Ich würde über das Königreich Mariens sprechen, das die Kirche heute
feiert. Dies gilt umso mehr, weil das Reich Mariens etwas so Transzendentales,
so Großes und so mit der Ewigkeit verbunden ist, dass all die irdischen Stürme
kommen und gehen, entfesselt, aufgelöst werden können, das Reich Mariens aber
ewig fest bleibt und in seiner inneren Herrlichkeit erstrahlt, so dass all die
Beleidigungen, die feindliche Propaganda nichts dagegen ausrichten können.
Was genau ist das Königreich Mariens? Und warum hat die Kirche ein Fest des
Königreichs Mariens eingeführt?
Die Kirche hat das Fest mit zwei Absichten ins Leben gerufen. Die erste
besteht darin, Gott mit diesem Fest durch Unsere Liebe Frau zu ehren. So wurde
zum Beispiel das Fronleichnamsfest, das wir vor ein paar Tagen gefeiert haben,
ins Leben gerufen, um Gott durch Unsere Liebe Frau zu verherrlichen, denn
Unsere Liebe Frau ist die universelle Mittlerin, um Gott durch Unsere Liebe Frau
zu danken und Ihm für die Einsetzung des Fronleichnamsfestes, des
Allerheiligstes Sakramentes, die Ehre zu geben. Weil die Kirche durch dieses
bewundernswerte Sakrament, das wir das Allerheiligste Sakrament nennen, das
heißt durch die Heilige Eucharistie, geschmückt, bereichert und belebt wurde.
Ebenso führte die Kirche ein Fest des Königreich Mariens ein. Weil sie Gott
durch das Königreich Mariens die Ehre geben will, weil Sie die Königin ist,
möchte die Kirche durch Sie Gott ehren. Also feiert die Kirche, sie besingt all
die Herrlichkeit, die Gott dadurch hat, in einem Akt der Liebe, in einem Akt
der Anbetung. Und dieser Haltung der Kirche müssen wir uns anschließen.
Es wurde sehr passend auf den 31. Mai gelegt, denn der Monat Mai ist der
Monat Mariens, und der Monat Mariens wird mit einem goldenen Schlüssel
abgeschlossen, der alle Ehrungen abschließt, die Maria in diesem Monat erhalten
hat. Er wird beendet mit dem Fest Maria Königin. Mit ihm ruft die Kirche Maria
zur ihrer Königin aus, nachdem Sie alles andere zu ihrem Lob gesagt, nachdem
Sie als Mutter Gottes und Mutter der Menschen gehuldigt wurde, wird Sie nun als
Königin der Menschen und Magd Gottes, mit der höchsten Herrlichkeit verkündet.
Somit hat das Fest Mariä Königin eine sehr große Tragweite. Die Kirche
erwartet in unseren Seelen eine Freude, eine Zufriedenheit, eine Anerkennung,
eine Verehrung Mariens als Königin.
Dann gibt es noch ein zweites Ziel, das darin besteht, dass dieses Fest
jedes Jahr wiederholt wird, und so nutz die Kirche, die weiß, wie leicht der
Geist der Menschen sich zerstreut und sie über Dinge nachdenken, über die sie
nicht nachdenken sollten, ein Mittel um die Aufmerksamkeit Ihrer Kinder wieder
auf diese Tatsache, auf diese Realität zu lenken: Unsere Liebe Frau ist
Königin.
So organisierte die Kirche im Laufe der Jahrhunderte den gesamten
katholischen Kalender, indem sie jeden Tag des Jahres der Verehrung
verschiedener Heiliger weihte, einige Tage des Jahres einigen Mysterien der
katholischen Religion weihte und auch einige Titel der Herrlichkeit unserer
Lieben Frau.
Jedes Jahr bittet die Kirche am 31. Mai alle ihre Kinder, sich auf
besondere Weise zurückzuziehen und über die Königswürde Unserer Lieben Frau und
Ihr Königtum nachzudenken.
Diese beiden Ziele sind miteinander verbunden, denn niemand kann lieben,
was er nicht kennt, und deshalb kann er die Königswürde Mariens nicht lieben,
wenn er sie nicht kennt. Es ist notwendig, an Sie zu denken, über Sie
nachzudenken, um Sie dann zu lieben.
So ist die Konzentration des Geistes, das Nachdenken, das Vorspiel, die
Vorwegnahme des Liebesakts. Die Kirche bittet uns um Besinnung, Konzentration
und dann um einen Akt der Liebe, und damit geben wir Unserer Lieben Frau die
Ehre dafür, dass sie Königin ist. Und so verknüpfen sich beide Ziele des Festes
miteinander.
Einer der
Aspekte der Kirche, der ihre Heiligkeit demonstriert, ist die Einrichtung des
Festes des Königtums Mariens
Wir sehen, wie in der Kirche – ich meine die wahre Kirche, die
traditionelle Kirche – alles schön war, alles gut durchdacht war, wie viel
Harmonie, wie viel Tiefe, wie viel Gelassenheit, wie viel Adel, wie viel Kraft
steckten in allen Dingen in der Kirche, bis der schreckliche Wirbelsturm des
Modernismus über sie hinwegfegte. Trotzdem ist Sie wie sie ist: sie ist die
unsterbliche Kirche. Und in ihrem Geist bewahrt sie in vielen Aspekten ihres
Lebens diese Heiligkeit, die sie bis zum Ende der Welt bewahren wird, weil sie
unzerstörbar ist. Einer der Aspekte dieser Heiligkeit ist gerade die Bewahrung
des Festes des Reiches Mariens.
