Indigener Tribalismus,
Das
missionarisch-kommunistische Ideal
für
Brasilien im 21. Jahrhundert
– Teil
Ii
Aktualisierte Ausgabe 2016 |
— Kapitel I
Das katholische traditionelle Verständnis von Missionen
— Das Ziel, evangelisieren
— Durch die Evangelisierung, zivilisieren
— Durch Zivilisierung, das Gute tun
Wenn der Leser diagonal die Texte von Kapitel III durchliest – die zum
großen Teil aus „aktualisierten“ Missionarischen Quellen stammen –, wird er hier
und da Konzepte bemerken, die ihn schockieren werden. Dies wäre sicherlich
nicht geschehen, wenn er vor Jahren Gelegenheit gehabt hätte, mit Nicht-„Aktualisierter“-Missionsliteratur Kontakt
aufzunehmen. Der Kontrast ergibt sich aus einer radikalen Änderung der
Missionslehre der Kirche. Eine solche Modifikation wird von Zeit zu Zeit im
brasilianischen Missionsumfeld weit verbreitet, wo sie sich mit der Diskretion
und Geschwindigkeit eines Ölfleckens ausbreitet.
Wie man sehen wird, interessiert diese Veränderung nicht nur Experten,
sondern wirkt sich auch tiefgreifend auf
die Zukunft der Kirche und des Heimatlandes aus. Deshalb sollten sich alle
Brasilianer dessen bewusst sein.
Denn sie zielt darauf ab, einen gefährlichen Wellenschlag in die Welt der
unkultivierten Urwälder zu übertragen. Und noch mehr, diesen Wellenschlag mit
einem noch größeren verbinden, der in der Welt der Landwirtschaft und Städte
stattfinden soll.
Unkultivierter Urwald, kultivierte Felder, Städte in voller Ausdehnung: so
gut wie das ganze Brasilien wird damit betroffen sein...
1. Der Begriff von Mission
In der missiologischen Lehre der Kirche, die etwa zwanzig Jahrhunderte alt
ist, sind der Begriff der katholischen Mission, ihre Ziele und Methoden perfekt
definiert. Und es stimmt mit der Art und Weise überein, wie ein
durchschnittlicher brasilianischer Leser es sieht und fühlt.
Aus diesem Grund kann man im Voraus sicher sein, dass die nächsten Absätze
niemanden schockieren werden. Im Gegenteil, sie werden wie alles Normale
erscheinen.
Mission kommt vom lateinischen Wort „missio“,
von „mitto“, das heißt „ich sende“. Der Missionar ist daher ein
Gesandter (Bischof, Priester — und im weiteren Sinne auch ein Ordensmann/frau
oder ein Laie).
Gesandt ist der Missionar durch die Kirche im Namen Jesu Christi, den er bei
den nicht-katholischen Völkern vertritt, um sie zum wahren Glauben zu bringen.
2. Das höchste Ziel der Mission: im
Wesentlichen religiös — die Herrlichkeit Gottes und die ewige Glückseligkeit
Die Kirche lehrt, dass der normale Weg zur Rettung des Menschen darin
besteht, getauft zu werden, zu glauben und die Lehre und das Gesetz Jesu
Christi zu bekennen.
Menschen zur Kirche zu bringen, heißt daher, ihnen die Tore des Himmels zu
öffnen und sie zu retten. Dies ist das Ziel der Mission.
Dieses Heil hat als oberstes Ziel die äußere Herrlichkeit Gottes. Die
Seele, die es durch die Einhaltung des Gesetzes in den Kämpfen dieses Lebens
geschafft hat, ihm ähnlich zu werden, ist gerettet. Und so wird sie Ihm Ehre
für alle Ewigkeit geben.
Jede Ähnlichkeit ist an sich ein Faktor der Vereinigung. Die so mit Gott
verbundene Seele erlangt die Fülle des Glücks.
3. Auswirkungen der Mission auf das
zeitliche Leben
a) Die Ordnung
Die Herrlichkeit Gottes und das ewige Glück der Menschen sind
missionarische Ziele höchster Transzendenz. Dies hindert die Mission nicht
daran, auch höchste irdische Auswirkungen zu haben.
Tatsächlich schuf Gott das Universum in einer erhabenen und
unveränderlichen Ordnung. Und da der Mensch der König des Universums ist, ist
eine solche Ordnung in Bezug auf ihn besonders bewundernswert.
Die Gebote der natürlichen Ordnung werden in den Zehn Geboten des Gesetzes
Gottes ausgedrückt (vgl. HEILIGER TOMAS, Summa
Theologica, 1a, 1a, 1o, 3 und 11), die von Unserem Herrn Jesus Christus
bestätigt („Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen, aber um es zu
erfüllen“ — Mt 5,17) und von Ihm vervollkommnet wurden (Mt 5,17-48, Joh 13,34).
Die Einhaltung der Ordnung in jeder Sphäre des Universums ist nicht nur die
Voraussetzung für deren Erhaltung, sondern auch für ihren Fortschritt, was
insbesondere für Lebewesen und insbesondere für den Menschen gilt.
b) Die Größe und das Wohlergehen der
Völker
Daraus folgt, dass das Gesetz Gottes die Grundlage für die Größe und das
Wohlergehen aller Völker ist (vgl. hl. Augustinus, Epist 138, Ad Marcellinum, Kapitel II, n. 15)
Christianisieren und Zivilisieren sind daher aufeinander bezogene Begriffe. Es ist
unmöglich, ernsthaft zu christianisieren, ohne zu zivilisieren. Wie es
umgekehrt unmöglich ist, zu entchristlichen, ohne Unordnung zu stiften, Brutalisieren
und Zurückdrängen in Richtung Barbarei.
4. Mission und Indianer
a) Kontakt mit Jesus Christus
Missionar in Brasilien zu sein, bedeutet vor allem, den Indianern das
Evangelium zu bringen. Es ist, ihnen auch die übernatürlichen Mittel zu
bringen, damit sie durch die Einhaltung der Zehn Gebote Gottes ihr himmlisches Ziel
erreichen. Es ist, sie zu überzeugen, sich von dem Aberglauben und den
barbarischen Sitten zu befreien, die sie in ihrer tausendjährigen und
unglücklichen Stagnation versklaven.
