Plinio
Corrêa de Oliveira
Es
ist nicht ganz ungerecht, dass unser Jahrhundert (das 20. AdR) in der
Geschichte als das „Jahrhundert des Bluffs“ eingehen wird. Denn Gottlosigkeit und
Kommunismus haben beschlossen, die letzten Widerstände dieses armen und
taumelnden Westens zu zerstören, und dazu in bisher unbekanntem Ausmaß auf die
teuflische Strategie zurückgegriffen haben, Menschen einzusetzen, die unter allen
Umständen vorherbestimmt waren Verteidiger der christlichen Ordnung zu sein.
Atheistische
Theologen oder beinahe solche, viele Fürsten, deren Sozialismus darin besteht die
grundlegenden Fehler des Kommunismus anzunehmen, kommunistisch-fortschrittliche
Bourgeoisie, die hart für sozialistische Reformen in ihren Unternehmen kämpfen,
ländliche Führer, die so viel wie möglich sich für eine enteignende Agrarreform
einsetzen, sind Wunden, die einst Ausnahme waren aber in unserer Zeit sich mit
beeindruckender Geschwindigkeit vermehren.
Unter
so vielen Bluffs gibt es einen einer anderen Art, der unbedingt nicht vergessen
werden darf.
Martialischer
und aggressiver Schritt, kühne Geste, düsteres Gesicht, das einen kriegerischen
Kampf ohne Mitleid aufweist, die Jugend marschiert als ob sie in einen Kampf
zieht. Die riesigen Fahnen, die im Wind flattern, scheinen schwerer zu sein als
es die Kraft eines Mannes tragen kann. Doch junge Menschen tragen sie mit
Leichtigkeit und erwecken den Eindruck, dass sie entschlossen sind, die
unmenschlichsten Aufgaben zu akzeptieren, um den Sieg der Mystik zu erringen, von
der sie besessen sind.
Es
ist eine Sportparade in Moskau. Natürlich mit politischen und militärischen
Merkmalen. Ihre Mitglieder schreien rhythmisch „Es lebe der Sport, es lebe die
Kommunistische Partei, es lebe die Sowjetregierung! Es lebe! Es lebe! Es lebe!“
In
dem riesigen Dynamo-Stadion in Moskau, in dem Stalin- und Lenin-Profile
hervorstechen, als wären sie zwei Idole (wenn es Podgorny wäre, wäre es genau
das gleiche), führen Sportgruppen, die sicherlich schon lange vorher eintrainiert
wurden, Übungen vor, bei denen sie mit farbigen Tüchern das Wort „Frieden“
nacheinander in mehreren Sprachen bilden. Es ist bekannt, worum es bei diesem Frieden
geht: um die feige Kapitulation des Westens angesichts aller kommunistischen
Bedrohungen.
Die
symbolische Note der Demonstration ist unbestreitbar. Innerhalb der materiellen
Breite des Bildes nehmen Individuen die Proportionen von Ameisen an, und das
einzige, was zählt, ist die Masse... die immense, formlose Masse, in der sie
verloren zu sein scheinen und sich wie Wassertropfen im Ozean auflösen. Eine
von außen nach innen auferlegter Disziplin zwingt diese Masse, sich mit
mechanischer Fügsamkeit und Präzision zu bewegen, die jeden Menschen zu einem
bloßen Automaten machen.
Auf
diesem Foto sehen wir die überwältigende Dominanz der Masse über das
Individuum. Auf dem ersten Bild ist es die Herrschaft einer falschen Mystik
über hypnotisierte, standardisierte und zur Masse gewordenen Menschen.
Hier
sieht man den Kommunismus gut charakterisiert, wird jemand seufzen.
In
der Tat ist es so, antworten wir. Aber gleich danach taucht eine Frage auf: In was
unterscheidet sich das vom Nationalsozialismus?
Aufgrund
der Ähnlichkeit des Geistes, den man in diesen Szenen bemerkt, mit dem was man
in Hunderten von sehr bekannten Nazi-Demonstrationen schon herausgesehen hat, sticht
da nicht das gemeinsame Substrat zwischen der einen und der anderen Ideologie mit
aller Deutlichkeit hervor?
Warum
also den Nationalsozialismus als den großen Gegner des Kommunismus darstellen?
Ist er nicht eher ein anderer Kopf derselben Hydra? Ist es nicht wahr, dass der
offensichtliche Gegensatz zwischen dem roten neo-heidnischen Totalitarismus und
seinem braunen Artverwandten, einer der großen Bluffs unserer traurigen Ära der
Bluffs ist?
Aus
dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in
„Catolicismo“
Nr. 194 - Februar 1967
© Nachdruck dieser deutschen Fassung ist nur mit
Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
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