Willst du den Frieden, rüste dich zum Krieg *)
Plinio Correa de Oliveira
Wenn wir diese gewaltigen Burgen des Mittelalters sehen,
die an den Grenzen des Reichs Karls des Großen errichtet wurden, an den Ufern
des Rheins oder der Donau, oder auch entlang der Straßen Spaniens von den Truppen des großen Kaisers, um den Vormarsch der Mauren zu verhindern, haben
wir den Eindruck, als ob diese Burgen immer noch pochen durch die Schlachten,
die um sie geführt wurden. Ihre Steine scheinen pulsierenden Herzen!
Doch die Menschen erinnern sich nicht mehr an die Lektion
der Voraussicht, die sie enthalten. Welche Lektion? Niemand baut Burgen, wenn
der Feind gerade angreift. Festungen werden in Zeiten errichtet, in denen kein
Krieg stattfindet. Und da die Erbauer Krieger des Glaubens waren und nicht ein
Haufen dummer Optimisten, bauten sie ihre Burgen in Friedenszeiten in Vorsorge
auf künftige Angriffe eines Feindes.
Diese Burgen waren Werke des Friedens, aber ein Frieden,
der auf einen eventuellen Krieg orientiert ist!
So sollen auch wir sein, als
Kinder der streitenden Kirche, die wir an einem weltweiten, furchtbaren und
heiligen Krieg teilnehmen, eines gegenrevolutionären psychologischen
Krieges gegen die universelle Revolution, um die christliche Zivilisation mit friedlichen und legalen
Mitteln zu verteidigen. Unsere doktrinären Festungen müssen in Friedenszeiten
errichtet werden. Dies ist die Art, wie wir unsere kämpferischen und prächtigen
Burgen bauen, in Zeiten des Friedens ... aber in der Voraussicht des Kampfes!
*) Angeblich Wahlspruch des hl. Augustinus. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts findet sich bei Vegetius das Zitat: Qui desiderat pacem, praebaret bellum - wer den Frieden wünscht, möge sich auf den Krieg vorbereiten. (Latein im Alltag, VMA-Verlag, Wiesbaden)
Aus „Catolicismo“ Nr 537 - Oktober 1995 (freie Übersetzung aus dem Portugiesischen)
Aus „Catolicismo“ Nr 537 - Oktober 1995 (freie Übersetzung aus dem Portugiesischen)
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