Infolgedessen ist es, sie zu zivilisieren.
Es muss darauf bestanden werden: Während es für den christianisierten und
zivilisierten Menschen angemessen ist, immer in der richtigen und freien
Ausübung seiner intellektuellen und körperlichen Aktivitäten voranzukommen, ist
der Indianer ein Sklave einer stagnierenden Unbeweglichkeit, die ihn von jeher
von allen Möglichkeiten des richtigen Fortschritts abhält.
Der Missionar Jesu Christi, der sich dem Inder vorstellt, hat das Recht,
ihm zu sagen: „cognoscetis veritatem, et
veritas liberabit vos — ihr werdet die Wahrheit kennen und die Wahrheit wird
euch befreien“ (Joh 8,32).
b) Der Kontakt mit dem modernen
Neuheidentum
Natürlich bringt der Kontakt mit den Missionaren zwangsläufig den Indianern
den Kontakt mit derr Zivilisation. Nicht mit einer chimären Zivilisation, die
von den Wolken herabgekommen ist. Aber mit der westlichen Zivilisation, wie sie
im Konkreten ist. Soweit diese noch authentisch christlichen Sauerteig hat,
wird sie für die Eingeborenen reich an spirituellen und sogar materiellen
Vorteilen sein. Aber in dem Maße, in dem in ihr die Keime des Verfalls und des
Neuheidentums arbeiten, besteht die Gefahr, dass sie die Gelegenheit darstellt,
dass die Indianer ihre Seele und ihren Körper verschmutzen.
c) Ein heikles Problem
Dieser Umstand bereitet zeitgenössischen Missionen beunruhigende
Schwierigkeiten. Wie können sie verhindern, wenn sie Jesus Christus den Indianern bringen, dass
der Antichrist -das moderne Neuheidentum
— sie nicht sehr nahe folgt?
5. Eine unmögliche Lösung für den
Missionar: sich enthalten
a) Die Macht Unseres Herrn Jesu
Christi über die aufrechten Seelen
Das Problem, egal wie kompliziert es auch sein mag, kann nicht als Grund
dienen, dass der Missionar nicht zu den Indianern gehen sollte. Ihnen Unseren
Herrn Jesus Christus nicht hinzubringen, unter dem Vorwand, dass der moderne
Antichrist direkt nach ihm kommen wird, bedeutet, die Macht und Güte des Erlösers
zu ignorieren. In allen rechtschaffenen Seelen und offensichtlich auch unter
den Indianern ist Unser Herr Jesus Christus unendlich mächtiger als der
Antichrist.
b) Der Kontakt mit der westlichen
Zivilisation
Wenn man sich mit dem gegenwärtigen Thema befasst, darf man das moderne Neu-Heidentum
nicht grob mit der westlichen Zivilisation verwechseln. Letztere war seit über
tausend Jahren christlich, und obwohl dies unglücklicherweise nicht mehr gesagt
werden kann, bewahrt sie immer noch einen großen Teil des christlichen
Charakters von früher. So wie Steingebäude, die den ganzen Tag der Sonne
ausgesetzt sind, behalten sie noch stundenlang nachdem die Nacht eingebrochen
ist, die angesammelte Wärme, so kann die westliche Zivilisation nicht länger von
sich behaupten, christlich zu sein, und dies trotz des allgegenwärtigen
Zerfalls, in dem sie sich befindet. Ist sie noch immer warm von der wohltuenden
Einwirkung, den die Sonne der Gerechtigkeit (Malc. 4, 2) – Unser Herr Jesus
Christus – während Jahrhunderte der alten Treue aufgenommen hat.
Daraus muss man schließen, dass es gedankenlos, simpel und sogar fanatisch
wäre, so zu tun, als ob die Indianer im Kontakt mit der westlichen Zivilisation
nur verlieren und nichts gewinnen könnten.
c) Der Einfluss des echten Priesters
Wenn er in der heutigen Zivilisation lebt, ist es die wahre Mission des
Priesters, zu kämpfen. Kämpfen für alles, was von Jesus Christus kommt und zu ihm führt. Kämpfen gegen alles,
was vom Bösen ausgeht und von Jesus Christus trennt.
Wenn der Indianer im Missionar diese mutige Haltung der Unterscheidung und
des Kampfes bemerkt, wird er die Gnaden und das gute Beispiel haben, um von
dieser Zivilisation zu profitieren, ohne dabei sich zu verderben.
d) Byzantinisches Problem
Darüber hinaus wäre es in der konkreten Realität, in der wir leben,
vollkommen byzantinisch zu diskutieren, ob es angemessen ist, dass die Indianer
in Gegenwart der Missionare auch den Einfluss unserer Zivilisation empfangen.
Diese wird sie in ihrer schwindelerregenden technischen Entwicklung alle sehr
bald erreichen, mit oder ohne Missionare. Und es ist besser für die Indianer, dass,
mit der neuheidnischen Zivilisation zugleich die Missionare Jesu Christi kommen.
e) Der kommunistische Aufwiegler,
ein Missionar Satans
Umso mehr, als die neuheidnische Zivilisation, wo immer sie auch kommt, meistens
das Schlimmste, was sie hat, mit sich führt, nämlich den kommunistischen Aufwiegler,
den „Missionar“ des Satan.
Das Beispiel Afrika zeigt, wie sehr sich der internationale Kommunismus
bemüht, die Ureinwohner für seine Zwecke auszunutzen. Wer kann garantieren,
dass er heute oder morgen unter den unzivilisierten Indianern oder unter denen,
die es sein werden, nicht dasselbe tun wird?
Mehr noch. Wie sehr tut es weh, es zu sagen! Wie kann jemand garantieren,
dass der Kommunismus durch die Nutzung der ideologischen Infiltration in
katholischen Kreisen die linke Infiltration unter Indianern, Bischöfen,
Priestern oder Ordensleuten, deren Sympathie und Zusammenarbeit sie gewonnen
haben, nicht ausnutzt?
