Wir werden am Ende des Vortrags die Weihe der TFP an das Heiligste Herz Jesu vornehmen. Wir haben gerade die schöne Litanei an das Heiligste Herz Jesu gehört, die von der Schola gesungen wurde, als die Statue des Heiligsten Herzen Jesu hereingetragen wurde, vor der wir die Weihe vornehmen werden.
Ich
möchte etwas zu diesem Anlass sagen und dabei mindestens zwei Aspekte
berücksichtigen. In Wirklichkeit hat dieses Datum so viele Aspekte, wie es
Anrufungen in dieser Litanei gibt. Es sind so reiche Anrufungen, dass man über
jede von ihnen eine Sitzung, eine Konferenz abhalten könnte. Aber die Umstände
erlauben es nicht, und ich möchte zumindest ein allgemeines Aperçu über eine
der Anrufungen dieser Litanei machen.
Wenn
wir dem Gesang der Litanei zugehört haben, sehen wir, dass jede Bitte, die den
verschiedenen Anrufungen entspricht, vollkommen heilig ist. Das heißt, dass der
Mensch, um wirklich ein guter Katholik zu sein und sich im Zustand der Gnade zu
befinden, jede dieser Tugenden bewundern muss, die in der Litanei angestimmt
werden. Diese Tugenden sind wesentlich wichtig für das geistliche Leben, und
von ihnen hat Unser Herr in Seinem irdischen Leben ganz hervorragende,
eklatante und schöne Beispiele gegeben, die unauslöschlich sind und während der
ganzen Geschichte der Menschheit auf Erden die Welt und die Seligen im Himmel
in alle Ewigkeit erleuchten werden.
Aber
es gibt eine Anrufung, die mir besonders bemerkenswert erscheint, zu der ich
nur wenige Kommentare gehört habe oder, um die Wahrheit zu sagen, ich habe
niemanden erlebt, der sie kommentiert hätte, und es ist diese: „Herz Jesu,
König und Mittelpunkt aller Herzen“. Die vollständige Anrufung lautet also: „Herz
Jesu, König und Mittelpunkt aller Herzen, erbarme dich unser“.
Was bedeutet diese Anrufung?
Alle
Dinge der Kirche, so sehr sie die Gefühle berühren - und es ist gut, dass sie
das tun -, haben eine tiefe Daseinsbegründung, sie basieren auf der Theologie
und damit auf einer sehr soliden, sehr sicheren Lehre. Was bedeutet „Herz Jesu,
König und Mittelpunkt aller Herzen“? Es ist also „König aller Herzen“ und es
ist „Mittelpunkt aller Herzen“.
Was
ist der Unterschied zwischen „König“ sein und „Mittelpunkt“ aller Herzen sein?
Welches Bild ruft diese Vorstellung vom „Mittelpunkt aller Herzen“ hervor? Und
wie sollen wir uns angesichts dieses Bildes verhalten?
Dass
das Herz Jesu „König aller Herzen“ ist, ist leicht zu verstehen, denn Er, der
ist, wer Er ist - wahrer Gott und wahrer Mensch - ist der König von allem. Er
ist also König des Hauptteils seiner Schöpfung, nämlich der Menschheit. Aber als
König der Menschen, auch König der Herzen zu sein, bedeutet nicht nur einfach
König der Menschen zu sein.
Ein
König von Menschen kann König sein, weil er das Recht hat zu herrschen, weil er
die Macht hat zu herrschen und weil er den Willen hat zu herrschen. Er übt die
Herrschaft effektiv aus. Aber er ist nicht unbedingt König der Herzen, d.h. er kann
verachtet werden, er kann verabscheut werden. Er hat vielleicht nicht das
Recht, König der Herzen zu sein, weil er nicht die Tugenden und Eigenschaften
hat, die ihm dieses Königtum verleihen. Deshalb muss man, um „König der Herzen“
zu sein, gut verstehen, was das heißt, es ist nicht einfach nur König der
Menschen zu sein, es ist viel mehr als nur König der Menschen.