Ich frage, wer von Ihnen in diesem Raum den traditionell begangenen
Marienmonat noch erreicht hat und ob Sie eine Ahnung haben, wie der Marienmonat
zum Beispiel vor 15 Jahren begangen wurde? Wer es nicht mitbekommen hat, hebe
die Hand, damit ich mir ein Bild machen kann ...
Es ist erstaunlich... Es tut mir leid für Sie. Aber ich sage nicht mehr die
Älteren, die fast in meinem Alter ist, sondern einige andere, die jünger sind,
haben noch dieses Fest erreicht, das etwas Wunderbares war.
Beschreibung
traditioneller Zeremonien für die Feier des Marienmonats Mai
Jeden Abend, im Allgemeinen um 19:30 Uhr, die Zeiten waren in allen Kirchen
ein wenig unterschiedlich, und selbst in den ländlichen Kapellen wurden
Zeremonien zu Ehren der Muttergottes abgehalten. Diese Maiandachten bestanden
im Grunde wie folgt: die religiösen Verbände, Töchter Mariens, Marianische
Kongregation und andere Marienvereine gingen prozessionsmäßig in die Kirche ein
und füllten die Bänke der Kirche. Der Priester bestieg die Kanzel – was heute
schon nicht mehr üblich ist – mit Talar und Chorrock mit Spitzenbesatz und
Birett.
Auf der Kanzel betete der Priester, während der Chor ein Ave Maria sang,
oft das Ave Maria von Gounod. Der Priester kniete auf der Kanzel, alle Anwesenden
knieten auch auf ihren Plätzen in den Bänken. Alle knieten und sangen das
Ave-Maria, zur Vorbereitung auf die Predigt des Priesters.
Nach der Predigt begann der Chor zu singen. Es wurde die Lauretanische Litanei
gesungen und andere Marienlieder. Anschließend kam der Segen mit dem
Allerheiligsten Sakrament. Nach dem Gesang des „Tantum ergo“ kam der Höhepunkt
der Zeremonie, als sich der Priester an die Anwesenden wandte und mit der
goldenen Strahlenmonstranz den Segen gab. Dann kehrte mit dem Allerheiligsten
zurück zum Altar, wo er die Monstranz abstellte, niederkniete und die
Lobesanrufungen zur Sühne gegen die Gotteslästerungen betete. Zum Schluss setzte
er das Allerheiligste wieder in den Tabernakel.
Dann ging der Priester in die Sakristei und der Chor sang das Schlusslied.
Die Kirche war voller Weihrauch, denn während des Segens wurde reichlich Weihrauch
verwendet, und der Geruch von Weihrauch erfüllte die Kirche.
Dann zogen die religiösen Vereinigungen aus der Kirche und alle gingen nach
Hause. Einige blieben noch und beteten. Es war vielleicht einer der schönsten
Aspekte. In der leeren Kirche hörte man noch einige Melodien im Nachspiel der
Orgel, der restliche Weihrauch, der in der Luft schwebte, der Küster löschte
allmählich die verschiedenen Lichter der Kirche und suchte die Beichtstühle und
die Altäre ab, um zu sehen, ob sich kein Dieb eigeschlichen hat, um die Kirche abzuschließen.
Es blieben noch einige gesammelte Seelen, die vor dem einen oder anderen Altar
verweilten, manchmal war es eine alte Dame, manchmal war es ein junger Mann,
manchmal ein fettleibiger Herr, der seine 50 oder 60 Jahre erreicht hatte, oder
ein Kind vor einer Heiligenstatue, die um irgendeine Gnade bitteten.
Am Ende kam der Küster und schüttelte mit seinem Schlüsselbund, um
anzuzeigen, dass es Zeit war die Kirche zu schließen. Die Leute verstanden,
dass es notwendig war, zu gehen. Und erst dann wurde die Kirche leer. Das
heißt, die Kinder der Kirche waren so lange Zeit noch darinnen, als sie
konnten.
Wenn der Segen aus war, war es manchmal 9:00, 9:30 Uhr, es war relativ spät
für die Stadt dieser Zeit. In den verlassenen Straßen konnten wir die letzten
Gläubigen begleiten, die langsam nach Hause gingen: Eine Frau mit einer Tasche
in der Hand, weiter ein Mann mit traurigem oder leidenden Anblick, ein anderer,
der glücklich und hoffnungsvoll war. Langsam verteilten sich die Menschen, als
wären sie der letzte Segen der Kirche, der sich in die verschiedenen Teile der
Stadt verteilte.
Es war nun eine völlige Stille. Es blieb der Turm der Kirche, der in den Himmel ragte, die Turmuhr, die die Stunden anzeigt, - über die Symbolik der Uhr werde ich noch etwas sagen. Stille rundherum und die Nacht schreitete voran, die Wolken, der Mond ziehen vorüber, auf den nächsten Morgen hinweisend, wenn die Kirche wieder ihre Türen öffnet. Im Morgengrauen, sieht man oft die gleichen Menschen kommen, die am Vortag in der Kirche waren, und manchmal war es noch dunkel und kalt, wie die kalten und windigen Nächte von São Paulo eben sind. Sie treten in die Kirche ein, die nicht nur ein Schutz gegen die Kälte bot, sondern auch ein Schutz für die Seele. Der Neue Tag beginnt mit einer noch erhabeneren Zeremonie als am Vorabend: es waren die Tagesmessen, die begannen mit dem Aufwachen der Stadt. Es war eine echte Schönheit
Die schöne Symbolik der Uhr am Kirchturm
Die Uhr der Kirchtürme hat eine schöne Bedeutung. Der Zweck der Uhr am
Kirchturm besteht nicht direkt und hauptsächlich darin, dass der Vorbeigehende
auf die Uhr schauen und sehen kann, wie spät es ist. Diesen Zweck erfüllt sie
zwar auch zufällig, aber der Hauptzweck ist ein anderer. Private Uhren, kleine
Uhren, waren weniger pünktlich als große Uhren, und so war die große Uhr für
jedermann da, um die eigene Uhr genau einzustellen. Es war aber hauptsächlich
ein Symbol der Beziehung zwischen dem Denken der Kirche und dem Denken des
Menschen. Der Mensch richtet seine Gedanken nach denen der Kirche aus, denn die
Kirche macht niemals Fehler, er selbst aber kann Fehler machen. So wie er seine
Uhr nach der in den verschiedenen Kirchtürmen einstellt, so richteten die
Menschen ihre Geist nach dem Geist der Kirche, die unfehlbar ist. Das war das
Schöne an der Kirchturmuhr.
