Brasilien begeht jährlich am 12. Oktober das Fest der Muttergottes von Aparecida, als Königin Brasiliens. Leider hat der Übersetzer erst zwei Tage später folgendes Gebet an Sie im Archiv entdeckt, das 1983 Plinio Corrêa de Oliveira in der Tageszeitung „Última Hora“ veröffentlicht hat. Der Anlass „zum vierten Mal“ ist nicht bekannt.
Mutter Gottes von Aparecida mit der von Papst Leo XIII ausgezeichneten Goldenen Rose |
Oh Jungfrau von
Aparecida! Zum vierten Mal hält das katholische Brasilien – also das
brasilianische Brasilien – inne, um Dich zu verehren. Betrachte die edle
Kniebeuge dieser großen Nation und richte deinen mütterlichen Blick auf sie.
Die Zeit ist voller Not,
liebe Frau, Du weißt es besser als jeder Brasilianer, die Du ja die Mutter aller
bist. Sozioökonomische Krise, moralische Krise, schlimmer als alle, die
religiöse Krise! Was bleibt in einem Land von der Krise verschont, wenn sie
sich auf alle diese Bereiche ausgeweitet hat?
Trotz all dieser Krisen überschreiten
wir glorreich einen historischen Meilenstein. Denn wir betreten die Liste der
Nationen, die aufgrund ihrer Bedeutung den Verlauf der aktuellen Ereignisse
bestimmen und in ihren Händen die Fäden halten, mit denen die Zukunft der
Völker geknüpft wird.
In diesem Moment der
Besorgnis und der Hoffnung auf Herrlichkeit, o Frau, möchten wir Dir für die
Wohltaten danken, die Du, immer erhörte Mittlerin, für uns vom allmächtigen
Gott erhalten hast.
Wir danken Dir für dieses
Land von kontinentalen Ausmaßen und die Reichtümer, die darin angelegt haben.
Wir danken Dir für die Einheit des Volkes, dessen vielfältige
Rassenzusammensetzung sich so gut zu einem großen ethnischen Strom portugiesischer
Herkunft verschmolz und dessen kulturelles Umfeld, inspiriert vom lateinischen
Genius, die Beiträge der Bewohner aller Breitengrade so gut aufnahm.
Wir danken Dir für den
katholischen Glauben, mit dem wir vom gesegneten Moment der ersten Messe an
belohnt wurden.
Wir danken Dir für
unsere ruhige und harmonische Geschichte, so viel voller Kultur, Gebete und
Arbeit als Meinungsverschiedenheiten und Kriege. Wir danken Dir für unsere gerechten
Kriege, die immer vom Heiligenschein des Sieges erleuchtet sind. Wir danken Die
für die die Gegenwart, die so voller Hoffnung ist, trotz der Krisen, die uns heimsuchen.
Wir danken Die für die
Nationen dieses Kontinents, die uns Nachbarn geschenkt wurden und die, vereint
mit uns im Glauben und in der Rasse, in der Tradition und in den Hoffnungen auf
die Zukunft, in einem immer innigeren Zusammenleben mit uns den gleichen Weg
gehen der Befürchtungen und des Aufstiegs.
Wir danken Dir für unser
friedvolles und uneigennütziges Wesen, die uns zu verstehen bringt, dass die
erste Aufgabe großer Menschen darin besteht, zu dienen, und dass unsere Größe,
die uns gegeben wurde, uns nicht nur zu unserem Wohl, sondern zum Wohl aller geschenkt
wurde.
Wir danken Dir dafür,
dass Du uns zu dieser Phase unserer Geschichte gebracht haben, in einer Zeit,
in der Stürme über die ganze Welt toben, sich die Probleme anhäufen und auf
Schritt und Tritt schreckliche Optionen auf Einzelpersonen und Völker warten.