Folglich, aus allen Gründen sollte der gute Missionar zu den Indianern
gehen. Auch um vor dem kommunistischen „Missionar“ zu warnen.
— KAPITEL II
„Angepasste“ und progressistische Auffassung
der Mission
— Mit dem Ziel zurückzugehen und den Aborigine zum Modell zu nehmen.
— Um Zurück zu gehen, zerstören.
— Um zu zerstören, diffamieren, trennen und Krieg führen.
Ganz abweichend von der traditionellen katholischen Auffassung von
Missionen ist die „Missiologie“, die sich als „angepasst“ und progressiv
rühmt.
Dies geht aus der Analyse einiger Hauptaspekte hervor, beispielsweise aus
der Lektüre der hier beigefügten Texte (Kapitel III), die hauptsächlich aus den
bischöflichen Dokumenten und Organen der Missionspropaganda zusammengetragen
wurden.
1) Hauptziel der „angepassten“ Missiologie: eine neue
Ordnung für die irdische Gesellschaft
Das Hauptziel, das der „angepasste“
Missionar beansprucht, ist es, eine globale, gerechte und praktische Ordnung
der Dinge der menschlichen Gesellschaft zu schaffen.
Eine solche Ordnung hat einen irdischen Zweck: Einmal erreicht und
eingeführt, muss sie die Existenz von Menschen modellieren, um Unordnung zu
vermeiden und das irdische Wohlergehen zu gewährleisten.
Wer dieser neuen Situation eine religiöse
Interpretation geben will, kann sie als das Reich Gottes auf Erden betrachten. Denn die nachstehend
aufgeführten Grundsätze (dessen Befolgung der Inhalt der neuen Ordnung ist)
werden von der Neomissiologie als das eigentliche Wesen des Evangeliums
angesehen.
2. Welche neue Ordnung wünscht sich die „angepasste“ Missiologie?
Die Analyse der Position des Menschen in der Situation, die die „aktualisierten“
Missionare einzuführen beabsichtigen, macht es leicht, den Zusammenhang
zwischen der zukünftigen Ordnung und
dem vermeintlichen Reich Gottes zu
erkennen.
Eine solche Analyse setzt nach den in Kapitel III enthaltenen Thesen — einige
explizit, andere nur angedeutet, andere logisch von den Ersten oder Zweiten abgeleiteten
— in erster Linie eine Kritik an die gegenwärtigen Eigentümer voraus. Sie werden
als Egoisten, Bewahrer und Genießer eines ungerechten Privilegs, d.h. des Eigentums,
angezeigt. Dieses Privileg sei wiederum der Ausgangspunkt vieler anderer
Ungerechtigkeiten.
— Umkehrung der Werte zwischen
Individuum und Gesellschaft
Der Hauptgegner der zukünftigen Ordnung sei der Egoismus, der eine
vollständige Umkehrung der Werte zwischen Individuum und Gesellschaft bewirke.
Diese Umkehrung ergebe sich immer – nach Auffassung der Neomissiologie – wenn der
Mensch seine vollständige Bindung zum Kollektiv unterbricht, um als Zweck seiner
Existenz sich eine A) genießbare, B)
aneignende und C) wettbewerbsfähige Situation zu schaffen:
A) Genießbare, das heißt, ihm Ergötzliches
verschafft, nicht als Mitglied der Gesellschaft, sondern individuell als
Person. Dies führe leicht dazu, der Gesellschaft zu seinem eigenen Vorteil
Schaden zuzufügen.
B) Aneignende, da der Egoist
mehr produziert, als er für sein tägliches Leben braucht. Und anstatt das Übriggebliebene
für die kollektive Nutzung bereitzustellen, sammelt er es zu seinem
ausschließlichen Vorteil an. Was ihn vorsorglicher und „sicherer“ leben läst als
die anderen. Die Aneignung entsteht also aus Egoismus und regt ihn an. Es ist
ein Verstoß gegen die Gleichheit, die die höchste Form der Gerechtigkeit ist,
und führt somit zu einer Zerreißung des guten sozialen Miteinanders.
Ausführlicher:
a) Egoismus ist eine Sucht. Das heißt, ein moralischer Fehler, der zur
Gewohnheit wurde. Seine ersten Ausbrüche haben vielleicht nur vorübergehende
Aneignungen hervorgebracht, doch von dem Moment an, als der Egoismus zu einem
stabilen Laster wurde, brachte er eine Institution hervor, das heißt, das Privateigentum, durch das sich der
Mensch — unter Ausschluss der anderen und der Gesellschaft – sich bestimmte
Güter aneignet. Güter nicht nur des Verbrauchs, sondern auch der Produktion. Der Mensch übt seine Arbeit
mit seinen Gütern aus, um eine
reichlichere Produktion zu erzielen;
b) So bildete sich der weit zurückliegende Keim des Kapitalismus. Der
Mensch gewinnt nicht nur durch die Arbeit seiner Hände, sondern auch durch die
Produktivität der Güter, von denen er selbstsüchtig Eigentümer geworden ist. Es
ist der Gewinn. Gemäß der Gerechtigkeit
sollte die Differenz zwischen dem Wert seiner Arbeit und dem Wert der
produzierten Güter nicht ihm allein zukommen, sondern allen, die arbeiten;
c) Um das von ihm übernommene Vermögen aufzuwerten, kauft der Eigentümer
die Arbeit von denen, die kein Eigentum haben. Und gib dem nur das, was ihm nötig
ist, um zu bestehen. Es ist der Lohn. Löhne sind auch ungerecht, weil
sie dem „Kapitalisten“ den gesamten Rest des Produktionswertes vorhalten. Und
es gibt dem Lohnempfänger nur das Notwendigste, um mit seiner Arbeit zu
überleben. Letzterer beteiligt sich
nicht am Gewinn;
d) Die alleinige Macht des Eigentümers auf das Eigentum ermächtigt ihn, den
Arbeitnehmer von jeder beschlussfassenden Funktion auszuschließen. Er nimmt nicht an der Leitung (des
Unternehmens) teil;
e) Eine solche Situation — ungerecht, weil sie trächtig an Privilegien für den Eigentümer ist, exklusiv und nichtteilhaftig — ergibt sich natürlich aus der ersten Ungerechtigkeit, der egoistischen Aneignung (Buchstabe „b“): Der Arbeitnehmer ist nicht am Eigentum beteiligt, in dem er arbeitet;
f) In Sachen Güter ist der Name der Ungerechtigkeit Diebstahl, und der Name des Diebstahls Eigentum (Buchstaben „a“ und „b“);
g) In Sachen Würde heißt die Ungerechtigkeit „Ausbeutung“
und „Entfremdung“. Bestohlen (Buchstaben „b“ und „c“), von der Teilnahme
ausgeschlossen, zum Vorteil des anderen arbeitend, von einem anderen befohlen
(Buchstaben „d“ und „e“), ist der Arbeitnehmer ein „entfremdeter“ Sklave (aus dem Lateinischen „alienus“, das heißt, nicht sich selbst gehörend, sondern einem anderen).
