Analysen und Vorhersagen aus dem Jahr 1992
von Dr. Plinio Corrêa de Oliveira
RR 29. August 1992
Vorlesung folgender Nachrichten:
* The Wanderer 30.07.1992 – „Der Brief des
Vatikans ruft die Bischöfe [Nordamerikas] auf, sich den Gesetzen über die
Rechte von Homosexuellen zu widersetzen.“ / Das Dokument mit dem Titel „Einige
Überlegungen zur katholischen Reaktion auf Gesetzesvorschläge zur
Nichtdiskriminierung von Homosexuellen“ bekräftigt nachdrücklich den Brief der
Kommission für die Glaubenslehre von 1986 an die amerikanischen Bischöfe über
die Seelsorge für Homosexuelle und wendet es auf das aktuelle Vorhaben, sich
für deren Bürgerrechte einzusetzen.
* Rocky Mountain News (Denver), 30.07.1992 –
„Schwulengruppe antwortet dem Vatikan“
* San Francisco Chronicle, 25.07.1992 – „Die
Erzdiözese San Francisco lehnt den Brief des Vatikans ab über Gesetze, die
Homosexuelle diskriminieren.“
***
Diese Nachrichten verdienen es, heute vor allen
anderen Nachrichten bekannt gegeben zu werden, da sie in zwei wesentlichen
Punkten von Bedeutung sind:
Erstens die moralische Schwere dieser Haltung
zahlreicher Erzbischöfe und Bischöfe [in den Vereinigten Staaten im Jahr 1992,
A.d.R.]. Es handelt sich nicht nur um diese Erzbischöfe und Bischöfe. Für
jemanden, der ein Auge für diese Angelegenheiten hat, merkt er, dass in dem
enormen Schweigen des Episkopats, in dem es keine Nachricht von einem einzigen
gibt, der sich erhoben hat, um Johannes Paul II. seine Solidarität zu geloben.
Dieses Schweigen beinhaltet folgende Behauptung: Im Moment rebellieren wir noch
nicht, aber lassen das Thema wachsen, dann wird es einen bestimmten Moment
geben, in dem wir rebellieren werden.
Das heißt, wenn wir erkennen, dass die rebellische
Bewegung zugunsten der Homosexuellen eine ausreichende Anzahl von Anhängern
gewonnen hat, um in der gesamten nordamerikanischen Meinung wirkliche Bedeutung
zu haben, wenn wir vor allem feststellen, dass die Haltung derer, die sich
nicht auf die Seite der Homosexuellen geschlagen haben, sich aber nicht über
ihre Bevorzugung empören, und auch die Haltung dieser ein riesiger Flecken
Menschen in den Vereinigten Staaten ausmacht und dass es sich insgesamt um
diejenigen handelt, die die Unterdrückung der Homosexualität aus
unterschiedlichen Gründen nicht wollen, einige weil sie für Homosexualität
sind, andere, weil sie nicht für Homosexualität sind, aber aus liberalen
Vorurteilen und anderen Gründen nicht wollen, dass sie unterdrückt wird – das
heißt, sagen wir mal, dass es für einige theoretisch lieber wäre, wenn es keine
Homosexualität gäbe, aber gegen eine Unterdrückung der Homosexualität sind.
Andere bilden eine sehr große Masse von Menschen, die sagen, setzen wir den
Papst vor ein Schachmatt:
Entweder gibt es eine große Spaltung innerhalb der
nordamerikanischen Kirche, so dass dieser Pro-Homosexualitäts- oder
prokriminelle Toleranzblock zur Homosexualität groß genug ist, dass sein Bruch
mit Rom die nordamerikanische katholische Kirche stark schwächt. In diesem
Moment werden wir sehen, ob der Heilige Stuhl den Mut hat, sich der enormen
Masse zu stellen, die sich gegen ihn erhebt.
Die Infragestellung dieses Panoramas hat noch
einen weiteren Aspekt.
Es gibt mehr oder weniger überall auf der Welt
organisierte Homosexuellenbewegungen. Es stellt sich also die Frage: Wenn sich
diese Pro-Homosexuellen oder Pro-Toleranz gegenüber Homosexualität in den
Vereinigten Staaten in beträchtlicher Zahl von der Kirche trennen, welche
Auswirkungen hat diese Tatsache dann auf die Katholiken in anderen Ländern?