Was
bedeutet es, „König der Herzen“ zu sein? Ist es, König der Zärtlichkeit oder
der Liebefähigkeit zu sein? Nach der aktuellen Symbologie - die schon lange
aktuell, eigentlich sehr alt ist – ist das Herz das Symbol der Zärtlichkeit
oder der Liebefähigkeit des Menschen. Dann wäre der „König und Mittelpunkt
aller Herzen“ der König und Mittelpunkt aller Zuneigung, der, der alle Liebeserweise,
alle Zärtlichkeit an sich zieht. Er hat das Recht und auch die Macht, die
Zuneigung aller Menschen an sich zu ziehen.
Aber
das Herz bedeutet mehr als das. Das Herz beinhaltet und setzt auch die
Zuneigung und Zärtlichkeit voraus, denn es ist Teil eines Ganzen. Zuneigung und
Zärtlichkeit sind Elemente. Es gibt aber noch etwas mehr als das. Es umfasst
den Willen des Menschen, wenn er erkennt, dass er Ihn als den König aller
Herzen lieben muss. Und als solcher muss der Mensch einen Willensakt
vollziehen, um ihn zu lieben. So dass selbst dann, wenn man in der größten
Trockenheit ist und deshalb keine Zuneigung empfindet - was eine Prüfung ist,
die im geistlichen Leben oft vorkommt – durch den Willen, weiß man in der
Trockenheit, dass Er das Rech
t hat, König aller Herzen zu sein, und deshalb will
man Ihn als König seines Herzens.
Es
ist also ein harter, fester, zäher Wille, der weiß, was er wollen muss und er will,
was er wollen muss: Es ist ein ernsthafter Wille. Das Heiligste Herz Jesu ist
der König und das Zentrum allen Wollens. Das heißt, er hat das Recht, dass alle
Menschen ernsthaft zu ihm tendieren, mit diesem Element der Liebe, welches der
Wille ist, der das Kapitalelement der Liebe ist.
Wann wird seine Herrschaft über alle Herzen wirksam sein?
Als
Er sich über die Apostel beklagte, weil sie nicht eine Stunde bei Ihm wachen
konnten, während Judas sich beeilte, Ihn zu verraten, beklagte Er sich nicht
nur, weil sie kein Mitgefühl hatten - Er erschien mehrere Male in Seinem
eigenen Blut getränkt, Er schwitzte Blut und in einem Zustand der Bedrängnis,
der sie mit Mitleid erfüllen sollte. Aber Er erreichte nichts. Ihre Empfindsamkeit
bewegte sich nicht, sie wachten auf, sahen Ihn an und schliefen weiter.
Aber
vor allem, und das ist das Schlimmste, lag es nicht daran, dass ihre
Empfindsamkeit nicht berührt wurde, [sondern] weil sie nicht den Willen, die
Entschlossenheit hatten, Ihn bis zum Ende zu begleiten, Ihm dort Gesellschaft
zu leisten, Ihm den Trost zu geben, um den Er bat, und Ihn dann bis zu den
Höhen des Kalvarienbergs zu begleiten. Die nachfolgenden Ereignisse zeigen dies
recht deutlich. Er hatte das Recht, der König dieser Herzen zu sein, aber in
Wirklichkeit war er es nicht, denn dieses Königtum wurde von ihnen nicht
anerkannt.
Das
Königtum ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Tatsache. Die Tatsache
ergänzt und vervollständigt das Recht. Er hatte das Recht dazu, aber Er war
nicht so erwünscht, wie Er es sein sollte. Diese Tatsache lag also nicht vor.
Diese Tatsache hätte vorhanden sein müssen. Die ganze Verantwortungslosigkeit,
die die Apostel in jenen gipfelnden Episoden an den Tag legten, beweist, wozu
der Mensch fähig ist, wenn er gegenüber Unserem Herrn nur eine sinnlich gefühlte
Zuneigung hat, die aber nur Gefühl ist, nicht jene Willensstärke, die in der
Trockenheit und sogar in der Trostlosigkeit dennoch treu ist.
