Der Papst braucht Reformen, nicht das Papsttum |
von José Antonio Ureta
Wie der Titel des Buches „Der Diktator Papst“ von Henri Sire besagt, verhält sich Papst Franziskus wie ein echter Despot.
Ende August (2022) hat er endlich ein Konsistorium der Kardinäle einberufen, aber in der Praxis hat er sie mundtot gemacht, indem er sie in Sprachgruppen aufgeteilt hat. Er gestattete nur einem Berichterstatter aus jeder Gruppe, in der Plenarsitzung zu sprechen, aber nur, um die Diskussion der Gruppe zusammenzufassen.
Anfang September zwang er dem Malteserorden eine neue Verfassung auf, wobei er die internen Debatten über die Änderung seiner Statuten umging. Gleichzeitig setzte er die Ordensleitung ab und ernannte eine Interimsleitung, bis eine neue Leitung gemäß seiner Verfassung gewählt werde.
Rein rechtlich gesehen hatte er vielleicht die Befugnis, beides zu tun. Die Kardinäle sind seine Berater, also kann er auf sie hören oder nicht. Was den Malteserorden anbelangt, so ist dieser trotz seiner weltlichen Souveränität im Wesentlichen ein religiöser Orden, so dass der Papst die Befugnis hat, in seine kanonische Strukturierung einzugreifen.
Die katholische Kirche ist jedoch keine Regierungsstelle, die kalt durch Dekrete regiert wird. Sie ist vielmehr eine lebendige Realität, deren Verwaltungsgesetze als Gerüst dienen, das uralte Bräuche stützt, die ihre Anwendung beleben und glätten. Außerdem sind weder die Kardinäle noch die Ordensleute und Laien des Malteserordens Sklaven des Papstes, sondern Brüder und Söhne.
Die alten Bräuche zu ignorieren, die die Beziehungen zwischen dem Papst und den Kardinälen sowie zwischen ihm und den Orden (oder den katholischen Bewegungen, denn der Malteserorden ist eine gemischte Einheit) regeln, ist gleichbedeutend, die Kirche mit jenem Dirigismus zu regieren, mit dem die Despoten der Aufklärung die organische mittelalterliche Monarchie beendet haben.
Paradoxerweise wird dieser päpstliche Despotismus dazu benutzt, die Kirche zu egalisieren und zu demokratisieren. In einem Interview mit einem mexikanischen Fernsehsender im März 2015 erklärte Papst Franziskus: „Ich denke, dass dies [die Kurie] der letzte Hof ist, der in Europa übrig geblieben ist. Alle anderen sind demokratisiert worden.“(1)
Durch die Ernennung von Kardinälen „aus der Peripherie“ zerstört Papst Franziskus effektiv das Kardinalskollegium, eine eminent elitäre Institution, deren Mitglieder seit Bonifatius VIII. (1294-1303) den protokollarischen Rang von „Kirchenfürsten“ innehaben. Mit seinem Eingreifen in den Malteserorden will Papst Franziskus eine aristokratische Institution abschaffen, die aus den Kreuzzügen hervorgegangen ist - zwei Fehlentwicklungen, für die die Kirche seiner Meinung nach Buße tun muss…
Papst Franziskus will „eine Kirche mit einem amazonischen Gesicht“(2) - entsakralisiert, vulgär und verarmt nach dem „müßigen Leben“ der Eingeborenen des Amazonas. Letzteren wird ein eigener Ritus in der Kirche zugestanden, der den heidnischen Aberglauben der Vorfahren aufnimmt. Gleichzeitig werden die katholischen Gläubigen, die den traditionellen lateinischen Ritus lieben, wegen ihrer angeblichen Rückständigkeit (indietrismo) verfolgt.
Papst Franziskus fühlt sich berechtigt, die kirchliche Lehre über den Ehebruch, den Voraussetzungen für den Kommunionempfang, die Todesstrafe und über den gerechten Krieg zu ändern, während er gleichzeitig Änderungen zur künstlichen Empfängnisverhütung und zu homosexuellen Beziehungen anstrebt. Sein diktatorisches Verhalten hat den sensus fidei von Millionen Katholiken erschüttert und zu Recht Reaktionen und Widerstand von Dutzenden von Prälaten und Hunderten von Intellektuellen und Laienführern weltweit hervorgerufen. Ich habe meinerseits einen Artikel über das Motu proprio Traditionis custodes geschrieben, in dem es heißt: „Die Gläubigen haben das volle Recht, sich gegen liturgische Aggressionen zu verteidigen - auch wenn sie vom Papst kommen“(3).
