Von Plinio Corrêa de Oliveira
In ihren Autobiographischen
Schriften berichtet die heilige Therese vom Kinde Jesu von ihrer Pilgerreise
zum Heiligen Haus von Loretto in Italien. Sie reiste mit ihrer Familie dorthin,
als sie noch sehr jung war. Sie kommentiert:
„Ich war froh, als wir uns auf
dem Weg nach Loretto begaben. Es überrascht mich nicht, das die seligste
Jungfrau diesen Ort ausgewählt hat, um ihr gebenedeites Haus dorthin zu
verbringen, hier herrschen Friede, Freude und Armut ohne Einschränkungen; alles
ist schlicht und ungekünstelt, die Frauen haben ihre kleidsame italienische
Tracht beibehalten nicht wie die anderer Städte die Pariser Mode angenommen. Kurz, Loretto hat mich entzückt! Was soll
ich vom heiligen Haus sagen? ... Ich war tief ergriffen beim Gedanken, unter
dem gleichen Dache zu weilen wie die heilige Familie.“
Diese Bemerkung der hl.
Therese über die Sitten und die Kleidung ist sehr interessant. Sie lässt uns
erahnen, wie gut sich die örtliche Landschaft für die Aufnahme dieser heiligen
Reliquie des Heiligen Hauses eignete. Sie stellt fest, wie die Landschaft und
das Heilige Haus von Loretto mit ihren Gnaden die Seelen und Gebräuche der
Einwohner geprägt haben.
Sie macht eine Bemerkung im
Sinne der Tradition der Kleidung, indem sie sagt, dass die einheimischen Frauen
gut daran getan haben, ihre alte traditionelle Kleidung beizubehalten. Zur Zeit
der hl. Therese (1873-1897) bewahrten die Menschen in vielen Regionen Europas
ihre alten Trachten.
Die hl. Therese stellt fest,
wie gut diese Gewohnheit war. Sie lobt den Regionalismus und tadelt den
Kosmopolitismus. Wie gut haben sich diese Frauen verhalten, indem sie ihre
unschuldigen Trachten von früher beibehielten, anstatt die Pariser Mode zu übernehmen! Diese revolutionären Moden wurden allen
in einem Prozess aufgezwungen, der die Welt „kosmopolitisch“ machte und alle
regionalen Besonderheiten beseitigte.
An dieser Bemerkung lässt
sich ermessen, dass sie eine Gegenrevolutionärin war. Sie hatte die
Sensibilität, die Umstände des weltlichen Lebens zu beobachten. Sie verstand
ein Prinzip, das uns sehr am Herzen liegt: Es gibt eine Wechselbeziehung
zwischen dem weltlichen und dem geistigen Leben. Sie erkannte, dass eine gut
organisierte Gesellschaft die Ausübung von Tugend und Heiligung begünstigt. All
dies findet sich in diesem sehr einfachen, synthetischen, aber gehaltvollen
Auszug aus ihrer Autobiographie.
Wir können uns ein Lächeln
nicht verkneifen, wenn wir daran denken, dass sie nach der Pariser Mode
gekleidet war, wie sie es nannte. Sie trug dieses Kleidungsstück. Sie trug
nicht die Tracht ihrer Region, denn nur die Bauern waren ihr treu geblieben,
und sie war keine Bäuerin. Sie kleidete sich nach der Pariser Mode. Zu dieser
Zeit war diese Mode noch anständig und bescheiden. Sie kritisiert sie nicht als
unmoralisch, da sie noch angemessen war. Sie missbilligt das sehr ernste Übel
des Kosmopolitismus.
Wir sehen, dass sie dies philosophisch gut durchdacht hat. Wir können auch die Resignation betrachten, mit der die hl. Therese ihre Pariser Mode trug (da es für sie keine regionale Option gab). In der Tat ist es die Resignation, mit der wir unsere eigene, uns auferlegte kosmopolitische Kleidung tragen sollten. Anzugjacke und Krawatte werden als reaktionär bezeichnet. Sie stillen jedoch nicht den Hunger und Durst in unserer Seele, die sich nach dem regionalen Reichtum der Mode sehnt, die die wahre Kultur eines Volkes widerspiegelt.
Der vorstehende Artikel stammt aus einem informellen Vortrag, den
Professor Plinio Corrêa de Oliveira am 10. Dezember 1970 gehalten hat. Er wurde
übersetzt und ohne seine Überarbeitung für die Veröffentlichung angepasst.
Der Text der hl. Therese
wurde entnommen aus „Therese von Lisieux, Selbstbiographie“. Johannes Verlag
Einsiedeln, 1981. S. 129f
Übersetzt aus dem Englischen mit
Hilfe von DeepL/Übersetzer (kostenlose Version) in
https://www.returntoorder.org/2021/03/saint-therese-comments-on-fashions-when-on-pilgrimage-at-loreto/?pkg=rtoe1289
Eingesehen am 26.05.2022
© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
Diese deutsche Fassung „Die heilige Therese von Lisieux kommentiert die Mode während ihrer Pilgerreise nach Loretto“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com
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