Mittwoch, 4. Januar 2023

Glänzende Vergangenheit, noch schönere Zukunft


Die Aufstellung des Kreuzes am Tag der Entdeckung Brasiliens


Ursprung, Entwicklung und Niedergang des portugiesischen Christentums unter dem Kreuz des Südens. Gründe zur Hoffnung

von Gustavo A. Solimeo*

      Ich erinnere mich lebhaft an jenen 3. Januar 1992, als die Menschen in São Paulo auf den Straßen die größte Gedenkfeier Brasiliens für das „größte und wunderbarste Unternehmen in der Geschichte der Menschheit“ erlebten, wie Papst Leo XIII. es in seiner Enzyklika Quarto abeunte saeculo nannte.

      Es war die Eröffnung der Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas, eine Initiative von Professor Plinio Corrêa de Oliveira und der von ihm gegründeten Bewegung Tradition Familie und Eigentum (TFP), mit der das „Erbe des Kolumbus“ gewürdigt werden sollte, das Brasilien mit seinen Schwesterländern auf dem Kontinent teilt.

Die Rolle Brasiliens in der „Neuen Christenheit“

      Es besteht kein Zweifel, dass die Entdeckung, Bildung und Missionierung meines Landes „wenn auch auf besondere Weise, wie später gesagt wird“ in die theologische Vision von Papst Pecci über die Pläne der Vorsehung in Bezug auf das kolumbianische Epos fällt: „[...] scheint von Gott besonders dazu bestimmt worden zu sein, den Schaden zu beheben, den die Katholizität kurz darauf in Europa erleiden sollte“.

Plinio Corrêa de Oliveira zufolge war es auch im Sinne der Vorsehung, dass das neue Christentum, das in der Neuen Welt als Ausgleich für die Verluste, die es im alten Europa erleiden würde, etabliert werden sollte, zwei Eigenschaften haben sollte: eine hispanische und eine lusitanische, die jeweils auf ihre Weise bestimmte Aspekte der iberischen katholischen Seele widerspiegeln. Beide Stränge existierten harmonisch nebeneinander.[1]

Der große Meister der Gegenrevolution betont jedoch den lusitanischen Charakter der brasilianischen Seele: „Es sind genau diese von unseren portugiesischen Vorfahren geerbten Züge, die - mit erheblichen Abweichungen in unserem Heimatland - die typischen Elemente der brasilianischen Seele ausmachen. [...] Denn ein Brasilien, das auf sein portugiesisches Erbe verzichtet, würde aufhören, Brasilien zu sein“.[2]

Und genau dieser Lusitanismus, der durch andere (indigene und afrikanische) Einflüsse abgemildert wird, stellt auf natürlicher Ebene den spezifischen Beitrag Brasiliens zum Christentum der Zukunft dar.

Da es weniger bekannt ist, werden wir uns hier mit dem Ursprung, der Entstehung und der Entwicklung des lusophonen Christentums, d. h. Brasiliens, befassen. Leider lässt der uns zur Verfügung stehende Platz nur eine grobe Skizze einer Realität zu, die den Pinsel eines Miniaturisten verdient hätte, um sie in ihrem ganzen Reichtum und ihrer Vielfalt darzustellen.

„Gesta Dei per Portucalenses“

Das von den Portugiesen unternommene Evangelisierungs- und Zivilisierungsepos wurde in Anspielung auf der Gesta Dei per Francos der Kreuzzüge, Gesta Dei per Portucalenses oder Gesta Dei per Lusitanos[3] genannt. Und tatsächlich waren die großen lusitanischen Schiffahrten Teil der Bewegung zur Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Anhängern Mohammeds. Nachdem es sie endgültig von seinem Boden vertrieben hatte, verfolgte das kleine Portugal sie und wollte sie auf afrikanischem Boden herausfordern.