Das heißt, besteht die Möglichkeit, dass in
mehreren anderen Ländern Pro-Homosexualitätsbewegungen oder Pro-Toleranz
gegenüber Homosexuellen entstehen? Werden wir vor einem allgemeinen
protestantischen Bruch mit der katholischen Kirche stehen? Auf was wird die
katholische Kirche als menschliche Kraft, als natürliche Kraft, als weltliche
Kraft reduziert, wenn es zu einem Bruch dieser Art kommt?
Und mehr noch. Von denen, die gegen Homosexualität
sind, von denen, die gegen die Toleranz gegenüber Homosexuellen sind, von
denen, die also zum jetzigen Zeitpunkt zumindest eine aufrichtige Mentalität
haben, wie viele werden den Mut haben, sich dem Sturm zu stellen, der sich
gegen die Kirche aufzieht? Oder werden sie im Gegenteil Schweigen empfehlen, in
der Erwartung auf bessere Tage, damit der Heilige Stuhl energische Maßnahmen
ergreift?
Diese werden zugunsten der Homosexualität wirken,
denn indem sie die Reaktion gegen Homosexualität auf unbestimmte Zeit lähmen,
werden sie die Türen der Kirche der Homosexualität auf unbestimmte Zeit öffnen.
Und Homosexualität wird nicht länger etwas Verkapptes, Verborgenes,
Verschleiertes, sondern etwas, das tatsächlich toleriert wird, wenn nicht durch
eine doktrinäre Toleranz, so doch durch eine tatsächliche Toleranz. Das heißt,
in der Ordnung der Tatsachen existiert die Toleranz.
Was wird es in der Ordnung der Lehren geben?
Vielleicht bleibt die Anti-Homosexuellen-Lehre bestehen, aber immer mehr unter
Stillschweigen. So dass eines schönen Tages in der inneren Umgebung der
Heiligen Römisch-Katholischen Apostolischen Kirche, der einzig wahren Kirche,
des einzig wahren Gottes, die Atmosphäre so sein wird, als ob sie zugelassen
worden wäre.
Ich weiß nicht, ob ich die Abstufung und die
Politik, der meiner Meinung nach diese homosexuelle Revolution folgt, klar zum
Ausdruck gebracht habe. Revolution, die nur mit diesem Titel bezeichnet werden
kann, weil es sich in der Tat um eine homosexuelle Revolution handelt. Es ist
eine Revolution und diese Revolution läuft zugunsten der Homosexuellen. Auf die
eine oder andere Weise sind sie diejenigen, die von dieser Revolution
profitieren, also ist es zu ihren Gunsten.
Dies dient offensichtlich dazu, die Kirche an
einen Glaubensabfall zu gewöhnen, der in diesem Punkt so groß ist, mit so
völliger Stille, dass die Kirche auf das Minimum reduziert wird, auf das sie
reduziert werden kann, um noch zu existieren, damit die Verheißung unseres
Herrn Jesus Christus, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden,
nicht geleugnet wird. Unter diesen Bedingungen wird das Ende natürlich kommen,
denn in diesem Moment kann der Teufel versuchen, die katholische Kirche
auszulöschen. Reduziert auf eine so kleine zeitliche Macht, dass sie auf ein
Weniges nicht mehr existieren wird, könnten die Ereignisse beschleunigt werden,
um sie zu vernichten. Warum sollten die Feinde der Kirche darauf warten, dass
Sie stirbt, oder dass Sie dahinsiecht? Wenn Sie schwach und zart wie ein
Spinnenfaden ist, schlägt man den Spinnenfaden und beendet ein für alle Mal mit
dieser Geschichte!
Hier haben wir einen weiteren Aspekt, der
fürchterlich ist, nämlich die Einführung der freien Auslegung (der Schriften)
in der katholischen Kirche. Denn es wird deutlich werden, dass der
Stellvertreter Christi, der Papst, eine Position hat und dass eine
unübersehbare Zahl von Katholiken eine Gegenposition einnimmt – also leugnen
sie die päpstliche Autorität.