Wann
also wird die Herrschaft des Heiligsten Herzens Jesu zur effektiven Herrschaft
auf Erden? Offensichtlich im Reiche Mariens. Die Herrschaft Mariens führt zur
Herrschaft Jesu. Die Gottesmutter ist ganz auf Ihn bezogen, Ihm zugewandt. Ihr ist
es eigen zu Ihm zu führen. Wenn also die Herrschaft der Muttergottes einmal etabliert
ist, so heißt es, und es braucht nicht wiederholt zu werden, ist die Herrschaft
des Heiligsten Herzens Jesu etabliert.
Das
heißt, durch die Gebete der Gottesmutter von jetzt an, aber vor allem während
der Bagarre* und während der Herrschaft Mariens, die außerordentlich mächtig
und eindringlich sein werden, wird es den Menschen, die heute nur das sind, was
wir sind – was noch auf der Linie des Besten ist -, gewährt werden, dass sie
eine große Sensibilität für Ihn haben. Alle Grade der Empfindsamkeit; vor allem
aber eine große Willensfestigkeit. Das heißt, Er hat das Recht, unser König zu
sein, und weil Er das Recht hat, unser König zu sein, werden wir vor Ihm die
Haltung einnehmen wie vor unserem König, selbst wenn wir bei der Verteidigung
Seiner Herrschaft kämpfend auf den Stufen des Throns sterben.
Die Rolle der festen Überzeugungen
Dieser
Seelenzustand beinhaltet ein weiteres Element: Der Mensch kann diesen starken
Willen nicht haben, wenn er keine festen Überzeugungen hat. Das heißt, wer
nicht überzeugt ist, keinen festen Glauben hat an die Gottheit unseres Herrn
Jesus Christus; wer keinen festen Glauben an die römisch-katholische Kirche
hat, ist nicht fähig zu diesen großen Vorsätzen. Wenn die Stunde des Opfers, die
Stunde der vollkommenen Hingabe kommt, wird es zu einem Schock kommen. Der
Erhaltungsinstinkt - es ist entweder der Erhaltungsinstinkt des Lebens oder der
Erhaltungsinstinkt der Güter, die dem Leben dienlich sind, also Reichtum,
Ansehen, guter sozialer Status, Gesundheit, was weiß ich noch – wenn diese
Dinge bedroht sind und der Erhaltungsinstinkt darauf abzielt, sie zum Wohle des
Betroffenen zu schonen. Das ist Egoismus. Egoismus ist die Hypertrophie dieses
Instinkts.
Wenn
dann die Zeit des Opfern kommt und man sich in dieser Situation befindet, kommt
die Frage: „Aber, ist es wirklich so?!“ Es ist der Instinkt selbst, der
flüstert: „Ist dieser Grund, warum ich mich Ihm opfern werde, ein wahrer Grund?
Widersteht er wirklich der Argumentation?“ Es ist ein Weg, den die menschliche
Feigheit einschlägt, um der Pflicht zu entkommen, ohne direkt das Gefühl zu
haben, die Pflicht zu verletzen. „Ich habe mich damals geprüft und
festgestellt, dass meine Gründe nicht stichhaltig genug sind, also bin ich
nicht verpflichtet, mich zu opfern. Das Opfer, das ich bringen sollte, bringe
ich nicht, um meinen Ruf, mein Geld usw. zu bewahren; um mein Leben zu
bewahren, bringe ich es nicht.“ Warum nicht? Weil ich nicht überzeugt bin.
Überzeugungsarbeit ist ein grundlegendes Element dieses Ganzen, durch das unser
Herr Jesus Christus König der Herzen wird.