C) Wettbewerbsfähigkeit. Der
Eigentümer, angetrieben von selbstsüchtigen, genüsslichen und aneignenden
Impulsen, gibt sich nicht zufrieden, viel zu besitzen, er will alles. Daher der
Wettbewerb, für den er durch
Produktion, Austausch und Geld Eigentümer dessen werden will, was anderen „Diebbesitzern“
und der Gesellschaft gehört. Das Wirtschaftsleben unserer Tage mit Mikro-,
Medien— und Makrokapitalismus bildete eine Struktur,
die sich auf einem Höhepunkt der Komplexität und der Macht der Boshaftigkeit erhoben
hat. Denn der Wettbewerb tendiert dazu, das Vermögen immer mehr in den Händen
weniger zu konzentrieren und die Massen von „Entfremdeten“ an den Rand zu drängen.
— Egoismus hat eine ungerechte
Gesellschaft hervorgebracht
Zusammenfassend: Der Egoismus hat eine Struktur geschaffen, die nichts
anderes als neue Ungerechtigkeiten hervorrufen kann: Privilegien,
Ungleichheiten, Entfremdung, Marginalisierung usw. Es ist notwendig, diese
ungerechte Struktur zu zerstören und
den Egoismus zu unterdrücken. (2)
3. Über den Mensch und den Egoismus: der Kontrast
zwischen der traditionellen Lehre und der neuen Missiologie
a) Der Mensch hat ein unmittelbares Ziel
in sich selbst und ein transzendentes Ziel in Gott
Nach der traditionellen katholischen Auffassung neigt der Mensch zur
Selbstsucht, aber er ist nicht alles Selbstsucht. Egoismus ist nichts anderes
als eine moralische Missbildung seiner selbst.
Der Einsatz seiner Intelligenz, seines Willens und seiner Sensibilität,
gemäß dem Gesetz Gottes und der natürlichen Ordnung für sein eigenes
individuelles Wohl zu sorgen, ist nicht verurteilbar, sondern tugendhaft. Es
ist eine Folge der Tatsache, dass der Mensch intelligent und mit Willen
ausgestattet ist — eine Person, also kein Ding — mit einem transzendenten Ziel und
daher Herr seiner selbst.
Der Mensch hat sicherlich Pflichten gegenüber seinem Nächsten und folglich
gegenüber der Familie und dem Vaterland. Aber er lebt nicht allein oder
hauptsächlich für das eine oder andere. Grundsätzlich lebt er für Gott und für
sich.
Und selbst wenn das Thema nur vom Standpunkt des Gemeinwohls aus betrachtet
würde, sorgt jeder Mensch für das Gemeinwohl, indem er zuerst direkt für sich selbst
sorgt.
b) Nach der Neomissiologie ist der
Mensch ein Teil, das für das Ganze lebt
Im Gegenteil, in der neuen Konzeption, die hier untersucht wird, wird der
Mensch nicht als Person angesehen, die einen unmittelbaren Zweck in sich selbst
und einen anderen transzendenten in Gott hat. Sondern als das Teil eines
Ganzen. Das Teilstück lebt für das Ganze. Vom Ganzen herausgenommen, ist es
wertlos und sozusagen nichts. Vom Ganzen kommt ihm die volle Inspiration, der
Impuls, man würde beinahe sagen, das Leben.
c) Volk und Masse in der
Beschreibung Pius XII.
Der Kontrast zwischen den beiden Vorstellungen wurde von Pius XII. großartig
herausgestellt, als er den Unterschied zwischen Volk und Masse beschrieb:
Der Staat enthält und vereinigt in sich nicht mechanisch auf einem
bestimmten Gebiet eine formlose Anhäufung von Einzelpersonen. Er ist eine
gegliederte und gliedernde Einheit eines wirklichen Volkes und muss es sein.
Volk und gestaltlose Menge oder, wie man gewöhnlich sagt, „Masse“, sind
zwei verschiedene Begriffe. Volk lebt und bewegt sich durch Eigenleben; Masse
ist in sich träge und kann nur von außen her bewegt werden. Das Volk lebt aus
der Lebensfülle der Menschen, aus denen es sich zusammensetzt und deren jeder
einzelne — an seinem Posten und in seiner Art — eine der eigenen Verantwortung
und der eigenen Überzeugung sich bewusste Person ist.
Die Masse hingegen erwartet den Antrieb von außen, sie wird leicht zum
Spielball in der Hand eines jeden, der ihre Naturtriebe oder ihre
Beeindruckbarkeit auszunützen versteht; sie ist bereit, wie es gerade kommt,
heute diesem, morgen jenem Banner zu folgen. Aus der Lebensfülle echten Volkes
ergießt sich das ‚Leben, überfließend und reich, in den Staat und alle seine
Organe und flößt ihnen; in unaufhörlich erneuerter Kraft, das Bewusstsein
eigener Verantwortlichkeit und wahres Verständnis für das Gemeinwohl ein. Auch
der elementaren Kraft der Masse kann der Staat sich bedienen, wenn sie nur
geschickt bearbeitet und genutzt wird: in den ehrgeizigen Händen eines
einzelnen oder mehrerer, die selbstsüchtige Bestrebungen künstlich
zusammengeschlossen haben, kann der Staat, gestützt auf die Masse, die einfach
nur mehr zur Maschine entwürdigt ist, seine Willkür dem besseren Teil des
wahren Volkes aufzwingen. Das Gemeinwohl wird dadurch hart und für lange Zeit
getroffen und die Wunde ist oft recht schwer zu heilen. (Pius XII.