Denn dies ist die Zeit für uns, der Welt zu dienen und die christliche Mission
der jungen Nationen dieser Hemisphäre zu erfüllen, die berufen sind, in den
Augen der Welt das wahre Licht erstrahlen zu lassen, das die Finsternis niemals
auslöschen kann.
Unser Gebet, Herrin, ist
jedoch nicht das des stolzen und unlauteren Pharisäers, der sich an seine
Qualitäten erinnert, aber seine Fehler vergisst.
Wir haben gesündigt. In
vielerlei Hinsicht ist unser heutiges Brasilien nicht das zutiefst christliche
Land, von dem Nóbrega und Anchieta träumten. Im öffentlichen Leben und im Leben
einzelner Menschen sind schreckliche Keime des Verfalls erkennbar, die alle
klaren und wachsamen Geister in Schrecken versetzen. Für all das, liebe Frau,
bitten wir um Verzeihung.
Und zusätzlich zur
Vergebung bitten wir um Stärke. Denn ohne die Hilfe, die von Dir kommt, können
weder die Schwachen ihre Schwächen überwinden, noch können die Guten die Gewalt
und die Intrigen der Bösen eindämmen. Mit Vergebung, o Mutter, bitten wir auch
um deinen Segen. Wie sehr vertrauen wir ihn! Wir wissen, dass der Segen der
Mutter eine wertvolle Voraussetzung dafür ist, dass das Gebet des Kindes erhört
wird, seine Seele stark und großzügig wird, seine Arbeit ehrlich und fruchtbar sei,
sein Zuhause rein und glücklich ist, seine Kämpfe edel und verdienstvoll seien,
sein Schicksal ehrenhaft sei und seine Unglücke würdig verlaufen.
Wie reich ist dein Segen
in diesen und allen anderen erdenklichen Gaben, o Maria, die du die Mutter der
Mütter, die Mutter aller Menschen, die jungfräuliche Mutter des Gottmenschen
bist!
Ja, o Maria, segne uns,
erfülle uns mit Gnaden und schenke uns vor allem die Gnade der Gnaden. O
Mutter, verbinde dieses Dein Brasilien innig mit Dir. Beschütze es mehr und
mehr. Mache die großmütige Schirmherrschaft, die Du uns geschenkt hast, stets
mütterlicher. Mache die Vergebung, die Du uns stets gewährt hast, immer
umfassender und barmherziger. Vergrößere deine Freigebigkeit im Hinblick auf
die Güter der Erde, aber erhöhe vor allem in unseren Seelen das Verlangen nach
den Gütern des Himmels. Mache uns immer stärker im Kampf für Christus, den König,
Dein Sohn und unser Herr. Damit wir immer bereit seien, alles aufzugeben, um
Ihm treu zu sein, und in uns die göttliche Verheißung der hundertfachen
Belohnung auf dieser Erde und die ewige Glückseligkeit erfüllt werden.
O Liebe Frau von
Aparecida, Königin von Brasilien!! Mit welchen Worten des Lobes und der
Zuneigung sollten wir Dich am Ende dieses Gebet des Dankes und der inständigen
Bitte begrüßen? Wo kann man sie finden, wenn nicht in den Heiligen Büchern
selbst, da Du doch jedem menschlichen Lob überlegen bist? Das auserwählte Volk
rief prophetisch über Dich Worte aus, die wir hier liebevoll wiederholen:
„Tu gloria
Jerusalem, tu laetitia Israel, tu honorificentia populi nostro“ Du rühmst
Jerusalem, du laetitia Israel, du honorificentia populi nostro“. Du bist der Ruhm, Du die
Freude, Du der Stolz dieses Volkes, das Dich liebt!
Aus dem portugiesischen
„À Padroeira: prece na aflição“ in „Última Hora“ am 12. Oktober 1983
Deutsch „An die Schutzpatronin: Gebet in Bedrängnis“
erstmals in
www.p-c-o.blogspot.com
Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit
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