Da wir morgen das Fest Christ König feiern, wollen wir etwas über die irdische Realität der königlichen Herrschaft Jesu Christi sagen, damit wir sein himmlisches Königreich besser kennen lernen. Denn, um seine himmlische Herrschaft besser kennenzulernen, müssen wir uns ein wenig vorstellen, was auf Erden die Herrschaft Christi ist, dann können wir uns besser vorstellen, was die herrliche und ewige Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus im Himmel ist.
Nun
aber, da Gott das Falsche erlaubt hat, damit wir das Richtige kennen lernen, werden wir erstmal das Gegenteil der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus
betrachten, um dann eine richtige Vorstellung davon haben, was die wahre
Herrschaft Christi auf Erden ist, und auch eine Vorstellung, was die glorreiche
Herrschaft Christi im Himmel ist.
Wir,
als Kinder der Gegenrevolution, reiben uns fortwährend an allen Arten von
Unordnung, an allen Arten von Wertumkehrung, an allen Arten von Schande und
Unsittlichkeiten, die diese Welt ausmachen, voran die westliche Welt, die heue bereits
fast vollständig von der Revolution beherrscht wird.
Aber
wir haben nicht einmal im Fernsten eine Ahnung, was das Gegenteil der
Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus ist, nämlich die kommunistische Welt. Was
ist die Traurigkeit, die Unterdrückung, der Materialismus, die Unmoral, das
Alltägliche, die Trivialität der kommunistischen Welt. Ein kleines Ereignis, an
das ich mich hier im Moment erinnere, zeigt dies gut. Ein armenischer
Jesuitenpater, Agagianian, der lange Zeit in kommunistischen Gefängnissen
inhaftiert war, erzählt, dass nach zehn Jahren Gefängnis die Kommunisten entschlossen
haben, ihn freizulassen. So wurden er und einige andere Häftlinge mit dem Zug
von Moskau über Budapest nach Wien eskortiert. Und, dass während der ganzen
Reise der Zug mit heruntergelassenen Vorhängen fuhr. – Was etwas von der
düsteren kommunistischen Herrschaft zeugt. – Ohne definierten Grund fahren sie
mit runtergelassenen Vorhängen. Als die Zeit verging, merkte er in einem
bestimmten Moment, dass der Zug in Budapest angekommen war; sie stiegen aus, um
etwas zu essen, stiegen wieder ein und der Zug fuhr weiter. Natürlich begann er
sich zu fragen, wann er die Grenze überqueren würde, weil der Moment des
Grenzübertritts die große Erwartung war, denn damit war auch die Gefahr vorbei.
Da erscheint die Möglichkeit, freies Land zu betreten und an der ersten Station
zu fliehen, auszusteigen und Gefahren zu entkommen.
Er
sagte, dass sie sich bei heruntergelassenen Vorhängen jedoch sehr sicher
fühlten, als sie die Grenze überschritten hatten. In einem bestimmten Moment
hielt der Zug an einem kleinen Bahnhof, und sie hörten Menschen Lachen; von dem
Moment an, als sie das Lachen hörten, wussten sie, dass sie die westliche Welt erreicht
hatten. Denn während der ganzen Reise gab es keine Anzeichen von Freude,
Zufriedenheit, gar nichts; es herrschte eine Strenge, ein grimmiges, finsteres,
böswilliges Etwas, eine Atmosphäre der Qual eines Konzentrationslagers, der
Tyrannei; und das alles wegen der Umkehrung der Werte, die die Herrschaft des
Kommunismus, das Reich des Kommunismus direkt charakterisiert.
Eine mir
bekannte Person, die auch nach Russland reiste sagte, dass sie, als sie in
München in das tschechoslowakische Flugzeug einstieg, um in die kommunistische
Welt fliegen, sie sofort feststellte, dass sie sich in der kommunistischen Welt
befand; denn schon die Ausstattung des Flugzeugs war ordinär, die Polsterung ordinär,
der Service war schrecklich, alle mit finsteren Gesichtern, alle waren brummig;
sie fühlte sich herausgerissen aus dem normalen Leben und lebendig in ein
Konzentrationslager gesteckt.
Das ist
die Welt, auf die wir zusteuern. Das sind die Schrecken, die uns bevorstehen.
Wenn
wir eine Vorstellung haben wollen, was das entgegengesetzte Extrem des Reiches
Jesu Christi ist, dann können wir uns eine völlig futuristische, moderne Stadt
vorstellen; mit moderner Kunst, mit allem, was modern ist; organisiert nach den
tyrannischsten Methoden der modernen Technik; Freudenlos, vollkommener Materialismus,
totaler Unmoral und freier Liebe; ohne jegliche Hoffnung auf den Himmel, ohne Achtung
der Werte des Geistes, wo selbst die Obrigkeiten keinen Anstand und keine Würde
zeigt.