Einige Intellektuelle, die sich öffentlich gegen die lehrmäßigen Abweichungen und den Autoritätsmissbrauch von Papst Franziskus gewehrt haben, haben jedoch die Möglichkeit einer Neugestaltung des Papsttums per se angesprochen. Sie führen die Tyrannei des gegenwärtigen Papstes und die Passivität der überwältigenden Mehrheit der Hierarchie auf eine überhöhte Rolle des Papsttums im zwanzigsten Jahrhundert zurück. Ihrer Ansicht nach resultiert dieses so genannte Hyperpapsttum aus einem permanenten Ungleichgewicht, das durch die Verkündigung der Dogmen der päpstlichen Oberhoheit und Unfehlbarkeit durch das Erste Vatikanische Konzil ungewollt in das Leben der Kirche eingeführt wurde.(4)
Einige argumentieren, dass die Überhöhung der päpstlichen Autorität im Mittelalter mit der Bestätigung der päpstlichen Macht im Pontifikat des heiligen Gregor VII (1073-1085) begann. Für sie sollte die Beziehung zwischen dem Papst und den Ortskirchen wieder so gestaltet werden, wie es im ersten Jahrtausend vor dem Schisma des Ostens (1054) der Fall war.
Obwohl diese Autoren die Dogmen des Ersten Vatikanischen Konzils von der päpstlichen Oberhoheit und Unfehlbarkeit akzeptieren, halten sie es für notwendig, Missbräuche in ihrer Ausübung zu korrigieren und folglich auch, wie die Gläubigen das Papsttum sehen. So überprüfen sie wiederholt Beschwerden über eine angeblich übermäßige Einmischung der Päpste in die Wahl der Bischöfe und die Leitung der Ortskirchen, als ob die Nörgeleien legitim wären. Auf diese Weise wiederholen sie falsche Überzeugungen, die zuerst von orthodoxen Schismatikern und später von Anhängern des Gallikanismus geäußert wurden.
Paradoxerweise deckt sich dieses irrige Vorgehen einiger Autoren aus dem Lager der Traditionalisten, die Ausübung des Papsttums neu zu bewerten, mit früheren Vorschlägen führender Progressisten. Es genügt, auf die bekannte Vorlesung des umstrittenen emeritierten Erzbischofs von San Francisco, John R. Quinn, aus dem Jahr 1996 in der Campion Hall in Oxford mit dem Titel „The Claims of the Primacy and the Costly Call to Unity“ (Die Ansprüche des Primats und der kostspielige Aufruf zur Einheit) hinzuweisen.(5)
Es stimmt, die Beweggründe beider Strömungen sind sehr unterschiedlich. Mit ihrem Vorschlag, die Art und Weise, wie der Papst sein Amt ausübt, zu ändern, wollen die Progressisten den ökumenischen Traum des Zweiten Vatikanischen Konzils verwirklichen, alle Kirchen und christliche Konfessionen zu vereinen, ohne dass eine von ihnen eigentlichen zum Katholizismus konvertiert. Der Vorschlag dieser Traditionalisten zielt darauf ab, den Glauben und die traditionellen Riten der Kirche vor den konziliaren Neuerungen zu schützen, die Papst Franziskus manu militari durchsetzt.
Dennoch ähneln sich beide Bewertungen der Leistung des Papsttums und auch die praktischen Vorschläge zur Korrektur. Beide Strömungen nehmen das erste Jahrtausend als Vorbild und Leitfaden. Sie fordern eine geringere Rolle der Kurie, eine Rückgabe der Autorität an die Ortsbischöfe, Änderungen bei der Wahl der Bischöfe, eine dezentralere Kirche und eine stärkere Anwendung des Subsidiaritätsprinzips. Sowohl die Progressisten als auch die neugallikanischen Traditionalisten hegen dieselbe Abneigung gegen das Papsttum als „vollständige und vollkommene Monarchie“ der Kirche.(6)
Der Progressismus ist die pure Revolution innerhalb der Kirche. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihre Führer - angetrieben von ihren Idealen von „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ - danach streben, die Attribute des Papstes so weit wie möglich zu reduzieren oder ihn dazu zu bringen, die Kirche in eine egalitäre Demokratie zu verwandeln. Seltsam ist jedoch, dass traditionalistische Autoren Meinungen verbreiten, die den gegenrevolutionären Grundsätzen zuwiderlaufen, und sich für eine Umgestaltung des Papsttums in etwas Ähnliches einsetzen, wie es die Progressisten vorschlagen. Unwissentlich verfallen sie vielleicht in den Fehler, den Joseph de Maistre anprangerte - ein Autor, den sie nicht mögen, weil er am Ursprung des Ultramontanismus des 19. Jahrhundert steht. Er warnte in weiser Voraussicht, dass die Gegenrevolution keine „gegensätzliche Revolution“ sein sollte, sondern vielmehr „das Gegenteil der Revolution“.(7)
Es ist unbestreitbar das Verdienst dieser traditionalistischen Autoren, die Fehler und Missbräuche von Papst Franziskus anzuprangern. Sie machen jedoch denselben Fehler wie die Befürworter des Deutschen Synodalen Weges, die die traditionelle Struktur und Lehre der Kirche für den sexuellen Missbrauch durch Kleriker verantwortlich machen, obwohl sie die sündigen Kleriker beschuldigen sollten. Die Lösung für den sexuellen Missbrauch durch Kleriker, so behaupten sie, liegt in der Aufhebung des priesterlichen Zölibats und der hierarchischen Unterschiede zwischen Klerus und Laien. Ebenso behaupten neogallikanische Traditionalisten, die für eine Neuinterpretation des Papsttums eintreten, dass die zahlreichen Missbrauchsfälle eine Folge von Papst Franziskus’ und die Passivität von Bischöfen und Gläubigen ihnen gegenüber aus einer hypertrophierten päpstlichen Autorität und einem „Ultramontanismus“ resultieren, der unwissentlich durch die Dogmen der päpstlichen Oberhoheit und Unfehlbarkeit gefördert werden.
