Nun ein
kurzes Wort dazu, wie man den Gründonnerstag begehen soll und die Kommunion empfangen
sollte.
Die Kirche betrachtet
die letzten Handlungen im Leben unseres Herrn Jesus Christus als ein Ganzes,
von der Einsetzung der Heiligen Eucharistie beim letzten Abendmahl, bis zu
seinem Tod und seiner Auferstehung. Sie bilden ein Ganzes, weil sie den
Höhepunkt, den Gipfel der Vollkommenheit in seinem Leben darstellen. Als er
sein irdisches Werk vollendete, setzte er das Heilige Messopfer und die Heilige
Eucharistie ein und gab Unserer Lieben Frau, den Aposteln und den heiligen
Frauen sowie allgemein den anwesenden Gläubigen die Erstkommunion.
Der Akt der
Einsetzung der Eucharistie ist seinem Wesen nach ein festlicher Akt. Es ist ein
Fest, weil es eine enorme Gnade ist, die Er der gesamten Menschheit gewährt. Es
ist festlich, weil es in einer Zeremonie der alten jüdischen Tradition
durchgeführt wurde, es ist die letzte und höchste aller Zeremonien der alten,
zu Ende gehenden Synagoge, es ist die Zeremonie des Messopfers des Neuen
Bundes, die Einsetzung der Heiligen Eucharistie. Es ist auch ein Akt der
jüdischen Religion und Er feierte das Paschafest, das heißt den Durchzug der
Juden durch das Rote Meer, das als das größte Wunder der jüdischen Religion
galt und dass die Juden sehr feierlich und festlich feierten, weil es eine
Befreiung war.
Dieser
Durchzug der Juden durch das Rote Meer war ein symbolischer Vorläufer der
Erlösung, die unser Herr Jesus Christus für die gesamte Menschheit vollbringen
würde.
Das heißt,
ein Symbol für das Opfer des Kreuzes. Das Rote Meer öffnete sich und die Juden
zogen hindurch, während die Ägypter blieben. Durch den Tod unseres Herrn Jesus
Christus wurde für uns, die Berufenen, der Weg zum Himmel geöffnet. Und
diejenigen, die Nein gesagt haben, blieben, sie blieben im Heidentum, sie blieben
in der Revolution, sie blieben im Unglauben und sie kommen in die Hölle, wenn
sie den Erlösungsakt Jesu nicht annehmen.
So öffnete
uns der Tod unseres Herrn Jesus Christus den Weg in den Himmel, so wie die
Teilung des Roten Meeres dem auserwählten Volk, dem Vorboten der Katholiken,
den Weg in das gelobte Land, nach Israel, dem Vorboten des Himmels, öffnete.
Das ist der Gedanke.
* Beim letzten Abendmahl waren alle in
Feierstimmung, außer Jesus
In dieser
Zeremonie setzte unser Herr Jesus Christus das Heilige Messopfer ein, das eine
Vorabfeier des Kreuzopfers war. Zwischen dem Kreuz und der Messe besteht eine
enge Verbindung.
Er vollzog das
Abendmahl sehr feierlich, teilte an alle Apostel die Kommunion aus, doch für
Ihn war es ein Ereignis voller Trauer.
Voller Trauer,
weil der Verräter mit am Tisch saß; weil er Anbetungshandlungen von Aposteln
empfing, von denen er wusste, dass sie ihn verraten würden. Alle um ihn herum
würden ihn verraten. Sogar der heilige Johannes, der diese Gebärde der innigsten
Freundschaft zu Ihm vollzogen hatte, indem er seinen Kopf auf Seine Brust legte
und Ihn fragte, wer denn es sei, der Ihn verraten würde, ist im entscheidenden
Moment auch davongelaufen. Alle feierten also, außer Unser Herr Jesus Christus,
der in dem Moment, als er den größten Beweis seiner Barmherzigkeit und seiner
Liebe gab – nämlich durch die Einsetzung der heiligen Messe und der Eucharistie
–, all die Schmach voraussah, der er ausgesetzt sein würde.
