Plinio Corrêa de Oliveira
(Nach der Aufzählung der Heiligen, die an diesem Tag – dem 13. August - gefeiert werden, geht Dr. Plinio über zum Kommentar des Festes der Himmelfahrt Mariens)
Wir haben das Fest Mariä Himmelfahrt vor uns, das am 15. gefeiert wird. So haben wir eine ganze Perspektive voller Lichter verschiedener Farben: die Farbe des Martyriums, die Farbe des unblutigen Kampfes, die Farbe der Treue in allen, und all dies als Lichter, die auf dem Weg zum großen Fest der Muttergottes sind, das das größte Licht von allen ist, der Triumph der Muttergottes.
Wenn die Christen früherer Zeiten vom Fest Mariä Himmelfahrt sprachen, nannten sie es das Fest der Muttergottes der Herrlichkeit oder der Glorie. Und genau aus diesem Grund ist in Rio de Janeiro die schöne Kirche auf dem Outeiro da Glória [Anhöhe, Hügel er Glorie] der Himmelfahrt der Muttergottes geweiht. Denn sie verstanden sehr gut, dass die Himmelfahrt der Gottesmutter nicht nur die physische Tatsache war, dass sie auferstanden ist und diese Erde verließ, so wie ihr göttlicher Sohn auferstanden ist, d.h. kraft der Tatsache, dass ihr göttlicher Sohn sie auferweckt hat, dass es nicht nur die physische Tatsache war, dass sie diese Erde als auferstandene verließ und in den Himmel ging, sondern dass es ihre Verherrlichung war.
Sie war es, die, nachdem sie auf dieser Erde demütig, unbekannt und erst nach dem Tod unseres Herrn als Königin und Mutter der katholischen Kirche eine bedeutendere Rolle gespielt hat, die, nachdem sie alle Arten von Leiden, Schmerzen, Tränen und Demütigungen durchgemacht hat, von unserem Herrn durch ihre Himmelfahrt in den Augen der Menschen selbst verherrlicht wurde. Das heißt, durch ein in der Weltgeschichte einzigartiges Privileg, wodurch ein bloßes Geschöpf durch die Hände von Engeln, durch die Macht von Engeln, in den sichtbaren Himmel aufgenommen wird. Aber von dort aus wurde sie natürlich auf geheimnisvolle Weise zu den physischen und immateriellen Höhen des himmlischen Paradieses getragen, wo sie seit diesem Augenblick in der beseligenden Anschauung Gottes befindet und unbeschreiblich glücklich ist.
Diese Verherrlichung durch die Hände der Engel war natürlich begleitet, und es gibt Überlieferungen, es gibt Offenbarungen, es gibt Äußerungen aller Art, dass sie unaussprechliche Ausdrücke der Herrlichkeit begleiteten. Sie, die ein bloßes menschliches Geschöpf, mit einer Natur, die den Engeln weit unterlegen war. Um die große Kluft zwischen diesen beiden Naturen zu veranschaulichen, brauchen wir uns nur in Erinnerung zu rufen, wie eine Heilige ihren eigenen Schutzengel sah, und von ihm so geblendet war, dass sie glaubte, Gott vor sich zu sehen. Und dennoch gehören die Schutzengel zu den niedrigsten Rängen der Engelhierarchie im Himmel.
Wir können die Herrlichkeit der Muttergottes ahnen, wenn wir uns vorstellen, dass sie von den höchsten Cherubim und Seraphim in den Himmel erhoben wurde. Sie wurde von den höchsten Geschöpfen Gottes mit einer Ehrfurcht, mit einer Andacht bedient, als ob sie sich selber für unwürdig hielten, ihr ihre Gebete und Huldigung darzubringen.
So begann sie, nachdem sie den auf Erden verbliebenen Lebewohl gesagt hatte, sich in einer überaus heiligen Ekstase, vom Boden zu erheben, und an einem bestimmten Punkt traten die der Engel in Erscheinung. Wenn es wahr ist, dass am Ostertag die ganze Natur frohlockte, und ebenso an Christi Himmelfahrt die ganze Schöpfung jubelte, dann können wir uns natürlich auch die große und herrliche Freude der ganzen geschaffenen Welt bei der Himmelfahrt Mariens vorstellen.
Wir können uns die prächtigen Farben des Himmels vorstellen. Wie müssen die Sterne am Himmel geleuchtet haben. Wenn die Sonne, die in Fatima tanzte und ihre Farben wechselte, dann können wir uns vorstellen, wie wunderbar sie erst an diesem Tag der Himmelfahrt Mariens geschienen haben muss. Die Engel müssen in großartiger Harmonie gesungen und alle Geschöpfe müssen unaussprechliche innere Tröstungen erfahren haben!