So
haben wir eine Vorstellung von der Welt, auf die wir zusteuern, und es wird uns
klarer bewusst, dass wir uns in einer Zwischensituation befinden, in einer
Situation, in der die letzten Reste der Herrschaft des Königtums Christi
verschwinden; und dass die klaren und eklatanten Äußerrungen der Herrschaft des
Teufels schon sichtbar werden. Während das eine verschwindet, erscheint etwas
anderes.
So
können wir verstehen, welches die gegenteilige
Freude sein wird. Denn wenn die Herrschaft des Teufels so schrecklich ist und
wir sie bereits um uns herum sehen, dann verstehen wir, wie groß die Freude
sein wird, die wir in dem gesegneten Moment haben werden, wenn diese Situation
durch das Eingreifen Gottes beendet wird.
Dann
werden wir verstehen, dass die Herrschaft der Gottesmutter, das Reich Mariens, begonnen
und dass sich alles völlig verändert hat. Die Tugend wird verherrlicht, die
Rechtgläubigkeit wird von der ganzen Welt geachtet werden; alle Gesetze, alle
Institutionen, alle Bräuche werden den Geist der katholischen Kirche
widerspiegeln; die ganze Art und Weise, wie die Menschen denken und
reflektieren, wird mit dem Geist der katholischen Kirche übereinstimmen. Alles,
was bewundert wird, wird gut und wahr sein; alles, was geschmäht wird, wird
Irrtum und böse sein. Und wir werden dann sehen, wie alle Menschen, alle Werte,
alle Dinge in ihre richtige Ordnung gebracht werden und so Gott die Ehre geben,
der der wahre Urheber dieser Ordnung ist.
Wenn
wir dann das Ende unserer Tage erreichen mit der Freude, trotz im Reich des
Teufels geboren worden zu sein, für das Kommen des Reiches Christi gearbeitet
zu haben, auf diese wiederhergestellte Ordnung blicken und sagen können, dass
sie ein Werk Gottes war, das durch unsere Hände vollbracht wurde. Wenn wir
unsere Augen schließen, werden wir eine genaue Vorstellung vom Reich Christi im
Himmel haben können.
So werden
wir eine Vorstellung haben, was diese zweite Morgendämmerung der Welt für uns
bedeuten wird. Die erste Morgendämmerung ist das Ende dieses Zeitalters, das
Ende Babylons und der Eintritt in das Reich Christi. Und die zweite
Morgendämmerung wird für uns sein, wenn wir unsere Augen schließen und die
Herrschaft Christi sich für unsere Seele durch die Gottesmutter im Himmel
öffnet. Dann wird alles, was Symbole waren, alles, was Erscheinungen waren,
vergangen sein. Wir werden Gott von Angesicht zu Angesicht schauen. Wir werden
die Gottesmutter von Angesicht zu Angesicht sehen. Wir werden die Realität der
Seelen auch von Angesicht zu Angesicht sehen.
Dann
werden wir auch indirekt und im Superlativ die ganze himmlische Ordnung
verstehen, die das Vorbild für die Ordnung war, die wir auf Erden geliebt haben.
Dann werden wir in dieser zweiten Bestätigung der Herrschaft Christi wirklich
den Preis dafür bekommen, dass wir so hart für die Herrschaft Christi auf Erden
gekämpft haben.
Bitten wir die Gottesmutter, dass sie uns diese Überzeugungen mit immer größerer Kraft schenke, denn, wie ich neulich sagte, es werden böse und schreckliche Tage kommen, und es ist immer mehr diese Hoffnung, die uns ermutigen wird; und wir müssen immer mehr von dieser Hoffnung leben. Und unsere große Hoffnung ist die Errichtung des Reiches Christi durch das Reich Mariens hier auf Erden, und so werden wir das Reich Christi erreichen, das durch Maria im Himmel herrscht. Dies ist also die Überlegung, für den morgigen Tag.
Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Deepl.com
Übersetzer von dem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira am 20. Oktober 1964 „Novena
de Cristo Rei e a Bagarre“. Abschrift und Übersetzung wurden vom Autor nicht
revidiert.
© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
„Das Reich Christi nach der Zeit der Revolution“ erschien erstmals in deutscher Sprache
in www.p-c-o.blogspot.com
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