Die
Folge davon ist, dass wir einen starken Willen haben müssen, und wenn wir etwas
wollen, müssen wir eine Festigkeit des Verstandes haben, durch die unsere
Gewissheiten genauso fest oder fester sind als unsere Entschlüsse. Der wahre
Katholik sollte sagen: „Weil ich einen festen Glauben habe - aber einen, der
sicher ist und der jeden Zweifel ausschließt -, ist unser Herr Jesus Christus
der Gottmensch, der auf Erden war, der mein Retter, mein Erlöser ist, der alles
das getan hat, was im Evangelium berichtet wird, der unter anderem die Kirche
gegründet hat, der jene Lehre gelehrt hat, die dort niedergeschrieben wurde usw.,
der jene Wunder getan hat, der durch seine Auferstehung die Wahrhaftigkeit von
allem, was er war, was er gesagt und getan, bewiesen hat und in den Himmel
aufgefahren ist“.
Nun,
deshalb bin ich davon überzeugt, dass Er wirklich mein Gott, mein Retter und
mein Erlöser ist. Deshalb bin ich entschlossen, für Ihn zu sterben.
Dies
setzt also eine Festigkeit des Geistes voraus, die unter der Bedingung steht,
dass unser Herr Jesus Christus seine Souveränität über die Menschen effektiv
ausübt, dass er effektiv König über uns und über alle anderen ist.
Nun
ist das, was wir heute beobachten, sehr oft das Gegenteil dieser Gewissheit: es
ist Relativismus. Man denkt heute: „Er hat wahrscheinlich existiert. Er ist so
gut, so heilig, eine so außergewöhnliche Figur, dass er wahrscheinlich
existiert hat. Aber Gewissheit habe ich nicht. Warum? Weil ich bin es nicht
gewohnt, Gewissheiten zu haben. Mein umherschweifender Geist, mein fauler
Geist, mein zynischer Geist, der von mir nicht verlangt, klar zwischen Wahrheit
und Irrtum zu unterscheiden, sondern sich auf einem sumpfigen Boden, - den es
nicht geben sollte, zwischen Irrtum und Wahrheit, - herumtreibt, mein nachlässiger
Geist hat keine Gewissheit. Und deshalb, egal wie sehr ich die Sache studiere -
ich werde nicht studieren, weil ich normalerweise nichts studiere - bin ich
nicht in der Lage, eine Gewissheit zu bilden, denn eine Gewissheit zu bilden,
setzt ein starkes Herz voraus.
Herzen, die nach dem Abbild und Ähnlichkeit
Jesu geschaffen sind
An
der Wurzel der Gewissheit, der Überzeugung, steht die Gewissheit des Willens,
die Ernsthaftigkeit des Willens: die Wahrheit, ich will sie. Deshalb wird mein
Geist auf der Suche nach der Wahrheit wie ein Schwert sein, das die Finsternis
durchschneidet, das die Dunkelheit in zwei Hälften teilt und das Licht erreicht.
Dies
sind die Herzen, die nach dem Herzen Jesu gemacht sind. Er hat uns alle
möglichen Beweise dafür geliefert, dass er das Modell dafür ist, das Urmodell
dafür. Sein Opfer bis zum Gipfel des Kreuzes gebracht zu haben und zu sagen: „Mein
Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ und unmittelbar danach, zu
sterben. Diese Worte „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ sind
ein Stöhnen, aber sie sind der Anfang eines prophetischen Psalms, der seine
Auferstehung ankündigt. In seinem Wort, das Er zu dem guten Verbrecher sagte – „Heute
noch wirst du mit mir im Paradies sein“..., in allem vernehmen wir Seine
Gewissheit und Entschlossenheit, den ganzen Weg zu gehen, durch die schlimmsten
Hindernisse und die größten Schwierigkeiten. Das Herz Jesu ist unser
erzperfektes Vorbild, gerade in diesem Punkt.
Aber
ich denke, wir sollten in dieser Hinsicht eine Gewissensprüfung vornehmen und
uns fragen, inwieweit wir so sind, und inwieweit wir das erfüllt haben, was
unser Herr im Evangelium befohlen hat: „Eure Sprache sei ja, ja, nein, nein“.
