Samstag, 25. Juni 2022

Zum Fest des Unbefleckten Herzens Mariens

 

Plinio Corrêa de Oliveira

      Es ist das Fest des Unbefleckten Herzens Mariens: Die Lesung, die wir hier nun kommentieren, ist aus dem Buch Jesus Sirach über die Weisheit (Eccli 24, 23-31).

      „Einem Weinstock gleich sprosste ich mit lieblichem Duft, und meine Blumen trugen die Früchte der Ehre und der Ehrlichkeit. Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der (Gottes)Furcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. Bei mir ist alle Gnade des Wandels und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend“.

      Es gibt kein Wort in diesem Text, das nicht klingt wie ein Lied.

      „Kommt her zu mir alle, die ihr meiner begehrt, und sättigt euch an meinen Früchten! Denn mein Geist ist süßer als Honig, und mein Erbe übertrifft an Süße den Honig und Honigseim. Mein Andenken überdauert alle Geschlechter in Ewigkeit. Wer mich kostet, wird noch hungern, und wer mich trinkt, wird noch dürsten. Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, und wer sich um mich bemüht, wird nicht sündigen. Die mich verherrlichen, erhalten das ewige Leben.“

      Hier zeigt sich, was Literatur ist, denn jenseits des buchstäblichen Sinns des Wortes gibt es ein ganzes Firmament von Unwägbarkeiten, eine Schönheit, die unsagbar ist, die unbeschreiblich ist und die ein Kommentar nicht wiedergeben kann. Es ist eine jener Passagen, bei denen es einen unaussprechlichen Teil gibt, der schöner ist als das, was kommentiert werden kann. Und die Anwendung auf die Muttergottes ist noch schöner.

      „Einem Weinstock gleich sprosste ich mit lieblichem Duft.“

      Wahrlich, denn zuerst spross unser Herr hervor, der die Blume schlechthin und von unvergleichlich angenehmem Duft ist, und dann ist der ganze Mystische Leib Christi entstanden. Das sind Seine Blumen mit lieblichem Duft.

      „Und meine Blumen trugen Früchte der Ehre und der Ehrlichkeit.“

      Diese Ehre, die Früchte sind, ist eine Schönheit, denn sie vereint das Feste, das Wesentliche der Frucht mit dem Charme, der Schönheit, dem Duft der Blume. Es sind Blüten der Ehre und der Ehrlichkeit. Ehrlichkeit ist hier der Anstand, die Gelassenheit, das würdevolle Auftreten, jene Form der Schönheit, die die Schönheit der Ehre ist.

      „Bei mir ist alle Gnade des Wandels und der Wahrheit, in mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend.“

      Wahrlich, in der Gottesmutter liegt die ganze Hoffnung des Lebens und die ganze Hoffnung der Tugend. Und all diese Dinge können auch vom Heiligsten Herzen Jesu gesagt werden, denn in Ihm gibt es, und zwar in einer unendlich radikaleren Weise als in der Muttergottes, jede Hoffnung auf Leben und jede Hoffnung auf Tugend. Deshalb können sowohl die Gottesmutter als auch der Herr, er noch mehr als sie, sagen: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mich begehrt, füllt euch mit meinen Früchten.“ Es ist eine Einladung, uns mit unserem Herrn und seiner Mutter zu vereinen und uns mit ihren Früchten zu füllen. Es ist ein Ausdruck der großen göttlichen Barmherzigkeit.

      „Denn mein Geist ist süßer als Honig, und mein Erbe übertrifft an Süße den Honig und Honigseim.“

      Wahrlich, der Geist der Muttergottes ist süßer als Honig; die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist süßer als Honig und als Honigseim.

      „Mein Andenken überdauert alle Geschlechter in Ewigkeit.“

      Sie selbst sagte, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

      „Wer mich kostet, wird noch hungern, und wer mich trinkt, wird noch dürsten.“

      Je mehr man nach Ihm und nach Ihr sucht, desto mehr will man noch suchen.

      „Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, und wer sich um mich bemüht, wird nicht sündigen.“

      Diejenigen, die mit Ihnen verbunden sind, werden nicht sündigen.

      „Die mich verherrlichen, erhalten das ewige Leben.“

      Das heißt, die mich unter den Menschen verherrlichen, meine Lehre, meine Sendung verbreiten, werden das ewige Leben haben.

 

Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL-Übersetzer (kostenlose Version) von „Festa do Imaculado Coração de Maria“, Tagesheiliger vom 4. Juni 1964.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Diese deutsche Fassung „Zum Fest des Unbefleckten Herzens Mariä“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

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