„Ihre Taten wurden in Rom als Kreuzzüge zur Verbreitung des Glaubens angesehen“, schreibt der Historiker der Päpste, Ludwig von Pastor.[4] Der britische Historiker C. Raymond Beazley fügt hinzu: „Mit aufeinanderfolgenden päpstlichen Bullen müssen alle Prälaten und Würdenträger der Kirche dieses portugiesische Unternehmen als Kreuzzug predigen und denjenigen, die daran teilnehmen, denselben vollkommenen Ablass gewähren, der den Pilgern nach Palästina gewährt wurde. [...] Der gleiche Eigenschaft eines Kreuzzuges wird von den Päpsten der folgenden Jahrzehnte wiederholt erwähnt...“.[5]

Brasilien wurde unter dem Zeichen des Kreuzes geboren

Der Eifer für die Verbreitung des Glaubens war einer der Faktoren, die am meisten dazu beitrugen, dass die iberischen Völker (Spanien und Portugal) in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu großen Seefahrten aufbrachen. Auf der Suche nach Gewürzen eröffneten die Portugiesen den Seeweg nach Indien; auf der Suche nach neuen Ländern für die Krone gelangten sie nach Brasilien; bei all diesen Eroberungen wurden sie stets von einem religiösen Ideal geleitet, das zu weiteren „cristãos atrevimentos“ (christlichen Wagnissen)[6] anregte.

Portugals König Manuel, „der Glückliche“, unter dessen Herrschaft (1495-1521) Brasilien entdeckt wurde, war sich seiner Rolle als Bannerträger des Glaubens - Bannerträger der katholischen Religion -, wie ihn sein Zeitgenosse, der Dichter Gil Vicente, nannte, voll bewusst.[7]

So wurde Brasilien katholisch geboren. Das erste Land, das die Entdeckerflotte an einem Dienstag, dem 21. April 1500, sichtete, war ein Hügel, der „Monte Pascoal“ (Österlicher Hügel) genannt wurde, weil es die Osterwoche war.

Brasilien wurde unter dem Zeichen des Kreuzes geboren: Das neue Land wurde „Ilha da Vera Cruz“ (Insel des Wahren Kreuzes) getauft, weil man es für eine Insel hielt. Später, als sich herausstellte, dass es sich um einen Kontinent handelte, wurde der Name in „Terra da Santa Cruz“ (Land des Heiligen Kreuzes) geändert.

Die erste offizielle Handlung auf dem Boden des neu entdeckten Landes war die Feier einer Heiligen Messe am Ostersonntag, dem 26. April, durch den Franziskanermönch Henrique de Coimbra.

Der Kommandant der Flotte, die Brasilien entdeckte, Pedro Álvares Cabral - Herr von Belmonte und Bürgermeister der Burg von Azurara - war ein Ritter des Christusordens, ebenso wie mehrere der führenden Hauptmänner.

Auf den Segeln ihrer Schiffe prangte das Kreuz dieses Ritterordens. An Bord des Flaggschiffs befand sich eine Statue der Muttergottes der Hoffnung (die noch immer in Belmonte, Portugal, verehrt wird).

Von Anfang an bemühten sich Missionare verschiedener Orden - Franziskaner, Karmeliter, Benediktiner - um die Evangelisierung der Eingeborenen, und bald ließen sich viele von ihnen taufen.

Die Gesellschaft Jesu zeichnete sich in dieser Missionsarbeit aus und brachte den Geist der Gegenreformation in die neuen Länder. Es gab viele Jesuiten, die hier tätig waren; wir wollen nur einige Namen nennen: San José de Anchieta - der „Apostel Brasiliens“ schlechthin – P. Manuel da Nóbrega, P. Inácio de Azevedo, einer der Vierzig Märtyrer Brasiliens, der am 11. Mai 1854 von Papst Pius IX. seliggesprochen wurde.

Eine patriarchalische Gesellschaft mit fast feudalen Zügen

Die Einheimischen ließen sich in der Umgebung der Missionen nieder und bildeten so die ersten Dörfer und Städte. Unter denen gehörte auch die von den bereits erwähnten Jesuiten P. Manuel da Nóbrega und der hl. José de Anchieta, damals noch einfacher Novize, 1554 gegründete Stadt São Paulo.

Allmählich entwickelte sich eine organische, ländliche, christliche Gesellschaft mit der Institution der patriarchalischen Familie als sozialer Grundlage und einer großen Autonomie der kommunalen Macht.

