Dienstag, 11. Januar 2022

Gebet an der Krippe vor dem Festessen am Heiligabend 1993

 

O Herr Jesus,  wie zahlreich sind die Widersprüche, mit denen Du  die tausendfach glorreiche Nacht Deiner heiligen Weihnacht krönen wolltest!

„Krönen“, ja,  das ist das Wort, das mit vollkommener Genauigkeit angebracht ist,  diese Gesamtheit von Umständen,  mit denen Du die Stunde umgeben wolltest,  die so reich an Symbolen der Herrlichkeit und des Leids ist,  in der Du, aus dem Schoß der jungfräulichen Mutter geboren,  den herrlichen weiten Weg antreten wolltest,  der Dich vom Stall von Bethlehem bis zu den Höhen des Tabor führte  und von diesem bis  zum Golgatha,  um in dem herrlichen und furchtbaren Augenblick zu gipfeln, in dem Du  du den Antichristen vernichten wirst,  die letzten Sterblichen auslöschen wirst,  durch ein furchtbares Vernichtungsdekret  die Geschichte der Menschheit zu Ende bringen,  und auf die Erde kommen wirst, um das letzte Gericht über alle Menschen zu beginnen!

Indem wir all diese Szenen des Schmerzes und des Sieges,  der höchsten Verherrlichung wie auch der unerbittlichen und äußersten Verurteilung betrachten,  stellen wir das Fest deiner heiligen Weihnacht  in seine volle historische Perspektive.  Ja, eine Perspektive, in der Gott und der Teufel,  Himmel und Hölle,  in unerbittlichem Gegensatz,  in einem extremen Kampf,  ihre Schläge austeilen werden, in dem Moment,  in dem die Geschichte zu Ende geht,  nur noch das Gute und das Böse einander gegenüberstehen,  die einen von der ewigen Gerechtigkeit zu allem Glück bestimmt,  vollkommen, in Herrlichkeit und ohne Ende,  und die anderen zum ewigen und unergründlichen Abgrund des Schmerzes,  der Schmach und Schande,  wo alles nur Niederlage,  Versagen, Seufzen und völlig nutzlose Aufruhr ist!

Man sollte meinen, dass dies nicht der Fall ist,   denn in der Stillen Nacht singen die Engel „Ehre sei Gott in der Höhe,  und auf Erden Friede den Menschen guten Willens“.

Ja, für die Menschen guten Willens,  aber es gab schon unter dem Himmelsgewölbe,  von Sternen übersät,  die Menschen schlechten Willens,  und es würde sie geben bis zum letzten Augenblick des letzten Tages.  Die Verkündigung des Friedens war gewiss nicht für sie,  die Verworfenen und Verdammten,  sondern die Ansage der unerbittlichen und totalen Glücklosigkeit.

Du hast gewollt, dass Deine Krippe umgeben sei,  nicht nur von der blendenden Herrlichkeit,  die Dir deiner unendlichen Heiligkeit zusteht,  sondern die unergründliche Süße des vollkommenen Herzens einer Mutter,  die Dich vom ersten Augenblick Deines Daseins an angebetet hat.

Es ist im Gipfel all dieser Vollkommenheiten,  in dem unsere Augen heute, in der Weihnachtsnacht, Dich anschauen.

Aus so vielen Widersprüchen, die zugleich großartig und erhaben,  schillernd und schrecklich sind,  ergibt sich eine Lehre,  die wir dich bitten,  in unsere Herzen einzuprägen.  Auch die heutige Welt ist von Widersprüchen durchdrungen.  Wir sehen den Widerspruch zwischen Wahrheit und Irrtum,  Gut und Böse,  Du, Herr Jesus, und Deine heilige Mutter,  an deren Seite die Heiligkeit Josefs leuchtet – einerseits –  und auf der anderen Seite das Meer der Schändlichkeiten,  der Verbrechen,  der Widerwärtigkeiten, in das die Welt heute sich stürzt,  „totus positus in maligno“.

Wohin wir auch blicken,  gibt es etwas, das wir sehen,  etwas, das wir hören, das Dich beleidigt,  Dich empört und sich gegen Dich verschwört;  es gibt nicht heute,  es gibt nicht morgen,  etwas, das sich nicht gegen Dich wendet, um dich zu verspotten,  dich zu schlagen,  dich bluten zu lassen und dich ans Kreuz zu zerren.

Alles um Dich herum ist Widerspruch  in dem Sinne, dass es um Dich herum fast nur Böses gibt  und das Böse ist im Grunde widersprüchlich.

Gib, o Schmerzensmutter,  dass wir diese Stunde des Widerspruchs verstehen,  indem wir kniend am Fuße des Kreuzes verharren,  aber gleichzeitig aufrecht und furchtlos wie Krieger, wie Engel, auf offenem Schlachtfeld.

Unerbittliche Krieger, mit brennenden Herzen aus Liebe zu Dir und zu Deinem göttlichen Sohn, um das Böse zu vernichten, um die Widersprüche zu zerstören, um Dich auf die Höhe der Herrlichkeit Deines Reiches zu erheben, o Maria!

Ut adveniat regnum Christi,  adveniat regnum Mariae!

 

 [Gebet, das von Dr. Plinio Corrêa de Oliveira am 23.12.93 auf Wunsch mehrerer Gruppen verfasst wurde und vor dem Weihnachtsessen gebetet werden sollte]

Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL.com/Translator (kostenlose Version) von „Oração de Natal“ vom 23. Dezember 1993.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Diese deutsche Fassung von „Gebet vor dem Weihnachts-Festessen 1993“ erschien erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com

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