Freitag, 2. Februar 2024

Die heilige Theresia vom Kinde Jesu und das Sühneleiden

 


Heute ist das Fest der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu, Jungfrau. Sühneopfer des 19. Jahrhunderts, Patronin aller Missionare. Ihre Reliquie wird in unserer Kapelle verehrt.

Wir befinden uns in der Novene der Muttergottes von Aparecida und der Novene der Muttergottes vom Rosenkrenz.

An diesem Tag im Jahr 1933 begann in Spanien der Aufstand der Carlisten, eine neue Reconquista, die in der Neuzeit von den spanischen Ultramontanen durchgeführt wurde. Nicht mehr gegen die Sarazenen, sondern gegen die damaligen Revolutionäre, die Liberalen. Was für ein Unterschied zwischen den Ergebnissen einer Rückeroberung und einer anderen! Möge die Muttergottes uns helfen.

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Ich werde ein kurzes Wort über die heilige Theresia vom Kinde Jesu sagen. Sie ist eine unserer bedeutendsten Schutzheiligen und wir können nicht umhin, ein Wort über sie zu sagen.

Die heilige Theresia vom Kinde Jesu lebte in einer Zeit der europäischen Geschichte, die einem Sonnenuntergang gleichkam. Das heißt, Europa erstrahlte zu der Zeit, als sie lebte, immer noch in vielen Lichtern der Vergangenheit. Aber es ist mehr oder weniger das Sonnenlicht eines wunderschönen Sonnenuntergangs. Das müssen Sie schon oft gesehen haben. Die Sonne geht hinter dem Berg unter, man kann sie nicht mehr sehen, aber man sieht immer noch wunderschöne Strahlen inmitten der beginnenden Dunkelheit. In solch einer Zeit lebte die heilige Thérèse.

Wenn wir diese Zeit analysieren, also das 19. Jahrhundert – die Heilige Theresia lebte ein wenig noch in der Zeit der sogenannten Belle Époque –, sehen wir schöne Dinge, großartige Dinge! Überreste mittelalterlicher Traditionen, die noch in all ihrer Pracht erstrahlten, haben sich in gewisser Weise noch entwickelt und blühten in den Jahrhunderten nach dem Mittelalter auf. Aber andererseits sehen wir, dass all dies im Niedergang begriffen war, dass all dies absterben würde, dass all dem das Ende zusteuerte.

Aus der Zeit der heiligen Thérèse gibt es ein Kommentar des heiligen Antonius Maria Claret, nach dem Ersten Vatikanischen Konzil, glaubte er, Europa sei tot, und dass er, wenn er noch jung wäre – er starb etwas später, er war alt – würde er nach Amerika gehen, um dort zu arbeiten, weil aus Amerika würde das neue Christentum kommen und es würden dort noch größere Heilige hervorkommen als es in Europa gegeben hatte.

Wir sehen, dass die heilige Thérèse eine der schönsten Blüten darstellte, die geboren wurden, die aus dem alten heiligen, unvergleichlich prächtigen Stamm des alten Europa erblühten.

Was bedeutete diese Blume nun? Wie wir wissen, war die heilige Theresia ein Sühneopfer der barmherzigen Liebe. Sie bot sich Gott an und sagte: „Ich sehe, dass die ganze Welt abtrünnig wird, ich sehe, dass die ganze Welt Deine Liebe und Deine Kirche verlässt. Ich sehe – und sie hat darauf mehrfach hingewiesen –, dass Priester den Weg der Pflicht verlassen und zumindest in vielen Fällen selbst nicht mehr das sind, was sie sein sollten. Deshalb biete ich mich an, um zu leiden. Ich opfere mich auf, um zermalmt zu werden, um die Leiden zu tragen, die über andere kommen sollten. Damit wenigstens ich eine Entschädigung leisten kann, Deine Gerechtigkeit besänftigen kann, und so Du die Kirche zum Blühen bringen kannst. Dies ist der Sinn der Aufopferung der heiligen Thérèse vom Kinde Jesu.

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Sie hat wirklich ihr ganzes Leben dafür gelebt und ist daran gestorben. Sie starb an Tuberkulose. Sie starb sehr jung, im Alter von 24 Jahren. Die Tuberkulose, von der sie betroffen war, erwies sich eines Nachts, als sie spürte, dass auf dem Taschentuch, das sie des Nachts im Bett benutzte, nass war, und sie vermutete, dass es von einer Hämoptyse kam, die sie während des Schlafes gehabt hatte, ein Blutausstoß, ein Zeichen von Tuberkulose. Sie sagte, dass sie so erfreut war, in der Vorstellung, dass es ihr Opfer angenommen wurde, und dass der Tod auf dem Weg zu ihr war, dass sie den Impuls verspürte, sofort nachzusehen, um was es sich handelte, aber sie opferte auch dieses kleine Opfer auf. Sie wollte nicht nachsehen sondern abwarten bis der Tag anbrach, um zu sehen, ob es ihr Bräutigam Jesus Christus war, der seine Ankunft angekündigt hatte, um ihre Seele aufzunehmen.