Radiobotschaft Weihnachte 1944 — ST. GABRIELER KLEINSCHRIFTEN — Missionsdruckerei
St. Gabriel, Mödling bei Wien)
4. Egoismus und die heutige Gesellschaft
a) Die aus der modernen Technik
entstandenen großen Babelstädte
Es ist nicht zu leugnen, dass die Beschreibung von Masse durch Pius XII. der
Art und Weise der Menschenmengen der großen zeitgenössischen Babelstädten entspricht.
Die Beschreibung von Volk, der menschlichen Konglomerate — insbesondere derer
mit christlicher Bildung — vor der Entstehung der babylonischen Städte.
Andererseits scheint es auch unbestreitbar, dass die Bildung dieser
städtischen Zyklopenkonzentrationen unter anderem auf die, unter schwerwiegenden
Fehlern der Weisheit und Mäßigkeit gängige Verwendung von Maschinen und anderen
technischen Fortschritten durch die Menschen seit dem 19. Jahrhundert
zurückzuführen ist. In unterschiedlichem Maße, sind diese Ergebnisse in allen
Gesellschaften des Westens aufgetreten. Dazu beigetragen haben diejenigen, die
die politische Macht oder die Wirtschaft auf ausschließlich selbstsüchtige
Weise lenken, getrieben von dem ungezügelten Verlangen nach Macht und Profit.
Und auch die großen Menschenmengen, durch die Faszination des schnellen und
verlockenden Lebens der überbevölkerten Zentren, zu denen sie unbedacht strömen.
b) Falsche Lösung der „angepassten“ Missiologie
Angesichts dieser Situation, deren tiefste Ursache der wachsende Einfluss
des Neuheidentums in unserer Zivilisation und der daraus resultierende
moralische Verfall ist, bleibt die traditionelle Lehre der Kirche über Mensch,
Arbeit, Eigentum und Kapital intakt. Der Mensch beachtete diese Lehre nicht und
stürzte sich in die aktuelle Krise. Der falsche Verlauf historischer Ereignisse
— zum Beispiel die städtische Massifizierung — hat zu einer Situation geführt,
die, wenn sie sich verschärft, unerträglich sein wird.
Die Lösung besteht nicht darin, wie die neue Missiologie es wünscht, die
richtige Lehre dahingehend zu ändern, um am entgegengesetzten Extrem die Torheit
zu rechtfertigen, von der wir in der Folge sprechen werden, sondern auf alle
möglichen Dummheiten zu verzichten und zur echten Lehre zurückzukehren.
5. „Ein Abgrund fordert einem anderen Abgrund“ (PS 41,
8): Durch die Steigerung des Egoismus kam die heutige Gesellschaft zum Kollektivismus.
Angesichts der zyklopischen Krise, in der wir uns befinden, fehlten nicht
diejenigen, die nach einer Lösung suchten, nicht aber auf die Praxis der
Prinzipien der ewigen Weisheit zurückgriffen, sondern die begangenen Fehler zu
den letzen Konsequenzen führten.
a) Verwechslung zwischen Person und
Egoismus
Es gibt in den Megalopolen, die zu Recht die Situation, in der wir uns
befinden, dem menschlichen Egoismus zuschreiben, doch die gerechte
Unterscheidung im Menschen zwischen seiner Person und seinem Egoismus ablehnen.
Für den, der so denkt, ist die Person der Egoismus. Er ist also der Feind. Die Rettung
des Gemeinwohls besteht darin, dass die Person vollständig von der
Kollektivität absorbiert, standardisiert und gelenkt wird. Es wäre der einzige
Weg, dem höllischen Chaos der Selbstsucht zu entkommen.
b) Kommunistischen Auffassung
Man sieht zu Recht, wie sehr diese Auffassung mit der des Kommunismus
zusammenhängt, d.h. die persönlichkeits- und klassenlose Massengesellschaft, unter
der Diktatur des anonymen Proletariats.
6. Und der neue Abgrund zieht einen dritten nach sich:
vom Kommunismus zur Anarchie
a) Der „Neokommunismus“ strebt die
Auflösung des Staates
Es ist jedoch offenkundig, dass das russische Regime nicht mehr wie bis vor
kurzem, die Gesamtheit derer um sich versammelt, die eine vollständig
kollektivierte Gesellschaft wollen.
Viele „neue“ Kommunisten sind der Meinung, dass die immense russische
Staatsstruktur vielen Nachteilen der kapitalistischen Gesellschaft nicht entkommt.
So wollen sie den Abbau des Staates und aller Superorganismen, die
wesentlich zu ihm gehören. Wie sie behaupten, muss sich der Staat in eine
Galaxie von mehr oder weniger nebeneinander lebenden Gruppen oder Korpuskeln auflösen
und so autonom wie möglich sein.
In diesen Korpuskeln muss genau
genommen die Phobie gegen das Individuum bestehen bleiben, da es vermeintlich immer
und notwendigerweise egoistisch ist. Und deshalb wird es auch logisch sein,
sich weiterhin darum zu bemühen, die natürlichen und legitimen Freiheiten, die
die katholische Lehre für den Menschen anerkennt, so weit wie möglich
einzuschränken.
