Die Versprechen des Heiligsten Herzen Jesu, die der hl.
Margareta Maria mitgeteilt wurden, sind folgende:
1. Die, welche dieses heilige Herz verehren, werden nie
verloren gehen.
Das ist ein Versprechen von unendlichem Wert, weil es
unser ewiges Leben betrifft. Wer diese Andacht praktiziert, wird nie verloren
gehen.
2. Die lauen Seelen werden eifrig werden und die eifrigen
werden auf dem Weg zur Vollkommenheit voranschreiten.
Ich gebe zu, dass der erste Teil dieses Versprechen ein
größeres Wunder ist als der zweite. Denn, dass eine eifrige Seele die
Vollkommenheit erreicht, hat man des Öfteren gesehen, selbst darum, weil man in
der Regel nur die Vollkommenheit erreicht, wenn man eifrig ist. Aber, dass laue
Seelen eifrig werden, ist viel schwieriger, als eine ägyptische Pyramide mit
dem kleinen Finger zu verschieben. Die Lauheit ist wie im Schlamm festgefahren
sein, ein solch trostloser, abscheulicher, trauriger Zustand, aus dem man nur
durch ein Wunder herausgezogen werden kann. Und das ist das Versprechen des
Heiligsten Herzen Jesu.
3. Den Aposteln des Heiligsten Herzens wird die Gabe
verliehen, auch die verhärtesten Herzen zu rühren.
Welch ein herrliches Versprechen für eine Zeit voller
amtlicher Apostolatseinrichtungen. Man spricht viel von erfolgreichem
Apostolat. Wer aber besitzt diese Gabe, die verhärtesten Herzen zu rühren? Wie
anders wären viele Angelegenheiten in der Welt, wenn es Seelen gäbe, die die
verhärtesten Herzen bewegen könnten. Wie leicht wäre es durch diese Andacht und
durch die Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens dies zu erreichen! Wenn wir
so oft bedauern, dass unser Apostolat nicht so schnell läuft, wie wir es
wünschen, müssen wir das der Tatsache zuschreiben, dass keine Verbundenheit
zwischen uns und dem Herzen Jesu und Mariä besteht. Welch eine ideale
Erfindung! Doch sie wurde von Anfang an verschmäht.
Erinnern wir uns an den Bischof von Pistoia, der letzte
General der Gesellschaft Jesu bevor sie durch Papst Klemens XIV. aufgehoben
wurde: Er ließ ein Selbstbildnis malen, das er im Nobelsalon seines Palastes
aufhängte (das war im 18. Jahrhundert), auf dem er sich darstellte, beim
Zerreißen eines Bildes des Heiligsten Herzen Jesu.
4. Alle Wohnungen, in welchen das Bild des Heiligsten
Herzens aufgestellt und verehrt wird, werden mit einer Fülle von Segen bedacht.
Für die Spendung von Segen in Fülle, reicht es ein Bild
des Herzens Jesu zu verehren.
5. Getrennte Familien werden wieder vereinigt und ihnen
wird Frieden geschenkt. Er wird all denjenigen beistehen, die in Not sind und
sich an Ihn mit Vertrauen wenden.
Was von den Familien gesagt wird, gilt natürlich weit
mehr für Seelenfamilien, damit sie die Einheit erlangen. Nicht nur eine Einheit
in der es keine Streitigkeiten gibt, sondern eine immer tiefere Einigkeit der
Seelen.
6. Er, Jesus, wird die süße Salbung seiner brennenden
Liebe über alle Gemeinden auszugießen, welche ihn verehren und sich unter
seinen besonderen Schutz stellen werden: Er wird die Züchtigungen seiner göttlichen
Gerechtigkeit entfernen, um sie wieder eifrig zu machen, wenn sie lau geworden
sein sollten.
7. Im Übermaß der Barmherzigkeit seines Herzens
verspricht der Herr, dass seine allmächtige Liebe all denen, welche neun Monate
nacheinander am ersten Freitag kommunizieren, die Gnade der endlichen
Bußfertigkeit gewähren wird; sie werden nicht in seiner Ungnade, noch ohne
Sakramentenempfang sterben und sein Herz wird für sie eine sichere Zuflucht in
dieser Stunde sein.
Wir sehen, es sind Versprechen, jedes einzelne
wunderbarer als das andere. Es sind unfassliche Versprechen, die so leicht
eingelöst werden können.
Zum Schluss noch ein Wort des Heiligsten Herzen Jesu an
Sr. Josefa Menendez vom 8. Juni 1923:
„Öffne mir dein Herz und lass mich hinein, denn ich
selbst werde dich reinigen. Lege alles ab, damit du nichts von deinen Wünschen,
deinen Vorlieben, deinen Urteilen zurückhältst. Dann füge dich ganz dem Willen
dessen, den du liebst. Lass mich mit dir tun, was ich will und nicht was du
erwartest. Du musst in meinem Willen so weit kommen, dass mein Wille in dir,
der Deine sei. Ich will die vollständige Unterwürfigkeit und die Vereinigung
deines Willens mit meinem Willen und meinem Belieben. Du hast mir alle Rechte
zu dem gegeben durch dein feierliches Gehorsamsgelübde. Wenn die Seelen
verstehen würden, dass sie niemals so frei sein werden, wie wenn sie sich mir
so ganz hingeben und dass ich nie mehr bereit bin ihre Wünsche zu erfüllen, als
wenn sie meinen Willen tun.“
Wenn wir sozusagen Gott befehlen wollen, brauchen wir uns
nur durch Ihn regieren lassen, das heißt, wenn wir seinen Willen tun, wird er
auch unseren tun.
(Vortrag am 4. Juni 1964)
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