Dienstag, 21. April 2020

Weniger Kämpfe. Mehr Gebet!


von Plinio Corrêa de Oliveira
Seine Eminenz Kardinal D. Sebastião Leme (Rio de Janeiro) erinnerte in seiner Rede für die Einweihung der katholischen Männeraktion in Rio de Janeiro an den Gedanken von Donoso Cortêz: „Wenn es in der Welt schlecht hergeht, dann deshalb, weil es mehr Kampffelder gibt als Gebetszentren“. Es ist die große Unruhe der Menschheit auf der Suche nach einem stabilen Punkt, der sie bei der Wiederherstellung der Ordnung in der Welt unterstützen könnte. Die Menschen kämpfen sich durch von Partei zu Partei, von Philosophie zu Philosophie. Diesen Punkt, den sie sucht, den gibt es, und als sich die Welt darauf stützte, genoss sie die vollkommenste Stabilität: es ist die römisch-katholische Kirche und das Gebetsleben, zu dem sie ihre Gläubigen verpflichtet. Aber in ihr sollten die Menschen Gott unterwürfig sein;  doch menschlicher Stolz entfernte sie von der Kirche, mit der Absicht ohne Gott glücklich zu werden. Dies ist es, wonach viele immer noch suchen und vergessen, dass ohne das Frömmigkeitsleben der Kirche nichts möglich ist.


Für diesen Kreuzzug des Gebets und der Buße hat der Heilige Vater (Pius XI.) die gesamte Christenheit durch die Enzyklika „Caritate Christi Compulsi“ (vom 3. Mai 1932) aufgerufen:
»…Unserer Bestimmung als wesentlich beschränkte und von einem höheren Sein absolut abhängige Wesen bewusst, wollen Wir also vor allem zum Gebete Zuflucht nehmen. Wir wissen aus dem Glauben, wie viel die Macht des schlichten, vertrauensvollen, beharrlichen Gebetes vermag. Keinem anderen frommen Werke wurden jemals von dem Allmächtigen so große, so allgemeine, so feierliche Versprechungen gegeben wie dem Gebete: „Bittet, und es wird euch gegeben werden, suchet und ihr werdet finden, klopfet an, und es wird euch aufgetan werden“.«
»Also sichert das Gebet die Gegenwart Gottes unter den Menschen, wie der göttliche Erlöser es versprochen hat: „Wo zwei oder drei Menschen in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Das Gebet wird sodann gerade die Ursache der von Uns oben angeführten Schwierigkeiten wegräumen, nämlich die unersättliche Habgier nach irdischen Gütern.«
»Dem Gebete muss sich aber die Buße beigesellen, der Geist der Bußgesinnung und die Ausübung der christlichen Buße. So lehrt es uns der göttliche Meister, dessen erste Predigt ja gerade die Buße betraf: „Jesus begann zu predigen und zu sagen: Tuet Buße!“ Dasselbe lehrt uns auch die gesamte christliche Überlieferung, die ganze Kirchengeschichte: die Gläubigen haben in den großen Bedrängnissen, in den großen Wirren der Christenheit, wenn die Notwendigkeit der Hilfe Gottes besonders groß und dringlich war, sei es spontan oder häufiger noch auf Einladung und nach dem Beispiel ihrer Oberhirten, zu den beiden kräftigsten Waffen des geistlichen Lebens gegriffen, zum Gebet und zur Buße…«
Bittprozession
Das Denken der Kirche bleibt daher unveränderlich: Gebet und Buße sind das notwendige Mittel für die Menschheit, um ihre wahre Sicherheit zu finden. Man denke aber nicht, dass Gebet und Buße typisch archaische Übungen des Mittelalters sind. Die Enzykliken des 20. Jahrhunderts, die die ewige Lehre Christi angesichts neuer menschlicher Verhältnisse auslegen, schließen Gebet und Buße nicht aus; im Gegenteil, sie verordnen die Gläubigen zu ihrer Übung, als einziges Mittel, um Gott zu den Menschen zu bringen.


Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in
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Legionário, 25. April 1937, Nr. 241,S. 2

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