Sonntag, 5. März 2023

Betrachtung zum Fest des hl. Thomas von Aquin

 

       Auf der ganzen Welt feiert die Heilige Kirche am 7. März, das Fest des Heiligen Thomas von Aquin. In den prächtigen Basiliken der Hauptstadt der Christenheit sowie auf den improvisierten Altären von Missionaren, die sich im Dschungel niedergelassen haben, in den stillen Klöstern kontemplativer Orden ebenso wie in den Schützengräben der Kampflinien, wurde das Heilige Messopfer unzählige Male an diesem Tag Gott dargebracht, zum Lob des großen Kirchenlehrers, den Er der Kirche zu geben geruhte. Durch die Spalten der Zeitungen, von den Höhen der Universitätslehrstühle, durch die Mikrofone der Radiosender, durch alle Mittel, die dem Menschen zur Verfügung stehen, um seine Gedanken auszudrücken, erhielt der Heilige die Huldigung des dankbaren Christentums.

       Einer so großen Zahl von Lobpreisungen ist es nicht überflüssig dass das LEGIONARIO, seine eigene hinzufügt, wenn sie auch arm ist wie das Scherflein der Witwe, das Gott mit Freude für die demütige und respektvolle Absicht, mit der es dargebracht wurde, entgegennahm.

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       Der heilige Thomas von Aquin war ein großer Leuchter, der von Gott in die Mitte seiner Kirche gesetzt wurde, um die Seelen im Laufe der Jahrhunderte zu klären, zu trösten und zu ermutigen, damit sie den Angriffen der Häresien tapferer widerstehen können. Angesichts all der Probleme, die zu seiner Zeit der Erforschung des menschlichen Geistes mit seiner mächtigen Intelligenz und glühenden Frömmigkeit offenstanden, durchquerte er die düstersten, dunkelsten und tückischsten Gebiete des Wissens mit einer Einfachheit, einer Klarheit, einer wirklich übernatürlichen Energie. Er überwand nicht nur die menschliche Weisheit heidnischer Philosophen, sondern auch die eigene Weisheit der Kirchenlehrer, die ihm vorausgegangen waren, und verfasste unter anderem die Summa Theologica, in der er alle seine Siege über Häresie, Unwissenheit oder Sünde aufzeichnete. Seine Lehre wurde immer so rein bewahrt, dass die Heilige Kirche auf sie als eine unentbehrliche Quelle alles wahrhaft katholischen Geisteslebens hinweist. Wenn es einen Intellektuellen gab, der nie den geringsten Makel der Häresie aufwies, dann war es der hl. Thomas von Aquin. Sein katholischer Sinn war erstaunlich. Einerseits kollidierte er nie mit den Wahrheiten, die zu seiner Zeit bereits von der Heiligen Kirche definiert wurden. Andererseits löste er eine Reihe von Fragen, zu denen sich die Heilige Kirche noch nicht geäußert hatte, und bereitete zu ihrer Lösung die unfehlbare Verkündigung der Braut Jesu Christi vor und beschleunigte sie. Schließlich war die charakteristische und beständige Note seines Lebens eine solche Unterwerfung unter die katholische Lehre, das, selbst wenn die Kirche später definieren sollte, in gewisser Weise dem liebevollen und wärmsten Gedanken des Heiligen widerspräche, den er bestritten hatte, und der unabweisbarste Gegner des Irrtums, den er als Wahrheit gelehrt hatte.

       So verwirklichte der hl. Thomas die drei Stufen des katholischen Sinnes vollständig. Es gibt Katholiken, die anders denken als die Kirche und deren Glaube so schwach ist, dass sie sich mühsam und schmerzlich den Bestimmungen der Kirche unterwerfen, die sie aufstellt. Es gibt andere, die nicht zögern, die Lehren der Kirche zuzugeben, aber wenn sie mit irgendeinem Problem konfrontiert werden, ist es schwierig für sie, die wahre Lösung zu finden, wenn sie nicht vorher über das katholische Denken informiert sind. Der höchste Grad schließlich besteht darin, alles, was die Kirche lehrt, sofort und mit liebevoller Leichtigkeit anzunehmen; so vom Geist der Kirche durchdrungen zu sein, dass man so denkt, wie sie denkt, auch wenn ihre Äußerung in gewissen Fragen noch nicht bekannt sind und schließlich denken wir über Dinge, die sie noch nicht definiert hat, so, dass wir bereit sind, unsere Meinung zu ändern, wenn sie sie definiert, was übrigens selten notwendig sein wird, weil wir in den allermeisten Fällen im voraus das Denken der Kirche geahnt haben.