Wir könnten also das Leben der Kirche in der Vergangenheit analysieren und
ich bin sicher, dass dies bei den Älteren hier und einigen anderen eine
unbeschreibliche Sehnsucht hervorruft. Neulich habe ich mit D. Mayer darüber
gesprochen. Es weckt in mir eine unbeschreibliche Sehnsucht. Wir könnten die
verschiedenen Aspekte des Lebens der Kirche analysieren und uns an diesen
Aspekten erfreuen.
„Ich hoffe, dass
wir vom Sieg des Reiches Mariens, den Unsere Liebe Frau in Fatima vorhergesagt
hat, bis zum Ende der Welt einen riesigen Marienmonat haben werden.“
Doch wie kann man einem Blinden die Schönheit eines Gemäldes beschreiben?
Es ist völlig unmöglich. Wie können wir einem jungen Menschen, der diese Dinge
noch nie gesehen hat, die Schönheit dieser Dinge beschreiben? Es ist mehr oder
weniger unmöglich. Hier handelt es sich eher um eine Ausweitung der Sehnsucht
und Hoffnung, mehr als um Hoffnung, um eine Gewissheit, als um irgendetwas
anderes. Und es ist sicher, dass die römisch-katholische apostolische Kirche
mit all diesen Symbolen ihrer Weisheit und Heiligkeit wieder erstrahlen wird,
wenn der Tag des Reiches Mariens kommt.
Mit der Erinnerung an den Marienmonat kommen wir nun zur Abschlussfeier.
Zum Abschluss am 31. Mai wurde in allen Kirchen Unsere Liebe Frau zur Königin
gekrönt. Es wurde eine kleine Holzkonstruktion aufgestellt, die kunstvoll
gestaltet war, aber je nach Vorstellungskraft und Geschmack des Pfarrers und
der Leute in der Pfarrei variierte, im Wesentlichen aber aus einem sehr hohen Altar
bestand, auf dem eine von Blumen umgebene Statue Unserer Lieben Frau war. Zu
dieser führte eine mit Blumen geschmückte Treppe, die normalerweise von einem
jungen Mädchen bestiegen wurde, eine Krone hinauftrug, mit der die
Muttergottesstatue gekrönt wurde. Alle Anwesenden knieten nieder, die Orgel
spielte aus vollen Zügen, und der Chor sang und verkündete die Erhabenheit Unserer
Lieben Frau.
Anschließend nahm eine vom Pfarrer bestimmte Gruppe von Personen die Statue
Unserer Lieben Frau mit, der Pfarrer folgte im großen Chormantel und es ging
eine Prozession mit der gekrönten Muttergottes durch die verschiedenen
Kirchenschiffe. Dann wurde sie wieder auf ihren Thron gestellt. Danach folgten
die Schlussgebete und der Marienmonat war zu Ende.
Jeder Marienmonat endete mit einer großen Sehnsucht. Jeder möchte, dass das
gesamte Kirchenjahr ein immerwährender Marienmonat wäre. Und ich hoffe, dass
dies der Fall sein wird, wenn das Reich Mariens kommt, und dass wir vom Sieg
Unserer Lieben Frau, der in Fatima vorhergesagt wurde, bis zum Ende der Welt
einen riesigen Marienmonat haben werden, in dem Unsere Liebe Frau jeden Tag
gefeiert wird und die Herrlichkeit Unserer Lieben Frau als Königin des
Universums im Blick behalten wird.
Die Grundlage
der Königtums Mariens
Diese Erinnerung berührt unsere Seele ein wenig, aber wir müssen dennoch
darüber nachdenken, was dieses Königtum Unserer Lieben Frau bedeutet und welche
die Grundlagen dieses Königtums sind. Was bedeutet es, Königin zu sein und
warum ist Unsere Liebe Frau Königin?
Zunächst könnte man Folgendes fragen: Ist der Titel König oder Königin
nicht ein menschlicher, irdischer Titel? Ist Unsere Liebe Frau nicht
unvergleichlich mehr als jede Königin? Warum also Unsere Liebe Frau Königin
nennen?
Der Grund ist einfach: Unser Herr Jesus Christus wurde, wie das Evangelium
uns erzählt, gefragt: „Bist du ein König?“ Und er antwortete: „Du sagst es, ich
bin wahrlich ein König.“ Das heißt, er wollte diese irdische Autorität als
Symbol seiner Macht verwenden und den Menschen eine für sie zugängliche
Vorstellung davon geben, was die Macht des Erlösers ist, indem er den Vergleich
mit einer irdischen Autorität zuließ. Wenn Er dies getan hat, dann deshalb,
weil es getan werden musste. Und wenn es getan werden muss, dann lasst es uns
tun, aber lasst es uns auch auf Seine Mutter anwenden. Warum ist Unsere Liebe
Frau Königin? Was
ist die Grundlage des Königtums Unserer Lieben Frau?