In dieser Situation ist auf einen erschwerenden
Umstand hinzuweisen. Dieser erschwerende Umstand äußert sich so:
Dass es sich nicht nur um eine Disziplinlosigkeit
gegenüber einem Dokument von Johannes Paul II. handelt. Es wäre ernst, aber das
ist nicht der Fall. Es handelt sich um ein Dokument von Johannes Paul II., das
ein Echo päpstlicher Dokumente und der einstimmigen Lehre der Moralisten ist,
das älter ist als die Kirche selbst. Das heißt, bereits im Alten Testament wird
Homosexualität streng verurteilt und strengstens verboten.
Bei dem, was ich jetzt sagen werde, geht es nicht
unbedingt um Homosexualität, aber es ist etwas völlig damit verbundenes. Es ist
die Sünde der Selbstbefriedigung, die Onan begangen hatte und er wurde sofort
vom Zorn Gottes mit dem Tod bestraft. Homosexualität ist auf ihre Art sogar
noch viel schlimmer.
Wir sehen, dass sich folgende Umstände
zusammenfinden:
Eine schrittweise, intelligente und gut gemachte
Vorbereitung, um eine wachsende Zahl von Katholiken daran zu gewöhnen, das
Problem der Homosexualität zum Thema einer freien Auslegung zu machen.
Der Papst befahl dieses, aber der Erzbischof von
irgendwo, der Bischof von anderswo und der Vorsitzende der Bischofskonferenz
vom Land soundso, und irgendein Monsignore, der ein bekannter Prediger ist,
sind der gegenteiligen Ansicht des Papstes. Und sie sagen dies auf eine Art und
Weise, die entweder völlig klar ist, oder auf durchscheinende Weise, so dass es
nicht nötig sein wird, eine Glasnost einzuberufen, um es deutlich zu sehen.
Das heißt, sie werden dafür nicht bestraft, die
Kirche bestraft nicht diejenigen, die sich gegen sie auflehnen, sondern lässt
im Gegenteil diese Personen zu, die durch diese Haltung der Auflehnung
außerhalb des Gesetzes der Kirche stehen und deshalb sich normalerweise im
Zustand der Todsünde befinden, erlaubt, dass sie die Heilige Messe feiern, die
Sakramente spenden, Lehrtätigkeit ausüben, dass solche Lehren ungestraft in Priesterseminaren
und in katholischen Religionsgemeinschaften gelehrt werden.
So, dass wir eine Kirche haben, die zum Schweigen
gebracht wird aufgrund von Weichheit, von etwas, wie strategische Panik einem
starken und listigen Gegner gegenüberzutreten, aber – warum es nicht sagen –
vor allem das Fehlen von heiligem Zorn gegen die Sünde, von heiliger Empörung,
mit der ein heiliger Papst alles angeht, wie es der heilige Gregor VII. und
viele andere Päpste getan haben. Alles rollt wie es soll, doch der Felsen Petri
bleibt bestehen!
Die Lehre der Kirche steht aufrecht und bietet der
ganzen Welt die Stirn! Wenn es nötig wäre, wenn alle feindlichen Sterne des
Universum bereit wären, Waffen jeglicher Art gegen die Kirche abzufeuern, würde
sie sich in der dunklen Nacht erheben und den Sternen trotzen, aber sie würde
niemals zurückweichen. „Veritas Domine, manet in aeternum“ – „Die Wahrheit des
Herrn bleibt ewiglich“, das ist die Wahrheit!
Es stellt sich heraus, dass in der Haltung des
Vatikans, wie traurig ist es zu sagen ... Ich möchte nicht sagen, dass es eine
doktrinäre Begünstigung der Homosexualität gibt, aber es fehlt an Empörung. Es
gibt etwas, das das Nachspiel ist, das ist die noch ferne Frucht der „weißen
Häresie“, die dazu führt, dass es angesichts der Gefahr keinen Heldenmut
braucht, sondern alle Arten von Weichheit, Duldung, dumme und absolut
unbegründete Hoffnung, das sich das Böse von sich selbst korrigiert usw.
Das ist der beklagenswerteste politische
Opportunismus, den man sich vorstellen kann, denn gerade in dieser
Angelegenheit ist es der beklagenswerteste politische Opportunismus, den man
sich vorstellen kann.
Und der Gegner, die Homosexuellen-Offensive, die schreitet
voran, in der Gewissheit, dass ihr nichts passieren wird. Denn in diesem Klima
der befürchteten Straflosigkeit, der wirkungslosen Straflosigkeit, kann uns
etwas passieren, wenn wir entschieden gegen Homosexualität vorgehen, aber den
Homosexuellen wird in diesem Klima nichts passieren.