Ganz konkret und positiv ist die Tatsache, dass die Gottesmutter zugelassen hat, dass ihre innere Glorie während ihrer Himmelfahrt allen offenbar wurde. Wir können erahnen, wie sie, die eine überaus heilige Seele und unaussprechliche Würde und Majestät besaß, in diesem Moment ihre Größe auf außergewöhnliche Weise offenbarte. Wie die Größe Unseres Herrn in seinem verherrlichten Leib auf dem Berg Tabor erstrahlte, so leuchtete auch ihre Heiligkeit ganz natürlich und strahlte aus ihren Augen, ihrem Antlitz und ihrem Leib.
Wir können uns diese Erscheinung wie einen großen Lichtblitz vorstellen, der sich über den ganzen Himmel ergoss. In diesem Moment ihrer Herrlichkeit zeigte sie wahrscheinlich eine große mütterliche Zärtlichkeit - schließlich war sie eine Mutter, die sich von ihren Kindern verabschiedete. Sie muss ebenso große Barmherzigkeit und höchste Güte ausgestrahlt haben, als sie allen klar machte, dass sie nicht länger auf Erden verweilen würde und dass in dem Augenblick, in dem sie die Menschheit verließ, ihre große Mission in den Höhen des Himmels beginnen würde.
Die hl. Therese vom Kinde Jesu hatte gesagt, sie wolle ihren Himmel damit verbringen, Gutes auf Erden zu tun. Wenn dies auf die „kleine Blume“ zutrifft, wie viel mehr können wir dies von der Glorie Unserer Lieben Frau sagen! Seit der Himmelfahrt Mariens hat sich ihre Herrlichkeit in zunehmendem Maße offenbart. Wir sehen dies am Bau einer großen Anzahl von Kirchen, die ihr geweiht wurden. Wie der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort treffend bemerkte, hat keine Kirche auf Erden - außer vielleicht Kirchen, die zweckentfremdet wurden und deshalb keine mehr sind - nicht mindestens einen Altar, der Unserer Lieben Frau geweiht ist. Nicht eine einzige Seele wurde gerettet, die nicht ihr angehangen ist. Und den Menschen wurde keine einzige Gnade zuteil, die nicht auf ihre Fürsprache hin erlangt worden ist.
Mit anderen Worten: Ihre Glorie wird bis zum Ende der Zeiten, wenn der Zeitpunkt des Jüngsten Gerichts gekommen sein wird, immer weiter zunehmen. An diesem Tag werden alle Geschöpfe - sie eingeschlossen – gerichtet werden. Da sie jedoch makellos und ohne Sünde ist, wird der Tag des Jüngsten Gerichts für sie der Tag ihrer größten Verherrlichung sein.
Wenn bei diesem Endgericht jede Tugendübung und jede Verfehlung aller Geschöpfe offenbar werden, welche Lobgesänge werden Unser Herr Jesus Christus, der Heilige Geist und der Ewige Vater an diesem Tag dann über sie singen? Dies ist mit Worten nicht zu beschreiben. Die Freude des Jüngsten Gerichts wird diese Verherrlichung Unserer Lieben Frau am Ende der Geschichte sein. Wenn die Geschichte nicht mehr ist, wenn das Leben der Menschheit zum Ende gekommen ist und das letzte historische Ereignis vorüber sein wird, dann wird sie eine wahrhaft unergründliche Glorie empfangen.
Zu diesen Erweisungen der Herrlichkeit der Gottesmutter können wir – und damit sehen wir den großen Wert unseres Apostolats - mit Fug und Recht den Festzug zählen, den wir gestern [in São Paulo] über dem Viaducto do Chá, auf dem Ramos de Azevedo-Platz und auf dem Platz des Patriarchen veranstaltet haben. Und anschließend, unsere Anwesenheit am Ipiranga-Denkmal. Wir können dies mit Recht einbeziehen, denn es war eine Gnade der Muttergottes, dass wir dies tun konnten.
Nun, ohne ihre Bitte, ohne ihre Gnaden, ohne die geheimnisvolle Kommunikation, die sie hat, ohne die Teilhabe an ihr, die all jene haben, die ihre Sklaven sind, hätten wir weder die Idee, noch die Liebe, noch den Mut, noch die Gelassenheit, noch die Durchsetzungskraft, noch den Glauben, der uns dazu gebracht hat, diesen Aufmarsch abzuhalten, der eine echte Herausforderung an das Heidentum der Stadt São Paulo war! Und da dieses Heidentum nur ein Ausdruck des Neuheidentums in der ganzen Welt ist, war es eine echte Herausforderung für das Neuheidentum in der ganzen Welt. Die Gottesmutter hat uns die Gnade geschenkt, mit unseren Standarten aufzutreten; sie hat uns die Gnade einer Gelassenheit, einer Feierlichkeit, einer Ernsthaftigkeit geschenkt, die sich gestern in den Zeitungsberichten widerspiegelte, die Fast alle in böser Absicht veröffentlicht wurden.