Die einzige
vollkommene Freude, die er an diesem Tag empfand, war, als er Unserer Lieben
Frau die Kommunion gab. In diesem Moment ja, denn Unsere Liebe Frau hat, wie
Sie sich vorstellen können, die Eucharistie in vollkommenster Anbetung und
Andacht empfangen, und von diesem Moment an verblieb die heilige Hostie, allem
Anschein nach, für immer in Ihr. Von einer Kommunion zur anderen verblieben die
heiligen Gestalten in Ihr, wie in einem lebendigen Tabernakel, wie zur Zeit der
Menschwerdung, als Sie den Leib unseres Herrn Jesus Christus in sich trug.
Abgesehen
davon kannte Jesus keine Freude, und im Leben hatte er keine andere Freude als
den Anblick seiner Mutter, und dennoch verwandelte sich die Muttergottes
aufgrund der Passion, die er erlitt, und des Mitleidens, das sie für Ihn
empfand, in die Mutter der Schmerzen.
Nachdem die
Allerheiligste Eucharistie eingesetzt worden war, geschah Folgendes Tragisches:
Unser Herr verließ den erleuchteten, festlichen Abendmahlsaal und trat in die
Nacht hinein. In diese schlecht beleuchteten Nächte, der alten Städte. Er
durchquerte einen Teil der Stadt, verlässt mit den Aposteln die Stadt, wobei sie
alle religiöse Hymnen rezitieren, die der Osterzeremonie eigen sind, und geht
zum Ölgarten.
Im Ölgarten
beginnt seine Passion. Zuerst beginnt das Leiden seiner Seele und dann das
Leiden des Leibes. In dem Leiden der Seele sieht Er absolut alles voraus, was
Ihm widerfahren wird, und Er akzeptiert Punkt für Punkt alle geistlichen Qualen
Seiner Passion.
Durch das
Leiden des Leibes übergibt er sich anschließend seinen Henkern und wird
gefoltert, bis Er am Kreuz stirbt.
* Von Dr. Plinio empfohlene
Trauerhaltungen für Gründonnerstag und Karfreitag
Morgen
erinnert also die traditionelle Liturgie der Kirche an diese beiden Dinge: sie
war festlich, das heißt, es gab die Gründonnerstagsmesse, in der der Priester
weiße Gewänder trug, die ganze Kirche feierte. Aber gleichzeitig auch etwas
Berührendes und sehr Beschwörendes, das neben dem Altar, ein besonderer
Tabernakel, vorbereitet wurde.
Wenn die
Messe zu Ende war, ging der Priester ohne Schellenbegleitung zu dem Altar, auf
dem sich der Tabernakel in Form eines Grabes befand, und schloss die heiligen
Gestalten dort – im Grab – ein. Die Glocken läuteten schon nicht mehr, aber
als Zeichen des Schmerzes rasselte die Klapper.
Das heißt,
als das Fest vorüber war, betrat Jesus die Finsternis des Reiches des Todes und
musste sich den Härten des Todes stellen. Aus diesem Grund war die Atmosphäre
in der Kirche von Freude und Trauer geprägt, wobei diese Freude jedoch von
einer Trauer überwältigt wurde, da die Flut der Trauer, die unseren Herrn
überfallen würde, so groß war, dass die Freude offensichtlich getrübt wurde.
Dies ist die
Geisteshaltung, mit der wir morgen leben müssen. Das heißt, wir müssen den
morgigen Tag als einen heiligen Tag betrachten. Doch wir, die wir die
Fortsetzer der Tradition und des wahren Geistes der Kirche sind, müssen ihn als
heilig betrachten, so wie ich ihn als heilig betrachtete, als ich ein Junge
war.
Als ich ein
Junge war, verharrten Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag bis Mittag in totaler
Stille: Autos hupten nicht, die Züge pfiffen nicht; die Glocken läuteten nicht,
es gab damals kein Radio, aber in den Privathäusern hatte fast jeder ein Musikinstrument,
sei es ein Klavier, eine Geige oder etwas in der Art: Es wurde keine Musik
gespielt, niemand sang, es gab keine Feiern, keine geselligen Zusammenkünfte.
– denn erst am Mittag wurde das Halleluja angestimmt,
es war die Auferstehung –
Die Leute,
die am Gründonnerstag zur Kirche gingen, trugen noch festliche Kleidung. Nach
der Messe, am Donnerstagnachmittag trugen alle den ganzen Freitag und
Samstagmorgen bis zur Feier der Auferstehung schwarze Kleidung. Das heißt, alle
waren in großer Trauer über den Tod unseres Herrn Jesus Christus. Eltern verboten
ihren Kindern lautes Lachen und das Spielen.
