Die königliche Würde der Jungfrau Maria:
Sie regiert das ganze Universum, weil es ihr zum regieren übergeben wurde
Letztendlich gibt es eine enge Beziehung zwischen alldem,
was der hl. Ludwig Grignion von Montfort über Maria geschrieben hat und dem
Gedanken ihrer königlichen Würde.
Schauen wir uns zunächst einmal an, was die Idee des
Königtums Mariens bedeutet, um es dann mit dem, was der hl. Ludwig darüber
gesagt hat, zu vergleichen.
Es gibt ein erstes Königtum Mariens und zwar ihr Königtum
im Himmel. Diese königliche Würde besteht darin, dass sie über alle Engel des
Himmels erhoben wurde, wonach sie eine wahre königliche Macht über alle Engel
und Heilige ausübt. Wir dürfen das nicht folgendermaßen verstehen: Maria ist im
Himmel so ungefähr wie eine Königin, wie wir sie auf Erden kennen, eine
Königinmutter, die keine Autorität ausübt, aber als Mutter des Königs eine
hervorgehobene Position am Hof genießt und Gegenstand allgemeiner Achtung ist.
Ganz anders sieht die königliche Würde der Muttergottes
aus. Sie wurde nämlich von Gott eingesetzt als Königin der ganzen Schöpfung, so
regiert sie das ganze Universum und auch die himmlischen Geister, die von Natur
aus viel höher stehen als sie. Von Natur her, da sie ein menschliches Geschöpf
ist, ist sie weniger als die Engel, dennoch wird sie von der Kirche in der
Litanei angerufen als Königin der Engel, was sie auch effektiv ist, so dass die
Engel ihr gehorchen, ihren Willen tun. Sie regiert auch die Welt der Engel, weil
ihr das ganze Universum zum Regieren übergeben wurde.
Jemand könnte einwenden: was für ein Unterschied gibt es schon ob nun Maria oder Gott das Universum regiert, wenn sie schon alles nach dem Willen Gottes tut.
Da gibt es schon einen kleinen Unterschied. Ich habe mich
darüber mit einem Theologen einmal Unterhalten und er gab mir Recht. Ich führte
folgendes Beispiel an: Stellen wir uns einen Schuldirektor vor, der sich mit
seinen Schülern zerworfen hat. Die Schüler sind undiszipliniert und rebellisch.
Dem Direktor gelingt es seine Autorität durchzusetzen, und den Aufstand der
Schüler zu beenden. Um aber die Lage zu entspannen, zieht er sich für eine Zeit
zurück und übergibt die Leitung der Schule seiner Mutter. Durch die weibliche
Milde und Güte gelingt es ihr, die Ruhe und das gegenseitige Verständnis
wiederherzustellen und viele Wunden zu heilen. Mein Theologe meinte, dass das
Beispiel der übernatürlichen Realität voll entspricht.
Auszug aus Santo do Dia – 29.5.1964
(Dieser Text ist übernommen aus einem informellen Vortrag von Professor Plinio Corrêa de Oliveira. Er wurde frei übersetzt und angepasst für die Veröffentlichung ohne eine Überarbeitung des Autors.)
(Dieser Text ist übernommen aus einem informellen Vortrag von Professor Plinio Corrêa de Oliveira. Er wurde frei übersetzt und angepasst für die Veröffentlichung ohne eine Überarbeitung des Autors.)
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