Gibt es ein Thema, über das wir heute
sprechen können?
Vorschlag: Könnten Sie über die Andacht
zum Rosenkranz etwas sagen?
Natürlich!
Maria überreicht dem hl. Dominikus den Rosenkranz |
Wie wir wissen, ist das größte Verdienst
der Rosenkranzandacht, dass sie von der Muttergottes selbst dem hl. Dominikus
geoffenbart wurde, als das Mittel, in den von der Häresie der Albingenser
verwüsteten Regionen, den Glauben wieder zu erwecken. Tatsächlich bewirkte die
allgemeine Verbreitung des Rosenkranzgebetes ein erneutes Aufblühen des
Glaubenslebens. Dadurch wurde der Rosenkranz in den Zeiten der wahren
Glaubenspraxis eine der klassischsten Frömmigkeitsübungen unter den Katholiken.
So, dass nicht nur unzählige Statuen der Rosenkranzmadonna sich überall
verbreiteten, aber auch die Übung des Rosenkranzgebetes unter den Gläubigen
Gang und Gebe wurde und viele Ordensgemeinschaften einen Rosenkranz am Gürtel
trugen, als offizielles Kennzeichen des jeweiligen Ordens.
Unter den Tausend Dingen, die man über
den Rosenkranz sagen könnte, möchte ich gerne diese Verbindung des
Rosenkranzgebetes und der Tugend des Glaubens hervorheben, zwischen dem
Rosenkranz und dem Sieg über den Unglauben, die Häretiker.
Der Rosenkranz wurde immer als eine
mächtige Waffe des Glaubens angesehen. Und für uns, die wir die göttliche
Tugend des Glaubens als die Wurzel aller anderen Tugenden betrachten, so dass
es nichts auf sich hat, wenn man die anderen Tugenden üben will, aber die des
Glaubens vernachlässigt, denn alle Tugenden müssen aus einem lebendigen Glauben
hervorsprießen, ansonsten sind sie keine echten Tugenden. Deshalb bedeutet uns,
die wir ein Leben im Kampf für die Orthodoxie (Wahrheit) und den Sieg der
Wahrheit und der Gegen-Revolution in der Welt als das Ideal unseres Lebens
betrachten, diese Andacht viel. Denn sie begründet den Zusammenhang zwischen
unserem Leben und der Andacht zur Muttergottes.
Pius V. erfährt in einer Vision den Sieg der Katholiken in der Schlacht von Lepanto, den er dem Rosenkranzgebet zuschreibt. Er führt daraufhin das Rosenkranzfest ein. |
Die Muttergottes erscheint hier deutlich
als die, von der die Liturgie behauptet, die alleine die Irrtümer der ganzen
Welt vernichtet hat, und größtenteils durch den Rosenkranz vernichtet hat. Der
Rosenkranz ist also die Waffe der Orthodoxie, die Waffe des Ultramontanismus
und die Andacht durch die wir in uns die Wurzeln des bösen Geistes und des
Irrtums, die wir in uns tragen, vernichten können, und ebenfalls den Irrtum und
den bösen Geist besiegen können, derer, die uns den Kampf ansagen. So ist das
Gebet des Rosenkranzes uns etwas sehr eigenes und der Grund, warum wir dermaßen
darauf bestehen, dass unser Leben nur normal und ordentlich ablaufen kann, wenn
wir unter anderem täglich den kompletten Psalter, d.h. alle drei Geheimnisse
des Rosenkranzes beten.
Es bringt also nichts, zu sagen, „ich
bete lieber einen Zehner sehr andächtig, als den ganzen Rosenkranz einfach
heruntergeleiert“. Mir wurde mal von einem Heiligen erzählt, dem jemand so
etwas gesagt hatte, und er sagte: „gut, dann bete mit großer Andacht nur ein
Ave-Maria“. Derjenige ging, und brachte es nicht fertig. Warum? Weil diese
ideale Andacht, bei der man Wort für Wort betrachten will, unserer Schwäche
wegen eigentlich nicht möglich ist.
(Anm.: Die hl. Therese vom Kinde Jesu
sagte, das sie nie im Leben ein Ave-Maria ohne Zerstreuung beten konnte.)
Die Wahrheit ist folgende: ein Ave-Maria
ohne Zerstreuung zu beten, ist ein Meisterwerk. Da es nun mal nicht möglich ist
ganz ohne eine gewisse Zerstreuung zu beten, ist es angebracht den Mangel an
Qualität mit der Quantität (Menge) auszugleichen oder zu ersetzen. Wenn ich nur
fähig bin mit Zerstreuung zu beten, ist es besser 50 Ave-Maria mit Zerstreuung
zu beten als nur ein mit Zerstreuung...
Das so verrichtete Gebet hat seinen Wert
und seinen großen Wert: es ist kein eingebildetes Gebet, es ist ein demütiges
Gebet, was unsere Schwäche in Kauf nimmt, und nicht in protestantischer Manier übermäßig
auf Details zu achten, die das Gebet nur stören, sondern im Gegenteil
Verständnis für die menschliche Schwäche zeigen und vorwärts gehen. Deshalb ist
auch die Wiederholung im Rosenkranz weit entfernt, etwas Steriles zu sein. Er
ist gerade etwas, was das große Verdienst der Beharrlichkeit in sich birgt.
Unser Herr selbst hat als eines der Merkmale des Gebets empfohlen, das es nachdrücklich
sein soll. Das beharrliche Gebet erreicht das, um was wir bitten. Man drängt
und drängt, wenn auch nur mündlich, und erhält am Ende die erbetene Gnade.
Deshalb ist die Empfehlung des
Rosenkranzgebets als Waffe des Gegenrevolutionärs zur Standhaftigkeit, zur
Heiligung und zur Vernichtung der Irrtümer, etwas Unvergleichliches.
Freie Übersetzung der Abschrift eines
Vortrags (Santo do Dia) vom 12. Februar
1964
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