Der Karfreitag
war strenger Fasttag; alle fasteten, das damalige Fasten, war noch ein strenges
Fasten. Alle gingen in die Kirche, um zu beten und um Vergebung für ihre Sünden
zu bitten. Das heißt, eine Atmosphäre der Reue, eine Atmosphäre der Traurigkeit
begann sich zu dieser Zeit auf der Welt breitzumachen.
Und das,
meine Lieben, solltet ihr morgen am Gründonnerstag tun. Da ich es nicht zu
spektakulär machen möchte, würde ich empfehlen, und vielleicht werde ich es
nächstes Jahr empfehlen, denn wenn die eine Seite spektakulär wird, sollten
auch wir Seite spektakulär werden. Ich würde empfehlen, dass an diesem Tag
jeder eine schwarze Krawatte trägt und dass jeder ein Trauerflor über das
Abzeichen der TFP anbringt, das den Löwen teilweise bedeckt, um unsere
Teilnahme an der Trauer um Unseren Herrn Jesus Christus anzuzeigen und um zu
zeigen, wie die Welt unserer Meinung nach die Dinge handhaben sollte, um gegen
diesen unheiligen Gründonnerstag zu protestieren, der da draußen begangen wird.
Man sollte
auch bedeutungslose Gespräche vermeiden, dumme Gespräche, sinnlose Gespräche,
und nur reden, wenn es nötig ist.
Das perfekte
Ideal – wenn Sie Gründonnerstag und Karfreitag ganz gut verbringen möchten, ich
möchte Ihnen nichts aufzwingen, aber ich empfehle, ich schlage vor: Wer sich
dazu geneigt fühlt, - es würde Unserer
Lieben Frau sicher große Freude bereiten –, wenn Sie, beginnend mit der Messe
am Gründonnerstag, nach der Kommunion, am Donnerstag und Karfreitag völliges
Schweigen bewahren würden, sodass Sie außer das unbedingt notwendige nicht sprechen
und so tun, als ob Sie das Zeichen des Schweigens tragen würden.
Wie schön es
ist im TFP-Hauptquartier: völlige Stille, Gruppen junger Männer gehen gemeinsam
die Straße entlang, keiner spricht mit niemandem. Was für ein Wunder, was für
eine Lehre, was für eine Erbauung! Wie ratsam wäre dies für alle. Daher wollte
ich es nicht versäumen, Ihnen diese Empfehlung zu geben.
* Eine Möglichkeit, unseren Herrn zu
trösten, besteht darin, unsere Kommunion am Gründonnerstag gut zu gestalten.
Welche ist
die Einstellung zum spirituellen Leben? Die Haltung sollte folgende sein: Die
Kirche lehrt eine sehr schöne Tatsache, und zwar diese: Als Unser Herr Jesus
Christus die Eucharistie einsetzte, sah er, da er Gott ist, alle Kommunionen im
Voraus, die bis zum Ende der Zeit in der Welt stattfinden würden. Und er freute
sich über die gut durchgeführten Kommunionen. Doch Er war traurig über die
lauwarmen Kommunionen und schauderte vor Entsetzen angesichts der
sakrilegischen Kommunionen.
Deshalb sah
er zum Zeitpunkt der Einsetzung der Heiligen Eucharistie alle meine Kommunionen
und empfand damals Freude oder Trauer über meine Kommunionen. Wenn ich also
heute die Kommunion gut empfange, vergrößere ich die Freude Unseres Herrn Jesus
Christus bei der damaligen Einsetzung der Allerheiligsten Eucharistie, und wenn
ich die Kommunion schlecht empfange, vergrößere ich seine Traurigkeit bei der
damaligen Einsetzung der Allerheiligsten Eucharistie vor zweitausend Jahren.
Was würden
wir tun, um Unseren Herrn in dem Moment zu trösten, als er die Eucharistie
einsetzte? Wir können dies jetzt tun, indem wir uns auf eine gute Kommunion
morgen vorbereiten.