Es ist doch allgemein bekannt, dass der sexuelle Missbrauch durch Kleriker nicht auf den priesterlichen Zölibat oder die hierarchische Struktur der Kirche zurückzuführen ist, sondern auf die verkommene Moral des Klerus. Das gilt insbesondere für diejenigen, die von Bischöfen trotz ihrer homosexuellen Orientierung in die Seminare gleichgültig aufgenommen und unklugerweise zu Priestern geweiht wurden.
Ebenso sind die lehrmäßigen Abweichungen und der Missbrauch der Autorität von Papst Franziskus nicht auf die Hypertrophie der päpstlichen Autorität zurückzuführen, sondern auf seine modernistischen Überzeugungen und den diktatorischen Charakter, den Henri Sire in seinem genannten Buch anprangert. Die Passivität der Bischöfe und Gläubigen, die mit dem Papst nicht einverstanden sind, sich aber nicht trauen, ihm zu widersprechen, ist nicht auf eine verminderte Rolle im kirchlichen Leben zurückzuführen. Tatsächlich wurde ihre Rolle, zumindest in der Lehre, durch die dogmatische Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils gestärkt, die zwei Neuerungen einführte: die bischöfliche Kollegialität und die Vorstellung von der Kirche als dem Volk Gottes. In den meisten Fällen ist diese Passivität vielmehr auf Karrierismus, Feigheit, Angst, gegen den Strom zu schwimmen, und einen Mangel an übernatürlichem Geist zurückzuführen.
Um die Krise des sexuellen Missbrauchs zu lösen, ist es nicht notwendig, die kirchliche Disziplin bezüglich des priesterlichen Zölibat oder die Lehre von der Überlegenheit des Klerus gegenüber den Laien zu ändern. Ebenso ist es nicht nötig um die heutige päpstliche Tyrannei zu bekämpfen, das Papsttum oder seine gewöhnlichen Formen der Ausübung des Petrusamtes neu zu definieren. Was wir brauchen, ist eine tiefgreifende Bekehrung des Papstes, der Bischöfe und der Gläubigen. Diese Bekehrung wird dem Papst helfen, wirklich als Stellvertreter Christi zu handeln, nicht als sein allmächtiger Ersatz. Ein bekehrtes Volk seinerseits, erfüllt von Glauben und Treue zur Tradition, wird die Stimme eines wahren Hirten zu unterscheiden wissen, von der eines Hirten, der die Herde zu eine Klippe führt,
Wenn eine hypertrophierte päpstliche Autorität das Ergebnis einer übermäßigen Verehrung des Papsttums durch die Gläubigen wäre, dann wären die Ultramontanen und ihre Nachfolger nach dem Ersten Vatikanischen Konzil die entschiedensten Verteidiger päpstlicher Fehler und Missbräuche gewesen. Schließlich waren sie jedoch die Verfechter der Definition päpstlicher Vorrechte als Glaubensdogmen. Was jedoch geschah, war genau das Gegenteil, wie ich schon früher gezeigt habe.(8) Von der Zeit Leos XIII. bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil erhoben sich die Anhänger der ultramontanen Strömung gegen die Irrtümer des Papstes und den Missbrauch des Papsttums. Es waren liberale Katholiken - deren Partei diese dogmatischen Definitionen als „unangebracht“ erachtet hatte -, die versuchten, diese Irrtümer und Missbräuche allen Katholiken aufzuerlegen. Mit Kardinal Charles Lavigerie behaupteten solche liberalen Katholiken: „Die einzige Regel des Heils und des Lebens in der Kirche ist, mit dem Papst zu sein, mit dem lebenden Papst. Wer auch immer er sein mag.“
Plinio Corrêa de Oliveira, der führende Gegenrevolutionär des zwanzigsten Jahrhunderts unter den Laien, gab ein leuchtendes Beispiel für ultramontane Treue. In einem erschütternden und demütigenden Moment drückte der brasilianische Katholikenführer seine Verehrung für das Papsttum in rührenden Worten aus. 1968 sammelten die TFP Brasiliens, Argentiniens, Chiles und Uruguays in den Straßen der wichtigsten Städte dieser Länder 2.038.112 Unterschriften für eine Petition, in der Papst Paul VI. aufgefordert wurde, gegen die kommunistische Unterwanderung der Kirche vorzugehen. Die mehreren tausend Bögen mit den Unterschriften (von denen einige mit Blut beschmiert waren, weil kommunistische Aktivisten junge Freiwillige der TFP angriffen hatten) wurden dem Staatssekretär des Vatikans übergeben. Der Heilige Stuhl bestätigte jedoch nicht einmal den Empfang. Im Gegensatz dazu brachte einige Wochen später eine Delegation progressistischer Priester ein kritisches Dokument in den Vatikan, und Paul VI. versprach rasch, ihre Forderungen zu prüfen. Der brasilianische TFP-Gründer nutzte seine wöchentliche Kolumne in „Folha de S. Paulo“, um das unwürdige Verhalten des Papstes zu beanstanden. Er stellte sich eine Korrespondenz von Jeroboam Cândido Guerreiro vor - einem imaginären protestantischen Leser:
„Ist
Ihnen nicht klar, Dr. Plinio, dass die Türen des Vatikans und das Herz des
Papstes für alle Winde und Stimmen offen sind, außer für die ideologischen
Winde, die aus der Ecke wehen, in der Sie sich befinden und den Setimmen, die ähnliche
Dinge sagen wie Sie?