Sie starb tatsächlich einen sehr schmerzhaften Tod und kurz bevor sie starb – sie, die das Sühneopfer für die Welt sein wollte –, sagte Folgendes: Alle ihre Seelenwünsche waren erfüllt, wie ein Kelch erfüllt bis an den Rand, und alles, was sie sich gewünscht hatte, in Erfüllung gegangen sei.

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Wir müssen uns jedoch vorstellen, dass wir bei diesem Opfer eine besondere Bedeutung berücksichtigen müssen. Dies war kein gewöhnliches Opfer, es war ein Opfer von besonderer Bedeutung. Welche Bedeutung war das?

Es war folgendes: Die heilige Theresia sagte, sie wolle Opfer der barmherzigen Liebe Gottes werden. Was bedeutete das?

Gott liebt die Menschen auf tausend Arten. Er liebt sie, auch wenn er sie bestraft. Er liebt sie sogar in seiner Gerechtigkeit. Er liebt sie auch in seiner Barmherzigkeit. Gottes Liebe kann daher als gerecht, als dieses, als jenes, als barmherzig angesehen werden. Und sie wollte Opfer der der barmherzigen Liebe Jesu sein, in welchem Sinn?

Sie sagte, dass sie enorme Barmherzigkeitserweise Gottes um sich sah, die aber niemand annahm. Kolossale Gefälligkeiten, die Gott tat und die niemand beachtete. Deshalb wollte sie, dass ihre Seele wie ein Kelch sei, in dem das verschwendete Blut Christi eingesammelt werde. Möge alles, was Liebe voller Barmherzigkeit war, die die Menschen ablehnen, von ihr geliebt werden. Damit diese Schätze, die auf dem Boden fielen, zumindest von jemandem geliebt würden. Das ist der Wunsch, den sie hatte.

Deshalb wollte sie, dass alle Barmherzigkeit auf sie gerichtet sei und dass sie leiden wolle, um unseren Herrn Jesus Christus von dieser nicht willkommenen Barmherzigkeit zu trösten.

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Sie war gewissermaßen eine Prophetin der neuen Zeit. Sie sagte, dass sie durch ihre Spiritualität einen neuen Weg eröffnen würde, einen Weg, den viele Seelen gehen könnten, einen Weg, durch den sie durch Unsere Liebe Frau zu Unserem Herrn Jesus Christus gelangen könnten.

Nun, wie sind diese Seelen? Es sind Seelen, die von der Barmherzigkeit getrieben werden, die voller Barmherzigkeit sind. Und sie sagte: es sind gewöhnliche Seelen, Seelen voller Idealismus, Seelen voller Begeisterung, völlig unprätentiöse Seelen; Seelen, die also in diesem Sinne des Wortes wie die Seelen von Kindern sind.

Es sind keine dummen Seelen. Manche Leute denken, dass der Weg zur geistlichen Kindheit für Dummerchen sei. Das kann nicht sein. Dummheit kann nicht der Weg zu Gott sein, der die unendliche Quelle aller Vollkommenheiten ist. Das ist es nicht.

Als Jesus die Kleinen lobte, lobte Er die Selbstlosen, die Uneigennützigen. Wenn man klein ist, hat man Idealismus. Wenn man älter wird und nicht acht gibt, verfällt man. Napoleon sprach sehr treffend von der Bestechlichkeit des reifen Alters. Während es in der Jugend gelegentlich zu Begeisterungsausbrüchen kommt, ist das reife Alter bestechlich.

Das heißt, wenn der Mensch älter wird und nicht aufpasst, fängt er an, sich zu verschlechtern, er fängt an, jeglichen Enthusiasmus zu verlieren und er fängt an, diese Art von Seele eines alten Mannes abzugeben, die man so oft beobachten kann... Alte Leute, die überall herum schauen, verbraucht, in Lumpen erschöpft, und können sich für nichts mehr begeistern. Ein junger Mann, der ihn ansprechen würde, bekäme die Antwort: „Ich kann nicht… Bronchitis… Junge, sei vorsichtig! Das ist dummes Zeug in deinem Alter, kümmere dich um deinen Lebensunterhalt! Das ist das Wahre, verstehst Du!“ Das heißt, so ein elender Mensch wird alt genug, um am Ende zu sagen, das Ende des Lebens sei der Magen...

Die geistliche Kindheit ist was ganz anderes. Es ist der Zustand der Seelen, die Idealismus haben, die Begeisterung ausstrahlen, die selbstlos sind, die anspruchslos sind, und als solche finden sie in Kindern ein Vorbild. Das sind die Seelen, wie sie die heilige Thérèse wollte, diese Seelen mit geistlicher Kindheit.