Was ist eine
gute Kommunion morgen? Es ist eine Kommunion, in der wir versuchen, uns an
Seine Güte bei der Einsetzung der Allerheiligsten Eucharistie zu erinnern. Das
heißt, er sagte: „Mein Leib ist wahrhaftig eine Speise, mein Blut ist
wahrhaftig ein Trank“, und so wurde die Heilige Eucharistie eingesetzt. Es ist
ein Akt äußerster Intimität mit einem Menschen, der größten Intimität, die man
sich vorstellen kann. Wenn Er dies nicht veranlasst hätte, wäre uns die
Möglichkeit einer solchen Sache nicht in den Sinn gekommen, denn so groß ist die
Vertrautheit, die Er mit uns aufgebaut hat.
Wir müssen
dafür dankbar sein, Ihn mit Ehrfurcht und Vertrauen empfangen, denn er betritt
unsere geistige Wohnstätte, wie er jedes Haus in Palästina betreten hat. Er
kam, um zu lehren, er kam, um zu heilen, er kam, um zu heiligen. Das hat er
sein ganzes Leben lang getan.
Gut, bitten
wir Ihn, uns zu lehren, bitten wir Ihn, uns zu heilen. Er heilt die Gebrechen
der Seele viel mehr als die Gebrechen des Leibes, aber wir können ihn auch für
die Gebrechen des Körpers, Krankheiten usw. bitten, dass er uns heile.
Anschließend,
nach der Kommunion, bitten wir ihn um Vergebung für unsere Fehler und um eine
Seelenhaltung, damit wir den Karfreitag gut begehen können.
Morgen Abend
werde ich, so Gott will, mit Ihnen eine Meditation zum Karfreitag durchführen
und wenn Sie möchten, können Sie diese am Karfreitag tagsüber anhören, um Ihren
Geist zu nähren und einen Karfreitag voller Frömmigkeit zu verbringen.
* Wir müssen Unserer Lieben Frau für
die Gnaden danken, die wir durch Sie erhalten haben, und Ihre Freude und Ihre
Trauer teilen.
Natürlich
kann alles, was ich hier sage, nur im Hinblick auf die Gottesmutter verstanden
werden. Unsere Liebe Frau ist die Mittlerin aller Gnaden. Sie bat für uns um
die Kommunionen, die wir empfingen. Sie bat für uns um die Gnade. Für mich bat
sie um die Gnade, mit Ihnen sprechen zu dürfen, für Sie bat sie um die Gnade,
mir an jenem Abend zuzuhören, als ich über Ihn und über Sie sprach.
Dann müssen
Sie durch Sie um alles bitten, was ich gerade erwähnt habe. Danken Sie Ihr,
dass Sie das für uns erlangt hat. Nehmen Sie teil an Ihrer Freude, als Sie sah,
dass die Eucharistie eingesetzt wurde, nehmen Sie teil an ihrem Schmerz, wenn
sie in Betracht ziehen, dass viele Kommunionen schlecht eingenommen wurden.
Und damit
beginnen Sie die Karwoche in einer Atmosphäre der Besinnung. Dies ist also sehr
zu empfehlen. Besonders nach der Kommunion sollten Sie eine Atmosphäre völliger
Sammlung aufrechterhalten.
Ich spreche
nach der Kommunion. Es ist äußerst ratsam, dass Sie zur Messe gehen und die
Kommunion empfangen, denn am Tag der Einführung der Messe ist es angebracht,
dass wir der Messe beiwohnen, das ist mehr als vernünftig. Der Mittelpunkt des
katholischen Gottesdienstes ist die heilige Messe. Daher ist es angemessen,
dass wir der ersten Messe beiwohnen, in Gemeinschaft mit Unserer Lieben Frau,
die ebenfalls an der ersten Messe teilnahm.
Dies sind die
Empfehlungen, die ich Ihnen zu Beginn dieser Karwoche gebe.
Sie wissen,
dass wir uns auf die Weihe der Gruppe an Unsere Liebe Frau am 13. Mai
vorbereiten. Bitten wir in dieser Karwoche unseren Herrn Jesus Christus und Unsere
Liebe Frau, uns vorzubereiten, damit diese Weihe vollkommen sei und wir uns auf
diese Weise heiligen können.
Damit, meine
Lieben, schließe ich, möge Ihnen die Gottesmutter helfen.
Aus
dem portugiesischen von „Anleitungen zu Gründonnerstag“ am 18. April 1973
Die deutsche Fassung dieses Vortages ist erstmals
erschienen in www.p-c-o.blogspot.com
© Veröffentlichung dieser deutschen Fassung ist mit
Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
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