Zwei Kinder, zwei
Mentalitäten, zwei England
Auf dem Foto sitzt Königin
Elisabeth in der Tracht des Hosenbandordens in einer offenen Kutsche, begleitet
von ihrer Ehrengarde und Lakaien.
Beachten wir rechts im Bild den
Jungen und das Mädchen. Zwei Kinder, zwei völlig unterschiedliche Mentalitäten.
Das kleine, dumme Mädchen, das alles und nichts anschaut, sitzt am Straßenrand wie
ein Bündel, und lächelt über irgendetwas, was nicht die Königin ist, seine
Aufmerksamkeit richtet sich auf etwas ganz anderes.
Ganz anders die Haltung des
Jungen. Er steht da als ob er eine Prozession vorbeiziehen sähe. Er ist ganz
verzückt von dem Apparat, der die Königin umgibt, so sehr, dass er seine Hände
wie zum Gebet hält. Seine ganze Haltung ist eine der geistigen Sammlung,
wahrhaftig eine der Andacht, des Staunens, der Verzückung über den
traditionellen Pomp Englands.
Man könnte sagen, dass diese
beiden Kinder zwei England symbolisieren.
*
* *
Das kleine Mädchen hat die
Physiognomie eines von der Sünde bewahrten Kindes, aber es hat keine
Veranlagung zur Wachsamkeit, zum Kampf um die Aufrechterhaltung der Tugend. Sie
lebt wahrscheinlich in einer noch halbwegs gut bewahrten Umgebung. Es ist ein
aufrechtes kleines Mädchen, aber ohne Kraft und Prinzipien. So könnte sie als
Heranwachsende eine weibliche Version eines Playboys oder eines Hippies werden,
oder auch eine Sekretärin oder eine gewöhnliche Angestellte. Sie repräsentiert
den Typus des materialistischen, bodenständigen, lebensfrohen Engländers.
Der Junge ist indessen von einer ganz anderen Art, er repräsentiert das traditionelle England. Er denkt nicht an sich selbst, an seine Bequemlichkeit, an seine Karriere; er denkt daran, wie schön und prächtig der Festzug der Königin ist - und das macht ihn froh. Wenn er den Hymnus Gloria in excelsis Deo kennen würde, würde er zur Königin sagen: „Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam“ (Wir danken dir für deine große Herrlichkeit) – „Vielen Dank in Anbetracht der großen Herrlichkeit, die Dich umgibt“, er würde für ihre Herrlichkeit danken.
Er würde dies nicht zum persönlichen
Vorteil sagen, sondern weil die Königin so ist, wie sie ist. Das ist insofern
verständlich, als irdische Dinge Abbilder Gottes sind und ein Staatsoberhaupt
Gott repräsentiert. Es ist also durchaus vorstellbar, dass der Apparat, der die
Königin umgibt, für den Jungen ein Apparat von religiöser Bedeutung ist.
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(*) Auszüge aus dem von Prof.
Plinio Corrêa de Oliveira am 4. März 1972 gehaltenen Vortrag. Ohne
Überarbeitung durch den Autor.
Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL/Translator von „Dois símbolos“ in „Catolicismo“ Nr. 801 vom September 2017.
© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
Diese deutsche Fassung von „Zwei
Symbole“ erschien erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com
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