Unsere Liebe Frau ist Königin, weil sie die Mutter des Königs ist, sie ist
die Mutter unseres Herrn Jesus Christus, der der König aller Menschen ist und
König als Gott ist, er ist König als Erlöser, er ist König als Mensch. Er ist König
wie Gott, weil Gott der König des Universums ist. Er hat die Menschheit
gerettet, es ist offensichtlich, dass er der König der Menschheit wurde. Er ist
König als Erlöser, denn wenn er die gesamte Menschheit mit seinem unendlich
kostbaren Blut erkauft hat, ist es offensichtlich, dass er der Eigentümer der
Menschheit wurde. Die Menschheit war verloren, sie gehörte dem Teufel. Er gab
sein unendlich kostbares Blut, damit die Menschheit nicht verloren ging. Wurde
er der Besitzer der Menschheit oder nicht? Offensichtlich.
Er ist König als Mensch in dem Sinne, dass kein Mensch jemals die
Vollkommenheit unseres Herrn Jesus Christus besessen hat. In Ihm erreichte die
menschliche Natur eine unvorstellbare Fülle. Als Mensch ist er allen Menschen
überlegen, weshalb er als König über alle Menschen herrscht. Aus all diesen
Gründen ist er König. Daher das Fest Christkönig.
Unsere Liebe Frau ist Königin, weil sie die Mutter des Königs ist, weil es
für einen König angemessen ist, der Sohn einer Königin zu sein, weil ein König,
der seine Mutter liebt, ihr, selbst wenn sie keine Königin wäre, alle Ehren und
den Ruhm einer Königin zuteil werden lässt. Im Allgemeinen ist der König der
Sohn einer Königin, aber manchmal ist das vielleicht nicht der Fall.
Beispielsweise kann es vorkommen, dass ein König, der bis zu einer bestimmten
Zeit regierte, starb und keine Kinder, aber Neffen hinterließ. Die Mutter des
neuen Königs würde nicht Königin sein, sie würde Prinzessin sein, aber nicht
Königin. Aber der König, der seine Mutter liebt, sorgt dafür, dass sie von
allen wie eine Königin behandelt wird. Sie ist die Mutter des Königs. Obwohl
sie den Titel Königin nicht erhält, wird sie von allen wie eine Königin
behandelt, weil alle verstehen, dass die Mutter des Königs die Ehre einer
Königin verdient und aufgrund der Tatsache, dass sie die Mutter des Königs ist,
in der königlichen Familie aufgenommen wird.
Die Größe und
Erhabenheit des Zustandes der Mutter Gottes
Doch bei Unserer Lieben Frau lag der Grund viel tiefer: Unsere Liebe Frau
war die Jungfrau, die ohne Erbsünde empfangen wurde und deren Gebete den
Erlöser auf die Welt brachten. 4000 Jahre war die Menschheit von Gott getrennt.
Die Menschen kamen nicht in den Himmel, sie warteten in der Vorhölle. Worauf
warteten sie? Von dem Moment an, als unser Herr Jesus Christus sie erlöste,
also von dem Moment an, als unser Herr Jesus Christus geboren wurde, denn er
konnte nicht erlösen, ohne geboren zu werden. Aber worauf haben Sie dann
gewartet? Dass Gott diese außergewöhnliche Jungfrau geschaffen hat, von einer
Heiligkeit und Vollkommenheit, die nicht nur größer war als die aller Menschen
der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern so erhaben, dass die Menschen
diese Heiligkeit nicht einmal richtig begreifen konnten, noch konnten sie
richtig verstehen, wie sie aussah.
Sie warteten, dass Gott sie erschaffen würde, damit der Erlöser aus ihr
geboren werden könnte. Viertausend Jahre lang litt die Welt, die Welt litt, die
Welt büßte für ihre Sünden, aber nichts nützte etwas, bis die Jungfrau geboren
wurde, so vollkommen und so rein, dass aus Ihr der Erlöser geboren werden
konnte.
Sie wurde geboren und Sie, die nicht mit der Erbsünde empfangen und
belastet wurde, hatte vom ersten Augenblick ihres Daseins an den Gebrauch der
Vernunft. Unsere Liebe Frau durchlebte nicht die Kindheit gewöhnlicher Leute,
die als Kinder albern sind. Unsere Liebe Frau hatte vom Augenblick ihrer
Empfängnis an den Gebrauch der Vernunft. Sie begann zu denken. Und mit einer
Intelligenz ohne Erbsünde und daher höchst vollkommen, war sie vom ersten
Augenblick ihres Daseins an mit außergewöhnlichen Gnaden erfüllt. Sie begann
Gott anzubeten, sie begann ein Leben der Gnade und der Aufopferung, das erst in
der Entschlafung am Ende ihres Lebens ein Ende fand.
Und als sie den erbärmlichen Zustand der Menschheit sah, betete sie um die
Ankunft des Messias und bat darum, dass der Erlöser endlich zur Menschheit
käme. Und sie sehnte sich so sehr nach der Ankunft des Messias, dass sie Gott
nicht nur bat, dass der Erlöser noch zu ihren Lebzeiten auf die Erde käme,
sondern auch, dass sie die Dienerin der Mutter des Erlösers sein möge, dass sie
die Mutter des Erlösers kennen möge, dass sie ihr als Dienerin, als
Dienstmädchen oder als Sklavin dienen könne. Sie stellte sich vor, wie sie mit
dieser außergewöhnlichen Person in Kontakt käme und dieser außergewöhnlichen
Person dienen würde. Sie können sich vorstellen, wie sehr ihre Seele
erschauderte, als ihr durch den Engelsgruß klar wurde, dass sie diese Auserwählte
war. Wenn Sie den Wunsch hatte, die Magd der Mutter Gottes zu sein, was war
dann der tugendhafte, heilige und zugleich freudige Schock Ihrer Seele, als Sie
sah, dass Sie zur Mutter Gottes auserwählt war?!