Ehrlich gesagt bin ich
erstaunt, wie leicht Sie in Ihren Artikeln so tun, als sähen Sie nichts von
alledem und sich als glühender und unnachgiebiger Katholik zeigen, als wäre der
heutige Papst nicht Montini, sondern Sarto („der Heilige“ Pius X.), der grimmige
Ketzerhammer vom Anfang des Jahrhunderts.
Ich schreibe dies nicht, um
Sie zu demütigen, Dr. Plinio, aber die Wahrheit muss gesagt werden: Öffnen Sie
ihr Ihre Augen. Es gibt auf der Welt niemanden, der vom Papsttum mehr abgelehnt
wird als Sie und Ihre Artverwandten...
Doch obwohl Ihnen die Tür vor
der Nase zugeschlagen wurde, präsentieren Sie sich in der Öffentlichkeit als
Papist, so fanatisch wie damals, als Sie als junges Mitglied der Marianischen
Kongregation die Hymne brüllten: „Es lebe der Papst, Gott schütze ihn, den
Hirten der heiligen Kirche!“...
Haben Sie den Mut, der
Öffentlichkeit Ihre heutige so widersprüchliche Position zu damals zu erklären.“
In einem folgenden Artikel antwortet Plinio Corrêa de Oliveira auf diesen fiktiven Brief mit einer Hymne der Liebe zum Papsttum:
„Ich
stehe heute nicht mit der Begeisterung meiner frühen Jugend vor dem Heiligen
Stuhl. Es ist eine noch größere, viel größere Begeisterung. Je mehr ich lebe,
denke und Erfahrungen sammle, desto mehr verstehe und liebe ich den Papst und
das Papsttum. Das wäre auch dann der Fall, wenn ich mich in der von Herrn
Jeroboão Guerreiro geschilderten Situation befinden würde.
Ich erinnere mich noch an
den Katechismusunterricht, in dem mir das Papsttum erklärt wurde: seine
göttliche Einrichtung, seine Befugnisse und seine Mission. Mein junges Herz
(ich war damals etwa neun Jahre alt) war von Bewunderung, Begeisterung und Betörung
erfüllt. Ich hatte das Ideal gefunden, dem ich mein ganzes Leben widmen würde.
Von da an bis heute ist meine Liebe zu diesem Ideal nur noch gewachsen. Und ich
bete zur Muttergottes, dass sie sie in mir bis zu meinem letzten Atemzug ständig
verstärke. Möge der letzte Akt meines Verstandes ein Akt des Glaubensbekenntnisses
an das Papsttum sein. Ich möchte, dass mein letzter Akt der Liebe ein Akt der
Liebe zum Papsttum sei, denn so werde ich im Frieden der Auserwählten sterben,
in tiefer Verbundenheit mit Maria, meiner Mutter, und durch sie mit Jesus,
meinem Gott, meinem König und meinem höchstgütigsten Erlöser.
Meine Liebe zum Papsttum,
Herr Guerreiro, ist nicht abstrakt. Sie beinhaltet eine besondere Liebe für die
unantastbare Person des Papstes gestern, heute und morgen. Es ist eine Liebe
der Verehrung und des Gehorsams.
Ich bestehe darauf: Es ist
eine Liebe zum Gehorsam. Ich will jeder Lehre dieses Papstes und der seiner Vorgänger
und Nachfolger das volle Maß an Gehorsam schenken, das die Lehre der Kirche mir
vorschreibt, indem ich das für unfehlbar halte, was als unfehlbar lehrt, und
als fehlbar, was sie als fehlbar lehrt. Ich will den Anordnungen dieses oder
irgendeines Papstes in vollem Umfang gehorchen, wie die Kirche es mir
vorschreibt. Das heißt, dass ich niemals meinen Willen oder die Macht
irgendeiner irdischen Autorität über sie stelle und den Gehorsam gegenüber
einem päpstlichen Befehl nur dann verweigere, wenn er Sündhaftes beinhaltet. In
diesem Extremfall muss man, wie der Apostel Paulus und alle katholischen
Moraltheologen lehren, stattdessen dem Willen Gottes gehorchen.