Die Härte der Sklaverei wurde durch die christliche Nächstenliebe gemildert, unterstützt durch die Eigenschaft der brasilianischen Seele, mit dem Leiden anderer mitzufühlen und zu versuchen, die Übel, die nicht vermieden werden können, zu lindern. Während die Abschaffung der Sklaverei für Nordamerika einen Bruderkrieg bedeutete, der mehr als eine Million Tote und unermessliche materielle Schäden zur Folge hatte, verlief die Abschaffung in Brasilien reibungslos: Durch mehrere Gesetze wurde die Sklaverei schrittweise abgeschafft, ein Prozess, der in dem so genannten „Goldenen Gesetz“ (1888) gipfelte, das von Prinzessin Isabella, der Regentin des Reiches, unterzeichnet wurde.

Die einzige stabile Monarchie auf dem amerikanischen Kontinent

Ein wichtiges Merkmal, das Brasilien von seinen hispanischen Nachbarn unterscheidet, ist die Tatsache, dass es das einzige Land Amerikas war, das fast 400 Jahre lang unter einem monarchischen Regime lebte. Es ist auch die einzige stabile und international anerkannte Monarchie auf den Westindischen Inseln.

Die monarchische Bestimmung der Terra da Santa Cruz war von Anfang an offensichtlich: Seit dem 17. Jahrhundert war sie ein Fürstentum.

Auf Anordnung von König João IV. erhielt der portugiesische Thronfolger ab 1645 den Titel „Prinz von Brasilien“, so wie der Erbe der englischen Krone „Prinz von Wales“ und der spanischen Krone „Prinz von Asturien“. Mit einer Hellsichtigkeit, die man als prophetisch bezeichnen könnte, legte der König selbst fest, dass im Falle einer erneuten Invasion des „kleinen Hauses Portugal“ [8] durch fremde Mächte, die den seinen überlegen waren, der Hof und die Regierung nach Brasilien umziehen und von dort aus das Reich weiter regieren würden.

Genau das geschah 1807/1808, als Napoleon auf der iberischen Halbinsel einmarschierte: Der Prinzregent Don João (später König João VI.) zog in das Land des Heiligen Kreuzes. Damit blieb ihm das Schicksal des spanischen Monarchen erspart, der von den Franzosen abgesetzt und gefangen genommen wurde.

Dreizehn Jahre lang (1808-1821) war Rio de Janeiro die Hauptstadt des riesigen portugiesischen Reiches, das sich von Europa bis nach Amerika und dann weiter nach Afrika, Asien und Ozeanien erstreckte.

Diese Zeit trug zur Entwicklung einer universalistischen Vision des brasilianischen Volkes bei, das Ausländer mit offenen Armen empfängt, ohne Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit, und leicht akzeptiert, was von außen kommt, wobei sich leider nicht immer die Spreu vom Weizen trennt...

1815 wurde Brasilien zum Königreich erhoben und war Teil des Vereinigten Königreichs von Portugal, Brasilien und der Algarve.

1821 kehrte König João VI. nach Portugal zurück und hinterließ als Regent des Königreichs Brasilien seinen Sohn und Erben, Prinz Don Pedro, 23 Jahre alt, verheiratet mit der frommen Erzherzogin Leopoldina, Tochter des letzten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, Franz II. (der ab 1804 einfach „Kaiser von Österreich“ mit dem Titel Franz I. war).

Am 7. September 1822 wurde der junge Prinz, der in Rio de Janeiro aufgewachsen war und von allen als „Brasilianer“ angesehen wurde, zum Kaiser Pedro I. ernannt. Ihm folgte sein Sohn Pedro II., der Teresa Cristina von den Beiden Sizilien (Tochter von König Franz I.) heiratete, die den Rufnamen „Mutter der Brasilianer“ erhielt. Pedro II. regierte fast ein halbes Jahrhundert lang, von 1840 bis zu seiner Absetzung durch einen revolutionären Militärputsch im Jahr 1889.

Im Gegensatz zu seinen Nachbarn, die sich durch blutige Revolutionen von Spanien losgesagt hatten, wurde Brasilien auf organische und nicht traumatische Weise zu einer vollständig souveränen Nation und machte sich die Dynastie zu eigen, die seine Größe begründet hatte, das Haus Braganza.

Im Gegensatz zu Spanisch-Amerika, das sich nach seiner Unabhängigkeit in zahlreiche Nationen aufspaltete, die sich oft gegenseitig bekämpften, bewahrte Portugiesisch-Amerika - d. h. Brasilien - seine Einheit und territoriale Integrität.

