Wir befinden uns in den Tagen der Novene von Maria Himmelfahrt, vielleicht lohnt es sich, etwas über Maria Himmelfahrt zu sagen, da es für Heute keine besondere Intention gibt.
Eine Tatsache, die uns Aufmerksamkeit
macht, ist, dass Jesus vor den Augen der Apostel in den Himmel aufsteigen
wollte und dann auch wollte, dass die Aufnahme Mariens in den Himmel ebenfalls
vor den Augen der Menschen stattfinde. Warum sollte das so sein?
Die Himmelfahrt Jesu hat mehrere Gründe
und der wichtigste dieser Gründe ist apologetischer Natur. Es war notwendig,
dass die Menschen diese doppelte historische Tatsache bezeugen könnten: nicht
nur, dass Jesus nach seinem Tod am Kreuz auferstanden ist, sondern auch, dass
er nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren ist und sein irdisches
Leben nicht fortgesetzt hat. Mit seinem Aufstieg in den Himmel, öffnete er den
Weg für all die unzähligen Seelen, die sich im Limbus (Vorhölle) befanden und
auf seine Himmelfahrt warteten, um zur Rechten des Ewigen Vaters zu sitzen.
Das heißt, bevor Jesus nicht in den Himmel
kam, konnte niemand dort eintreten, nur die Engel bewohnten ihn. Jesus war in
seiner heiligsten Menschheit das erste Geschöpf – und gleichzeitig Gottmensch
–, das als unser Erlöser in den Himmel aufstieg; und so öffnete Er den Menschen
den Weg zum Himmel. Aber es gab noch einen anderen Grund: Es war für Ihn
notwendig, der alle Demütigungen erlitten hatte, auch alle Verherrlichungen zu
erhalten. Und es konnte für niemanden eine größere und offensichtlichere
Herrlichkeit geben, als in den Himmel aufzusteigen, weil es bedeutet über alle
nur erdenklichen Höhen erhoben zu werden. Das heißt über die ganze Schöpfung zu
stehen und sich mit Gott zu vereinen. Über diese Welt, in der wir uns befinden,
hinauszugehen, und im Himmel, wo Gott ist, uns auf ewig mit Ihm zu vereinen.
Jesus wollte, dass Seine Mutter die gleiche Form der Herrlichkeit erlange, und dass sie, so wie sie kein anderer am Geheimnis des Kreuzes teilgenommen hatte, auch an seiner Verherrlichung teilnehmen sollte. Und ihre Verherrlichung geschah auf diese Weise, dass sie in den Himmel aufgenommen wurde. Aber es war eine Aufnahme und kein Selbstaufstieg. Die Himmelfahrt war der Aufstieg unseres Herrn in den Himmel aus eigener Kraft, durch seine eigene Macht. Aufnahme ist kein eigenmächtiger Aufstieg. Maria stieg nicht durch eine ihrer Natur innewohnende Kraft in den Himmel auf: Sie stieg durch den Dienst der Engel in den Himmel auf, sie wurde von den Engeln getragen, in den Himmel gebracht.
Dies war Ihre große Verherrlichung auf
dieser Erde, ein Vorspiel Ihrer Verherrlichung im Himmel; denn so wurde sie in
dem Moment, in dem sie in den Himmel eintrat, zur geliebten Tochter des Ewigen
Vaters, zur bewundernswerten Mutter des fleischgewordenen Wortes und zur
treuesten Braut des Heiligen Geistes gekrönt. Sie erlebte also eine
Verherrlichung auf Erden und dann eine Verherrlichung im Himmel.
Und deshalb müssen wir uns vorstellen,
dass Ihre Aufnahme in den Himmel ein überaus glorreiches Ereignis war. Leider
wissen die Maler der Renaissance und seit der Renaissance bis heute nicht, die
Pracht, die Herrlichkeit der Himmelfahrt Mariens auf angemessener Weise
darzustellen, die dieses Schauspiel umgeben haben muss. Wir müssen uns
Folgendes vorstellen: Es ist charakteristisch für die Dinge der Erde, dass,
wenn man jemanden verherrlichen will, alle ihre besten Kleider anziehen, im
Haus werden die schönsten Gegenstände ausgestellt, das Haus ist mit Blumen
geschmückt. Alles, was im Haus am kostbarsten, edelsten ist, wird zur Schau
gestellt, um die Person zu verherrlichen, die man ehren möchte.