Das ist es, was ich im
Katechismusunterricht gelernt habe. Das ist es, was ich in den Abhandlungen
gelesen habe, die ich studiert habe. So ist es wie ich denke, fühle und bin mit
ganzem Herzen bin.“(9)
Plinio Corrêa de Oliveiras Liebe zum Papsttum zeigt seine große Wertschätzung für das päpstliche Zeremoniell. Bei einem Treffen mit jüngeren Mitgliedern der brasilianischen TFP im Januar 1976 wurde der Film Vatican City Under Pius XII. (Vatikanstadt unter Pius XII.) gezeigt. Er zeigte Papst Pacelli mit der Tiara, die er auf der sedia gestatoria trug, umgeben von Flabelli und der päpstlichen Garde. Nach der Vorführung improvisierte Dr. Plinio folgende Erklärung des päpstlichen Pomps:
„All diese Szenen ergeben
sich direkt aus dem, was uns die Theologie über das Papsttum lehrt, und aus den
weisen Lehren der Kirche, wie das Leben zu organisieren ist.
Das Papsttum ist die höchste
Institution der Erde. Es ist höher als jede weltliche Macht, weil das, was den
Geist betrifft, mehr wert ist als das, was die Materie betrifft. Was das
Übernatürliche betrifft, ist mehr wert als das, was das Natürliche betrifft.
Und der Papst hat universale Macht über alle Völker überall, während alle
anderen Souveränitäten in der Welt begrenzt sind. Es gibt keinen König oder
Präsidenten der Welt, aber der Papst ist der Hirte der ganzen Welt und hat die
Jurisdiktion über die Seelen auf dem ganzen Erdball. Er ist der Repräsentant
der höchsten übernatürlichen Macht - der Macht Gottes auf Erden - und es
obliegt ihm, die der katholischen Kirche eigene transzendente Macht des
Lehrens, Leitens und Heiligens in höchstem Maße auszuüben. Er ist der höchste
Hierarch der gesamten Kirche und muss daher auch von den außergewöhnlichsten
Ehrerbietungen umgeben sein, die einem Menschen zuteil werden können.
Aus all dem folgt, dass das
Leben um den Papst herum so organisiert sein muss, dass es drei Ideen entspricht:
Respekt, Liebe und Stärke. Respekt: Der Papst muss verehrt werden. Liebe: Da
der Papst der Stellvertreter Christi auf Erden ist, muss sich die ganze Liebe
der Menschheit zu unserem Herrn Jesus Christus unmittelbar auf den Papst,
seinen Stellvertreter auf Erden, beziehen. Stärke: Der Papst ist ein Hirte, und
kein Hirte kann schwach sein, denn er muss die Schafe verteidigen und daher
Gewalt gegen die Wölfe anwenden; die Macht, die Schafe zu führen, ist Teil der
Macht, die Wölfe zu bekämpfen.
So sieht man um den Pontifex
herum religiösen Prunk und gleichzeitig väterliche und sichtbare Gewalt,
repräsentiert durch die drei päpstlichen Wachen, die die vatikanischen Paläste
verteidigen: die Schweizergarde, die Palastgarde und die Nobelgarde (bestehend aus
Mitgliedern des römischen Patriziats, die abwechselnd unentgeltlich in der
Garde dienten). Sie garantierten die Unversehrtheit des Pontifex und die
Sicherheit der kolossalen Kunstschätze des Vatikans und kontrollierten den
enormen Menschenstrom. Aber ihre Hauptbedeutung besteht darin, dass der Papst
das Recht und die Pflicht hat, zur Verteidigung des Glaubens Gewalt anzuwenden.
Und in diesen Wachen, deren Uniformen so weit von den Kreuzzügen entfernt sind,
steckt eine Reminiszenz an die Kreuzzüge.
Die Kirche hat die Dinge
klug organisiert, so dass jeder, der den Papst besuchen wollte, seine Hingabe
und Liebe in höchstem Maße und seinen Respekt und seine Furcht im Angesicht der
Stärke zeigen konnte. Der Besuch des Petersdoms und des Vatikanpalastes war
eine geistliche Übung, aus der die Gläubigen mit einer größeren seelischen
Verbundenheit mit dem Papst hervorgingen als zuvor.
Achten Sie auf die Gesichter
der Menschen, wenn sie mit dem Papst sprechen, vor allem aber, wenn er
weitergeht. Es ist fast das Gesicht von jemandem, der gerade die Heilige
Kommunion empfangen hat. Jemand empfängt nur ein kurzes Wort vom Pontifex, aber
was für ein Wort! Das Timbre der Stimme des Papstes, sein Lächeln, die
Temperatur seiner Hand, wie er sie geschüttelt hat oder nicht, und die
Unwägbarkeiten, die den Papst umgeben, wird er für immer behalten. Das alles
behält der Mensch ein Leben lang und sogar bis zum Tod.