Das Ergebnis ist, dass wir mit der schlimmsten
Ungleichheit konfrontiert sind, aber mit den besten Voraussetzungen für einen
Sieg der Revolution.
Ich mache also darauf aufmerksam, dass dies alles
nicht zum Nutzen irgendeiner Sünde geschieht, sagen wir zum Beispiel der Sünde
des Lügens, sondern zum Nutzen einer abscheulichen Sünde. Eine mystische
Heilige aus Norditalien, die berühmte heilige Katharina von Siena erzählt diese
Tatsache, dass in ihren Visionen Unsere Liebe Frau und Unser Herr, sich sehr
beklagten – das war etwa im 15. Jahrhundert - das die Zahl der Homosexuellen in
der Region Norditalien stark anwuchs. Dann sagte ihr entweder Unser Herr oder
Unsere Liebe Frau Folgendes:
Der Teufel, der Anstifter aller Arten von Sünden,
versucht, die Sünde der Homosexualität anzustacheln, aber jedes Mal, wenn eine
solche Sünde begangen wird, war es eine solche Verletzung der natürlichen
Ordnung, dass diese Sünde selbst für den Teufel verheerende Auswirkungen hatte.
So ist es beim Teufel, er freut sich, das zu
sehen, denn er sieht die Zahl der Sünden in der Welt zunehmen, diese Sünden
erschüttern jedoch die gesamte Seinsordnung derart, dass dies selbst auf Satan
eine sog. schmerzhafte Wirkung hat, so dass er sich vom Anblick dieser Sünde
abwendet. Dies geschieht beim Satan im Anblick des Aktes der Homosexualität.
Wir haben also eine gewaltige Sünde gegen die
Natur, aber wir haben auch eine Sünde, die meiner Meinung nach schwerwiegender
ist als die Sünde gegen die Natur selbst, die Sünde unzähliger Katholiken, die
ihre einschüchternde Haltung wahrnehmen und wollen, um den Heiligen Stuhl zu
verpflichten – schwach zu werden aufgrund menschlicher Schwäche – sich
angesichts der Sünde zurückzuziehen und ihre Mission nicht zu erfüllen. Was
meiner Meinung nach ein Sakrileg ist. Vielleicht irre ich mich, aber ich habe
den Eindruck, dass dies ein Sakrileg ist. Und es ist eine Absprache mit dem
Wunsch, die Kirche zu eliminieren, um sie letztendlich zu zerstören. Dies ist
eine weitere, noch schwerwiegendere Sünde.
Dritte Sünde: wir sehen, dass die Absicht besteht,
die Kirche in einen Zustand zu führen, in dem sie auseinander gerissen wird.
Sie wird nicht auseinander gerissen und der Teufel weiß das, aber sie wird so
vollständig wie möglich zerstört. Und hier, diese Stunde, dieser Moment, dieser
Wunsch hat etwas mit der Absicht zu tun, die zwischen der IV. und V. Revolution
liegt: Es ist die Stunde der Erscheinung des Teufels.
Was ist daran so wichtig? Wichtig ist, dass es
alles ist, es ist das Ende der Geschichte, es ist das Ende des revolutionären
Prozesses, es ist das Ende einer Sünde von fünfhundert Jahren, und der Haufen
von Sünden, aus dem diese Sünde besteht, schreit zum Himmel und ruft zu Gott
nach Rache. Da können wir aber auch keinen Zweifel daran haben, dass dies auch
die Zeit ist, in der der Zorn Gottes und Unserer Lieben Frau auf die Erde
eingreifen werden.
Ich weiß nicht mehr genau, ob ich mittendrin die
Verbreitung des Geistes der freien Auslegung in einem Land erwähnt habe, in dem
die Mehrheit protestantisch ist, und wie viele Katholiken aus diesem Grund zum
Protestantismus übergetreten waren. Und andererseits das schlechte Beispiel,
das die katholische Kirche den Protestanten gibt, was dazu führt, dass viele
protestantische Sekten dieselbe Position einnehmen. Wir sehen daher den Makel
der Homosexualität, der sich in diesem Land ausbreitet.
