharf kritisierten.
Wenn in diesem Dokument immer noch steht,
dass beide Seiten „ihr großes Interesse an der Konsolidierung des Entspannungsprozesses
in der Welt“ bekräftigen und den Wunsch äußern, „dass dieser Prozess einen
wirklich universellen Charakter annimmt“, bedeutet dies, eine Sprache aufzunehmen,
die die spezifischen Inhalte und Ziele der kommunistischen Politik zum Ausdruck
bringt.
Diese Tatsache wird noch deutlicher in
dem Teil des Kommuniqués, in dem die polnische Seite die Bemühungen des
Heiligen Stuhls als unschätzbar bezeichnet, „die von gutem Willen durchdrungen
sind, das friedliche Zusammenleben der Nationen und die Gerechtigkeit in den
internationalen Beziehungen zu fördern“. Vergeblich würde man im gesamten
Dokument nach so grundlegenden Prinzipien wie Freiheit und Menschenrechten
suchen.
Angesichts solcher Demonstrationen wie im
„Fall Mindszenty“, der Ernennung von Bischöfen in der Tschechoslowakei und der
aufgekommenen Gerüchte über die Verhandlungen zur Einrichtung einer Nuntiatur
in Ost-Berlin kommt die Befürchtung auf, dass der Vatikan noch auf gewisse
Lockerungen für die Kirche in den östlichen Staaten wartet, und im Gegenzug die
sowjetischen Vorstellungen von der Normalisierung der Beziehungen in Europa
akzeptiert und nicht ausreichend moralische und religiöse Positionen betont,
auf die man nicht verzichten kann.
Natürlich ist es nicht unsere Aufgabe, Verhandlungen und Verträge als solche zu verurteilen. Aber es ist notwendig, (...) jeden Anschein zu vermeiden, dass die Kirche sich einem System anpasst, das nach wie vor nur Unfreiheit, Ausbeutung und Unterdrückung kennt und den Kampf gegen die Religion als Uraufgabe sieht.«
Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in “Folha de S. Paulo” vom 9. Juni 1974: “A Ostpolitik do Vaticano favorece Moscou”.
© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
„Die Ostpolitik des Vatikans begünstigt Moskau“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com
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