Plinio
Corrêa de Oliveira
Als
Katholiken haben wir das Recht, über die bewaffneten Klassen, die guten und die
schlechten, zu sagen, was wir wollen. Es ist eine Freiheit, die zwischen alten
Freunden erlaubt ist. Und niemand außer der Kirche kann sich als alte Freundin
aller Streitkräfte der zivilisierten Welt bezeichnen.
Wahrlich,
in einer Zeit, in der der Sinn für Hierarchie und Disziplin sich auflöst, in
der der Idealismus verschwindet, in der die Liebe zu einem strengen und
methodischen Leben zusammenbricht, kommen die wirklichen Affinitäten, die den
religiösen Geist und den militärischen Geist verbinden, mit außergewöhnlicher
Klarheit zum Vorschein
Was verlangt der militärische Geist?
Erstens
Patriotismus. Entweder bilden die bewaffneten Klassen eine Körperschaft, die sich
dem Vaterland bis zum völligen Opfer ihrer legitimsten privaten Interessen widmen,
oder sie wird unweigerlich vom Adel ihrer Funktionen abweichen, um eine mehr
oder weniger zahlreiche Bande von „Condottieri“ zu bilden. Nun, was verlangt
der Katholizismus nicht nur vom Militär, sondern von allen Gläubigen? Genau die
gleiche Liebe zum Vaterland, das die Achse des militärischen Geistes ist.
Zweitens
versteht man eine Armee nicht ohne Disziplin. Was lehrt aber die Kirche zu
diesem Kapitel? Der Mensch soll sich denjenigen unterwerfen, die ihn rechtmäßig
regieren, sei es im Bereich der Familie, der Arbeit, des Staates oder der
Kirche, weil der göttliche Ursprung der Autorität verwandelt jeden Akt
familiärer, politischer oder religiöser Disziplinlosigkeit in einen Angriff gegen
die Autorität Gottes selbst.
Drittens
die Strenge des Lebens. Der schludrige Soldat ist eine Aberration. Physisch und
moralisch muss der Militär streng sein, muss sich beherrschen können, um
wirklich wirksam zu sein. Wer zu Manövern und militärische Übungen ein Korps führt,
das von Orgien erschöpft, von Krankheiten verseucht, durch Müdigkeit langer durchzechten
Nächten geschwächt ist, stiehlt dem Vaterland und entzieht für unerlaubte Zwecke
das, was an der Quelle seiner physischen Energie am wertvollsten ist. Sollte
ein Krieg ausbrechen, werden die Defätisten, die Pessimisten, die Entmutigten,
die die Plage einer Truppe im Kampf sind, unweigerlich die gleichen sein, die in
das Schlachtfeld vom tödlichen Keim der Sucht angesteckten Leiber, als Opfer
für das Vaterland gebracht haben. Mehr als physische ist sittliche Strenge
gefordert. Welchen Widerstand gegen Entbehrungen, welche Energie gegen
Rückschläge, welche Überlegenheit in Heimsuchungen, kann ein Soldat
hervorbringen, der seinen Willen zur systematischen Kapitulation angesichts der
Nötigungen einer unersättlichen Vorstellungskraft gewöhnt hat und dessen Herz
ein Gefäß der Lust ist, in dem alle edlen Gefühle und alle großen Bestrebungen ersticken?
Kann in diesem Sumpf das Edelweiß des Heldentums erblühen?
Was
verlangt der Katholizismus? Dass alle, ob Militär oder nicht, streng, keusch, enthaltsam
seien, je nach Lebensstand, den sie angenommen haben.
Man
kann also mit vollem Recht sagen, dass in Friedenszeiten die beiden größten
Schulen der Verteidiger des Vaterlandes in einem Krieg genau die Kirche und die
Armee sind. Die eine, die, durch die Strenge des Lebens, die Härtung seines
Willens, durch sein ernsthaftes Verständnis für Disziplin und durch seinen
edlen Idealismus, aus jedem berufenen Mann im Keim einen idealen Soldaten macht.
Und die andere, die aus einem so wohlerzogenen, strengen und gehorsamen
Patrioten, einen kompetenten und gewissenhaften Militär macht.
Sind
Kirche und Armee also nicht alte Freunde und darüber hinaus alte Verbündete?
