Bezüglich der Übertragung des Heiligen Hauses von Loretto lese ich einen kurzen Ausschnitt aus den „Autobiografischen Manuskripten der hl. Therese vom Kinde Jesu“. Sie sagt, dass sie glücklich war, den Weg nach Loreto auf einer Pilgerreise zu nehmen, die sie als junges Mädchen mit ihrer Familie nach Italien unternahm.
„Es überrascht mich nicht, dass die seligste Jungfrau diesen Ort ausgewählt hat, um ihr
gebenedeites Haus dorthin zu verbringen, hier herrschten Friede, Freude und Armut ohne Einschränkung; alles ist schlicht und ungekünstelt, die Frauen haben ihre kleidsame italienische Tracht beibehalten und nicht wie die anderen Städten,
die Pariser Mode angenommen. Kurz, Loretto hat mich entzückt!
Was
soll ich vom heiligen Hause sagen? ... Ich war tief ergriffen beim Gedanken, unter dem gleichen Dache zu weilen wie die heilige Familie, die Wände zu betrachten, auf denen die göttlichen Augen Jesu geruht hatten, den Boden zu betreten, den der hl. Joseph mit seinem Schweiß getränkt hat, wo Maria Jesus auf den Armen trug, nachdem sie ihn in ihrem jungfräulichen Schoß getragen hatte... Ich legte meinen Rosenkranz in das Schüsselchen des Jesuskindes... Wie lieblich sind doch diese Erinnerungen!...“
Wir
sehen, wie interessant der gesamte Kommentar der hl. Therese vom Kinde Jesu zum
Thema „Ambiente, Bräuche, Zivilisationen“ ist! Das heißt, es lässt einen spüren,
wie passend diese Landschaft zur Übung der Tugenden ist, die das heilige Haus
um sich herum verbreiten sollte, die die Anwesenheit einer solchen Reliquie um
sich herum verbreiten sollte. Und dann stellt sie fest, wie diese Landschaft
und das Heilige Haus von Loreto mit den Gnaden, die es mit sich brachte, die
Seele und die Bräuche der Bewohner prägten.
Und sie macht einen Kommentar, der im guten Sinne des Wortes im Wesentlichen Traditionalistisch ist. Sie zeigt, wie gut es die einheimischen Frauen getan haben, indem sie ihre Bräuche und alten Trachten bewahrt haben. Wir wissen ja, dass dies an vielen Orten in Europa immer noch geschieht; besonders in der Zeit der hl. Therese, also vor mehr oder weniger hundert Jahren. In Europa gab es viele Regionen, in denen alte Bräuche noch erhalten bleiben.
Die
hl Therese weist darauf hin und zeigt, wie gut dies war, und lobt den Regionalismus
gegen den Globalismus. Wie gut taten es die Frauen, ihre schlichte Kleidung aus
der Vergangenheit zu bewahren, anstatt die Pariser Mode zu verwenden, die Mode,
die die Revolution allen auferlegte, als Prozess der Globalisierung der Welt
und zur Beseitigung aller regionalen Eigenarten.
Daran
kann man errechnen, wie viel Gegenrevolutionäres in ihrer Seele war und wie
sensibel ihr Geist für die Beobachtung der Umstände des weltlichen Lebens und
für das uns so teure Prinzip der Wechselbeziehung zwischen dem weltlichen und dem
geistlichen Leben und wie eine gute Gestaltung der Gesellschaft die Ausübung der
Tugend und der Heiligung fördert. All dies ist in diesem Ausschnitt ihrer so
einfachen, so kurzgefassten, so saftigen, so dichten Beobachtung enthalten,!
Doch man kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, wenn man bedenkt, dass sie selbst das trug, was sie Pariser Mode nannte, denn das war die Kleidung, die sie trug. Sie trug nicht die Trachten ihrer Region, weil nur Bauern den Trachten ihrer Region treu blieben und sie keine Bäuerin war. Sie war daher nach der Pariser Mode gekleidet, die damals noch eine anständige Mode war, eine Mode, die der Bescheidenheit entsprach. Darin sah sie also keine Unmoral, die auch nicht vorhanden war, sondern sie sah nur das sehr ernste Übel der Globalisierung. Das hat sie gesehen.
Wir
sehen, dass es daher philosophisch gut durchdacht ist. Und dann haben wir noch
einen anderen Gedanken über die Resignation, mit der die heilige Therese ihre
eigene Kleidung trug, nämlich die Resignation, mit der wir unsere Kleider
tragen müssen. Diese Jacke, diese Krawatte, die als so reaktionär angesehen werden,
stillen nicht den Hunger und Durst nach Reaktion, die wir in unserer Seele spüren.
Wir haben das Gefühl, dass dies eine
Livree (Dienerkleidung) der Revolution ist und wir sie gerne loswerden würden.
Unsere Seele träumt von einer anderen Ausstattung, träumt von anderen Dingen,
nicht wahr? Gut, wir müssen aber unter einer Livree, die uns aufgezwungen wird, die Kraft haben, den Prinzipien treu zu
bleiben, die dieser Livree entgegenstehen! Und dies ist unsere Position!
Aus dem Portugiesischen von dem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira am 10. Dezember 1970 „Sta. Teresinha e os trajes típicos regionais“. Abschrift und Übersetzung wurden vom Autor nicht revidiert.
„Die hl. Therese und die
regionalen Trachten“ erschien erstmals in deutscher Sprache in
www.p-c-o.blogspot.com
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