Diese Sprache kann nur „ja, ja, nein, nein“ sein, ohne Lüge, wenn unsere Seele „ja,
ja, nein, nein“ ist.
In
diesem Gebot war der Ratschlag impliziert: „Seid fest in dem, was ihr denkt,
seid fest in dem, was ihr wollt.“ Das ist offensichtlich.
Im
Heiligsten Herzen Unseres Herrn ist die Quelle, aus der die Gnaden ausstrahlen,
durch die wir zu dieser Gewissheit, zu dieser Willensstärke fähig werden
können, zu der der Mensch von Natur aus nicht fähig ist, wenn er übernatürliche
Ziele vor Augen hat. Er ist dazu nur fähig, wenn er dafür Gnaden erhält. Und
das Heiligste Herz Jesu ist der Brennpunkt, von dem diese Gnaden, diese
Tugenden, ausgehen.
Aber
hier kommt die sensible Seite des Symbols ins Spiel: es ist das Herz, das der
Brennpunkt dieser Gnaden ist, das heißt, es ist ein Gefäß voller Barmherzigkeit
für diejenigen, die Ihn um diese Gnaden voller Zuneigung bitten. Deshalb hat Er
das Verlangen zu geben und Er wartet in der Fülle seiner Reichtümer darauf,
dass jemand um eine gewisse Menge oder die in sich passende Fülle dieser
Reichtümer bittet, damit Er sofort geben kann und diese Fülle erfüllt. Das ist
die großartige Symbolik, die dort enthalten ist.
Das
sind die notwendigen Elemente, um unsere Lässigkeit zu überwinden.
Dann
wird er König - de jure, weil er es von Rechts wegen ist, - aber König in der
Tat. Wenn alle Menschen so sind - wenn
es nicht alle Menschen zahlenmäßig sind, jeder einzelne, sondern der Teil von
größerem Gewicht, von größerem Einfluss, von größerer Ausstrahlung, nicht nur,
weil sie zu den höchsten Klassen gehören, sondern vor allem, weil unter ihnen
die Menschen sind, die den Willen besser hinter sich bringen können -, wenn
alle diese Menschen dem Heiligsten Herzen Jesu folgen würden, dann ist
wahrhaftig das Reich Mariens eingerichtet.
* * *
Warum der Mittelpunkt aller Herzen?
Warum
Mittelpunkt? Das Wort Mittelpunkt legt diese Vorstellung nahe: unter einer
Vielzahl von Herzen - nicht deren geometrischer Mittelpunkt zu sein, hier ist
es eine Metapher - jener Anziehungspunkt zu sein, im Hinblick auf den hin sich
alle Herzen bewegen, um Ihn entweder anzunehmen oder abzuweisen. Alle
Bewegungen der Herzen erfolgen in der Tat im Hinblick auf Ihn, auch wenn wir es
nicht wahrnehmen. Und deshalb, alle Bewegungen der Geschichte, alle Bewegungen
des eigenen Privatlebens, die Bewegungen meiner Seele, die die Seele eines
jeden Menschen haben mag, wenn sie hört, was ich sage - während ich etwas sage,
denke ich darüber nach, was ich sage und es ist unvermeidlich, dass, während
ich über das nachdenke, meine eigene Person eine innere Haltung zu dem
einnimmt, was ich sage, und ich liebe, was ich sage, oder ich liebe es nicht.
Es geht also um die, die sprechen, aber auch um die, die zuhören... selbst diejenigen, die sich entschieden haben, nicht zuzuhören, um auf etwas anderes zu achten. Während das Heiligste Herz Jesu angesprochen wird, denken sie an etwas anderes, sie haben beschlossen, nicht hinzuhören, nicht auf die Gedanken zu achten, die zum Heiligsten Herzen Jesu führen: sie lehnen es ab. Aber die ganze Bewegung aller Herzen dreht sich um Ihn.