Das fünftgrößte Land der Welt und das sechstbevölkerungsreichste

Infolgedessen entstand ein Land von kontinentaler Größe. Mit einer Fläche von 8 514 876 km² ist Brasilien das fünftgrößte Land der Erde und in dieser Reihenfolge nur kleiner als Russland, Kanada, China und die Vereinigten Staaten (einschließlich Alaska).

Seine Fläche entspricht etwa 1,6 % der gesamten Oberfläche des Planeten und nimmt 5,6 % der Landfläche der Erde, 20,8 % der Fläche von ganz Amerika und 48 % von Südamerika ein. Durch seine große territoriale Ausdehnung grenzt das Land an fast alle südamerikanischen Länder; nur Chile und Ecuador grenzen nicht an Brasilien.[9]

Außerdem ist Brasilien das sechstbevölkerungsreichste Land der Welt (etwa 215 Millionen Menschen, Schätzung für 2021).

Das größte katholische Land der Welt

Brasiliens größter Anspruch auf Ruhm war immer der, das größte katholische Land der Welt zu sein. Lange Zeit waren die Begriffe brasilianisch und katholisch fast gleichbedeutend. Bei der ersten Volkszählung im Jahr 1872 folgten 99,7% der Bevölkerung der offiziellen Religion des Kaiserreichs.

Leider stellen die Katholiken, auch wenn sie zahlenmäßig an erster Stelle stehen, nicht mehr die große Mehrheit der Brasilianer, sondern verlieren immer mehr zugunsten der „Evangelischen“ oder der „Pfingstler“. Ein Phänomen, das laut einem Bericht des Wall Street Journal [10] in ganz Lateinamerika auftritt und das bekanntlich weitgehend auf die säkularisierte pastorale Linie der katholischen Kirche zurückzuführen ist, die ihr insbesondere durch die Befreiungstheologie aufgezwungen wird.

Als Papst Franziskus 2013 Brasilien besuchte, war das Land immer noch das größte katholische Land der Welt, obwohl die Zahl der Gläubigen in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen war. Laut Statistik gibt es 123 Millionen Katholiken, die 64,6% der Bevölkerung des Landes ausmachen. Laut dem Annuarium Statisticum Ecclesiae von 2015 und dem Päpstlichen Jahrbuch von 2017 ist Brasilien nach wie vor das Land mit der größten Anzahl von Katholiken. Unter den zehn Ländern der Welt mit der größten Zahl getaufter Katholiken steht es mit 172,2 Millionen Katholiken an erster Stelle, was 26,4 % der Gesamtzahl der Katholiken auf dem amerikanischen Kontinent entspricht.[11]

Heute ist Brasilien trotz eines erheblichen Rückgangs immer noch das Land mit der größten katholischen Bevölkerung der Welt, die allein etwa 10% der Katholiken der Welt ausmacht[12].

„In Portugal wird das Glaubensdogma immer gewahrt bleiben“. Auch in Brasilien?

Schließlich ist Brasilien das größte portugiesischsprachige Land, die fünftmeistgesprochene Sprache der Welt und die drittmeistgesprochene europäische Sprache, nach Englisch und Spanisch. Es ist das einzige Land auf dem amerikanischen Kontinent, in dem Portugiesisch gesprochen wird, die Sprache, die die Gottesmutter in Fatima gesprochen hat.

Diese letzte Überlegung schließt unseren Rundgang durch die luso-brasilianische Vergangenheit ab und öffnet die Tür für einen Ausblick auf die Zukunft: Welche Pläne hat die Vorsehung für das portugiesische Amerika?

Die Gottesmutter sagte in der Cova da Iria (Fatima): „In Portugal wird das Dogma des Glaubens immer bewahrt bleiben“.

Einige Kommentatoren der Fatima-Botschaft sind der Meinung, dass sich diese Verheißung auch auf Brasilien erstreckt, so groß ist die historische, kulturelle und spirituelle Verbindung zwischen den beiden Nationen. Professor Corrêa de Oliveira teilte diese Meinung. Kardinal Raymond Burke äußerte sich 2017 bei einem Besuch in der Zentrale des Instituts Plinio Corrêa de Oliveira in São Paulo (Brasilien) in gleicher Weise.