Doch dann verstehen wir gut die Vollkommenheit Ihrer Antwort an den Engel:
„Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Es
bedeutet: „Ich wurde auserwählt ... Gott befiehlt es mir. Mir geschehe nach dem
Wort Gottes.“ Das heißt: „Ich dachte, ich verdiene es nicht, ich dachte, es
liege nicht in meiner Reichweite, aber da die Einladung von Gott kommt, soll
mir nach seinem Wort geschehen.“ In diesem Moment wirkte der Heilige Geist in
Unserer Lieben Frau, und in ihr wurde Unser Herr Jesus Christus geboren.
Die innigen und
erhabenen Seelenbeziehungen zwischen unserem Herrn und unserer Lieben Frau
Jetzt beginnt die schöne Zeit, in der unser Herr Jesus Christus in Maria
lebte. Unser Herr Jesus Christus wurde offensichtlich ohne Erbsünde empfangen,
der Sohn der Jungfrau wurde ohne Erbsünde empfangen. Unser Herr Jesus Christus
konnte daher auch vom ersten Augenblick seines Daseins an seine Intelligenz
voll nutzen und war Gott-Mensch, er war die zweite Person der Heiligsten
Dreifaltigkeit, hypostatisch vereint – durch das Wirken des Heiligen Geistes –
vereint mit dem Fleisch Marias.
Während seiner gesamten Schwangerschaft lebte er in Unserer Lieben Frau und
Unsere Liebe Frau war der Tabernakel, in dem er dem Ewigen Vater Ehre erwies.
Er betete und Sie gab Ihm Ihr Fleisch. Durch den bekannten Entwicklungsprozess
des Kindes im Mutterleib erhielt es kontinuierlich Fleisch und Blut von ihr,
entwickelte sich und sein Körper erlangte die für die Geburt notwendige
Vollkommenheit. Aber wir dürfen uns nicht vorstellen, dass diese sehr innige
Beziehung zwischen Mutter und Kind, wenn das Kind im Mutterleib lebt, zwischen den
beiden nur eine physische Beziehung, eine körperliche Beziehung war. Es war
auch eine spirituelle und übernatürliche Beziehung.
Als Unser Herr seinen eigenen Leib aus dem Leib Marias, aus dem Blut Marias
formte, entstanden immer innigere Seelenbeziehungen zwischen Ihm und Ihr, so
dass in dem Moment, als das menschgewordene Wort Gottes geboren wurde, das
heißt, auf die Welt kam, ein ganzer Prozess der Vereinigung zwischen Ihm und
Unserer Lieben Frau stattfand, der ebenfalls auch sein Ende fand. Und vor Unserem
Herrn, den Sie zum ersten Mal in Bethlehem mit Ihren eigenen Augen betrachtete,
vor Unserem Herrn hatte Sie einen sehr intimen Prozess der Vereinigung beendet,
dessen wahre Tragweite wir erst im Himmel werden verstehen können, insofern es
in dieser Wirklichkeit keine so erhabenen Mysterien gibt, die jedes Verständnis
übersteigen.
Unsere Liebe
Frau war in gewisser Weise die Königin unseres Herrn Jesus Christus
Doch dürfen wir uns nicht vorstellen, dass seine Verbindung mit ihr
nachgelassen hätte, als unser Herr geboren wurde. Im Gegenteil, da sie immer
heiliger und vollkommener wurde, entwickelte sich ihre Verbindung mit ihm immer
stärker, sodass die Verbindung, die während der gesamten Schwangerschaft
bestand, danach noch stärker wurde. Und Unsere Liebe Frau war im Augenblick des
Todes enger mit ihm verbunden als zu jedem anderen Zeitpunkt im Leben, weil die
Beziehung zwischen den beiden dort einen Höhepunkt erreicht hatte als bei allen
anderen Gelegenheiten.
Das bedeutet Folgendes: Als Unser Herr in Unserer Lieben Frau lebte, war Er
in einer völligen Abhängigkeit zu Ihr, wie ein Kind im Mutterleib. Wenn ein
Kind im mütterlichen Kloster lebt, ist es in allem von seiner Mutter abhängig,
es hat keinen eigenen Willen und tut, was seine Mutter will. Unser Herr würde
nach seiner Geburt nicht „unabhängig“ sein. Im Gegenteil, man feiert seinen
Gehorsam gegenüber seinen Eltern, seine Verbindung mit seinen Eltern. Das
heißt, Unsere Liebe Frau hatte eine zunehmend größere mütterliche Autorität
gegenüber Unserem Herrn, bis zu dem Moment, als Unser Herr starb und sein
irdisches Leben endete.
Und so war Unsere Liebe Frau in dieser Hinsicht in gewisser Weise die
Königin Unseres Herrn. Und wer Königin unseres Herrn ist, ist offensichtlich
Königin von allem. Und der Beginn von Marias Königtum ist die Macht und
Autorität, die sie über Den ausübte, der die Macht und die Autorität ist, und
die sie bis zum Ende ihrer Tage behielt und die sie auch weiterhin im Himmel
hat.
So verstehen wir, warum Unsere Liebe Frau die allmächtige Bittstellerin
genannt wird ... Durch Ihre Gebete als Mutter Gottes sind Ihre Bitten
allmächtig. Durch die Bitten, die Sie vorbringt, ist Sie allmächtig, Sie ist
die bittende Allmacht. Durch Gottes Wille, werden alle Ihre Wünsche erfüllt.
Sie, die immer von dem König des Universums erhört wird, ist offensichtlich die
Königin des Universums. Ausgangspunkt der Königtums Marias ist ihr Königtum
über unseren Herrn Jesus Christus.