Wir
könnten uns einen Magneten von außerordentlicher Anziehungskraft vorstellen, um
den eine ebenfalls unvorstellbare Menge von Eisenspänen angeordnet ist und über
der ein Wind weht. Der Wind neigt dazu, die Späne zu zerstreuen, und der Magnet
neigt dazu, sie anzuziehen. Die Späne befinden sich ständig zwischen zwei
verschiedenen Kräften. Eine Anziehungskraft, die sie dazu bringt, sich mit dem
Magneten zu vereinigen und eine Fliehkraft, der Wind, der sie vom Magneten entfernt.
Stellen
wir uns die Späne vor, in denen jedes Teilchen mit Intelligenz und freiem
Willen ausgestattet ist und die deshalb in jedem Moment durch Wind und
Anziehung gezwungen sind, zu wählen, ob sie näher kommen oder fliehen wollen, so
können wir uns das Bild des „Königs als Mittelpunkt aller Herzen“ vorstellen.
In
jedem Moment unseres Lebens nähern wir uns Ihm oder entfernen uns von Ihm. Ob
wir es wollen oder nicht, die Richtung jeder unserer Handlungen ist die
Richtung, in der wir entweder mehr oder weniger Ihm gehören wollen.
Wer
ist die Fliehkraft auf der anderen Seite? Wer bläst diesen Wind, der zerstreut
und uns dazu drängt, nicht hinzuschauen und nicht mitzumachen? Offensichtlich
der Satan. Satan hat seine magnetische Anziehungskraft und unser Herr hat seine
übernatürliche, göttliche Anziehungskraft hin zu sich selbst.
Das
Bild der Späne und dem Wind und dem Magneten gibt nicht die ganze Realität
wieder, weil es nicht alles erklärt. Was ist die Quelle dieses Windes, warum
neigt der Wind dazu, die Eisenspäne zu zerstreuen? Wenn wir denken, dass alles,
was uns von unserem Herrn entfernt, vom Teufel ist, dann haben wir alles
verstanden. Unser Leben ist in jedem Moment ein Pendel zwischen Gott und dem
Teufel. Und wir müssen uns ständig auf die Mitte zubewegen und dem entgegengesetzten
Druck, der Anziehungskraft des Teufels zu sich hin, entgegenwirken.
Die Rolle der Guten bei der Herrschaft
Jesu in den Herzen
Mit
Recht, Unser Herr ist der Magnet, der alle Herzen an sich zieht. In der Tat ist
er es auch in dem Sinne, dass er eine anziehende Macht über alle Herzen ausübt.
Aber Er gibt diesen Herzen einen freien Willen, so dass der Mensch die Freiheit
hat, nein zu sagen. Wenn er sich weigert, sündigt er und kann, wenn er nicht
umkehrt, in die Hölle kommen. Aber der Mensch ist frei in dieser
Pendelbewegung. Und genau darin liegt der Sinn der Geschichte der Menschheit.
Für
den einzelnen Menschen ist der Sinn seines Lebens: ja oder nein zu dieser
Anziehungskraft gesagt zu haben. Auch Nationen. Nationen haben eine Art
kollektive Intelligenz, einen kollektiven Willen, der als öffentliche Meinung
bezeichnet wird. Die öffentliche Meinung schwankt wie die individuelle Meinung.
Sie ist die Summe oder die Synthese der Einzelmeinungen.
Und
unter diesen Bedingungen hat jeder von uns ein kleines oder großes Gewicht in der
Neigung der öffentlichen Meinung und trägt die Verantwortung dafür, ob sich die
Öffentlichkeit in die eine oder andere Richtung orientiert hat. Vor allem, wenn
wir Organisationen angehören – wie in unserem Fall -, die speziell darauf
abzielen, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, um den bösen Wind zu
bekämpfen, der auf die zerbrechlichen Späne der Meinung der Menschen die
Wirkung des Teufels ausübt, und darauf zielt, günstige Bedingungen zu schaffen,
damit die Anziehungskraft unseres Herrn Jesus Christus volle Wirkung hat.