Im Allgemeinen werden mehrere Argumente angeführt, die darauf schließen lassen, dass die Gottesmutter in Fatima an Brasilien gedacht hat: Bei diesen Erscheinungen sprach sie auf Portugiesisch. In dieser Sprache vermittelte sie die wichtigste Botschaft unserer Zeit. Sie hätte auch in jedem anderen Land erscheinen können. Alle

Im Allgemeinen werden mehrere Argumente angeführt, die darauf schließen lassen, dass die Gottesmutter in Fatima an Brasilien gedacht hat: Bei diesen Erscheinungen sprach sie auf Portugiesisch. In dieser Sprache vermittelte sie die wichtigste Botschaft unserer Zeit. Sie hätte auch in jedem anderen Land auftreten können. Das von der Mutter Gottes gewählte Kanzel, um zur Welt zu sprechen, war jedoch Portugal, und die Sprache, um diese Botschaft zu vermitteln, war Portugiesisch.

Während andere Völker die Botschaft von Fatima in ihre eigenen Sprachen übersetzen müssen, mit den Ungenauigkeiten und Interpretationen, die Übersetzungen mit sich bringen, erhalten die Brasilianer (wie auch andere portugiesischsprachige Völker) die Worte der Jungfrau in ihrer ursprünglichen Fassung. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass Brasilien auch der Empfänger dieser Worte war. Und das in ganz besonderer Weise, denn Brasilien ist das größte portugiesischsprachige Land (80 % der Portugiesisch sprechenden Bevölkerung, also vier von fünf).

Seltsamerweise ereignete sich das Wunder, das die Heiligsprechung von Francisco und Jacinta Marto ermöglichte, in Brasilien (die Heilung eines brasilianischen Kindes), und auch dies würde die enge Verbindung zwischen Brasilien und Fatima belegen.

Der große Apostel von Fatima, Professor Plinio Corrêa de Oliveira, rief 1992 die Kampagne „Komm, Liebe Frau von Fatima, zögere nicht“ ins Leben, weil er die weite Verbreitung der Botschaft der Jungfrau unter den brasilianischen Familien für sehr wichtig hielt, als ersten Schritt, um die Seelen zur Erfüllung des Aufrufs Unserer Lieben Frau in der Cova da Iria zu führen.

Nach und nach verbreitete sich dieses Werk, das vom Gründer der TFP inspiriert wurde, in ganz Brasilien und erreichte alle Bevölkerungsschichten durch die ständige Pilgerfahrten der Statuen Unserer Lieben Frau von Fatima im ganzen Land, um es auf das Reich des Unbefleckten Herzens Mariens vorzubereiten, das von ihr in Fatima versprochen wurde. Darüber hinaus inspirierte diese Initiative die Kampagne America Needs Fatima der US-amerikanischen TFP und ähnliche Initiativen anderer Schwesterorganisationen in verschiedenen Ländern.

Gibt es keine Schatten in diesem Panorama?

Ja, und dessen sind wir uns voll bewusst.

Aber die Schatten wurden von der „Cancel-Kultur“, die heutzutage in bestimmten akademischen Kreisen vorherrscht, so sehr betont und übertrieben, dass es besser schien, sich auf das „Licht, das in der Finsternis leuchtet“ zu konzentrieren, als auf die „Finsternis, die das Licht nicht begriffen hat“ (vgl. Joh 1,5-9).

Schlussfolgerung

Brasilien wurde unter dem Zeichen des Heiligen Kreuzes geboren (man bezieht sich auch darauf, dass am südlichen Himmels das Sternenbild des Kreuz des Südens glänzt).

Im Gegensatz zu seinen Nachbarn in Spanisch-Amerika zersplitterte Brasilien nicht, als es seine volle Unabhängigkeit erlangte, was friedlich, in einem natürlichen Übergang und unter Beibehaltung der Herrscherdynastie geschah.

Die territoriale, politische, kulturelle und religiöse Einheit wurde durch zwei Institutionen gewährleistet: Altar und Thron. Tatsächlich wurde die brasilianische Seele von der katholischen Religion und der Monarchie geprägt. Wer das nicht berücksichtigt, wird Brasilien und die Brasilianer nie verstehen.