Ich habe es selbst erlebt. Ich nahm mehrere Gegenstände mit, um sie von Pius XII. segnen zu lassen, darunter einige Kerzen, die in der Via della Conciliazione verkauft wurden. Sie waren wunderschön gearbeitet, mit Reliefs, Figuren, usw. Er segnete sie. Als ich ins Hotel zurückkehrte, dachte ich: „Wenn ich sterbe, möchte ich die vom Stellvertreter Christi gesegnete Kerze in der Hand halten. Auf diese Weise werde ich mit dem Stuhl von Rom verbunden bleiben, bis ich bewusstlos bin, zwischen Leben und Tod schwebe und mein Verstand keinen Gedanken mehr äußert. Meine Hand wird sich an diese Kerze klammern, die das repräsentiert, was ich auf der Erde am meisten liebe: den Papst, mit dem alles auf der Erde der Liebe würdig ist, ohne den nichts der Liebe würdig ist, sondern nur Verachtung, gezeichnet von der Erbsünde und unter der Herrschaft des Teufels“.(10)
Eine oberflächliche oder voreingenommene Person würde aus diesen Liebesbekundungen für das Papsttum ableiten, dass Plinio Corrêa de Oliveira ein Opfer der „Papolatrie“ (Papstanbeter) war, jemand, der nicht in der Lage ist, die Lehren und Gesten des Papstes objektiv zu analysieren, geschweige denn, sich gegen ihre Durchsetzung zu wehren. Das wäre ein großer Irrtum, denn Dr. Plinios Bewunderung für das Papsttum war ein deutlicher Ausdruck der Liebe zur Heiligen Kirche und, kurz gesagt, zu unserem Herrn Jesus Christus. Wenn also der amtierende Papst etwas lehrte oder tat, was der ewigen Lehre und dem Handeln der Kirche zuwiderlief, veranlasste ihn eben diese Liebe zu Gott, sich dem mit den schnellsten und schärfsten Reaktionen entgegenzustellen.
Bereits 1965, fünf Jahre bevor er die obige imaginäre Antwort an Jeroboam Guerreiro schrieb, verfolgte Plinio Corrêa de Oliveira aufmerksam die Studien von Arnaldo Xavier da Silveira über die theologische Hypothese eines häretischen Papstes. Er nahm an einem dreitägigen Symposium teil, bei dem er zusammen mit den Bischöfen Geraldo de Proença Sigaud und Antônio de Castro Mayer über dieses Thema diskutierte.
Seit Oktober 1969, neun Monate vor dem genannten Folha-Artikel, hatte er die Studien von Xavier da Silveira über den Novus Ordo Missae von Paul VI. verfolgt und an zwei Symposien in Anwesenheit von Bischof Mayer teilgenommen. Sie führten zu dem Buch, in dem er zu dem Schluss kam, dass die Neue Messe für einen gebildeten Katholiken aus Gewissensgründen unannehmbar sei.
Sechs Monate vor seinem Folha's Jeroboam-Artikel, in dem er das Papsttum lobte, hatte Plinio Corrêa de Oliveira in derselben Tageszeitung einen weiteren Artikel mit dem Titel „Das Recht zu wissen“ geschrieben.(11) Darin informierte er die brasilianische Öffentlichkeit über einen Brief der Kardinäle Ottaviani und Bacci an Paul VI., die Autoren von „A Brief Critical Study of the New Order of Mass“ (Eine kurze kritische Studie über den Novus Ordo Missae), sowie über einen an Pater Annibale Bugnini gerichteten Brief der Vereinigung der Priester und Ordensleute von St. Antonius Maria Claret (die 6.000 Priester umfasst). Der Brief der Vereinigung schloss wie folgt: „Wir katholischen Priester können keine Messe feiern, von der Herr Thurian von der Gemeinschaft von Taizé erklärt hat, dass er sie feiern kann, ohne aufzuhören Protestant zu sein. Der Gehorsam kann uns niemals eine Häresie aufzwingen“.