Der eine oder andere Bericht hat versucht, Details einzubauen, um uns unsympathisch zu machen. Eines hatte sich niemand getraut: uns lächerlich zu machen. Während des gesamten Aufmarsches habe ich kein einziges spöttisches Lachen gesehen. Wenn doch, dann ging es im allgemeinen Schweigen und in den Zeitungsberichten im Sarkasmus unter. Bittere Sprüche, ja. Und warum? Weil es nicht möglich war, das Große und Ernste der Veranstaltung zu leugnen.
Man könnte sagen: Aber das war doch so wenig. Wir haben gerade am Beginn von Heiligen gesprochen, von den Märtyrern von Otranto, von einer Prinzessin, die inmitten der Barbarei Königin wurde und ihr Volk bekehrte; von einem Märtyrer, der von den Monothelisten ermordet wurde. Dann haben wir von der Herrlichkeit der Muttergottes gesprochen. Was ist einer kleiner Festzug über dem Viaduto do Chá im Vergleich zu all der Herrlichkeit der Muttergottes?
Ich sage, dass die Größe zu einem großen Teil, vielleicht sogar zu einem sehr großen Teil, in der Kleinheit lag, dass so wenige so viel gegen so viele wagten. Dass wir dies getan haben und dass sie verpflichtet waren, dies mit Respekt zu beobachten, das ist genau eine unserer Stärken. Die Gottesmutter erfreut sich an den Manifestationen ihrer Herrlichkeit. Sie erfreut sich daran, ihre Herrlichkeit durch diejenigen erstrahlen zu lassen, die nicht sehr zahlreich sind, die aber vor allem auf sie zählen; diejenigen, die durch ihre innere Verbundenheit mit ihr erstrahlen. Bei ihrer Himmelfahrt waren nicht viele Menschen anwesend. Aber diese Tatsache hat sich so sehr im Gedächtnis der Menschen verankert, dass fast zwanzig Jahrhunderte später das Dogma ihrer Himmelfahrt verkündet wurde und bis zum Ende der Welt bleiben wird. Wir waren nur wenige, aber im Glanz unserer Fahnen und in den festlichen Farben des gestrigen Nachmittags war ein wenig von der Herrlichkeit von Mariä Himmelfahrt zu spüren.
Morgen kehren wir zurück und besuchen das Ipiranga Nationaldenkmal, das an die Ausrufung der Unabhängigkeit Brasiliens erinnert. Wir werden dorthin zurückkehren, uns an die Gottesmutter wenden und eine Bitte unterschreiben, damit es in Brasilien niemals zur offiziellen Einführung der Ehescheidung kommt. Doch das morgige Fest hat einen tieferen Sinn. Es ist notwendig, zu den Quellen der Nationalität zurückzukehren; es ist notwendig, zu dem Ereignis zurückzukehren, das die Geburt der Nationalität darstellt, so wie jemand, der sich den Ursprüngen des Landes zuwendet und der, indem er diese Demonstration dort abhält, seine Absicht der Kontinuität in Bezug auf das, was im Land geschieht, bekräftigen will.
Das heißt, wir sind eine Kontinuität dessen, was in dieser Vergangenheit gut war, eine Kontinuität, die weitergehen will und hartnäckig weitergehen wird und mit der Gnade der Gottesmutter siegen wird; eine Kontinuität, die bis zum Ende der Welt weitergehen wird und die die Treue Brasiliens zur Gottesmutter und die Pflicht bekräftigt, die wir fühlen, alle nationalen Ressourcen zu koordinieren, um den Sieg der Gegenrevolution im Weltmaßstab zu erringen. Unter diesen Bedingungen werden wir also morgen, am Tag der Vigil der Himmelfahrt der Muttergottes, verbringen. Mit der Herrlichkeit der Gottesmutter in unseren Seelen, mit der Herrlichkeit der Gottesmutter in unseren Herzen werden wir zu diesem Denkmal ziehen, um zu bekräftigen, dass bereits in dieser Mitternacht des Reiches des Teufels die ersten Zeichen, die ersten Blitzlichter des Reiches Mariens zu erscheinen begonnen haben. Und dass etwas Unumkehrbares da ist: die Verheißung von Fatima: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“.
Aus dem Portugiesischen übersetzt mit Hilfe von DeepL/Translator (kostenlose Version) von „Assunção de Nossa Senhora“ in Santo do Dia (Vortrag) vom 13. August 1965
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Diese deutsche Fassung „Mariä
Himmelfahrt“ erschien erstmals
in
www.p-c-o.blogspot.com
Der vorstehende Artikel stammt aus einem informellen Vortrag von Prof. Plinio Correa de OIiveira, den er am 13. August 1965 gehalten hat. Er wurde übersetzt und zur Veröffentlichung ohne seine Durchsicht überarbeitet.
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