       Wenn es also eine Tugend gibt, die wir im hl. Thomas bewundern müssen, die wir nachahmen müssen und um deren Erlangung wir Gott durch die Vermittlung des großen Lehrers ernsthaft bitten müssen, dann ist es diese Tugend des katholischen Sinnes.

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       Wir alle wissen, wie sehr wir die Reinheit lieben sollten und mit welch großartiger Verheißung der Herr sie in der Predigt der Seligpreisungen belohnte. Jedermann weiß die glühende Neigung, mit der das Herz Jesu Menschen diejenigen liebt, die nie von der Sünde der Unreinheit befleckt wurden. Es genügt, an die Liebe zu denken, die Er für Unsere Liebe Frau und für den heiligen Evangelisten Johannes, den jungfräulichen Apostel, hatte, um zu verstehen, was Reinheit für Unseren Herrn bedeutet.

       Aber wenn es eine Reinheit gibt, die wir je nach unserem Stande körperlich und in unserem Herzen intakt bewahren müssen, gibt es auch eine jungfräuliche Reinheit der Intelligenz, die wir eifersüchtig pflegen müssen und die unserem Herrn sicherlich unermesslich gefällt. Es ist die Reinheit wahrhaft katholischer Intelligenz, der lebendige und makellose Tempel des Heiligen Geistes, der sich nie von einer Irrlehre angezogen oder sie unterstützt hätte, der die Häresie mit all der empörten Kraft verabscheut, mit der reine Seelen die Fleischeslust verabscheuen, und der sich selbst bewahrt vor jedem Festhalten an einem Gedanken, der nicht der Kirche gehört, mit der Sorgfalt, mit der keusche Seelen alle unreinen Eindrücke von sich fernzuhalten wissen.

       Unser Herr sagte, dass Er der Weinstock ist und wir die Reben. Je fester wir mit dem Weinstock vereint sind, desto mehr Saft haben wir in uns. Nun kann man auch sagen, dass die heilige Kirche der Weinstock ist und wir die Reben, und je mehr wir mit ihr vereint sind, desto mehr Saft werden wir in uns haben. Und wir werden mehr mit der Kirche verbunden sein, je mehr unser Denken mit ihr verbunden ist, desto intensiver wird unser geistliches Leben sein, desto vollständiger wird unser katholischer Sinn sein.

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       Es ist jedoch nicht angebracht, dass wir uns mit Allgemeinheiten abgeben. In der Zeit der Verwirrung, in der wir leben, reicht es nicht aus, von Unterwerfung unter die Kirche zu sprechen. Es ist angebracht, deutlich zu sein und gleich von der päpstlichen Unfehlbarkeit zu sprechen. Die jungfräuliche Reinheit unserer Intelligenz kann nur aus unserem liebevollen und bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem Thron des Heiligen Petrus herkommen. Wenn wir ganz mit dem Papst sind, werden wir ganz mit der Kirche, mit Jesus Christus und so mit Gott sein.

       Dass am Fest des großen Kirchenlehrers unser katholischer Sinn von immer kräftigeren Gnaden unterstützt wird, und dass diese Gnaden immer mehr begeisterte Mitwirkung unseres Willens erfahren, das muss der praktische Abschluss unserer Betrachtung sein.

 

 

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer von „Meditação na festa de São Tomás“ in „O Legionário“ vom 10. März 1940.

Diese deutsche Fassung von „Betrachtung zum Fest des hl. Thomas von Aquin“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

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