Ebenso bezeichnend ist, dass Plinio Corrêa de Oliveira fast zwei Jahre vor seinen begeisterten Kommentaren zum Film Vatican City Under Pius XII. schrieb: „The Vatican Policy of Détente with Communist Governments-Should the TFPs Stand Down? Or Should They Resist?“ (Die Entspannungspolitik des Vatikans mit den kommunistischen Regierungen – Soll die TFP schweigen oder Widerstand leisten?)(12) Das Dokument enthüllte die fehlgeleitete Politik, die heute von Papst Franziskus in seinem verbrecherischen Abkommen mit Rotchina fortgesetzt wird, das die Untergrundkirche in China den Launen von Xi Jing Pin unterwirft. Die an Paul VI. gerichtete Widerstandserklärung der TFP wurde als bezahlte Anzeige in 37 brasilianischen Zeitungen und 14 weiteren in anderen Ländern der Welt veröffentlicht. Sie verkündete dem Papst: „Unsere Seele gehört Euch, unser Leben gehört Euch. Befehlt uns zu tun, was Ihr wollt. Befehlt uns nur nicht, angesichts des angreifenden Roten Wolfs nichts zu tun. Dagegen wehrt sich unser Gewissen.“
Plinio Corrêa de Oliveira erinnerte an diesen Absatz im ersten einer Serie von zwei Artikeln im Dezember 1983 und Januar 1984. Die Artikel trugen die Titel „Luther, auf keinen Fall!“(13) und „Luther denkt er wär’ göttlich“(14) und reagierten auf den wohlwollenden Brief Johannes Pauls II. an Kardinal Johannes Willebrands, den Verantwortlichen für die Ökumene im Vatikan, zum 500. Geburtstag Luthers, mit dem Datum des 31. Oktober, dem Jahrestag seiner Revolution. Noch heftiger war die Reaktion von Plinio Corrêa de Oliveira auf die Teilnahme von Johannes Paul II. an einem feierlichen Akt der Liebe und Verehrung für den Ketzer in einem protestantischen Tempel in Rom: „Schwindelerregend, erschreckend, stöhnte mein katholisches Herz darüber. Aber mein Glaube und meine Verehrung für das Papsttum verdoppelten sich.“(15)
Im Januar 1977, als er eine Aktualisierung seines Werkes Revolution und Gegenrevolution schrieb, gab Dr. Plinio mit der gleichen Klarheit und dem gleichen Mut eine äußerst kritische Einschätzung des Zweiten Vatikanischen Konzils:
„Das
Zweite Vatikanische Konzil hat mit der Taktik des Aggiornamento (über die man
zumindest sagen kann, dass sie in der Theorie anfechtbar ist und sich in der
Praxis als ruinös erweist) versucht, Bienen, Wespen und Raubvögel zu
verscheuchen. Aber sein Schweigen über den Kommunismus hat den Wölfen volle
Freiheit gelassen. Das Werk dieses Konzils kann weder in die Geschichte noch in
das Buch des Lebens als wirksam pastoral eingeschrieben werden.
Es ist schmerzlich, dies zu sagen. Aber in diesem Sinne ist das Zweite Vatikanische Konzil nachweislich eine der größten Katastrophen, wenn nicht die größte in der Geschichte der Kirche“.(16)
Ich könnte noch viele weitere Beispiele des Widerstands anführen, aber das würde den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen. Die angeführten Beispiele reichen aus, um zu zeigen, dass Plinio Corrêa de Oliveira, unbeugsamer ultramontaner Verteidiger der Attribute des Stellvertreters Christi auf Erden ist, jedoch dem Zweiten Vatikanischen Konzil, Paul VI. und Johannes Paul II. und ihren irrigen Lehren und Handlungen entschiedenen Widerstand leistete - vielleicht sogar schon vor der Geburt einiger dieser traditionalistischen Autoren, die eine Neuinterpretation des Papsttums fordern. Er tat dies mit Nachdruck, weil sein legitimer Widerstand aus seiner tiefen Verehrung für das Papsttum entsprang.
Manch einer mag sich fragen: Wie können wir uns aus dieser Sackgasse befreien, wenn es inakzeptabel ist, das Papsttum neu zu besetzen oder zu ändern, wie es ausgeübt wird, selbst im Angesicht der Missbräuche von Papst Franziskus?
In meinem 2018 erschienenen Buch, Papst Franziskus' „Paradigmenwechsel“: Fortdauer oder Bruch mit der Mission der Kirche“ erwähnte ich Plinio Corrêa de Oliveiras 1976 vorgeschlagene Schlussfolgerung zum Buch der chilenischen TFP, Die Kirche des Schweigens in Chile. Es geht darum, die Autorität anzuerkennen, die Papst Franziskus und die Diözesanbischöfe haben, aber das alltägliche Zusammenleben mit den zerstörerischen Prälaten zu unterbrechen, so wie eine Ehefrau und ihre Kinder das Zusammenleben unter demselben Dach mit einem missbrauchenden Ehemann und Vater unterbrechen können, ohne die ehelichen und kindlichen Bande zu brechen.(17)
Schließlich glaube ich, dass das, was ich vor vier Jahren geschrieben habe, heute noch mehr Gültigkeit hat. Ich wiederhole es daher am Ende dieses Aufsatzes:
„In der gegenwärtigen Verwirrung, die sich sehr bald zu verschärfen droht, ist eines sicher: Die Katholiken, die ihrer Taufe treu sind, werden niemals das heilige Band der Liebe, der Verehrung und des Gehorsams zerreißen, das sie mit dem Nachfolger Petri und den Nachfolgern der Apostel verbindet. Das gilt selbst dann, wenn diese sie schließlich bei ihrem Versuch, die Kirche zu zerstören, unterdrücken sollten. Wenn diese Prälaten ihre Macht missbrauchen und versuchen, die Gläubigen zu zwingen, ihre Abweichungen zu akzeptieren, und sie für ihre Treue zum Evangelium und für ihren legitimen Widerstand gegen die missbräuchliche Autorität verurteilen, dann sind es diese Hirten und nicht die Gläubigen, die für den Bruch und seine Folgen vor Gott, dem Recht der Kirche und der Geschichte verantwortlich sind. Der heilige Athanasius ist ein typisches Beispiel dafür. Obwohl er ein Opfer des Machtmissbrauchs war, bleibt er für immer ein Stern am Firmament der Kirche.“(18)
Wenn die göttliche Vorsehung beschließt, der apokalyptischen Krise, die die heilige Kirche durchmacht, ein Ende zu setzen, und ein heiliger Papst kommt, um sie zu regieren, wie es von zahlreichen Heiligen und privilegierten Seelen prophezeit wurde, werden die Flecken, die das Papsttum jetzt entstellen, in demselben übernatürlichen Glanz erstrahlen wie die Wunden der Passion am auferstandenen Leib unseres göttlichen Erlösers. In dieser heiligen Stunde werden die heiligen Hände des Nachfolgers Petri vor allem jene segnen, die sich in den heutigen Tagen des Aufruhrs mit untreuen Päpsten wie die guten Söhne Noahs(19) verhalten haben. Indem sie am sensus fidei festhielten, steigerten sie ihre Verehrung für das Papsttum, ohne in die Falle zu tappen, vorzugeben, durch menschliche Hände das zu reformieren, was göttliche Hände errichtet haben: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“ (Mt 16,18).