Es ist zu erwarten, dass das egalitäre und massifizierende kommunistische
Ideal seinen innersten Prinzipien in diesen Korpuskeln völlig treu bleibt, mit
dem einzigen Unterschied, dass es in Organismen von nicht-makroskopischen, sondern
mikroskopischen Ausmaßen in die Praxis umgesetzt würde.
b) Die kommunistischen „Klassiker“
haben diese „Evolution“ bereits vorhergesagt
Das Erscheinen von Innovatoren (Erneuerern), die diesen „Neokommunismus“
anstreben würden, ist für die Nachfolger der „klassischen“ Kommunisten keine
Überraschung: In den Vorhersagen der letzteren, die vorhersagten, was ihre
fundamentalsten Indoktrinierer ihnen lehrten, dass jenseits des
Staatskapitalismus und der Diktatur des Proletariats würde eine neue Phase im
Entwicklungsverlauf der Geschichte hervorgehen, in der der Staat seinerseits
liquidiert würde. (3)
7. Im brasilianischen Dschungel eine „angepasste“ Missiologie
Alle vorstehenden Überlegungen waren notwendig, um den Leser an das – für den
gesunden Menschenverstand schwindelerregende – Bild zu gewöhnen, das sich ihm
jetzt vorstellt.
Viele Missionare, von denen etliche noch jung waren, drangen mehr oder
weniger von diffusem Progressismus und Linksextremismus durchdrungen in den
brasilianischen Urwald ein. Das heißt, die gemäßigtesten von ihnen, hatten
allgemeine Tendenzen und spärliche Meinungen, die vom Progressismus und Linkem
inspiriert waren. Beide jedoch bilden, wenn sie zu einem riesigen Lehrmosaik
zusammengefasst sind, zumindest in ihren Grundzügen das Bild, das gerade
gezeichnet wurde.
a) Stammesorganisation, Meisterwerk
anthropologischer Weisheit
Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Missionare unter dem Einfluss
solcher Tendenzen und Meinungen eine absolut erstaunliche Vorstellung von den
Lebensbedingungen der Indianer entwickelten, die unter anderem durch
Grausamkeit, den elementarsten Primitivismus, die melancholischste Stagnation
gekennzeichnet war: der Indianer schien ihnen ein Weiser, seine
Stammesorganisation ein Meisterwerk anthropologischer Weisheit, kurz gesagt,
das Modell, dem die Zivilisierten unserer Welt folgen sollten.
b) Stammesleben und kommunistische
Gesellschaft
Grund? — Die Analogien zwischen dem
Leben der Stämme und dem Leben der geträumten kommunistischen Gesellschaft: die Gütergemeinschaft der Stämme, das völlige
Fehlen von Profit, Kapital, Löhnen, Arbeitgebern, Arbeitnehmern und
Institutionen jeglicher Art. Nur der Stamm, der alle individuellen Freiheiten
dieser kleinen, nicht genusssüchtigen
menschlichen Gruppe in sich aufnimmt, ist daher selber schwach produktiv, überhaupt nicht
wettbewerbsfähig und in dem die
Menschen zufrieden und reibungslos leben, weil sie sich von ihrem „ich“, ihrem
„Egoismus“ entäußert haben.
Und sagen wir en passant, (dis
ist) eine mehr als archaische, kategorisch prähistorische Welt. Eine Welt aus
unzähligen kleinen Welten ohne Persönlichkeit und Bedeutung, d.h. aus Stämmen
ohne authentische Geistesflüge, ohne aufsteigenden Elan, ohne bestimmte Ideale,
in denen die Jahre unveränderlich und eintönig im rhythmischer Kadenz gleicher
Tage, trauriger oder aufreizender Lieder und einheitlicher Rituale dahinfließen.
c) Kommunistische Indianer?
Können unsere Indianer als Kommunisten qualifiziert werden? Die Frage kann
nur das Lächeln wecken.
Von dem Kommunisten hat der Indianer nichts. Weder die Lehre noch der
Verstand noch die Ziele.
Die Lage, in der er sich befindet, weist nur Spuren einer Analogie mit dem
kommunistischen Regime auf. Für eines dieser Zufallsspiele, die häufig beim
Vergleich von primitiven und Zerfallsstadien auftreten. Zum Beispiel zwischen
Kindheit und Alter.
Nicht weil er doktrinell gegen das Privateigentum ist, hat der Primitive
(oder hat fast nur) gemeinsames Eigentum.
Aus dem gleichen Grund, warum der Mann der Steinbruchzeit, den polierten
Stein nicht benutzte, weil er dachte, er sollte ihn nicht benutzen. Sondern einfach,
weil ich ihn noch nicht erfunden hatte.
Aus dieser Perspektive kann der Indianer nicht mit dem „Zivilisierten“ (Menschen)
gleichgesetzt werden, der Privateigentum, die monogame und unauflösliche
Familie kennt, und alles, was aus diesen fruchtbaren Institutionen geboren wurde
und blühte, sondern sie haben eine Abneigung gegen diese Bäume und ihre
Früchte. Dieser „Zivilisierte“ will ihnen die Axt an die Wurzel legen.
Kurz gesagt, eine indigene Nation kann mit einer Pflanze verglichen werden,
die nicht gewachsen ist, aber noch wachsen kann. Der Gegner der Familie und des
Eigentums, ein Nostalgiker von Kommunitarismus oder Kommunismus (jeder soll sie
einstufen, wie es ihm am besten passt), ist ein Zerstörer...
8. Neutribalistische Auffassung von Familie
Welche Rolle spielt die Familie in den Stammesgalaxien der zukünftigen
Welt, die uns diese Träume oder besser gesagt, diese Wahnvorstellungen
bereiten?
a) Hemmungslose Oberflächlichkeit
und rätselhafte Sparsamkeit
Es geht nicht darum zu fragen, welche Rolle die Familie in existierenden
oder früher existierenden Stämmen in Brasilien spielt. Sondern was wird ihr
durch die neotribalen Vorstellungen zugeschrieben, die in unserer gegenwärtigen
missiologischen Propaganda auftauchen? (vgl. Kapitel III, Text 7)
Wie so viele andere Kapitalfragen wird auch dies von der Neomissiologie mit
ungehemmter Oberflächlichkeit behandelt.