Wir sehen, dass es sich um ein Königtum handelt, das alle anderen
Königtümer, alle Freuden, alle Rechte usw. in sich vereint. Ihre Autorität über
die Kirche, über jeden Katholiken, resultiert aus dieser Tatsache: Sie ist die
Mutter Gottes und sie hat diese Beziehung zu Gott. Sie ist also die Königin.
Als universelle
Mittlerin ist Unsere Liebe Frau die Königin jeder einzelnen Seele.
Was bedeutet nun Marias Königtum, nicht unter diesem hohen Gesichtspunkt,
sondern aus einem Blickwinkel, der für uns alle leichter zu verstehen ist? Was
bedeutet Marias Königtum dann?
Erstens, wenn es wahr ist – und das ist es; es ist eine Glaubenswahrheit
und ich wünschte inständig, es wäre ein Glaubensdogma – wenn es wahr ist, dass
alle Gebete der Menschen von Gott nur insoweit erhört werden, als sie durch
Unserer Lieben Frau gesprochen und von Unserer Lieben Frau gelenkt werden … Sie
wissen, dass es eine Glaubenswahrheit ist, dass die Heiligen all ihre Bitten
nicht erhalten würden, wenn sie nicht durch Unsere Liebe Frau kämen. Aber
alles, worum Unsere Liebe Frau bittet, ohne dass ein Heiliger darum bittet, erhält
sie. Wir verstehen also, dass jedes Gebet, das einer von uns spricht, entweder durch
Unsere Liebe Frau kommt oder von Gott ignoriert wird. Sie ist die universelle
Mittlerin aller Gebete, die an Gott gerichtet sind. Sie ist der Kanal aller
Gnaden, die Gott den Menschen sendet, alle Gnaden, die Gott den Menschen
gewährt, kommen durch Maria. Sie ist die universelle Mittlerin.
Es handelt sich um eine Wahrheit, die mit der Wahrheit einhergeht, dass
Unsere Liebe Frau die flehende Allmacht ist.
Wenn es aber so ist, weil mein ganzes Leben letztlich von Gnaden geleitet
wird, rhythmisch verläuft, sich nach den Plänen der Vorsehung richtet und sich
daher nach den Gnaden richtet, die ich empfange, dann ist es wahr, dass mein
ganzes Leben von Unserer Lieben Frau abhängt und dass Unsere Liebe Frau meine
Königin ist und über mich verfügt, wie Sie es möchte. Im Mittelpunkt meines
spirituellen Lebens steht die Gottesmutter.
Unsere Liebe
Frau ist daher die Königin jeder einzelnen Seele.
Sie können jeden einzelne ihrer Mitmenschen ansehen und sagen: „Unsere
Liebe Frau ist seine Königin.“ Sie gehen vielleicht auf die Straße und sehen
die verlorenste, unanständigste Person vorbeigehen und denken: „Unsere Liebe
Frau ist ihre Königin. Sie mag sich gegen Unsere Liebe Frau auflehnen, aber
Unsere Liebe Frau hat das Recht, über sie zu herrschen. Und wenn sie in ihrer
Sünde dieses zerzauste, verführerische, schreckliche Aussehen hat, dann liegt
das gerade daran, dass sie sich gegen ihre Königin aufgelehnt hat. Hätte sie
sich nicht gegen die Königin aufgelehnt, wäre für sie alles in Ordnung.“
Unsere Liebe Frau ist auch die Königin der menschlichen Gesellschaft. Unsere
Liebe Frau ist nicht nur die Königin der Herzen, denn die Anrufung lautet: „Regina Cordium“ – Königin jedes Herzens.
Wir wissen, dass in der Sprache der Heiligen Schrift „Herz“ nicht
ausschließlich Güte, Barmherzigkeit bedeutet, aber es bezieht sich auf die
gesamte Mentalität des Menschen. Unsere Liebe Frau ist die Königin der
Mentalitäten, eines jeden Menschen individuell betrachtet, aber Unsere Liebe
Frau ist auch die Königin der menschlichen Gesellschaft.
Was bedeutet „Königin
der menschlichen Gesellschaft“? Was bedeutet das konkret?
Das heißt, dass Gott, sagen wir, das Universum zwar erschaffen hat, es aber
nicht durch Zufall erschaffen hat, Gott tut nichts durch Zufall. Alles, was Er
tut, geschieht nach Rechnung, Gewicht und Maß. Wenn Sie die Mücken, die es seit
Anbeginn der Welt gibt und die es bis zum Ende der Welt geben wird, auf diese
Weise mit Gewicht und Maß betrachten, denken Sie nicht, dass diese Mücken von
Gott ins Leben gerufen wurden, so wie sie uns erscheinen. Das heißt, Gott
erschafft eine Handvoll Mücken und lässt sie auf die Menschheit los.
Doch ein Mensch, ein Entomologe, der alle Mückenarten studieren könnte, die
je existiert haben, existieren und zukünftig existieren werden, würde erkennen,
dass sie eine Ansammlung bilden, in der sich keine von ihnen wiederholt, jede
sich auf ihre Weise von der anderen unterscheidet und dass die Natur der Mücke
vollständig in der enormen Vielfalt der entstandenen Mücken zum Ausdruck kommt.
Garnele. Haben Sie sich jemals die riesige Anzahl an Garnelen vorgestellt,
die es im Meer gibt? Wie viele Garnelen gab es vom Anfang der Welt bis zu ihrem
Ende geben wird?