Dies
beantworten bejahend nicht nur große Theologen aller Zeiten und Generälen von
höchstem Wert, sondern auch die gemeinsamen Feinde, die der Klerus und das
Militär unter allen Agitatoren und allen Terroristen unseres Jahrhunderts haben.
Gemeinsame
Ideale und gemeinsame Feinde, dies ist ein sehr widerstandsfähiger Zement, um
Freundschaften auch im Neuzustand zu festigen. Wie viel mehr wenn diese
Freundschaften nicht von gestern oder vorgestern sind, sondern von
Jahrhunderten einer ununterbrochenen Tradition aufrichtiger Herzlichkeit.
Aus
diesem Grund spricht ein Katholik mit einem Militär - unter uns ist das
katholische Militär heute die allgemeine Regel anstelle des positivistischen
Militärs von vor einigen Jahren - mit der Freiheit, der Offenheit, der
freundlichen Ungezwungenheit eines Bruders.
Deshalb
beeilen wir uns, mit einer rüden Aufrichtigkeit zu erklären: Uns missfällt
zutiefst die Haltung, die die Militärklasse eingenommen hat. Nicht die
militärische Klasse selbst. Aber eine Gruppe von Militärangehörigen, die
zahlenmäßig in der Minderheit ist und nur in einigen wenigen Regionen agierte,
verbreitete in ganz Brasilien die ansteckende Plage des schlechten Beispiels
der Disziplinlosigkeit.
Und
wir haben auf unsere Seite, als eine unbestreitbare Wahrheit, dass jeder gute
militärische Mann uns Recht geben wird.
An
dem Tag, an dem das Schwert als Richter der letzten Instanz die in den
Parlamenten debattierten Fragen klärt, an diesem Tag werden wir in der Lage
sein, die Armee und Brasilien zu Grabe zu tragen.
Die
Armee, weil sie an diesem Tag tot sein würde. Wir glauben absolut nicht, dass
unsere Armee einer solchen Ordnung der Dinge paktieren würde. Sie würde
sterben, weil ihre Seele, d.h. ihre Tradition, die die glorreiche und
disziplinarische Tradition von (Herzog) Caxias ist, tot sein würde. Sie würde
sterben, weil sie nur die äußeren Zeichen ihrer Existenz beibehalten würde.
Aber sie wäre ein Körper ohne Seele, ein Schiff ohne Ruder, das nach den Launen
der Strömungen des „revolutionären Geistes“ dahinsegeln würde.
Brasilien,
weil an dem Tag, an dem Generäle, Hauptmänner oder Leutnants – der Rang spielt
keine Rolle – sich auf die zivile Macht werfen
würden, um sie zu zerstören, würde implizit den Feldwebeln und den einfachen
Soldaten das Recht zugestanden auf die ihnen übergeordneten Autoritäten der
Armee selbst zu schießen. An diesem Tag würde in Brasilien die rote Flagge (des
Kommunismus) gehisst werden.
Es
ist die gnadenlose Logik der Fakten. Ein Buch über die Revolution in São Paulo
von 1924 erzählt, als die Revolutionären unter der Führung von Cel. João
Francisco den Kommandanten Quirino verhaftet hatten, dieser jenen fragte: „Also,
verletzen Sie die Disziplin?“ Worauf Colonel João Francisco unbeirrt antwortete:
„Na und? Hat denn die Armee nicht schon den Kaiser entthront?“
Die
Logik von Revolutionen ist ungeheuerlich. Dieses ist ein offensichtliches Beispiel
dafür. Ein Akt der Rebellion, der 1889 praktiziert wurde, dient als
Rechtfertigung für eine Revolution im Jahr 1924, eine Revolution, die bereits, schon
die von 1930 und vielleicht auch die von 1932 im Keim enthielt.
Bedeutet
dies, dass (das Wochenblatt) „Legionário“ Partei für die Zivilmacht ergreift?
Ja!
Bedeutet
dies, dass „Legionário“ Partei ergreift für die Politik, die in Brasilien seit
langem vom zivilen Element verfolgt wird, in Bezug auf die Armee und die
Marine? Definitiv nicht.
Übersetzt
aus dem Portugiesischen mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
In
„O Legionário” vom 17. März 1935, Nr. 167
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Diese
deutsche Fassung erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com
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