Für dieses Land oder für die ganze Welt? Wenn man
eine Nation mit dem Prestige der Vereinigten Staaten sieht, eine Nation, die
der Spray des Hollywood-Geistes für die ganzen Welt war, und wenn man sieht,
wie diese Nation so hinterlistig mit Homosexualität umgeht, muss man sich
fragen, ob ein schrecklicher Spray dies über die ganze Welt verbreiten wird.
Und wenn das gesagt ist, lautet die nächste Frage nicht: Wird der Teufel
erscheinen, sondern es geht darum, ob es möglich ist, dass er nicht erscheint.
Damit endet dieser Teil des Vortrags, mit einem
gewissen Verlust für die anderen Themen. Aber ist das der Schaden? Nein, es ist
der Gewinn, denn dieses Thema ist von beispielloser Bedeutung.
Und bevor ich schließe, frage ich, ob mir jemand
Fragen stellen möchte.
(Frage nicht verständlich in der Aufnahme).........
Es ist folgendes: Nehmen wir an, ein Mann
erscheint auf einem öffentlichen Platz, wo wir sind, und verkündet, dass in
zwanzig Minuten die Sterne aneinander kollidieren und dass es zu einer
Erschütterung kommen wird. Er wird auf allgemeine Ungläubigkeit stoßen, weil
die Menschen fest davon überzeugt sind, dass die Ordnung des Universums enorm
stabil ist, dass sie in keiner Weise erheblich gestört werden kann, weil dies
in der Natur der Sache liegt. Und deshalb führen die Sterne im gesamten
Weltraum ihre Bahnen in einer so erstaunlichen Ordnung aus, die man seit ihrer
Entstehung beobachten konnte. Nichts wird erschüttert und nichts wird
durcheinander gebracht, da diese Ordnung der Sterne ihre Beziehung zur übrigen
Ordnung der Natur hat. Die vier Jahreszeiten folgen überall auf der Welt sehr
regelmäßig aufeinander.
Somit weist die gesamte Ordnung des Universums
eine enorme Stabilität auf! Diese Stabilität erfüllt uns mit Respekt, erfüllt
uns mit Bewunderung, erfüllt uns aber auch mit Sicherheit. Und Gott hat es
geschaffen, damit wir diese Sicherheit haben. Gott wollte in seiner unendlichen
Güte, dass wir während unserer Anwesenheit auf der Erde die Sicherheit haben,
dass der „cadre“, der Rahmen (die Umgebung), in dem wir uns befinden,
ordnungsgemäß funktioniere.
Diese Regelmäßigkeit findet eine Resonanz in uns
selbst. Alles, was in uns geordnet ist, erfreut uns, wenn wir sehen, was
draußen geordnet ist. Unsere Gesundheit freut sich über die Regelmäßigkeit der
Erde.
Nehmen wir an, wir haben ein gutes Sehvermögen,
und wenn wir all diese Regelmäßigkeit betrachten, freuen wir uns. Unser Gehör
spricht im gleichen Sinne. Wir haben das Gefühl, dass wir so geschaffen wurden,
dass in uns eine ähnliche Ordnung herrscht, und dass diese daher etwas ist, das
eine Beziehung, aber eine tiefe Beziehung zu unserem eigenen Wesen hat.
Daher die Idee, und diese Idee ist schon viel
schwächer, aber eine Idee, die nicht so sehr einer doktrinären Überzeugung
entspringt, sondern einer Art innerer und äußerer Erfahrung aller Momente, der
Erfahrung der Stabilität der Erde, der Stabilität des Universums usw. usf.
Daraus folgt noch etwas anderes. Da wir eine Zeit
erlebt haben, in der man annahm, dass die menschliche Vernunft in der Lage war,
die Wissenschaft zu erkennen, und dass die Wissenschaft in der Lage war, dem
Menschen Mittel an die Hand zu geben, mit denen er die Natur manövrieren
konnte, so dass die Natur ihm vollständig und immer besser diente, und dass
diese kontinuierliche, von der Wissenschaft vorangetriebene Anpassung der Natur
an die menschlichen Zweckmäßigkeiten für viele das war, worauf die Vorstellung
von Fortschritt reduziert wurde. Eine technische Vorstellung, eine Vorstellung
von materiellen Vorteilen, von materiellen Vorlieben, die aber für sie sehr
wichtig waren, denn sie waren Materialisten, Menschen ohne Glauben, für die
dies das Leben ist, dies die Existenz ist.