Diese Regel liegt in der natürlichen
Ordnung der Dinge und wird auch im Himmel befolgt. Und es ist klar, dass der
größte Glanz der Engelsnatur, der überwältigendste Glanz der Herrlichkeit
Gottes in den Engeln genau in dem Moment erschienen sein muss, als die Mutter
Gottes in den Himmel aufgenommen wurde. Und – wenn es den Sterblichen gestattet
wäre, die Engel mit eigenen Augen zu betrachten – müssten glitzernd hell
gewesen sein, sie müssten in absolut ungewöhnlicher Pracht geglänzt haben. Und
wenn es nicht allen Sterblichen gestattet war, bei dieser Gelegenheit die Engel
zu betrachten, so ist doch zumindest sicher, dass ihre Anwesenheit auf
unwägbare Weise empfunden wurde; denn viele Male in der Geschichte wurde die
Anwesenheit von Engeln auf unwägbare Weise gespürt, obwohl es sich nicht gerade
um eine Vision oder eine Offenbarung von ihnen gehandelt hatte.
Und es wäre auch natürlich, dass zu dieser
Zeit die Sonne prächtiger schien als üblich, dass der Himmel sich in
verschiedene Farben verwandelte und auf unterschiedliche Weise, wie in einer
wahren Symphonie, die Herrlichkeit Gottes widerspiegelte. Und es ist natürlich,
dass die Seelen der glücklichen Menschen, die dort anwesend waren, diese
Herrlichkeit auf außergewöhnliche Weise in sich spürten, so dass die
Herrlichkeit Gottes in Unserer Lieben Frau wahrhaft zum Ausdruck kam. Aber
keine Pracht konnte mit der Pracht der Muttergottes bei ihrer Himmelfahrt
verglichen werden.
In dem Maße wie Sie zum Himmel erhoben
wurde, können wir mit Sicherheit annehmen, das es eine wahre Verklärung, wie
auf dem Berg Tabor war, begann Ihre innere Herrlichkeit vor den Augen der
Menschen zu leuchten. Wenn das Alte Testament von Ihr spricht, sagt es: „omnis gloria filia regis ab intus“ –
alle Herrlichkeit der Königstochter kommt von innen, von dem, was in ihr ist.
Und sicherlich zeigte sich diese innere Herrlichkeit, die Sie besaß, auf
erstaunlichste Weise, als Sie, bereits auf dem Höhepunkt ihrer himmlischen
Bahn, ein letztes Mal die Menschen ansah, bevor sie dieses Tal der Tränen
endgültig verließ und vor der Herrlichkeit Gottes eintrat.
Man kann gut verstehen, dass nach der
Himmelfahrt unseres Herrn das großartigste und glorreichste Ereignis in der
Geschichte der Erde gewesen sein muss, vergleichbar nur mit dem Tag des
Jüngsten Gerichts, an dem unser Herr Jesus Christus in großem Prunk und
Majestät kommen wird, sagt die Heilige Schrift, um die Lebenden und die Toten
zu richten und dass mit Ihm, in unbeschreiblicher Weise in Seiner Herrlichkeit
erstrahlend, auch Unsere Liebe Frau vor unseren Augen erscheinen wird. Wir
müssen den Eindruck bedenken, den die Apostel und Jünger hatten, als sie Sie in
den Himmel aufsteigen sahen.
Wir müssen auch die Tatsache
berücksichtigen, was die Tradition über den heiligen Thomas berichtet. Der
heilige Thomas, zweifelte an der Auferstehung Jesu und weil er zweifelte, wurde
er von Ihm augefordert, seine Hand in die heilige Wunde seiner Seite zu legen,
um sich zu vergewissern, dass es wirklich Unser Herr Jesus Christus war. Er
empfing an Pfingsten den Heiligen Geist, er wurde ein in der Gnade bestätigter
Apostel, er wurde ein großer Heiliger. Aber eine ehrwürdige Überlieferung besagt,
dass er zum Zeitpunkt des Todes Unserer Lieben Frau auch nicht bei der
Himmelfahrt anwesend war; und dass er ankam, als Unsere Liebe Frau bereits in
den Himmel aufstieg, sie befand sich bereits in einer gewissen Entfernung von
der Erde; er wurde dorthin von den Engeln gebracht, um den Rest der Himmelfahrt
noch schauen zu können.
Da sehen wir, was wir das Wesen Unserer
Lieben Frau nennen könnten, für deren Eigenschaft das Wort „mütterlich“ nicht
ausreicht, es wäre eine unvergleichliche übermütterliche, archimaternale Natur.
