Plinio
Corrêa de Oliveira
Antwort auf die Glückwunschrede bei der Feier seines Tauftages am 7. Juni
1978 (Auszüge)
(...)
Unerwartet für mich und trotz meiner üblichen Gelassenheit kam diese Rührung
(Ergriffenheit) jedoch in vollem Umfang zum Ausdruck, so dass ich mich
zurückhalten musste, als ich den Hinweis auf einen „römischen, apostolischen, katholischen
Mann“ hörte... Denn, das will ich sein! ... ein Kind der Kirche! Und wenn ich meine
Mutter so sehr liebe, dann weil sie mich zur Kirche geführt hat. Und wenn ich
sie bis zum Ende liebte, dann deshalb, weil ich sie bis zum Ende beobachtete und
bis zum Ende bemerkte, dass alles in ihr zur katholischen Kirche führte. Aber
meine Liebe ... gehört der Kirche! Und ich möchte von Ihnen gerade an diesem
Fest, das ein Fest der Kommunikation der Seelen ist, ein Fest, in dem Sie
Unserer Lieben Frau für die Gabe danken, ... die ich über alle Maßen liebe, die
Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche, eine übermäßige Belohnung, die mir
gegeben wurde, bevor ich sie verdient hatte, dass Sie die katholische Kirche so
lieben wollet, wie ich sie lieben will ...
Die
Zeit flieht dahin, das Alter steigt an, die „Bagarre“ (*) nähert sich ... Meine
Lieben, etliche von Ihnen kenne ich seit dreißig Jahren, andere seit mehr als
dreißig Jahren. Ich berechne Zeiten und Entfernungen nicht so gut. Vielleicht kenne
ich einige seit vierzig Jahren ... Allen habe ich ununterbrochen nichts anderes
getan, als zu sagen: „Liebet die Heilige Römisch-Katholisch-Apostolische
Kirche!“... Diese Kirche, die ich so sehr liebe, dass ich nicht einmal über sie
(ohne Ergriffenheit) sprechen kann. Auch wenn ich nur einfach ihren Namen
ausspreche, bin ich schon danach nicht in der Lage, den Überfluss des Lobes und
der Liebe, den ich in meiner Seele trage, auszudrücken...
Dies
ist ein Moment der Ergriffenheit. Aber das ist die Haltung meiner Seele jedem
Tag, in jeder Minute, in jedem Augenblick: Es ist, mit den Augen der
katholischen Kirche zu schauen, von ihrem Geist durchdrungen zu sein, ihn in
meiner Seele zu haben, und mich ganz in ihr wiederzufinden. Und wenn alle
Menschen sie verlassen würden, soweit dies möglich sein könnte, ohne dass sie
aufhört zu existieren, will ich sie ganz in mir haben. Aber ausschließlich um für
sie zu leben, so dass ich sagen kann, wenn ich sterbe: „In Wahrheit war ich ein
katholischer Mann und ganz apostolisch, römisch, römisch und römisch! Trotz allem
Elend und aller Traurigkeit, die das Wort „römisch“ mit sich tragen kann.
Epitaph an der Grabstätte von Plinio Correa de Oliveira in São Paulo,
wie er es nach seinem Wunsch wiederholt ausgedrückt hatte.
Wenn Sie mich kennenlernen wollen, wenn Sie mir folgen wollen, versuchen Sie zu sehen, wie der Geist der Kirche in meiner Seele vorhanden ist...
Sie
haben mich in Zeiten größten Kummers gesehen, Sie haben mich in Momenten
gesehen, die man auch Triumph nennen könnte. Sie haben mich in unzähligen Momenten
des Alltags gesehen. Sie haben mich noch nie so bewegt gesehen, nicht einmal
weit davon...! Am Tag des Todes meiner Mutter haben Sie mich nicht so bewegt
gesehen wie in diesem Moment, in dem meine Taufe geehrt wird...
Ich kann sagen, dass es mit der Gnade
Unserer Lieben Frau keinen einzigen Moment meines Lebens gibt – und mit Momente
meine ich Fraktionen von Minuten — in dem selbst im Schlaf meine Liebe zur
Katholischen Kirche geringer ist als im diesem Augenblick, in dem Sie mich
gesehen haben.
Nun,
wie könnte diese Liebe so sein, wie sie ist, ohne dass ich die Kirche auf eine
bestimmte Weise sehe? Was man liebt, liebt man, weil man es gesehen hat. Man liebt
es, weil man es verstanden hat. Schließlich liebt man es, weil man sich ihm von ganzem
Herzen angeschlossen hat. Aber so, dass das Wort „angeschlossen“ schwach ist. Es
sollte heißen, davon eingeprägt, eingedrungen sein, sich eindringen lassen! Es stellt
- soweit es die menschliche Schwäche erlaubt - eine unauflöslich und
vollständig Seelenvereinigung her, auf Leben und Tod, für Zeit und Ewigkeit.
Das ist unsere Zugehörigkeit zur katholischen Kirche!
Und
in gewisser Weise kann von dieser Zugehörigkeit gesagt werden, was der heilige
Paulus über unseren Herrn Jesus Christus gesagt hat (s. Gal 2,20).
Wir
sind aufgerufen, dass diese Zugehörigkeit auf folgende Weise sich verwirklicht: „So lebe nun nicht
mehr ich, vielmehr die römisch-katholisch-apostolische Kirche.“ Und jetzt
spürte ich wie ein Kratzer, das ein Wort fehlte: „Es ist die heilige
römisch-apostolisch-katholische Kirche, die
in mir lebt“... Und dies ist die Art, wie auch die Muttergottes in mir lebt!
(*)
„Bagarre“: Nach einer im
alltäglichen Sprachgebrauch der TFP metaphorisch mit dem französischen Wort als
„Bagarre“ bezeichneten Krise, die einem großen Triumph der Kirche und der
christlichen Zivilisation vorausgeht (vgl.
„Der
Kreuzritter des 20. Jahrhunderts - Plinio
Corrêa de Oliveira”, Roberto de Mattei, TFP-Büro Deutschland und DVCK e.V., Frankfurt
am Main, 2004, Kap. VII, Nr. 10).
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