Die Stabilität der Vernunft, die Stabilität der
Wissenschaft hatte als Konsequenz die Idee, dass die Mehrheit der Menschen dies
wollte, diese Ordnung wollte und Fortschritt wollte. Sie wollten diese Ordnung
und sie wollten Fortschritt.
Daher herrschte in der Menschheit ein allgemeiner
Konsens, all diese Dinge zu fördern, um die Ordnung und den Fortschritt auf der
ganzen Welt aufrechtzuerhalten.
Als Ergebnis davon kam es auch zu einer
Destillation in der menschlichen Gattung, wobei die Menschen, die sehr
wünschten, den Fortschritt voranzutreiben, fähiger waren, zu machen, das der
Fortschritt Früchte bringe und dass diese Früchte in diesem Drang nach vorne
und nach oben genutzt wurden, diese Menschen bildeten alle eine
stillschweigende Elite, die stillschweigend die Welt regierte. Nicht nur, weil
sie in der Regierung und in der Leitung der Länder sind, sondern, weil sie die
Leitung der Gesellschaft innehaben.
Das heißt, die Wissenschaft – die
wissenschaftliche Bewegung generell– wurde von den bedeutendsten
Wissenschaftlern in den verschiedenen Wissenschaftszweigen geleitet; die
Politik durch die fähigsten Politiker und so weiter.
Es gab etwas Allgemeines, das trotz Dummheiten,
trotz Raub, trotz der einen oder anderen Begebenheit, die für den Zug der
Menschheit das ausmachte, was das Rütteln der alten Dampfzüge für den Passagier
darstellte: dass tac-tac tac-tac, der Räder über die Schweißnähte der Schienen,
die Funken, die eindrangen, der Rauch, der eindrang, machten den einen oder
anderen Aspekt der Reise unangenehm. Aber es bestand keine Gefahr, dass
irgendjemand angesichts der starken Erschütterungen des Zuges sagen würde:
„Dieser Zug wird entgleisen.“ Alle würden lachen. Warum? Weil die Ordnung der
Bahn sich dem entgegensetzte und der Zug würde natürlich sein Ziel erreichen.
So war auch die Welt. Sie hatte ihre Tac-Tacs
Tac-Tacs, sie hatte ihre Verrückten, sie hatte ihre Übeltäter, manchmal hatte
man etwas mehr Nachgiebigkeit gegenüber den Wahnsinn und Übeltätern und
manchmal etwas mehr Repression, aber im Großen und Ganzen würde der Zug der
Welt niemals, entgleisen, alles würde seinen gewohnten Gang in der bestimmten Ordnung
verlaufen.
Schlussfolgerung: Angesichts der Tatsache, dass
die Sünde Höhen erreicht, die den Höhepunkt aller Gipfel schon erahnen lassen,
kann man zu keinem anderen Schluss kommen als zu dem Schluss, dass uns die
Gnade gegeben wurde – weil es eine Gnade ist –, in diesen Tagen der Sünde, der Qual,
des Leidens und der Tragödie zu leben. Wie der Muttergottes und den Heiligen Frauen
und dem Heiligen Johannes dem Evangelisten die Gnade geschenkt wurde,
zuzusehen, wie der Sohn Gottes am Kreuz starb, zu sehen, wie sich die ganze
Erde bewegte, wie die Sonne sich verfinsterte und wie die Toten aus dem Gräbern
herauskamen. Für sie war es kein Unglück. Es war aber vor allem nicht
ausschließlich ein Unglück. Es war eine unvergleichliche Ehre, diesen Moment
miterlebt zu haben, in dem der Heiland und Unsere Liebe Frau den letzten Blick
im Leben austauschen, Er seinen Geist dem Ewigen Vater übergibt und die
Erlösung der Menschheit vollzogen wird.
Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google
Übersetzer von „A Revolução homosexual dentro da Igeja“ eines Vortrages von
Plinio Corrêa de Oliveira am 29. August 1992, ohne Revision des Autors.
Diese deutsche Fassung „Die homosexuelle
Revolution in der Kirche“ erschien erstmals
in www.p-c-o.blogspot.com
© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit
Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
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