Als sie in den Himmel aufstieg und Thomas die schmerzliche Strafe empfing, die
er für eine so wiedergutgemachte Schuld verdient hatte, weil er beim Tod und
der Himmelfahrt Unserer Lieben Frau nicht dabei sein konnte, kam er verspätet
an und blickte ihr nach. Dann heißt es, dass Sie ihm lächelnd eine Gnade
gewährte, die Sie keinem anderen gewährt hat: Sie löste ihren Gürtel und ließ
ihn von oben auf ihn fallen, so dass er ihn empfing, - nicht mehr zur
Vergebung, weil ihm bereits vergeben war – aber mit der Löschung der Schuld
empfing er eine höchste Gnade, die eine direkte Reliquie von Ihr war, die ihm
vom höchsten Himmel zugeworfen wurde.
So ist die Muttergottes, wenn Sie einem
sehr geliebten Sohn etwas zu vergeben hat. Sie bestraft manchmal, aber der
Strafe folgt ein so gütiges Lächeln, eine so vollkommenen Vergebung und eine so
große Gnade, dass der heilige Thomas, der mit den Aposteln nach Hause
zurückkehrt, diese Gabe, die ihm geschenkt wurde, zeigen konnte und sagen: o felix culpa, oh glücklich Schuld! Ich
hatte das Unglück, an meinem Erlöser zu zweifeln, aber als Entschädigung hatte
ich das Glück, diese direkte und himmlische Reliquie von meiner Heiligen Mutter
zu erhalten. Ihr letztes Lächeln, Ihre letzte Gunst, Ihre äußerste Freundlichkeit,
Ihre sanfteste Freundlichkeit schenkte sie genau dem Heiligen Thomas und das
sollte uns ermutigen.
Keiner von uns, hat bezüglich Unserer
Lieben Frau keine Fehler um die er nicht um Vergebung bitten könnte. Bei dieser
Vorbereitung auf das Fest Maria Himmelfahrt sollten wir die Muttergottes darum
bitten, dass sie mütterlich mit uns umgehe, dass sie auf unsere Fehler schaut,
uns aber eine Vergebung schenkt, die folgende ist: wir befinden uns in der
Mündung der Bagarre, das wird immer deutlicher. Es ist möglich, dass wir bei
der Erforschung unserer eigenen Seelen mit der unerbittlichen Strenge, die die
Voraussetzung für die Ernsthaftigkeit jeder Gewissenserforschung ist, der
Meinung sind, dass wir in unserer geistlichen Vorbereitung auf die Bagarre
etwas spät dran sind.
Deshalb wir müssen das Gebet des heiligen
Thomas sprechen. Wenn wir verspätet ankommen, möge Sie uns diese Gnade geben,
möge Sie uns die besondere kostbare und milde Gefälligkeit erweisen, durch die
wir uns von einem Moment zum anderen vorbereiten, damit, wenn die Gnade der
schrecklichen Tage an die Tür unserer Seele klopft, wir bereit und voller
Begeisterung befähigt seien der Berufung zu folgen, die die Muttergottes uns
gegeben hat. Dies ist die Überlegung, die mir anlässlich des Festes der
Aufnahme Mariens in den Himmel in den Sinn kommt.
Wenn Sie eine schöne Meditation über Maria
Himmelfahrt machen möchten, können Sie Auszüge lesen, die die Himmelfahrt in
Maria von Agreda erzählen, oder Sie können sich die Offenbarungen von Fátima
ansehen, in denen über das Sonnenwunder berichtet wird. Denn wenn die Sonne bei
dieser Gelegenheit so schrecklich und prächtig erschien, muss sie an Maria
Himmelfahrt prächtig gewesen sein, ohne schrecklich zu sein. Wenn Sie es
interessant finden, können Sie mir das Buch von Maria de Agreda bringen und wir
können den Bericht hier lesen und jeden Abend einen Teil aus dieser Erzählung
erklären. Und so können wir uns auf das Fest Mariä Himmelfahrt vorbereiten.
Aus dem Portugiesischen übersetzt mit Hilfe von
Google-Übersetzer von „Santo do Dia“ vom 10.08.1968, „A assunção de Nossa
Senhor tinha que ser visivel aos homens“.
Diese deutsche Fassung „Die Aufnahme Mariens in
den Himmel musste den Menschen sichtbar sein“ erschien erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com
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