Nun frage ich Sie: Es ist kein Zufall, dass ein Heiliger wie der heilige Antonius Maria Claret das Aufblühen Amerikas voraussieht – und natürlich kommt es nicht aus dem kalten protestantischen Amerika, sondern aus dem katholischen Amerika. Mit anderen Worten, aus dem Iberischen Amerika. Es handelte sich um die spanisch-amerikanischen Länder und Brasilien, das portugiesisch-amerikanisch ist. Es ist also kein Zufall zwischen dem, der dies vorhersagt, und der heiligen Theresia, die sich für eine Morgendämmerung opfert, von der der andere Heilige sagte, dass sie in Amerika geboren werden würde? Gibt es nicht eine Verbindung der beiden Dinge?

Und haben wir nicht den Eindruck, dass die heilige Theresia vor allem für diese Amerikas gelitten hat?

Und wenn wir unsere Gruppe betrachten, gibt es Dinge, die wir mehr brauchen als diesen Enthusiasmus, diesen Eifer, diese Kampfbereitschaft, dieses Feuer, diese Schlichtheit, diesen Geist heiliger Tapferkeit, der uns alle beleben sollte? Wir verstehen gut, was die heilige Thérèse meint. Sie repräsentiert für uns Unseren Herrn Jesus Christus, der die Worte sprach: „Ich bin gekommen, um Feuer in die Welt zu bringen, und was will ich, außer dass es brenne?“

Die heilige Theresia war ein Funke dieses Feuers. Das Feuer des heiligsten Herzens Jesu, das in die Welt kam, um zu brennen.

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Wenn wir diese Szenen sehen, die wir gerade hier gesehen haben, die Flammen der Hölle, die aufsteigen, aber gleichzeitig auch die Kämpfer Unserer Lieben Frau, die in den frühen Morgenstunden hinausgehen, um eine Broschüre zu verbreiten, und dabei alle möglichen Unannehmlichkeiten riskieren. Ein Tag, der sich über der Stadt erhebt, die still ist, in der es aber Dinge gibt, die man nutzen kann. Tag, der über diesen Kampf aufgeht. Viele schlafen, andere toben in einer Orgie umher ... Die Kinder Unserer Lieben Frau saßen zurückgelehnt auf Stühlen, nachdem sie den ganzen Tag gekämpft hatten, bis die Zeit kommt, in der sich alle wie ein Blitz überall hin verbreiten, um eine Botschaft zu überbringen, auf die niemand den Mut hat, zu antworten, weil sie nicht beantwortbar ist!

Gibt es nicht etwas in diesem Anbruch eines neuen Tages etwas wie eine Nacht, die zu Ende geht, und eines Tages, der anbricht? Ist es nicht die helle Strahlung der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, die zum Vorschein kommt? Die Klarheit genau dieser heiligen Leistung und dieser Anspruchslosigkeit, die uns alle auszeichnen sollte?

Ich erinnere mich, dass ich hier die Mitglieder von Êremo de São Bento gefragt habe, welchen Namen man ihm geben sollte. Und sie gaben mir diesen Vorschlag: Êremo von Unserer Lieben Frau der Bescheidenheit und des heiligen Heldenmuts. Eine neue Anrufung, aber wie bedeutungsvoll und schön! Auch weil Bescheidenheit und Heldenmut in gewisser Weise die geistliche Kindheit darstellen. Genau das ist es. Es ist die Seele eines mittelalterlichen Kreuzritters. Das ist es, was die heilige Thérèse sagte: Sie wolle ein Schwert in der Hand schwingen, um gegen die Gegner der Kirche zu kämpfen.

Wenn wir uns in unserem Kampf befinden, müssen wir die heilige Theresia, Patronin der Bescheidenheit und des heiligen Heldenmuts, bitten, zu uns zu kommen und uns in den großen Schlachten beizustehen.

Sie sagte, sie hätte Zweifel, was sie sein sollte? Sollte Kreuzritter werden? Sollte sie Missionar werden? Sollte sie Schwester sein? „Was sollte ich wählen?“ Sie sagte: „Ich habe alles gewählt“. Sie wollte alles gleichzeitig sein. Alles vollkommen sein.

Und wie macht man alles vollkommen? Sich selbst zu opfern. Sich selbst zu opfern für was? Damit alles neu geboren wird. Damit Menschen geboren werden, wie wir.

Jedes Mal, wenn wir in Schwierigkeiten sind, beten wir zu ihr und bitten sie, uns beizustehen und uns die Bescheidenheit und den heiligen Heldenmut desjenigen zu schenken, der gesagt hat: „Für die Liebe ist nichts unmöglich.“ Sagen wir also auch: Für Liebe zu Unserer Lieben Frau ist nichts unmöglich! Für Tradition, Familie und Eigentum ist nichts unmöglich, solange uns die heilige Theresia und Unsere Liebe Frau helfen!

Damit verbleiben wir am heutigen Abend.

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google Übersetzer des Vortrages von Plinio Corrêa de Oliveira am 3. Oktober 1970, „Sta Terezinha e o sofrimento expiatório“.

„Die heilige Theresia vom Kinde Jesu und das Sühneleiden“ erschien erstmals auf Deutsch
in
www.p-c-o.blogspot.com

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