Und dazu noch mit einem rätselhaften Lakonismus, der mit der Beharrlichkeit
kollidiert, mit der andere Themen angesprochen werden: zum Beispiel die
angeblichen Nachteile des Privateigentums.
b) Sexuelle Gemeinschaft, Folge der
Gütergemeinschaft
Die Texte Nr. 7 bis 11 zeigen, wenn sie im Lichte der explizitesten,
detailliertesten und charakteristischsten von ihnen interpretiert werden (Nr.
7), eine Tendenz zu einer so genannten ruhigen sexuellen Promiskuität.
Kein Wunder, wenn man berücksichtigt, dass die Sexualgemeinschaft eine
Folge der Gütergemeinschaft ist.
9. Neue Katechese: Katechese ist zweitrangig, und sogar
überflüssig
Katechese? Das Evangelium säen? Wofür? – fragt sich die „angepasste“ Missiologie
selbst.
Das Evangelium, erwägt sie, ist der Antiegoismus. Und – den „aktualisierten“
Missionaren zufolge – durchdringt das Evangelium die Stammessphäre bereits so
vollständig, dass es nicht notwendig
ist, es den indigenen Gemeinschaften zu
verkünden.
a) Ziele des „aktualisierten“
Missionars: den Indianer vor der „Ansteckung“ der Zivilisation zu bewahren – „Bewusstseinsbildung“
Was sind dann die Ziele des
„aktualisierten“ Missionars? Sie
bestehen darin, diese immer noch „sauberen“ indigenen Gemeinschaften vor der
Ansteckung unserer Zivilisation, d. h. vor der Zivilisation der Selbstsucht, zu
schützen. Sie auf die Vorzüglichkeit ihrer Situation „bewusst“ zu machen und die
Notwendigkeit den Staat abzulehnen, zu dem die Menschen sie rufen, die heute im
Wald Reichtum und indigene Arbeit suchen und Geld, Schnaps, Süchte, Maschinen,
Gesetze, Strukturen usw. mit sich bringen; vor allem den multinationalen
Makrokapitalismus abzulehnen, der das Land bewirtschaften und damit Geschäfte
machen will.
Um jeden Preis – so behaupten solche Missionare – dürfen die Indianer in
unserem Jahrhundert nicht leiden, was ihre Ahnen schon gelitten haben, als
unsere weißen Vorfahren hierher kamen und mit ihnen in Kontakt traten.
b) Der „Fehler“ der Missionare und
Kolonisatoren
Die portugiesischen Kolonisatoren und Missionare – so die neue Missiologie –
haben den Fehler gemacht, die Indianer in unsere Struktur einzubeziehen. Wenn die
ersten sie nicht vorher umgebracht hatten.
P. Anchieta zum Beispiel war ein Urheber dieses Fehlers (vgl. Kapitel III,
Texte 20, 28, 30 und 40).
Um dies zu vermeiden, müssen sich die Indianer und Missionare der Invasion
der Kolonisten widersetzen, die sie in das moderne Brasilien einverleiben
wollen, selbst wenn sie dafür ausrufen müssen, wie das unterdrückte Brasilien, zum
revolutionären portugiesischen Hof rief: „Unabhängigkeit
oder Tod!“
10. Tragweite des „angepassten“ missiologischen Studiums
Dies ist in Kürze die „angepasste“ Missiologie, die man kennelernt, wenn
man das verfügbare missionarische Propagandamaterial recherchiert, und zu einem
logischen Ganzen zusammenfasst und analysiert. Es sind Bücher, Magazine,
Mitteilungsblätter, Flugblätter, Medienberichte, Interviews, Erklärungen,
Mitteilungen usw.
a) Neomissiologie und
Strukturalismus
Natürlich wäre es nicht schwierig, die Verbindung eines solchen Denkens mit
dem Strukturalismus und anderen Strömungen des modernsten Denkens über diese Materie
zu vertiefen.
Dies würde jedoch vom unmittelbaren Gegenstand der vorliegenden Studie
abweichen, die keine strukturalistische Philosophie ist, sondern nur einige
Aspekte dessen, was Neo-Missionare denken und schreiben. Diese Aspekte sind
besonders für diejenigen von Bedeutung, die sich für unser Land interessieren.
Denn die Missionsliteratur überschwemmt wörtlich den katholischen Bereich in
Brasilien.
Das heißt, in kulturell ungleichen Umgebungen – in denen eine beträchtliche
Mehrheit nicht weiß, was Strukturalismus, Linke und Progressivismus sind — und
die ohne Argwohn begrüßen, was die Missionare in ihre Seelen einspritzen.
b) Als Anlass über Indianer zu
sprechen, bereiten Sie das Aufkommen der kommunistischen Gesellschaft vor
Vor dem Geist, mit dem dieser Einfluss ausgeübt wird, kann sich der
Durchschnittsleser durch Analyse der folgenden Texte schützen. Er kann dann
einschätzen, wie sehr sich die Neomissionsliteratur gegen das Privateigentum
und dessen Folgen wendet. Und auf welcher Weise viele Missionsautoren, als
Anlass über die Indianer und ihre Probleme zu sprechen, den Geist der Leser auf
die Akzeptanz der großen sozioökonomischen These des einstigen utopischen Kommunismus
wie des sogenannten wissenschaftlichen Kommunismus unserer Zeit vorbereiten: „Eigentum
ist Diebstahl“ (Proudhon).
11. Katechese und Aufwieglerei
a) Lohnt es sich, Zeit mit diesen
törichten Tagträumen zu verschwenden?
Hat es sich wirklich gelohnt, die Träumereien verrückter Missionare so
detailliert aufzudecken? Zweifellos können sie den Indianern, mit denen sie
zusammenarbeiten, schaden. Sie werden sicherlich Probleme in dieser Zone
schaffen. Aber lohnt es sich, in einem historischen Zeitalter voller größerer
Probleme so viel Zeit für die Lösung dieser Frage zu verschwenden, die auf die
eine oder andere Weise die erfolgreiche Durchdringung der Zivilisation lösen
wird? – Dies sind Einwände, die gegen diese Arbeit erhoben werden könnten.
b) Unsinne, die verkümmern, und
Unsinne, die sich ausbreiten
Die Verantwortung der Brasilianer gegenüber ihrem indigenen Bruder
rechtfertigt es, ihm die Aufmerksamkeit zu widmen, die zum Lesen dieser kurzen
Studie erforderlich ist.