Die Verehrung der Heiligen Jungfrau unter der Anrufung Unserer Lieben Frau von der Empfängnis von Aparecida ist trotz der religiösen Krise, die wir erleben, immer noch lebendig.

All dies scheint auf einen Plan der Vorsehung für das Land des Heiligen Kreuzes hinzuweisen: zusammen mit Portugal das Land zu sein, in dem das „Dogma des Glaubens“ bewahrt werden wird. Und es scheint auch auf die Zukunft hinzudeuten, die die Vorsehung für den südamerikanischen Riesen vorgesehen hat: eine führende Nation in der katholischen Welt zu sein.

Beten wir zu der erhabenen Schutzpatronin, dass Brasilien sich ihr endgültig zuwendet und seiner großen Berufung gerecht wird.

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*) Der Autor hat an der Universität von São Paulo Geschichte studiert. Er ist ehemaliger Redaktionssekretär der monatlichen Kulturzeitschrift „Catolicismo“ (1966-1976), mit der er noch immer zusammenarbeitet. Er schreibt auch für IPCO.org; ABIM-Agencia Boa Imprensa; TFP.org. und ist Autor von Aufsätzen über Befreiungstheologie, die kirchlichen Basisgemeinschaften und andere Themen, die das Leben der Kirche betreffen.

 

Anmerkungen

[1] Wir können zahlreiche Texte und Reden von Plinio Corrêa de Oliveira zu diesem Thema zitieren. Ald Referenzpunkt verweisen wir auf die Abschlussrede der SEFAC – Wochenseminar für antikommunistische Bildung – vom 2. November 1971. Ebenfalls den Artikel, von dem wir und den Titel geliehen haben „Prächtige Vergangenheit, noch schönere Zukunft“. in Catolicismo Nº 80 - August 1957.

[2] Ebda.

[3] Vgl. Luís Filipe Rodrigues Thomaz, Gesta Dei per Portucalenses, Communio, VIII (1991) 6, S. 501-510. Manuel Leal Freire, A Europa, segundo Camões. [https://capeiaarraiana.pt/2012/01/07/a-europa-segundo-camoes/] ult. accesso: 19 aprile 2022.

[4] Vgl. Ludwig von Pastor. Die Geschichte der Päpste. Tradotto dal tedesco e pubblicato dal rev. Frederick Ignatius Antrobus dell'Oratorio di Londra, Libro I. Alessandro VI, 1492-1503, Kap. VI.

[5] C. Raymond Beazley, Prinz Heinrich von Portugal und der Afrika-Kreuzzug des fünfzehnten Jahrhunderts. The American Historical Review, 16 (1910) 1, S. 11- 23.

[6] Camões, Lusíadas, canto VII, est: 14 [Ndt: „audacie cristiane“].

[7] Gil Vicente, Auto da Fama (1510). In Obras de Gil Vicente. Lissabon, Zentrum für Theaterstudien, Nationale Münze, Lissabon 2002, S. 194.

[8] Camões, Lusíadas, canto VII, est: 14.

[9] Gebiet Brasilien. Brasilien Schule. [https://brasilescola.uol.com.br/brasil/area-brasil.htm] ult. accesso: 19 aprile 2022.

[10] Francis X. Rocca, Luciana Magalhaes und Samantha Pearson, Why the Catholic Church Is Losing Latin America.  Das Wall Street Journal, 12. Januar 2022.

[11] Brasilien ist das Land mit der größten Anzahl von Katholiken in der Welt, Radio Vaticana, 11. April 2017. [https://pt.aleteia.org/2017/04/11/brasil-e-o-pais-com-o-maior-numero-de-catolicos-do-mundo/] ult. accesso: 19 aprile 2022.

[12] „Katholische Kirche in der Welt“. Wikipedia [https://pt.wikipedia.org/wiki/Igreja_Cat%C3%B3lica_no_mundo] ult. accesso: 19 aprile 2022.

 

Aus dem Italienischen übersetzt mit Hilfe von Deepl-Übersetzer (kostenlose Version) von „Passato splendido, futuro ancora più bello“ in https://www.atfp.it/notizie/306-analisi/2281-passato-splendido-futuro-ancora-piu-bello

„Glänzende Vergangenheit, noch schönere Zukunft“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

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