Dienstag, 25. Januar 2022

ZWEI SYMBOLE


 

Plinio Corrêa de Oliveira

Zwei Kinder, zwei Mentalitäten, zwei England

Auf dem Foto sitzt Königin Elisabeth in der Tracht des Hosenbandordens in einer offenen Kutsche, begleitet von ihrer Ehrengarde und Lakaien.

Beachten wir rechts im Bild den Jungen und das Mädchen. Zwei Kinder, zwei völlig unterschiedliche Mentalitäten. Das kleine, dumme Mädchen, das alles und nichts anschaut, sitzt am Straßenrand wie ein Bündel, und lächelt über irgendetwas, was nicht die Königin ist, seine Aufmerksamkeit richtet sich auf etwas ganz anderes.

Ganz anders die Haltung des Jungen. Er steht da als ob er eine Prozession vorbeiziehen sähe. Er ist ganz verzückt von dem Apparat, der die Königin umgibt, so sehr, dass er seine Hände wie zum Gebet hält. Seine ganze Haltung ist eine der geistigen Sammlung, wahrhaftig eine der Andacht, des Staunens, der Verzückung über den traditionellen Pomp Englands.

Man könnte sagen, dass diese beiden Kinder zwei England symbolisieren.

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Das kleine Mädchen hat die Physiognomie eines von der Sünde bewahrten Kindes, aber es hat keine Veranlagung zur Wachsamkeit, zum Kampf um die Aufrechterhaltung der Tugend. Sie lebt wahrscheinlich in einer noch halbwegs gut bewahrten Umgebung. Es ist ein aufrechtes kleines Mädchen, aber ohne Kraft und Prinzipien. So könnte sie als Heranwachsende eine weibliche Version eines Playboys oder eines Hippies werden, oder auch eine Sekretärin oder eine gewöhnliche Angestellte. Sie repräsentiert den Typus des materialistischen, bodenständigen, lebensfrohen Engländers.

Der Junge ist indessen von einer ganz anderen Art, er repräsentiert das traditionelle England. Er denkt nicht an sich selbst, an seine Bequemlichkeit, an seine Karriere; er denkt daran, wie schön und prächtig der Festzug der Königin ist - und das macht ihn froh. Wenn er den Hymnus Gloria in excelsis Deo kennen würde, würde er zur Königin sagen: „Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam“ (Wir danken dir für deine große Herrlichkeit) – „Vielen Dank in Anbetracht der großen Herrlichkeit, die Dich umgibt“, er würde für ihre Herrlichkeit danken.

Er würde dies nicht zum persönlichen Vorteil sagen, sondern weil die Königin so ist, wie sie ist. Das ist insofern verständlich, als irdische Dinge Abbilder Gottes sind und ein Staatsoberhaupt Gott repräsentiert. Es ist also durchaus vorstellbar, dass der Apparat, der die Königin umgibt, für den Jungen ein Apparat von religiöser Bedeutung ist.

 

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(*) Auszüge aus dem von Prof. Plinio Corrêa de Oliveira am 4. März 1972 gehaltenen Vortrag. Ohne Überarbeitung durch den Autor.

Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL/Translator von „Dois símbolos“ in  „Catolicismo“ Nr. 801 vom September 2017.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Diese deutsche Fassung von „Zwei Symbole“ erschien erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com

 

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