In Wirklichkeit taucht jedoch eine viel größere Frage auf, die man als
neomissionäre Frage bezeichnen könnte. Die Gedanken, die die brasilianischen
Missionare (und die Ausländer, die hier arbeiten) als Autoren der anhängenden Texte
als Verhaltens— und Lebensregeln für sich selbst und die Stämme einrichten, die
sie „evangelisieren“, sind zweifellos absurd. Man leite daraus nicht ab, dass
notwendigerweise Geschichtslos sterben müssen.
Während es Unsinnigkeiten gibt, die in Zeiten der Ruhe verkümmern und sterben,
gerade weil sie Unsinnig sind, gibt es auch Unsinne, die sich besonders in
Zeiten der Krise ausbreiten, bekommen Einfluss, verheeren und verwüsten, weil sie
Unsinn sind.
Dieser könnte einer von ihnen sein. Denn er hat zumindest in den allgemeinen
Linien eine Affinität zu einem Gedankenstrom mit tiefgreifenden Auswirkungen im
sozioökonomischen Bereich, wie es der Strukturalismus ist.
c) Ein Bischof erklärt sich als
Transkommunist
Und wenn Dom Pedro Casaldáliga, Bischof von São Félix do Araguaia, sich
innerhalb unserer Landesgrenzen als ideologisch jenseits des Kommunismus stehend,
erklärt (vgl. Unsere Studie Die Kirche
angesichts der kommunistischen Bedrohung — Aufruf an schweigende Bischöfe,
Vera Cruz, Sao Paulo, 4. Aufl., 1977, 51. Tausend, S. 22), inwieweit bestätigt
er – der in der CNBB und in hohen Kreisen des Episkopats so gefeierte und
unterstützte Bischof – seine Zustimmung zu diesen Tagträumen? — Es ist eine
Frage ...
d) Wie könnte sich diese Philosophie
in die Kirche einschleichen?
Es muss wiederholt werden, dass das
größte Problem, das durch diese Wahnvorstellungen aufgeworfen wird, weder bei
den Missionaren selbst noch bei den Indianern liegt. Man muss sich fragen, wie
diese Philosophie in der heiligen katholischen Kirche ungestraft sich
einschleichen, Seminare vergiften, Missionare deformieren und Missionen
denaturieren konnte. Und das alles mit so starker kirchlicher Rückendeckung.
Daher ist die Versetzung des Bischofs, der sich für „jenseits des Kommunismus“
erklärt – zwar unentbehrlich – jedoch schwieriger zu erreichen als die Aufhebung
der Belagerung Trojas. „Sich mit Dom Pedro Casaldáliga anlegen,
bedeutet sich mit dem Papst selbst anlegen“ soll Paul VI. zu Kardinal Arns gesagt
haben (vgl. „O São Paulo”,
inoffizielles Organ der Erzdiözese Sao Paulo, 10.-16. Januar 1976 — siehe auch
die gleichen Informationen in der „Alvorada“
Organ der Prälatur von S. Felix do Araguaia, November 1975).
Dieser Ausbruch des so genannten missionarischen
Kommuno-Strukturalismus deutet auf eine erhebliche Infiltration in die
katholische Struktur Brasiliens hin.
Wie lassen sich die Existenz und der Einfluss dieser Infiltration in der
Kirche erklären? Das ist eine große und schwierige Frage.
e) Kirche und Vaterland in Gefahr
Kurz gesagt, es handelt sich nicht in erster Linie um Indianer oder
Missionare.
Es geht um die Kirche und um Brasilien.
Und die Frage, die sich stellt, ist, bis wohin die Kirche und Brasilien
hingezogen werden können, wenn die kommuno-strukturalistische Infiltration in
katholischen Kreisen ungebremst und mit hohem ansehen weitergeht?
In der Tat würde es ausreichen, wenn ein solches Krebsgeschwür im
Missionsbereich der Kirche bemerkbar macht, um eine andere Frage zu
rechtfertigen oder sich gar aufdrängt: Ist dieser Krebs nicht nur eine
Metastasierung eines anderen Tumors, der sich an entscheidenderen Stellen
innerhalb der nichtmissionarischen Organe der Heiligen Kirche befindet?
Im ganzen Land merkt man seit Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen der
katholischen Tätigkeit, Impulse, die eindeutig oder verschleiert versuchen, die
öffentliche Meinung zu einer immer offeneren Position gegenüber der
kommunistischen Lehre zu führen. Und, in dieser Hinsicht, bedeutet das für den
Kommunismus eine unschätzbarer Unterstützung.
Mit diesen oder anderen Bezeichnungen werden linke „Basisreformen“, insbesondere
die sozialistische und konfiskatorische Agrarreform, immer von der „katholischen
Linken“ befürwortet.
Die „wahnsinnigen“ Missionare, mit denen wir es hier zu tun haben, fühlen
sich als Teil dieser immensen nationalen Turbulenzen (vgl. Kapitel III, Texte
36-38).
Das Studium dieses Teils ist eine unabdingbare Subvention für eine andere,
wichtigere Studie: die ungeheure Aufwiegelei im Land.
Aus dem Portugiesischen
Übersetzt mit Hilfe von teils Google-Übersetzer teils von DeepL.com/Translator
(kostenlose Version) des Buches
Plinio Corrêa
de Oliveira: „Tribalismo Indígena, ideal
comuno-missionário para o Brasil no século XXI “ Verlag Editora Vera Cruz
Ltda – São Paulo – SP, Brasilien, 7. Auflage – Juni 1979
© Nachdruck oder
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Diese deutsche Fassung
erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com
Teil I lesen Sie HIER
Fortsetzung Teil III lesen Sie HIER
Den vollständigen Text des Buches im PDF-Format können Sie HIER lesen bzw. herunterladen:
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