Vor nicht allzu langer Zeit
erklärte der indische Führer Ramauam Mudaliar, Leiter der UN-Delegation seines
Landes und Präsident des Sozial- und Wirtschaftsrats, dass die Vereinten
Nationen - UNO - eine weit reichende Zuständigkeit für folgende Angelegenheiten
haben müsste: Ehe, Scheidung und Erbfolge, Stellung der Frau und andere
wesentliche Angelegenheiten. Man erinnere sich, dass im Prinzip es sich bei der
UNO um eine Art internationaler Verband in einen viel engeren Sinn handelt, als
der ehemalige Völkerbund. Tatsächlich suggeriert der Ausdruck „Vereinte
Nationen“ die Idee einer Vereinigung, einer einzigen supranationalen Regierung
für das gesamte Universum. Auch deswegen weil dies eine Idee ist, die immer
mehr Gestalt annimmt, und es gibt schon manche, die behaupten, dass nach der Erfindung
der Atombombe, wird diese Idee verwirklicht, oder die Welt wird nicht
überlebensfähig sein. Es ist wahrscheinlich, dass diesem Plan noch viele
Hindernisse im Weg stehen werden. Voraussetzung für dieses große Unterfangen
ist die perfekte „BigTree“-Vereinbarung, doch diese Vereinbarung wird immer
prekärer. Sobald jedoch der Streit zwischen dem roten Totalitarismus und den
westlichen Demokratien geklärt ist (und diese Lösung wird auf die eine oder
andere Weise in kurzer Zeit erfolgen), wird dieses Projekt Wirklichkeit, wenn
sich die derzeitige Richtung der Menschheit durchsetzt.
Angesichts dieser Prämissen
sollte (wie?) die Forderung des indischen Führers für Ehe-, Bildungs- und
Lehrangelegenheiten auf die Zuständigkeit der Vereinten Nationen übertragen
werden(?). Es geht um den Wiederaufbau der Welt, der Zivilisation und der
Kultur unter der Vormundschaft einer übernationalen universellen Regierung. Nun
gab es schon einmal in der Geschichte, in dem auch das Problem auftauchte, eine
Welt von Grund auf neu aufzubauen. Bei dieser Gelegenheit war es auch eine
universelle und übernationale Macht, die diese schwere Aufgabe ausführte: die
katholische Kirche. Und die Hauptinstrumente der Kirche in diesem kolossalen
Unterfangen waren gerade Bildung, Unterricht und Familie. In anderen Anliegen
beschränkte sie sich darauf, den ersten Impuls zu geben und für die Einhaltung
von Grundsätzen zu sorgen; aber über diese (o.g.) Angelegenheiten behielt sie den
Anspruch für sich selbst und handelte direkt und unverzüglich. Und das ist
vollkommen erklärbar. Egal wie wenig man darüber nachdenkt, wird man sehen,
dass Ehe, Bildung und Unterricht die heikelsten und grundlegendsten Punkte für
die Bildung einer Gesellschaft und einer Zivilisation sind. Wie sie ausgeführt
werden, so wird die Welt sein, die daraus geboren wird.
Es ist nun jetzt beabsichtigt,
die Zuständigkeit für diesen Punkt der Organisation der Vereinten Nationen und
damit der künftigen Weltregierung zu übertragen, was die logische Konsequenz
dieser Organisation ist. Die UNO wird so mit einer umfassenden geistlichen
Macht ausgestattet sein, die ehemals der Kirche zuerkannt wurde, und die sie
nie aufgegeben hat und auch nie aufgeben wird. Daraus lässt sich erkennen, wie
wir bereits festgestellt haben, dass die Menschen vollkommen verstanden haben,
dass politische Formeln nicht ausreichen, um das Gleichgewicht der Welt
aufrechtzuerhalten, sondern dass vor allem eine innere Arbeit auf das Gewissen der
Menschen erforderlich ist. Es wird heutzutage deutlich wahrgenommen, wie
wichtig heutzutage die spirituellen Werte und sogar die Religion sind. Allerdings
will man die katholische Kirche nicht als die Kirche Christi anerkennen, die
einzig wahre Kirche, vor deren Autorität sich jeder beugen muss. An ihrer
Stelle sucht man nach einem Ersatz. Was wird daraus hervorkommen?
Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von
Google-Übersetzer von „O papel da Igreja“
in Legionário vom 17. März 1943.
Diese deutsche Fassung „Die
Aufgabe der Kirche“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com
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