Ja, in der Tat! Der Papst braucht eine Reform, nicht das Papsttum.
Aus dem Englischen übersetzt mit Hilfe von Deepl-Übersetzer (kostenlose Version) von „The Pope Needs Reform, Not the Papacy“ in https://www.tfp.org/the-pope-needs-reform-not-the-papacy/ vom 19. September 2022
Diese
deutsche Fassung „Der Papst braucht eine Reform, nicht das Papsttum“ erschien
erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com
© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
Photo Credit: © Anatolijs Laicans – stock.adobe.com
Anmerkungen:
1. “Pope
Francis Speaks With Mexican Television,” America, Mar. 13, 2015, //www.americamagazine.org/content/all-things/pope-francis-speaks-mexican-television.
2. Pope
Francis, apostolic exhortation Querida Amazonia (Feb. 2, 2020), no. 61, //www.vatican.va/content/francesco/en/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20200202_querida-amazonia.html.
3. José
Antonio Ureta, “The Faithful Are Fully Entitled to Defend Themselves Against Liturgical
Aggression—Even When It Comes From the Pope,” TFP.org, July 25, 2021, //www.tfp.org/the-faithful-are-fully-entitled-to-defend-themselves-against-liturgical-aggression-even-when-it-comes-from-the-pope/.
4. See
First Vatican Council, First Dogmatic Constitution on the Church of Christ, (Jul
18, 1870), CCEL.org, //www.ccel.org/ccel/schaff/creeds2.v.ii.i.html.
5. John R. Quinn, “The Claims of the Primacy and
the Costly Call to Unity,” (June 29, 1996), CatholicCulture.org, //www.catholicculture.org/culture/library/view.cfm?recnum=5301.
6. Louis Billot, Tractatus de Ecclesia Christi
(Rome: Aedes Universitatis Gregorianae, 1927) 1:535.
7. Joseph
de Maistre, Considérations sur la France, in Œuvres, ed. Pierre Glaudes (Paris: Robert Laffont,
2007), p. 276.
8. José
Antonio Ureta, “Leo XIII: The First Liberal Pope Who Went Beyond His Authority,”
OnePeterFive.com, Oct. 19, 2021, //onepeterfive.com/leo-xiii-first-liberal-pope-who-went-beyond-his-authority/.
9. Plinio Corrêa de Oliveira, “A perfeita
alegria,” Folha de S. Paulo, Jul. 12, 1970, //www.pliniocorreadeoliveira.info/1970_236_CAT_A_perfeita_alegria.htm.
10. “Saint of the Day,” Jan. 10, 1976,
adapted for this essay from spoken to written style.
11. Plinio Corrêa de Oliveira, “O direito
de saber,” Folha de S. Paulo, Jan. 25, 1970, //www.pliniocorreadeoliveira.info/FSP_700125_direito_de_saber.htm#.YyCy4D3MKUk.
12. “The Vatican Policy of Détente with
Communist Governments—Should the TFPs Stand Down? Or Should They Resist?” TFP.org,
//www.tfp.org/vatican-policy-detente-communist-governments-tfps-stand-resist/.
13. Plinio Corrêa de Oliveira, “Luther,
Absolutely Not!” TFP.org, //www.tfp.org/luther-absolutely-not/.
14. Plinio Corrêa de Oliveira, “Luther Thought He Was Divine!” TFP.org, //www.tfp.org/luther-thought-he-was-divine/.
15. Corrêa de Oliveira, “Luther, Absolutely Not!”
16. Plinio Corrêa de Oliveira, Revolution
and Counter-Revolution (York, Penn.: The American Society for the Defense of Tradition,
Family, Property, 1993), 145.
17. See
José Antonio Ureta, Pope Francis’s “Paradigm Shift”: Continuity or Rupture in the
Mission of the Church? trans. José Aloisio Schelini (Spring Grove, Penn.: The American
Society for the Defense of Tradition, Family, and Property, 2018), 166-71, //www.tfp.org/pope-franciss-paradigm-shift-continuity-or-rupture-in-the-mission-of-the-church-an-assessment-of-his-pontificates-first-five-years/.
18. Ureta,
Pope Francis’s “Paradigm Shift,” 170-71.
19. Siehe
Gen. 9:20—27.
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