Ich erinnere mich, einmal einen Bericht über einen Teil des Südpols gelesen
zu haben, wo das Eis dünner ist und man fast unzählige Garnelenschwärme
darunter hindurchschwimmen sehen kann. Garnelen, anonym, den Menschen
unbekannt, die geboren werden und sterben und durch die Erde gehen, ohne eine
Vorstellung von sich selbst gehabt zu haben, weil kein Tier, das lebt und
vergeht, eine Vorstellung von sich selbst hat.
Gut. Diese immense Menge an Garnelen bildet eine Sammlung und es ist diese
Sammlung, die die Garnelennatur, wenn man das so sagen kann, in all ihren
Aspekten zum Ausdruck bringt, sodass, wenn die letzte Garnele an der Reihe ist,
aufgezogen zu werden, dies der Endpunkt im Verhältnis zur ersten ist. Es gibt
eine bewundernswerte Reihe von Garnelen, die verschwinden, aber in Gottes
Errungenschaften bestehen bleiben. Sie bleiben in der Geschichte des Universums
als eine von Gott geschaffene Vollkommenheit bestehen.
Auch die Menschen sollten als eine Ansammlung betrachtet werden. Wenn alle
Menschen im Tale Josaphat stehen, um gerichtet zu werden, wenn sie
zusammenkommen, werden sie feststellen, dass sie eine Ansammlung sind und dass
jeder von ihnen auf die eine oder andere Weise alles Mögliche der menschlichen
Natur zum Ausdruck gebracht hat. Es würde also etwas im Werk Gottes fehlen,
wenn solch ein Mensch, und insbesondere jeder von Ihnen, der mir zuhört, oder
ich, nicht erschaffen worden wäre. Jeder von ihnen spielt eine Rolle in einem
erhabenen Plan, der beim Jüngsten Gericht enthüllt und für immer offengelegen
wird, was Gottes Plan für die Menschheit war, wer in den Himmel gerufen wurde
den sie verdient haben und wer in die Hölle kam.
Auf jeden Fall kann die Menschheit als Ganzes in einer globalen Perspektive
gesehen werden, und die Menschheit wird als Ganzes um Ihn herum gesehen, der
der vollkommenste Ausdruck der Menschheit ist und alles Schöne der Menschheit
enthält und sublimiert, nämlich Unser Herr Jesus Christus und unendlich nach
Ihm, unermesslich vor allen Menschen, die Muttergottes.
Die Gesamtheit der Menschen, diese Ansammlung von Menschen, die es gibt,
gab und geben wird, wird die Menschheit genannt. Und innerhalb der Menschheit
gibt es keinen Sprung. Gott tut alles harmonisch. Große Sprünge gehören nicht
zur allgemeinen Regel des Wirkens Gottes. Das Ergebnis ist, dass zwischen der
Menschheit und jedem einzelnen Menschen große Menschengruppen, die Rassen,
existieren. Innerhalb der Rassen die Nationen. Innerhalb der Nationen die
Regionen. Innerhalb der Regionen die Städte. Innerhalb der Städte die Familien.
Innerhalb der Familie, die Menschen. Das heißt, sie bilden eine Reihe von
Gruppen, die den Menschen mit der höchsten Gruppe, der menschlichen Rasse,
verbinden und so die Struktur der Menschheit von A bis Z bilden.
Was ist in diesem Sinne eine Nation? Was ist ein Land? Es handelt sich
wiederum um eine Art Sammlung, es ist einer der Aspekte der Menschheit, der
sich in einer bestimmten Weise offenbart, die eine Nation ausmacht. Es ist ein
gemeinsamer Nenner aller Menschen, die diese Nation bilden und eine Virtualität
der menschlichen Natur zum Ausdruck bringen.
Dieses Ganze wiederholt in sich irgendwie, was die Menschheit ist. Dort
nennt man es eine Nation. Es ist eine Sammlung und wie ein Mosaik. Es handelt
sich um ein Mosaik aus (von) lebenden Individuen, die jedoch eine Projektion in
die Geschichte haben und eine Fortsetzung derjenigen darstellen, die leben
werden. Dies ist genau das, was die menschliche Gesellschaft in ihrer
Gesamtheit ausmacht.
Auch die menschlichen Gesellschaften gehorchen Unserer Lieben Frau oder
sollten Unserer Lieben Frau zumindest gehorchen. Und wie sieht eine
Gesellschaft aus, die Unserer Lieben Frau gehorcht? Der heilige Augustinus hat
dies perfekt definiert. Es ist ein großartiges Bild der Heiligkeit, des
Respekts, der Ordnung, des Wohlbefindens der Seele und des Wohlbefindens des
Körpers.
Woraus besteht dieses Bild? Der hl. Augustinus sagt, dass die Heiden
behaupteten, die Tatsache, dass es Katholiken gab, sei der Grund für so viel
Unordnung in der Welt, weil die Heiden „Mafiosi“ waren – die Heiden seiner Zeit
und die Heiden zur Zeit der Verfolgung vor Konstantin – die Heiden waren echte
„Mafiosi“. Der heilige Augustinus hatte diesen berühmten Apostroph: „Stellen
Sie sich ein Königreich vor, in dem der König und die Untertanen katholisch
sind, in dem die Generäle und die Soldaten katholisch sind, die Eltern und die
Kinder, die Lehrer und die Schüler katholisch sind und gemäß der katholischen
Lehre handeln, dann werden Sie die perfekte menschliche Ordnung haben. Ordnung
des Friedens, Ordnung des Ruhms, Ordnung der Weisheit, Ordnung der Pracht,
Ordnung des Glücks. Dies ist die Ordnung, die daraus entsteht, dass jeder den
Willen Gottes tut, also den Willen Unserer Lieben Frau, die Königin ist und die
will, dass dem Willen Gottes gehorcht wird. Dies ist die Beschreibung der
menschlichen Ordnung. Dieser menschlichen Ordnung, die so völlig anders ist als
die Unordnung, die heute herrscht.
Was ist der Grund, warum diese Unordnung herrscht? In „Revolution und Gegenrevolution“ versuchen wir dies zu erklären.
Die Menschheit hat mit unserem Herrn Jesus Christus gebrochen, mit Unserer
Lieben Frau gebrochen, mit der Heiligen Kirche gebrochen, denn nur diejenigen,
die mit der Heiligen Katholischen Kirche vereint sind, sind mit unserem Herrn
Jesus Christus und Unserer Lieben Frau vereint. Es brach immer mehr zusammen, je
mehr Unordnung in die Welt kam, bis hin zu dem Höhepunkt der Unordnung, den wir
heute erleben.
Dann gibt es diejenigen, die dazu berufen sind, diese Ordnung
wiederherzustellen, das Königreich Mariens wiederherzustellen, die menschliche
Gesellschaft, die den Willen Unserer Lieben Frau tut. Warum? Weil die
Gottesmutter die tatsächliche Königin in jeder Seele ist und die Seelen ihr
gehorchen, weil die Gottesmutter die tatsächliche Königin der kleineren
menschlichen Gruppen ist: Familie, Gemeinde, Region. Weil sie die tatsächliche
Königin souveräner menschlicher Gruppen ist: der Nationen. Weil sie die tatsächliche
Königin der Menschheit ist. Von dort aus muss dann jene vollkommene Ordnung entstehen,
die eines Tages vor dem Ende der Welt in ihrer Fülle existieren muss, bevor die
Welt untergeht.
Wir müssen so handeln, damit die Muttergottes in einem jeden von uns zur
Königin wird, so wirken wir mit damit sie über die ganze Welt herrschen kann.
Wir blicken also nicht nur mit Sehnsucht auf die vergangenen katholischen
Zeiten, sondern wir blicken vor allem mit Hoffnung auf die kommende katholische
Zeit, auf das kommende Reich Mariens, in dem alles so sein wird.
Aber ist das alles? Sollen wir von einer großen Sehnsucht und einer großen
Hoffnung [leben]? Nein. Jeder von uns hat die Möglichkeit, in seinem Innern das
Reich Mariens zu verkünden und zu sagen: „In mir, oh meine Mutter, bist du die
Königin. Ich erkenne dein Recht an und bin bereit, deinen Befehlen zu folgen.
Gib mir das Licht der Intelligenz, der Willenskraft und den Geist des
Verzichts, damit deine Befehle wirksam befolgt werden. Selbst wenn die ganze
Welt sich auflehnt und dich verleugnet, ich gehorche dir. Und in der Welt, in
diesem Strom der Unordnung, der Sünde, des Eiters, gibt es einen reinen,
diamantenen Glanz. Dieser Glanz ist die Seele des jungen Menschen oder des
Mannes, der sagt: „In mir gebietet die Muttergottes.“ Die Muttergottes hat so weitere
Enklaven in der Welt, es sind diejenigen, die sich durch die Weihe zu ihren
Sklaven machen, diejenigen, die durch die Weihe ihre ganze Macht über sich
anerkennen und sagen: „Egal wie rebellisch die Welt auch sein mag, ich stehe
auf und erkläre: In mir gebietet Sie, und deshalb beginne ich die Gegenrevolution,
damit sie auch über andere gebiete.“
Es ist das Königtum Unserer Lieben Frau aus zwei Perspektiven: Erstens,
weil sie über mich gebietet, und zweitens, weil sie mich zu einem Soldaten der Gegenrevolution
macht. Das heißt, zu einem Mann, der dafür kämpft, dass das Königtum Unserer
Lieben Frau auf Erden wirksam wird.
Natürlich stößt dieser Kampf auf Widerstand, denn wer das Königreich
Mariens hasst, hasst auch diejenigen, die für das Königreich Mariens arbeiten.
Daher die Verleumdungen, die Verfolgungen, unter denen wir leiden, so wie die
frühen Katholiken zur Zeit der Katakomben litten. Es ist der Hass derjenigen,
die ein anderes Leben führen als wir und die deshalb den Anblick unserer
Vereinigung mit Unserer Lieben Frau nicht ertragen können. Im Grunde ist es
Hass gegen Unsere Liebe Frau und durch Unsere Liebe Frau Hass gegen unseren
Herrn Jesus Christus.
Aber wir stellen uns diesem Hass unter allen Umständen und auf jede Art und
Weise, weil wir wissen, dass wir niemals Opfer dieses Kampfes sein können. Wir
mögen während der Schlacht verschwinden, aber diesen Krieg werden wir nie
verlieren.
Daher erschien es mir mehr als angemessen, dass wir heute hier gemeinsam
unsere Weihe an die Muttergottes wiederholen, um Ihre Herrschaft über die TFP zu
bekräftigen, und nun kommt gerade dafür die Statue der Muttergottes von Fatima
herein…
Ich befürworte aufs wärmste die Idee.
...die Meinungen der Gebetswache wurden hier vor kurzem erwähnt: Erstens zur
Sühne für alle Beleidigungen, die Unsere Liebe Frau heute erfährt. Zweitens für
die baldige Errichtung Ihres Königreichs zur Erfüllung der Versprechen von
Fatima. Drittens geht es darum, die TFP gegen den Aufruhr und ein Attentat auf
ihre Existenz zu beschützen, die dieser Aufruhr mit sich bringt.
Aus dem Portugiesischen von „A realeza de Nossa Senhora “. Vortrag am 31. Mai 1975, „Heiliger des Tages“
Die deutsche Fassung dieses Artikels
„Das Königtum Mariens“ ist erstmals erschienen in
www.p-c-o.blogspot.com
© Veröffentlichung dieser deutschen
Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
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