In
diesem Sinne sind wir die Miliz des Königs, die versucht, für Ihn Krume für
Krume oder Span für Span, Teilchen für Teilchen der Späne, die die öffentliche
Meinung, die Gesamtheit der Menschen ist, zu erobern und alle Menschen zu jenem
göttlichen Zentrum zu bringen. In dem Augenblick, wo der mächtigste,
abwägbarste, entscheidendste Teil die große Mehrheit der Meinung nach sich
gezogen haben wird, und das Menschengeschlecht, als Gesamtheit betrachtet
werden kann, tatsächlich Ihm gehört, wird das Reich Mariens aufgerichtet sein.
Es
gibt also eine sichtbare Analogie zwischen dieser schönsten Figur, Unseres
Herrn als König und Mittelpunkt aller Herzen, und der Verehrung Unserer Lieben
Frau als Königin der Herzen in folgendem Sinn: dass die Gottesmutter Königin
ist, nicht nur von Rechts wegen, weil sie das als Mutter Gottes, Miterlöserin
des Menschengeschlechts ist, sondern damit in der Tat alle Seelen ihr und damit
unserem Herrn Jesus Christus gehören - die Gottesmutter ist Königin, weil das
Reich Mariens eine Vorbedingung für das Königreichs Jesu ist.
Denn
das Reich Jesu ist eine enorme Gnade für die Menschheit, die alles getan hat,
um es nicht zu verdienen. Sie tut alles, um es nicht zu verdienen. Es ist eine
enorme Barmherzigkeit von Seiten des Herzen Jesu. Diese Barmherzigkeit, die
jenen zuteil wird, die sie so offensichtlich nicht verdienen, kann nur durch
die Gottesmutter erlangt werden, die die Mittlerin aller Gnaden ist.
Verehrung des Herzens Jesu und des
Unbefleckten Herzens Mariens
Dann
versteht man, wie unsere Verehrung des Reiches Jesu, des Heiligsten Herzens
Jesu, des Reiches Mariens und des Heiligen und Unbefleckten Herzens Mariens
miteinander verbunden sind, sich gegenseitig vervollständigen und ein einziges
Ganzes bilden, das voller Ermutigung für uns ist.
Wenn
wir schließlich in Betracht ziehen, dass dieser Sieg, nach dem wir so sehr
streben, in erster Linie und zu einem sehr großen Teil von der Gnade abhängt -
ohne Gnade wird es nicht geschehen; ohne viel Gnade wird es nicht geschehen;
ohne Ströme von Gnaden wird es nicht geschehen – mit der Gnade aber, ist alles
möglich....
Es
kommt auf diese Gnadenströme an; diese Gnadenströme hängen von der Gottesmutter
ab. Aber die Gottesmutter wählt die geeigneten Momente aus, in denen diese
Gnadenströme herabregnen: Es sind die Momente, in denen das menschliche Elend
am meisten berührt wird und am meisten auf Empfänglichkeit ausgerichtet ist;
oder es sind die schlimmsten Momente, wo aber die Gnade kommt und siegt.
Zum
Beispiel kann niemand behaupten, dass der heilige Petrus, als er während der
Passion unseres Herrn in diesem Hof war, mit seiner Seele bereit war, die Gnade
zu empfangen. Aber, die Gnade hat ihn berührt. Auch wenn die Seele schlecht
gelaunt war, kam sie. Und es kam die rettende Heilung: Petrus hörte sozusagen
nicht auf zu weinen, bis zu dem Moment, als er kopfüber gekreuzigt starb.
Tatsache
ist, dass die Betrachtung der entscheidenden, souveränen Rolle der Gnade und
der Rolle der Gottesmutter in diesen Gnaden aus dem unendlich barmherzigen
Herzen ihres Sohnes eine entscheidende Rolle in der Geschichte ist, wenn es um
ein Geschichtsverständnis geht, das unseren Herrn als „König und Mittelpunkt
aller Herzen“ und damit als den Magneten, um den sich die ganze Geschichte
bewegt, anerkennt, was ich vorhin erläutert habe.
