Erobert
der Islam Europa?
In der geschichtsträchtigen Stunde, in der der
Islam drohend seinen Schatten über Europa wirft, verdient eine weitere
Vorhersage Plinio Corrêa de Oliveiras in Erinnerung gerufen zu werden.143 Die immer stärker werdende
Einwanderung aus muslimischen Ländern gewinnt zum Ende dieses Jahrunderts
sowohl religiös als auch politisch an Bedeutung, denn in der Religion Mohammeds
stehen diese beiden Bereiche in enger Verbindung zueinander. Ihre umfassende
Perspektive erweist sich umso heimtückischer als der Islam eine Religion ohne
Dogma und Lehramt ist, eine Kirche ohne Hierarchie, die sich der
gesellschaftlichen Wirklichkeit, in die sie eindringt, proteisch anzupassen
vermag. Im Legionário hat Plinio
Corrêa de Oliveira bereits seit den vierziger Jahren die Möglichkeit dieser
heute offensichtlichen Gefahr vorausgesehen.
Während das Augenmerk der politischen Beobachter
auf die Ereignisse in Europa konzentriert war, richtete er seine Aufmerksamkeit
in Richtung Orient, wo er im Schatten des Islam die aufkeimende „Bildung eines
weiteren gegen den Katholizismus gerichteten politischen und ideologischen
Blocks im Osten“ wahrnahm.144 „Die
muslimische Gefahr ist riesengroß“, schrieb er 1943145,
und im Jahr darauf behauptete er: „Das muslimische Problem wird nach dem Krieg
eine der gravierendsten religiösen Fragen unserer Tage darstellen.“146
„Die muslimische Welt verfügt über Bodenschätze,
die für Europa lebensnotwendig sind. Damit hat sie die Mittel in der Hand, den
Rhythmus der europäischen Wirtschaft kurzfristig zu stören oder gar lahm zu
legen.“147
„Während eine große, glorreiche katholische Nation
wie Italien unter den kommunistischen Giftstoffen leidet, die in ihrem ganzen
Organismus zirkulieren, werden die Mohammedaner zusehends stärker.“148
Die Arabische Liga, ein weit reichender
Zusammenschluss muslimischer Völker, vereint heute die ganze mohammedanische
Welt. Mit umgekehrten Vorzeichen bildet sie das Gegenstück zur Christenheit des
Mittelalters. Wie ein umfangreicher Block steht die Arabische Liga den
nichtarabischen Nationen gegenüber und schürt in ganz Nordafrika den Aufstand.“149
143 Vgl. Felice DASSETO,
Albert BASTENIER, Europa: nuova frontiera
dell‘ Islam?, Edizioni Lavoro, Rom 1988. Zur ideologischen Natur des
Islamismus vgl. Stefano NITOGLIA, Islam. Anatomia
di una setta, Effedieffe, Mailand 1994.
145 Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, A
questão libanesa, in O Legionário
Nr. 591 (5. Dezember
1943). „Heutzutage lässt sich mit Menschen, Waffen und Geld alles machen. Geld
und Menschen besitzt die mohammedanische Welt zur Genüge. Waffen lassen sich
leicht beschaffen ... und so entsteht, über den ganzen Orient verbreitet, eine
ungeheure Macht, die, tatendurstig und unerschrocken, sich ihrer Traditionen
durchaus bewusst ist, die dem Westen feindlich und an Waffenausrüstung
ebenbürtig gegenübersteht und in einiger Zeit durchaus so viel Einfluss
gewinnen kann wie die gelbe Welt.“ (Ibid.)
146 Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, 7 dias
em revista, in O Legionário Nr.
604 (5. März 1944).
147 Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, 7 dias
em revista, in O Legionário Nr.
635 (8. Oktober 1944).
148 Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, 7 dias
em revista, in O Legionário Nr.
728 (21. Juli 1946).
149 Plinio CORRÊA DE OLIVEIRA, Mahomé
renasce, in O Legionário Nr. 775
(15. Juni 1947). Zum Problem des Islam vgl. auch Juan Gonzalo LARRAIN CAMPBELL,
Uma coisa é ter vista, outra é visão, in
Catolicismo Nr. 478 (Oktober 1990),
S. 11f.; Id., Vinte milhões de Maometanos
invadem a Europa, in Catolicismo Nr.
524 (August 1994), S. 20ff.
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„Der Kreuzritter des 20. Jahrhunderts“, Roberto de Mattei, Herausgeber: TFP und DVCK e.V., 2004, S. 94.
1 Kommentar:
Bereits bei der Formulierung „geschichtsträchtige Stunde“ wird der Durchschnitts-Zeitgenosse mangels Kenntnis um historische Zusammenhänge und politischem Bewusstsein „passen“ müssen und sich geistig ausklinken. Nüchtern betrachtet ist die Masse nicht im Stande, einen Zusammenhang zwischen den derzeitigen Ereignissen und z.B. Lepanto (https://de.wikipedia.org/wiki/Seeschlacht_von_Lepanto) oder die Wiener Türkenbelagerungen (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Wiener_T%C3%BCrkenbelagerung sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Wiener_T%C3%BCrkenbelagerung) wahrzunehmen. Zu sehr ist der Blick auf das eigene bisschen Leben und möglichst viel Triebbefriedigung verengt, als das etwas diesseits des eigenen armseligen Erlebnishorizontes interessieren würde. Politik gilt als langweilig, Religion spielt keine Rolle mehr. Woher sollten daher die Kämpfer für das „christliche Abendland“ wohl herkommen?
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: einen Heiligen Vater, der die Brisanz der Stunde erkennt, hat's auch nicht mehr. Man muß nicht hysterischen Frauen folgen und Franziskus als "dämonisch umsessen" bezeichnen oder extremen Sektierern, die ihn gleich komplett zum Satanisten abstempeln, wenn man die Rolle des Vikars Christi schon als beklagenswert wahrnimmt. Sei es aufgrund seiner nicht-europäischen Herkunft, sei es aufgrund intellektueller Begrenztheit oder einer Erkrankung: dieser Papst wird nach menschlicher Voraussicht nicht zur Verteidigung Europas, seiner Religion und Grundwerten aufrufen...
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