Unter
diesen Bedingungen sollte es für uns nicht entscheidend sein, wie die
menschlichen Faktoren und die menschlichen Umstände sind. Das Wichtigste ist,
dass Gott in seiner Barmherzigkeit für uns bereit ist, was wir durch das Gebet
zur Muttergottes erreichen können. Mit einer festen Andacht zur Muttergottes
kann alles, alles erreicht werden.
Dann
ist uns alles egal, denn selbst wenn wir in einer guten Situation sind und wir
fallen, werden wir auf aufrecht fallen.
Das Gleichnis vom Wassertropfen, der aus
dem Glas fällt.
Stellen
Sie sich vor, ein Wassertropfen könnte denken. Stellen Sie sich einen
Wassertropfen am Boden eines solchen Glases vor, das Glas steht auf einem
Tisch. Der kleine Wassertropfen ist glücklich, er befindet sich im Inneren des
Kristalls, im Schimmer des Lichts, am richtigen Ort für Wasser, nämlich im
Inneren des Glases. Er glaubt nicht, dass dieses Glas umgestoßen werden könnte.
Plötzlich wird das Glas angestoßen..., der Tropfen spürt ein ängstliches
Zittern und erschrickt, denkt dann aber: „Es ist nichts, vertraue auf die
Muttergottes!“ Das Glas fällt zu Boden und erstaunlicherweise steht es aufrecht,
ohne Schaden. Drinnen, der Tropfe...
Das
heißt, vollkommenes Vertrauen, welches die Frucht, aber zugleich die Bedingung
für die vollkommene Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu und Mariens ist. - Der
heilige Johannes Eudes pflegte zu sagen: „Zum Heiligsten Herzen Jesu und
Mariens“, beide Herzen bildeten nur ein Herz; er war der große Lehrer dieser
Verehrung.
Also,
egal wie viele Purzelbäume wir schlagen, und egal wie sehr wir uns in einer
Abfolge von Katastrophen zu befinden scheinen, wenn wir um etwas bitten, wird
es geschehen, wir sagen: „Nun, die Muttergottes wird den Sturz nicht erlauben“ –
doch sie hat ihn erlaubt... unser Vertrauen ist erschüttert. Wir bitten um
mehr, Sie erlaubt den Sturz, und wir fallen... aber wir sehen am Ende, wir
stehen aufrecht nach dem Fall...
Was zu beachten ist, wenn wir nun die
Weihe beten
In
dem Moment, in dem wir die Weihe an das Heiligste Herz Jesu beten, müssen wir
dies im Blick haben: Das Herz Jesu, als König und Mittelpunkt aller Herzen, als
König und Mittelpunkt der Geschichte, mit Unserer Lieben Frau, Königin der
Herzen. Dann die Notwendigkeit eines festen Verstandes, eines starken Willens,
einer Empfindsamkeit, die nicht eine Gefühlsduselei irgendeines Trottels ist,
sondern männlich und stark, die sogar den großen Verfinsterungen des Gefühls
widersteht und die sich in der schlimmsten Trockenheit fortsetzt - einen festen
Wunsch, alles Jesus durch Maria aufzuopfern, damit das Reich des Heiligsten
Herzens Jesu durch das Reich des Unbefleckten Herzens Mariens kommen.
Jemand
wird sagen: „Wie schwierig das doch ist!“ Wir antworten: „Die Geschichte vom
Wassertropfen im Glas zeigt uns: Nichts ist schwierig, nichts ist unmöglich,
für diejenigen, die auf Jesus und Maria vertrauen.“
Beten
wir nun die Weihe an das Heiligste Herz Jesu.
Aus
dem Portugiesischen übersetzt mit Hilfe von Deepl.com des Vortrags von Plinio
Corrêa de Oliveira am 7. Juni 1991. Abschrift und Übersetzung wurden vom Autor
nicht revidiert.
©
Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
„Heiligstes Herz Jesu Fest 1991“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen